Читать книгу Maxi von Phlip (3). Feen-Alarm! - Anna Ruhe - Страница 9

Am nächsten Tag war in der Schule etwas ganz und gar nicht wie sonst. Jule, meine beste Freundin, war seltsam müde. Sie gähnte die ganze Zeit. Das ging schon seit gestern so, wenn ich es mir genau überlegte. Selbst Jules Gesicht war ungewöhnlich blass, und unter ihren Augen lagen dunkle Schatten.

Während Frau Spatz uns mit Grammatikaufgaben quälte, beugte ich mich zu ihr. »Was ist los?«, flüsterte ich.

»Nichts. Was soll denn los sein?«, murrte Jule und wirkte abwesend. Im nächsten Moment rief Frau Spatz sie auf und bat Jule, der Klasse den Unterschied zwischen einem Adjektiv und einem Verb zu erklären. Rätselhafterweise antwortete Jule nur mit glasigem Blick: »Zweiundvierzig.« Dann gähnte sie zum millionsten Mal.

Frau Spatz guckte verwundert, seufzte und bat stattdessen Belle um eine Erklärung. Während die loslegte, lag Jules Kopf längst wieder auf dem Tisch, und sie schnarchte leise.

Maxi, die wie meistens auf meiner Schulter saß, hopste zu Jule auf den Tisch und stieß sie mit ihrem Zauberstab an. »Aufwachen«, zischte meine Fee in ihrem strengsten Tonfall. »Jetzt und sofort!«

Jule blinzelte aber nur genervt. »Lass mich«, brummte sie, drehte ihren Kopf von uns weg und schlief weiter.

Mit Fragezeichen in den Augen, sahen Maxi und ich uns an. Erst beim Klingeln zur Hofpause schreckte Jule hoch. Entsetzt sah sie sich um, dann entspannte sie sich wieder.

Dafür fing Maxi an, Jule zu löchern. »Wieso schläfst du in der Schule und nicht abends in deinem Bett?«

Maxi wiederholte ihre Frage so oft, bis Jule einen halben Nervenzusammenbruch bekam und endlich den Mund aufmachte.

»Das ganze Geplapper ist einfach ein bisschen zu viel!«, platzte es aus ihr heraus.

»Was? Wie?« Maxi stemmte ihre Arme in die Seite und blickte Jule mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Meinst du etwa mein Geplapper?«

»Auch. Aber eigentlich nicht. Seit drei Tagen kann ich nicht mehr klar denken. Nur leider …« Jules Stimme klang plötzlich kleinlaut. »… leider habe ich versprochen, nicht darüber zu reden.« Und schon presste sie ihre Lippen aufeinander und sagte gar nichts mehr.

»Wem hast du das denn versprochen?«, fragte ich, aber Jule schüttelte nur den Kopf.