Читать книгу Vollzeitreisende - Annika Engemann - Страница 7
Australien
ОглавлениеDie Großstadt Sydney, das verlassene Outback oder das naturnahe Queensland, unterschiedlicher könnten die Landschaften in Australien nicht sein. Auf einer Australien-Reise kann man unmöglich alle Fassetten des Kontinents erleben. Daher ist ein weiterer Australien-Aufenthalt für mich auf jeden Fall ein Muss! Auf meiner Reise nach Down-Under im August 2016 durfte ich tolle Landschaften erleben und noch schönere Bekanntschaften mit Aborigines, den „Aussies“ und einzigartigen Tieren machen. Mit 21 Jahren flog ich also allein auf die andere Seite der Erde. Das erste große Reiseabenteuer in meinem Leben.
Zunächst ging es über Hong Kong nach Sydney. Hier gab es für mich direkt am ersten Tag allerhand zu entdecken. Da mein Hotel sehr zentral lag, ging ich bereits früh morgens zum weltberühmten Opernhaus und zur Harbour Bridge. Es lohnt sich, direkt nach dem Frühstück dort zu sein, um den späteren Touristenmassen zu entgehen. Dank Jetlag war ich ohnehin sehr früh wach und konnte die Zeit dementsprechend gut nutzen.
Auf der Harbour Bridge kann man auch als Fußgänger entlang spazieren und die Stadt aus einer ganz anderen Perspektive erkunden. Auf einem der Pfeiler gibt es ein kleines Museum mit einem Aussichtspunkt, von wo man die Stadt wunderbar überblicken kann. Das Museum zeigt die Entstehung und Entwicklung der berühmten Brücke und lohnt sich. Im Vergleich zu den sehr teuren Klettertouren auf der Harbour Bridge ist ein Besuch des Pfeilers dazu noch sehr günstig. Sogar mein deutscher Studentenausweis wurde hier anerkannt.
Vom Mrs. Macquaries Chair, einer in einem Felsen gehauenen Sitzbank, hat man eine wunderschöne Sicht auf Opernhaus und Harbour Bridge. Auch bei Dunkelheit ist das Panorama von hier aus sehr beeindruckend. Nicht umsonst reihen sich abends dutzende Fotografen auf, um das perfekte Sydney-Foto bei Nacht zu schießen. Klar, dass ich mir das nicht nehmen lassen wollte und dort abends mit Stativ und Spiegelreflexkamera gepackt stand, Foto um Foto schoss und die wunderschöne Aussicht genoss.
Gut, dass mein Hotel nicht sehr weit entfernt war und ich nur durch einen kleinen Park gehen musste. Im Dunklen auf der anderen Seite der Welt hatte ich anfangs doch etwas Sorge, allein unterwegs zu sein. Wie ich in vielen späteren Alleinreisen erfahren konnte, natürlich vollkommen unbegründet. Aber man hört und liest ja so einiges. In dem kleinen Park sah ich am Abend Kakadus und Baumkängurus. Und das mitten in Sydney!
Der Name Macquarie begegnet einem im Australien übrigens immer wieder. Lachlan Macquarie war von 1810 bis 1821 Gouverneur von New South Wales und wird teilweise als der Begründer Australiens angesehen. Er schuf ein eigenes australisches Zahlungsmittel, was ausländische Münzen zu der Zeit verdrängte. Macquarie entsandte zudem Entdecker auf eine Route ins Inland, sodass das Landesinnere kurze Zeit später besiedelt werden konnte.
Dadurch, dass Lachlan Macquarie es liebte, Orte, Straßen, Inseln oder Häfen nach seinem Namen zu benennen, tragen viele Orte in ganz Australien seinen oder den Namen seiner Frau Elizabeth Macquarie.
Abbildung 4 Vom Mrs. Macquaries Chair hat man die perfekte Aussicht auf das Opernhaus von Sydney und die Harbourbridge
Ein Geheimtipp ist Manly, ein Stadtteil Sydneys mit einem langen Ozeanstrand. Mit einer Fähre gelangt man schnell zum kleinen Surferspot mit einem schönen Rundwanderweg. Als ich auf dem Wanderweg unterwegs war und die Klippe entlangging, sagten mir plötzlich die Menschen, die mir entgegenkamen, dass ich dort hinten einen Wal sehen würde. Ich dachte erst, dass sie mich veräppeln wollen oder ich ihr Englisch nicht richtig verstanden hatte. Ich war aber doch neugierig.
