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2 Zwischenspiel: Kölle

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Ich war - wie Herr Möhre – nach meinem Umzug von Mainz nach Kölle auch auf der Suche nach einem Job bzw. nach Jobs als freie Mitarbeiterin mit Beiträgen für den Hörfunk, Vorschlägen für TV-Sendungen oder Assistenz und andererseits für Leerzeiten als Komparse und Statist bei Film und Theater. Da war ich in Kölle am Rhing durchaus richtig mit seinen vielfältigen Möglichkeiten, dem R-Sender, mehreren Privatsendern im Funk- und TV-Bereich sowie großen Hallen für Talk- und Spielshows im Umland, und Filmproduktionsstätten vor allem in Hirtentornister, einem südlichen Vorort. Diese Konstellation versprach beruflich eine längere Verweildauer für mich zu werden und sollte mir privat auch Chancen bieten können.

An der Casting-Agentur Rhing-Gold kam man vor allem im Anfangsstadium eigentlich nicht vorbei. Ich war dort schon im Vorfeld aktiv geworden, wo mich eine Kollegin von dem eben vorgestellten Herrn Wolf, eine Frau Kratzfuß, übernommen hatte. Leider war ihr Name Programm für mich, denn Leute wie ich müssen ständig antichambrieren. Sie schien aber durchaus für mich ein positiver Faktor zu werden, denn sie hatte mir gleich die ersten Anlaufstellen diktiert und Tipps mit Hintergrundinformationen gegeben, so z.B. zu dem privaten ‚Radio Kardinal‘, der mein bevorzugter Arbeitgeber werden sollte. Der ‚Kardinal‘ war der größte Radiosender am Ort und von einem Chefredakteur geleitet, der ständig durch die Flure schlich und sich überall einmischte.

Frau Kratzfuß, auch mit Kontakten zur Wohnungswirtschaft, hatte mir sogar die Adresse einer Wohnungsgesellschaft genannt, über die ich – allen Unkenrufen wegen Wohnungsmangel zum Trotz - relativ unproblematisch eine Souterrain-Wohnung in einer Wohnanlage auf der sogenannten ‚Schäl Sick‘ der Stadt mieten konnte. Dort angekommen, war ich überrascht, die Häuserblocks auf grünen Rasenflächen mit altem Baumbestand vorzufinden. In dem Haus, wo sich meine Mietwohnung befand, lagen ungewöhnlicherweise vor jeder Wohnungstür in den langen Gängen mindestens zehn Paar Schuhe. Na, dachte ich, das Reinigungspersonal freut sich sicher, oder es putzt einfach rund. Ich aber war fürs erste zufrieden, denn es kam in dieser neuen Stadt viel Kennenlernarbeit auf mich zu, auf die ich mich fokussieren musste.

Meinen ersten Einsatz hatte ich beim ‚Kardinal‘. Gleich nach meiner telefonischen Vorstellung als freie Mitarbeiterin wurde ich mit einem mysteriösen Fall betraut; es ging dabei um die Fertigstellung eines Beitrag über den Umzug einer Schwarzen Witwe – ich musste lächeln, genau diesen hatte ich ja auch gerade hinter mir.

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