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Einstieg in die Welt der Esoterik

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Nach Rücksprache mit uns, bringen die Jungs ab und zu Freunde mit nach Prasino, damit sie hier Urlaub machen können.

Unter diesen Besuchern ist eines Tages ein Künstlerehepaar. Die Frau ist Malerin, ich nenne sie Babs und im Gespräch stellt sich heraus, sie beschäftigt sich schon zwanzig Jahre intensiv mit dem Thema Esoterik. Helmut und ich lauschen hoch interessiert ihren Worten, denn schon immer wollten wir gerne mehr wissen über Dinge, die es außer dem Sichtbaren zwischen Himmel und Erde gibt.

Babs ist sehr erfreut über unsere Aufgeschlossenheit und bereit, uns alles zu erklären, was wir wissen möchten. Sie hat die Gabe in sich zu gehen, um Kontakt zu höheren Wesen aufzunehmen. Sie darf klar formulierte Fragen stellen, auf die sie Antworten bekommt, wenn eine Verbindung hergestellt ist. Das nennt man Channeln.

Es folgt ein aufregender Sommer für uns, die Nacht wird zum Tag gemacht und die Gespräche nehmen kein Ende.

Wissbegierig saugen wir alles Neue in uns auf, öffnen unsere Sinne und erleben seltsame Dinge. Unsere spirituelle Reise hat begonnen, wir begehen neue Wege, die wir mit Hilfe von Babs verstehen lernen.

Von unserer Nachbaroma, der Jaja, haben wir gelernt, dass man in der Mittagshitze schlafen und die Arbeit morgens und abends erledigen sollte. Den Rat befolgen wir seitdem und legen uns mittags hin zum Ausruhen oder Schlafen, Helmut aufs Sofa und ich ins Bett.

Aufgewühlt von all dem Neuen vergeht kaum eine Ruhepause, in der nicht etwas Seltsames geschieht.

Um das Ganze besser zu verarbeiten und es niemals zu vergessen, schreibe ich meine außersinnlichen Wahrnehmungen, ASW genannt, in ein kleines Büchlein. Einen Teil davon möchte ich kurz erzählen: Ich stehe mit Babs vorm Haus und schaue zum Himmel empor.

Jubelnd entdecke ich die majestätisch gleitenden Raubvögel, deren kreischender Ruf mich aufmerksam gemacht hat. Sie schweben glücklich auf den Schwingen des Windes dahin.

Ich kann mich nicht satt sehen und fühle mich wohl sehr zu ihnen hingezogen, denn beim Mittagsschlaf habe ich meine erste ASW, ohne es zu wissen. Ich denke es ist nur ein Traum, dass ich ihnen so nahe bin und mit ihnen fliege.

Babs channelt für mich und man sagt mir, dass ich wirklich dort oben war – welch ein beglückendes Gefühl.

Ein anderes Mal, ich liege ruhig ausgestreckt auf dem Rücken im Bett, als mein Körper plötzlich vibriert. Ich verhalte mich ganz still. Alles kribbelt von Kopf bis Fuß und fühlt sich wie eingeschlafen an. Es ist unheimlich und mein Herz fängt an zu rasen. Ich zittere und habe Furcht vor dem Unbekannten – was geschieht da mit mir?

Mir ist es sicherer die Augen aufzuschlagen und siehe da, ich liege friedlich in meinem Bett.

Beruhigt schlafe ich dann ein und träume, dass ganz nah und von vorn das Gesicht der Sphinx deutlich erscheint. Ich möchte das Bild lange festhalten und es genau einprägen. Ich schau und schau, doch da schiebt sich ganz klar Stefans Gesicht und Oberkörper langsam am Bild vorbei. Statt der Sphinx existiert dann ein liebes Frauengesicht, fast wie eine Madonna, das mir sagt, dass alles gut wird.

Ich bin so froh, dass ich über alles mit Babs reden kann, sonst hätte ich gar nicht gewusst, was da los war und wie meine Träume zu deuten wären.

Sie sagt: „Wenn das Kribbeln sich wiederholt, musst du langsam, ruhig und tief atmen und hab keine Angst, alles geschieht in Liebe. Nur der Träumer selbst kann seine eigenen Träume am besten deuten.“

So danke ich meinem Schutzengel der Madonna, für die Beruhigung, dass alles gut wird. Sie kennt meine quälenden Sorgen um Stefan, obwohl ich sie nicht ausgesprochen habe.

Die Sphinx ist eine Botschaft aus einem früheren Leben, die tief aus meinem Inneren gekommen ist, denn ich habe einst in Ägypten gelebt, wie Babs gleich als Antwort beim Channeln bekommt.

