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Zervixschleim beobachten und fruchtbare Tage finden
ОглавлениеVorneweg: Man braucht schon ein wenig Zeit, um diese Methode zur Fruchtbarkeitsbestimmung wirklich zu beherrschen. Aber mit etwas Erfahrung und Übung kann jede Frau die Veränderungen des Zervixschleimes selbst erkennen und daraus schließen, in welcher Zyklusphase sie sich gerade befindet.
Um Ihre fruchtbaren Tage zuverlässig zu bestimmen, sollte Sie den Zervixschleim über mehrere Zyklen genau beobachten. Denn er ist bei jeder Frau anders beschaffen. Bei Frauen mit einem sehr kurzen Zyklus kann sich zum Beispiel schon ein paar Tage nach dem Ende der Periode fruchtbarer Zervixschleim zeigen. Das ist der beste Zeitpunkt um Sex zu haben, wenn Sie sich ein Kind wünschen. Bei Frauen mit einem sehr langen Zyklus ist es genau umgekehrt. Hier zeigt sich erst nach einem vergleichsweise langen Zeitraum nach dem Ende der Periode der fruchtbare Zervixschleim.
Die fruchtbarste Phase Ihres Zyklus ist dann erreicht, wenn der Zervixschleim so dünnflüssig ist, dass sich lange Fäden ziehen lassen. Kurz vor dem Eisprung (Ovulation) ist die Spinnbarkeit am größten (7–15 cm lange Fäden).
Um die Konsistenz des Zervixschleims zu beurteilen, nehmen Sie ihn am besten direkt am Muttermund ab. Zu Beginn mag das etwas Überwindung kosten, aber mit ein wenig Übung ist es ganz einfach. Und so geht’s: Ertasten Sie mit einem oder zwei Fingern die Vagina, bis Sie ziemlich weit hinten zu einer Stelle gelangen, die sich anfühlt wie ein Nasenknorpel. In der Mitte befindet sich eine Öffnung: Das ist der Muttermund. Bei nicht wenigen Frauen bildet sich allerdings auch genug Zervixschleim, um ihn am Scheidenausgang zu entnehmen.
Fruchtbarkeit und Zervixschleim
Tag | Art der Sekretion | Muttermund | Fruchtbar? |
1-5 | Menstruationsblut | Weich und offen, damit das Menstruationsblut ablaufen kann. Er ist zudem sehr tief stehend d. h. sehr gut erreichbar. | Nein (außer, der Zyklus ist extrem kurz). |
6-9 | Sehr trocken. Schleim ist weder zu fühlen noch zu sehen. | Hart, geschlossen und der Muttermund zieht sich auch etwas nach innen zurück. | Nein (es sei denn, der Zyklus ist sehr kurz – dann ist ggf. auch Zervixschleim vorhanden). |
10-12 | Klebriges und feuchtes Gefühl, flockiges und milchiges bis gelbliches Aussehen. Zervixschleim ist nicht besonders dehnbar, sondern reißt leicht. | Muttermund wird weicher und die Öffnung größer. | Ja |
13-15 | Glitschiges und nasses Gefühl, flüssig klares Aussehen - vergleichbar mit rohem Eiweiß. Schleim ist gut dehnbar, lässt sich einige cm weit auseinanderziehen. Geschlechtsverkehr ist zu diesem Zeitpunkt am aussichtsreichsten in Bezug auf eine Schwangerschaft. | Am Tag des Eisprungs ist der Muttermund am weitesten geöffnet. Er ist zudem vergleichsweise schwer zu erreichen. | Fruchtbarster Zeitraum |
16-17 | Klebriges und feuchtes Gefühl, bei manchen Frauen aber auch schon eher trocken. Weiße oder flockige Beschaffenheit. Nach einer sehr feuchten Phase wird der Schleim wieder deutlich weniger und zähflüssiger. Es bildet sich ein Pfropfen im Muttermund, der verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter hochwandern. | Öffnung des Muttermunds wird relativ schnell wieder kleiner. | Fruchtbar bis 12-24 Stunden nach dem Eisprung. Danach unfruchtbar, weil die Eizelle zerfällt. |
18-28 | Trocken. Kein oder nur geringer Ausfluss zu spüren oder zu sehen. | Öffnung sehr klein und der Muttermund fühlt sich sehr trocken an. | Nein |