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ICH MUSS DAS NICHT BESITZEN

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Leichtigkeit. Ist das nicht ein wundervolles Wort? Irgendwie fühle ich mich gleich fünf Kilo leichter, wenn ich mir nur das Wort auf der Zunge zergehen lasse. Leichtigkeit. Ein Wort, das ich mir eigentlich so für mein Leben wünsche. Ich möchte leicht durchs Leben gehen. Frei sein für all das, was Gott für mich vorbereitet hat, und nicht beladen und überlastet, erdrückt von so vielen Dingen.

Und irgendwie findet ein ganz neuer Gedanke auf einmal seinen Weg in meine innere Überforderung: Ich muss das nicht besitzen.

Ich muss das nicht besitzen. Eigentlich logisch, oder? Wer zwingt mich schon dazu, Sachen zu horten? Natürlich macht das keiner! Und trotzdem hatte ich irgendwie immer das Gefühl, diese Sachen nicht einfach loswerden zu können. Seltsamerweise fühlte ich mich verpflichtet, alles in meinen Wohnräumen zu verstauen, was sich im Lauf der Jahre so angesammelt hatte: eigene Käufe, Geschenke von anderen, Geerbtes und was sich sonst irgendwie in mein Zuhause geschlichen hatte.

Der Gedanke, dass ich all diesen Kram nicht besitzen muss, sondern darf, verändert mich plötzlich. Gott beschenkt mich mit vielen wundervollen Dingen, die ich gebrauchen und lieben darf (DANKE, Herr, für meine Waschmaschine!!!), aber er bürdet mir keine Last mit all diesem Besitz auf. Die Dinge in meinem Zuhause sollen mein Leben bereichern und erleichtern, aber nicht verkomplizieren und beschweren. Ich bin frei, diese Dinge loszuwerden.

Was für wundervolle Gedanken. Ich genieße diese neu erkannte Wahrheit einmal ganz bewusst, als würde ich auf einen gemütlichen Sessel sinken: Ich muss all das Zeug, was sich in meinem Zuhause befindet, nicht besitzen. Ich muss den Kram, den ich in all diesen Kistchen, Taschen und Schubladen verstaut habe, nicht besitzen. Ich darf. Und darin liegt der entscheidende Unterschied. Wenn ich etwas muss, dann habe ich keine freie Wahl. Ich bin nicht mein eigener Herr, sondern werde von Verpflichtungen, Versprechen oder anderen Menschen bestimmt. Wenn ich hingegen etwas darf, kann ich selbstbestimmt sein und Entscheidungen so treffen, wie ich sie für richtig halte. Ich bin eigenverantwortlich und kann meinen Weg selber kreativ gestalten.

AUF EINMAL FINDET EIN GANZ NEUER GEDANKE SEINEN WEG IN MEINE INNERE ÜBERFORDERUNG: ICH MUSS DAS NICHT BESITZEN.

Auf einmal wird mir bewusst, was dieser kleine Unterschied von dürfen und müssen für mein Zuhause und mein ganzes Leben bedeuten könnte. Ich darf meine Sachen besitzen, aber ich muss nicht. Obwohl diese Erkenntnis eigentlich so selbstverständlich ist, begeistert sie mich total und öffnet mit einem Mal Türen, die mir bislang verschlossen zu sein schienen.

Bislang habe ich mich nicht so frei gefühlt, hier einen eigenen Weg einzuschlagen. Etwas hat mich daran gehindert, diese Freiheit ganz unbekümmert auszukosten, und auch jetzt plagen mich Gewissensbisse: Ich komme mir irgendwie undankbar vor, wenn ich mir eingestehe, etwas gar nicht haben zu wollen. Woher kommt das eigentlich?

Minimalismus Mom

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