An dem nahen Aussichtspunkt standen bereits zwei junge Frauen, die gespannt auf das Meer blickten. Tatsächlich, ich sah plötzlich einen Wal aus dem Wasser springen, nur etwa hundert Meter von der Küste entfernt. Das Highlight schlechthin! Es war vermutlich ein junger Wal, der allein unterwegs war und sich irrtümlich so nah an die Küste und an die Stadt gewagt hatte. Hier einen Wal zu sehen war jedenfalls nicht alltäglich. Ich sah dem Wal so lange zu, wie es nur ging. Schließlich musste ich mich nach diversen Fotos lösen, um die letzte Fähre zurück nach Sydney nicht zu verpassen und in Manly zu stranden.
Auf dem Rückweg mit der Fähre kann man dann den Sonnenuntergang über der Skyline Sydneys genießen. Verpassen sollte man die letzte Fähre nicht, da man ansonsten nur über Umwege zurück in die Innenstadt gelangt.
Auf der Fähre wollte ich mit meiner Kreditkarte das Rückfahrticket buchen. Die Karte wurde jedoch aus irgendwelchen Gründen nicht akzeptiert. Hier zeigte sich der „Aussie“ von seiner besten Seite und die Fährmitarbeiter ließen mich kostenlos mitfahren. Als junge blonde Frau allein am anderen Ende der Welt hat man eben auch seine Vorteile!
Im botanischen Garten von Sydney kann man Kakadus, Baumkängurus und seltene Pflanzen beobachten. Die ruhige Oase Sydneys ist ein weiteres Highlight dieser Stadt, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Die Freundlichkeit der Einwohner gepaart mit den vielen Sehenswürdigkeiten und der lässigen Kultur der Australier sind einzigartig. Ein Besuch am Bondi Beach sollte man definitiv auch mit einplanen! Alleine schon, um den Surfern zuzusehen oder einfach nur um am Strand zu liegen. Zudem gibt es am Bondi Beach einige tolle Fitnessplätze, wo die gut gebauten Australier ihre Fitnessübungen direkt am Strand absolvieren können. Guter Ausblick für beide Parteien würde ich mal sagen.
Selbst im australischen Winter, also im europäischen Sommer, ist das Wetter in Sydney angenehm warm und das Meer nicht zu kalt. Etwa eineinhalb Stunden von Sydney entfernt kann man den Blue Mountains einen Besuch abstatten. Hier findet man eine unberührte Natur mit unzähligen Eukalyptusbäumen vor.
Die "Three Sisters", eine Felsformation, die wie drei Spitzen in die Höhe ragt, sind ein Highlight und stellen ein berühmtes Fotomotiv dar. Für Abenteuerlustige bietet die "Scenic World" mit Fußwegen durch den Regenwald, Gondelfahrten über Wasserfälle und einer steilen Bahnfahrt allerhand Action! Die Blue Mountains kann man so von allen Perspektiven betrachten. Dann waren die ersten Tage in Down-Under bereits vorbei und ich flog von Sydney zum Ayers Rock.
Hier hatte ich eine Outdoor-Tour gebucht, die mich in einer Kleingruppe vom Ayers Rock nach Alice Springs brachte. Wildnis pur mit Schlafen unter dem Sternenhimmel, gemeinsamen Kochen und Lagerfeuerromantik.
Der Uluru (Ayers Rock) hat etwas Magisches an sich. Der Monolith ist ein Inselberg und etwa 350 Meter hoch. Durch eine Umrundung kann man alle Fassetten des einzigartigen Felsens entdecken. Die Sonnenuntergänge sind im Outback atemberaubend! An meinem ersten Abend im Outback war sogar Vollmond, der langsam neben dem Uluru aufging. Eine tolle Kulisse.
Drehte ich mich um, sah ich die Olgas in Kata Tjuta, dank Sonnenuntergang in einem ganz speziellen Licht! Diese besuchte ich am nächsten Tag. Die Olgas sind eine Gruppe von 36 Bergen, wobei der größte Berg, der Mount Olga, etwa 564 Meter hoch ist. Wir wanderten dort und erfuhren dank unserem Guide allerhand über Eukalyptuspflanzen und die Tier- und Pflanzenwelt. Für mich sind die Olgas fast noch schöner als der Uluru, obwohl die Berge deutlich weniger bekannt sind.
