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Kapitel III

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Als sie sich beruhigt hatte, rief Christina Roberto an und berichtete kurz vom Verlauf des Gespräches mit Volker. Außerdem bat sie ihn um Verständnis dafür, dass sie für den Rest des Tages lieber alleine sein wollte. Roberto konnte sich gut in ihre Lage versetzen. Er ahnte, dass ihr die ganze Sache wohl sehr nahe gegangen war. So verabredeten sich erst für den nächsten Tag.

Immer wieder musste Christina daran denken, wie traurig Volker war. Ja, sie hatte wahre Gewissensbisse wegen der Beendigung ihrer Beziehung. War es richtig gewesen, was sie getan hatte? Sie musste ihm doch die Wahrheit sagen. Ihr war, als hätte sie einen großen Stein im Magen. Vielleicht sollte sie Lilian anrufen? Mit ihr konnte sie immer über alles reden; also wählte sie die Nummer ihrer Schwester.

Lilian nahm sofort ab und Christina hielt sich gar nicht erst mit langen Vorreden auf, sondern erzählte ihr sofort, was alles vorgefallen war:

„Stell dir vor, ich habe Roberto wiedergetroffen.“ Überschwänglich vor Glück erzählte sie weiter: „Wir haben uns wieder ineinander verliebt und wollen jetzt endlich heiraten. Er hat mir einen Heiratsantrag gemacht. Du weißt sicherlich noch, wie unglücklich ich damals war und wie sehr ich gelitten hatte? Die ganze Geschichte damals war aber eine üble Verschwörung gegen uns gewesen. Die Eltern hatten uns absichtlich auseinandergebracht. Roberto konnte überhaupt nichts dafür.“ Und sie erklärte ihr die Intrigen der Eltern, von denen Roberto nichts geahnt hatte. „Ihm ging es ebenso wie mir, ich kann dir gar nicht sagen, wie glücklich wir beide sind. Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass wir uns wiedergefunden haben.“

Lilian wollte sie in ihrer Begeisterung über die Wiedervereinigung mit Roberto unterbrechen, doch Christina gab ihr gar keine Gelegenheit dazu. Alles Glück sprudelte nur so aus ihr heraus.

Doch endlich kam Lilian auch einmal zu Wort: „Christina, das geht mir alles viel zu schnell.“

„Ja, freust du dich denn gar nicht für mich?“

„Aber ja“, antwortete Lilian, „es kommt alles nur so plötzlich. Vor allen Dingen, wie willst du das Volker beibringen? Ach … der tut mir jetzt aber leid. Ihr hattet euch doch so gut verstanden. Bist du dir wirklich sicher, dass du das Richtige tust? Du und Volker, ihr hattet doch schon Zukunftspläne geschmiedet.“

„Mit Volker habe ich schon heute Morgen gesprochen. Er war hier … sicher, er ist sehr enttäuscht. Mich belastet das Ganze ja auch enorm, deshalb rufe ich dich schließlich an. Was soll ich nur machen? Ich liebe Roberto. Er ist die Liebe meines Lebens … das war er schon immer. Du musst ihn unbedingt kennenlernen. Ich komme in den nächsten Tagen nach Hause, das wird das Beste sein. Wenn es für euch in Ordnung ist, würde ich Roberto gleich mitbringen. Du wirst begeistert sein, wenn du ihn triffst. Bis dahin möchte ich dich bitten, dass du dich ein wenig um Volker kümmerst, vielleicht kann auch Stefan mit ihm sprechen? Sie haben ja beruflich miteinander zu tun und sehen sie sich ohnehin sehr häufig.“

Lilian beruhigte sie in ihrer Planung ein wenig und sagte: „Mach dir nicht so viele Sorgen. Es wird sich schon alles finden. Die Zeit heilt alle Wunden.“

Lilian kannte ihre Schwester zu genau, um nicht zu bemerken, wie sehr sie die ganze Angelegenheit mit Volker doch belastete. Sie wusste, dass die Gefühle, die sie Volker entgegenbrachte, nicht nur aus reiner Freundschaft bestanden, sondern es war durchaus mehr dahinter. Dennoch machte sie sich Sorgen um Christina. Die ganze Sache mit Roberto gefiel ihr gar nicht. Doch schließlich war Christina alt genug — es war allein ihre Entscheidung.

Herausforderung des Schicksals

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