Kaum liege ich am anderen Tag in meinem Bett, schon geht die Veränderung in meinem Körper los. Diesmal habe ich keine Angst, lasse mich fallen, atme ruhig und fühle, dass ich schwebe. Mehrere Male entferne ich mich ein wenig, möchte immer wieder zum Körper zurück, denn ich glaube, dass es besser für mich ist, ganz langsam Stück für Stück dieses Neue zu erfahren. – Oh welche Seligkeit, ich war ganz nah beim Regenbogen mit all seinen schillernden Farben.


Manchmal fällt es mir schwer, die aufkommenden Gedanken weg zu schieben, so aufregend sind all die tiefgehenden Gespräche mit den Aussagen aus meinem Leben vor langer, langer Zeit.

So soll ich einmal ein Mann gewesen sein, der als Kapitän den Pazifik befahren hat.

Fast meine gesamte Mannschaft soll an Skorbut gestorben sein, aber ich habe überlebt.

Ich fühlte mich verantwortlich und meinte versagt zu haben. In diesem Leben nun will ich es besser machen, daraus erklärt sich mein allzu starkes Verantwortungsgefühl, das ich bis hier mitgenommen habe.

Es stimmt, ich fühle mich für jeden und alles verantwortlich, nehme Schuld auf mich, die absolut nicht meine ist.

Man sagte mir über Babs, das solle ich nun mal ablegen … ich werde es versuchen … dann fühle ich mich freier.

Nach einigen Tagen, ohne erfolgreiche Meditation, ist es wieder soweit. Ich schwebe und versuche das Gleichgewicht zu halten, wie ein Vogeljunges, das gerade das Fliegen lernen möchte. Dann stehe ich für einen kurzen Augenblick auf einem hohen Berg und breite beide Arme weit nach oben aus. Gegenüber sehe ich einen Wasserfall – wie schön! Ab und zu atme ich ganz tief durch oder schlucke die frische Spucke runter, die sich in meinem Mund gesammelt hat. Doch immer wieder schwebe ich davon, manchmal sogar mit power. Ich meine, sogar den Druck in meinen Ohren zu spüren, schlage die Augen auf und bin wieder da. Ab und zu höre ich Sätze wie: Nun geht die Reise los oder nun geht es in die Kurve.

Meistens sehe ich Zeichen, so wie heute und zwar ein kreisrund gemaltes Sonnensymbol, das am Außenrand gleichmäßig kleine Zacken hat. Im Innenraum sehe ich ganz vage ein Gesicht.

Ganz viele Bogen fliegen an meinen inneren Augen vorbei, wahrscheinlich fliege ich durch einen Klosterwandelgang. – Was das wohl wieder zu bedeuten hat?

Abends sehen Helmut und ich uns eine Fernsehsendung über den Buddhismus an und im Laufe der Sendung weiß ich warum. Haargenau das gleiche Zeichen wird gezeigt, das ich in mein Büchlein gezeichnet habe, um es Helmut zu zeigen. Mit diesem Symbol hat man vor zweitausendfünfhundert Jahren Buddha in Stein gemeißelt, da er nicht als Mensch dargestellt werden wollte.

Babs Urlaub war inzwischen zu Ende gegangen und nun wird mir übers Fernsehgerät meine ASW erklärt – das ist ja unglaublich.

Wie Babs schon sagte, wir sind immer und überall miteinander verbunden und es wird stets in Liebe geholfen, wenn es unsere Entwicklung nicht stört. – Ich vermute, dass ich damals in Indien gelebt haben muss und ein Mönch Buddhas war – und das ist schon sooo viele Jahre her. Übrigens steht bei meinem Pult eine fünfzehn Zentimeter hohe Buddhafigur aus Holz, die ich irgendwann von einem farbigen Händler erstanden habe. Hatte sie in die Hand genommen und wollte sie einfach haben, denn auch ich bin so sehr für Gewaltlosigkeit, wie der Buddhismus es unter anderem lehrt.

Beim Abschied hatte Babs gesagt: „Wir kommen gerne wieder, wenn wir dürfen, aber in der Zwischenzeit werde ich euch gute Bücher schicken, die helfen, die Materie noch besser zu verstehen. Aber ihr seid offen, ihr seid gut und alles Weitere schafft ihr allein.“

Heute ist Babs eine Heilerin, die gerne Menschen hilft, wenn sie darum gebeten wird.

Abendrot (3) Die Reise zu mir: Glaube - Liebe - Hoffnung

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