Abbildung 5 Der Blick auf den Uluru im Sonnenuntergang
Nachts schlief ich unter freiem Himmel in einem "Swag", einer Art dickem Schlafsack. Anfangs hatte ich noch etwas Angst vor Schlangen und Spinnen, die hier überall zu finden sind, aber mit der Zeit schlief ich immer besser. In Australien leben die giftigsten Tiere dieser Erde. Und ich Angsthase habe sogar vor den deutschen Wohnzimmer-spinnen Panik! Richtiges Outdoor-Leben also. Nachts wurde es im australischen Winter empfindlich kalt, sodass morgens eine kleine Eisschicht auf unseren Schlafsäcken lag. Im Swag wärmt man sich mit der eigenen Körperwärme, die kaum aus dem dicken Schlafsack entweichen kann. Als Alternative zum Swag gab es Zelte, in denen man etwas geschützter hätte schlafen können. Aber wer nutzt diese einmalige Möglichkeit denn in dieser Situation nicht aus und schläft im Swag mitten unter einem fantastischen Sternenhimmel?!
Wir kochten gemeinsam und lebten mit den anderen Gruppenteilnehmern mitten in der Natur. Beim Känguruschwanz, der am letzten Abend gegrillt wurde, konnte ich dann doch nicht zugreifen und blieb beim Salat…
Am nächsten Tag ging es zum Kings Canyon. Hier fanden wir kleine Oasen, in denen auch gebadet werden konnte. Eine Wanderung inmitten der imposanten Schluchten ist hier ein unvergessliches Erlebnis! Viele Spuren von Fischen und Meerestieren fanden wir dank Guide auf den Gesteinen, da hier vor Millionen von Jahren der Ozean unzählige Tierarten beheimatete. Sehr interessant und dank der Erklärungen unseres Guides mit allerhand Hintergrundwissen.
Nun fuhren wir zur Ormiston Gorge, einem kleinen See inmitten einer malerischen Schlucht, in der wir trotz eiskaltem Wassers ein kurzes Bad nahmen. Es ging weiter nach Glen Helen. Hier leben viele Felsenkängurus. Man muss aber genauer hinschauen, um diese in den roten Felsen zu erspähen. Nach mehreren Minuten fanden wir die kleinen Kängurus in den roten Felsen, die sich gut getarnt hatten. Weiter ging es nach Ochre Pits, einer heiligen Stätte der Aborigines, die deshalb besonders ist, da die Gesteine unterschiedliche Farben aufweisen. Seit Generationen werden die Ockergruben von den hier lebenden Aborigines abgebaut.
Nach einem Bad in einer Felsenschlucht, dem Ellery Creek Big Hole, ging es schließlich nach Alice Springs, dem Ende des kleinen Outdoor-Abenteuers.
In Alice Springs gibt es einen kleinen "Desert Park", in dem heimische Pflanzen und Tiere vorgestellt werden. Der Park ist sehr schön angelegt und man erhält dort viele Informationen über das Land und dessen Tier- und Pflanzenwelt. Eine Flugshow mit Falken und anderen Vögeln rundet den Besuch ab.
Ansonsten kann man in Alice Springs die "Flying Doctors" besuchen, eine Einrichtung, um Leute in entfernteren Landesteilen per Flugzeug medizinisch versorgen zu können. Zudem gibt es im Zentrum der Stadt das Anzac Memorial, welches an die Verstorbenen im 1. Weltkrieg erinnert und von wo aus man einen super Blick auf die Stadt im Outback hat. Ein bisschen erinnerte mich die Stadt an Las Vegas, die ebenfalls mitten im Nirgendwo liegt. Jedoch ist Alice Springs mit seinen knapp 23.000 Einwohnern deutlich kleiner und noch abgelegener mitten im australischen Outback.
Nach zwei Tagen in Alice Springs und einem normalen Bett statt Swag, was auch mal wieder schön war, ging es dann mit dem Flugzeug weiter nach Cairns. Ich stieg aus dem Flugzeug aus und fühlte mich wie im Gewächshaus, so eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschte hier.
In Cairns lohnt sich ein Tagesausflug nach Cape Tribulation. Wir fuhren mit einer kleinen gemischten Gruppe die Küstenstraße entlang über Port Douglas in Richtung Regenwald. In Mossman Gorge gibt es einen kleinen Fußweg, von wo aus man den Regenwald hautnah erleben kann. Ein malerischer Rundweg am Fluss lässt den Regenwald spürbar werden!
In Cape Tribulation angekommen wartet neben dem Regenwald ein weiteres Weltnaturerbe: Das Great Barrier Reef! Ein seltener Ort, denn hier kommen gleich zwei Weltnaturerbe direkt zusammen. Hier findet man Kasuare, große flugunfähige Vögel, die etwa 1,70 Meter groß werden können und durchaus gefährlich werden, wenn sie sich angegriffen fühlen. Daher sollte man möglichst großen Abstand halten, wenn man einem Kasuar begegnet.
Man sollte zu bestimmten Jahreszeiten am Strand von Cape Tribulation nicht schwimmen gehen, da hier die äußerst giftigen Seewespen im Wasser lauern. Ein Gegengift für Stiche der Seewespe hängt an jedem Strand und muss dem Gestochenen unverzüglich verabreicht werden, sobald man gestochen wurde. Trotzdem gibt es durch diese Seewespen oft Todesfälle in Australien, viel mehr als durch Haiangriffe.
Auf dem Rückweg ging es mit einer Fähre über einen Fluss, in dem oft Krokodile schwimmen. Hier sollte man auf das Schwimmen auch lieber verzichten. Mit einem Boot kamen wir ganz nah an die Tiere heran, sehr beängstigend aber auch unfassbar aufregend.
Am nächsten Tag ging es für mich mit der historischen Eisenbahn nach Kuranda, einem kleinen Dorf inmitten des Regenwalds. Die Bahnfahrt neben den imposanten Wasserfällen „Barron Falls“ und durch viele Tunnel ist bereits sein Geld wert. Oben angekommen geht es nach einem kleinen Fußmarsch in das kleine Dorf Kuranda. Hier gibt es einen kleinen Park, in dem man Koalas auf den Arm nehmen darf. Wirklich putzig die Kleinen, aber doch schwerer als gedacht! Auch Kängurus und seltene Schlangen findet man hier. In großen und artgerechten Gehegen kann man den Tieren sehr nahekommen.
Zurück ging es mit einer Seilbahn über den Dächern des Regenwaldes nach Cairns. An zwei Zwischenhalten kann man aussteigen und den Regenwald und die Wasserfälle vom Nahen erkunden. Zudem erhält man interessante Erklärungen, sogar durch deutschsprachige Prospekte! Auf dem Rückweg war ich etwas verwundert, dass ich nicht am gleichen Ort landete, an dem ich gestartet war. Ich musste improvisieren und fuhr mit einem kleinen Linienbus zurück nach Cairns. Immer in der Hoffnung, dass mich der Busfahrer auch richtig verstanden hatte und ich nicht in einem der Vororte strandete.
Am Abend war ich in der Stadt Cairns unterwegs und nahm unfreiwillig an einer Parade teil, die dort zu einem australischen Feiertag stattfand. Mit vielen bunten Kostümen feierten die Australier sich selbst. In der Menge sah ich erst einmal, dass am Strand ein eigener kleiner Pool stand, der den Kindern dort neben einem Spielplatz als Kinderparadies dient. Darauf können auch wirklich nur die Australier kommen. Ein Pool für alle direkt neben einem Spielplatz und ausreichend Bänke für die Eltern. Zudem gibt es hier viele Picknickplätze, alles sehr kinder- und familienfreundlich.
Als es dunkel wurde, fand an der Strandpromenade ein großes Feuerwerk statt. Über 15 Minuten lang wurde der australische Feiertag zelebriert. Alle Menschen saßen auf ihren Picknickdecken am Strand und schauten begeistert in den Himmel. Ein toller Abschluss an diesem Tag, obwohl ich einfach nur kurz durch die Stadt spazieren wollte.
Anschließend ging es für zwei Tage auf verschiedene kleine Inseln im Great Barrier Reef. Zunächst fuhr ich mit einem Schiff zur Insel Green Island. Hier kann man Schnorcheln und wundervolle bunte Fische beobachten. Einen Rundweg um die Insel gibt es auch, dieser dauert knapp 40 Minuten. Und wenn man den Rundweg hinter sich hat, kann man sagen, dass man eine ganze Insel in 40 Minuten umrundet hat! Natürlich umrundete ich die Insel auch und entdeckte unberührte Natur und viele Tiere. Wieder so ein „Irgendwann-Moment“, von dem ich noch lange zehren werde.
Die Unterwasserkamera sollte man beim Schnorcheln unbedingt dabeihaben. Zwar kann man die schöne bunte Unterwasserwelt nie ganz genau auf Videos wiedergeben, aber eine tolle Erinnerung sind die Filme dennoch. Neben Clownsfischen und Korallen entlang zu schwimmen ist schon ein Highlight. Als mir auf einmal ein etwa ein Meter großer Fisch entgegenschwamm, wurde mir erst einmal anders. Da ich aber merkte, dass der Fisch eher Angst vor mir hatte und schnell an mir vorbeischwamm, musste ich nichts befürchten und war dankbar für diesen kleinen Schreckmoment. In Australien denkt man immer zuerst an Haiangriffe, wenn man über Schwimmen oder Surfen im Meer spricht. Dabei gibt es in Down-Under sehr wenige Haiangriffe, insbesondere nicht in unmittelbarer Nähe zum Strand. Also (fast) alle Sorgen unbegründet.
Beim Schnorcheln bekam ich aufgrund meiner europäischen Naivität auch gleich einen dicken Sonnenbrand auf meinem Rücken. Immerhin war ich mehrere Stunden bei Sonne pur im Wasser und wunderte mich zuerst noch über die Leute, die neben mir schnorchelten und T-Shirts trugen. Sie hatten vermutlich später nicht mit sich pellender Haut zu kämpfen. Einen solch starken Sonnenbrand hatte ich seitdem zum Glück nicht mehr.
Am zweiten Tag ging es nach Fitzroy Island. Hier kann man ebenfalls schnorcheln gehen und Schildkröten im Wasser beobachten. Unternehmenslustige können auf den Gipfel der Insel wandern. Auf einem kleinen Weg erreicht man den Gipfel in etwa zwei Stunden, das letzte Stück muss man etwas klettern. Auch im australischen Winter ist die Wanderung sehr schweißtreibend, daher sollte man unbedingt genügend Wasser mitnehmen. Wieder unten angekommen folgte ich einem kleinen Fußweg zum Nudey Beach. Der Nudey Beach ist ein verlassener kleiner Strand mit unfassbar weißem Sandstrand und großartigen Korallen.
Am nächsten Abend flog ich zurück nach Deutschland. Vorher aber erkundete ich noch die Stadt Cairns und entdeckte eine kleine Markthalle, in der allerhand exotische Früchte und australische Spezialitäten angeboten wurden. Ich gab hier die letzten australischen Dollar aus und war froh, diesen Ort am Ende meiner Reise entdeckt zu haben. Mit einem älteren Mann kam ich ins Gespräch, der mir noch allerhand von der Stadt erzählte. Nun musste ich aber zum Flughafen, um den Flug zurück nicht zu verpassen.
Nach unvergesslichen Tagen ging es dann schließlich wieder über Hong Kong zurück nach Hause. Obwohl ich allein gereist bin, war ich auf meiner Reise eigentlich nie allein. Dank der Outdoor-Tour durch das Outback konnte ich die Natur gemeinsam mit anderen Outdoorverrückten genießen, man konnte sich austauschen und gemeinsam kochen. Auf den diversen selbstgeplanten Tagestouren war ich ebenso selten allein. Wenn ich es wollte, konnte ich allein sein, aber da gemeinsame Erlebnisse meist viel schöner sind, genoss ich auch die Gemeinschaft. Oft hat man die gleichen Ansichten und versteht sich auf Anhieb. Trotzdem haben Momente, die man einzig und allein für sich genießen kann, natürlich auch seinen Reiz.
Ich habe Menschen kennengelernt, die mir die Stadt gezeigt oder ihre Kultur erklärt haben. Einfach so. Sie haben ihre Zeit geopfert, um mir das Gefühl zu geben, willkommen zu sein und ich habe es sehr genossen. Ob Großstadtbewohner, Aborigines oder Regenwaldbewohner – Danke Australien, ich komme garantiert wieder!
Abbildung 6 Das typische Straßenschild in Australien - Vorsicht Kängurus!