Читать книгу Pfalz Reiseführer Michael Müller Verlag - Ansgar Schmitz-Veltin - Страница 6
ОглавлениеOrientiert in der Pfalz
Die Region im Profil
Zwischen dem Rhein im Osten und dem Saarland im Westen erstreckt sich eine faszinierende Kulturlandschaft. Vor allem die Deutsche Weinstraße, die sich entlang des Pfälzerwaldes von der französischen Grenze im Süden bis nach Rheinhessen im Norden erstreckt, ist inzwischen ein wahrer Tourismusmagnet. Rund 5 Mio. Übernachtungen werden in der Pfalz jährlich gezählt.
Größte Stadt der Pfalz ist Ludwigshafen mit etwas über 170.000 Einwohnern. Mit deutlichem Abstand folgen Kaiserslautern (knapp 100.000 Einw.), Neustadt an der Weinstraße (ca. 53.000 Einw.) und Speyer (ca. 50.000 Einw.).
Die Pfalz ist ...
... eines der wichtigsten Weinbaugebiete Deutschlands. Von den meisten Menschen wird die Pfalz zu allererst mit dem Wein in Verbindung gebracht. Das liegt nicht nur daran, dass auf den sanft gewellten Hügeln schon seit Römerzeiten Wein angebaut wird und die Rebstöcke entlang der Weinstraße rund ein Viertel der gesamten deutschen Weinbaufläche bedecken. Der Wein ist für die Pfalz mehr als eine wirtschaftliche Basis - er prägt Landschaft und Kultur gleichermaßen. Wer einmal einen Abend auf einem der zahlreichen Feste entlang der Weinstraße verbracht und seinen Wein aus einem einen halben Liter fassenden Schoppenglas getrunken hat, der wird verstehen, warum Pfälzer und Pfalz ohne Wein undenkbar sind. Dass es bei Wein jedoch nicht nur auf die Mengen ankommt, sondern auch auf die Qualität, hat man inzwischen vielerorts erkannt. Das Ansehen des einst in Verruf geratenen Pfälzer Weins hat seit den 1990er-Jahren eine unglaubliche Wendung genommen: Durch innovative Ideen, Ertragssenkungen in den Weinbergen und konsequente Kellerarbeit erarbeiteten sich zahlreiche, meist junge Winzer nach und nach einen ausgezeichneten Ruf und etliche Auszeichnungen. Pfälzer Weine und Weinbaubetriebe gehören nicht nur zu den besten Deutschlands, sondern spielen auch international eine immer größere Rolle.
... eine Genusslandschaft. Was wäre ein guter Wein ohne entsprechendes Essen? So oder so ähnlich muss die Grundüberlegung der Gastronomen lauten, die darum bemüht sind, aus der für ihren deftigen Saumagen und die groben Bratwürste bekannten Pfalz eine Gourmetlandschaft zu machen. Vielleicht ist es die Nähe zu Frankreich, die in der letzten Zeit zahlreiche gute Restaurants hat entstehen lassen. Auffällig an der Pfälzer Gastronomie ist, dass neben hochdekorierten Sternerestaurants auch viele der „ganz normalen“ Dorfgasthöfe sogar Gourmets überzeugen. Überregional bekannt ist das Pfälzer Essen spätestens seit den 1980er-Jahren, als der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl Staatsgäste aus aller Welt in das kleine Städtchen Deidesheim an der Weinstraße einlud. Unter seinem Chefkoch Manfred Schwarz wurde der dortige Deidesheimer Hof bekannt für eine Mischung aus Pfälzer Bodenständigkeit und moderner Kreativität.
... eine lebendige Kulturlandschaft. Die Burgen des Pfälzerwaldes, von denen aus vor tausend Jahren nicht nur die Pfalz, sondern weite Teile des deutschen Kaiserreiches regiert wurden, sind bis heute eindrucksvolle Zeugen einer lebendigen Geschichte: Der Trifels bei Annweiler war einst Sitz der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, der imposante Speyerer Dom ist eines der größten erhaltenen romanischen Bauwerke und steht seit 1981 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes, das Hambacher Schloss in Neustadt ist das meistbesuchte Ausflugsziel der Pfalz und gilt bis heute als Wiege der deutschen Demokratie. Deutlich älter indes sind die Relikte der Kelten, die auf dem Donnersberg, der mit 687 m höchsten Erhebung der Pfalz, einst eine riesige Stadtanlage errichteten. Bis heute prägend sind vor allem die Spuren der Römer: Sie bauten Straßen und Häuser und brachten der Region den Wein. Bei Kallstadt kann man die gut erhaltenen Überreste einer römischen Weinkelter sehen, in der einst in Tretkeltern mithilfe der Füße Traubenmost aus Früchten gepresst wurde.
... idealer Ort für Aktivitäten im Freien. Der Pfälzerwald ist mit 1600 km2 das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Tausende Kilometer gut markierter Wanderwege durchziehen ihn. Auf schmalen Pfaden führen diese vorbei an Felsen und Burgruinen. Und weil Geselligkeit in der Pfalz eine große Rolle spielt, ist es meist nicht weit bis zu einer der über hundert Hütten, in denen Weinschorlen und Hausmannskost auf die hungrigen Wanderer warten. In den vergangenen Jahren hat die Beliebtheit des Pfälzerwaldes auch bei Rennradfahrern und Mountainbikern merklich zugenommen. Für beide gibt es rund um Trippstadt und Johanniskreuz ausgeschilderte abwechslungsreiche Routen. Die Kalmit, mit 673 m der höchste Gipfel des Pfälzerwaldes, gilt als eines der beliebtesten Ziele für Rennradfahrer. Aber auch zum Klettern, Trekking, Nordic Walking, Gleitschirmfliegen und Wanderreiten bietet die Landschaft genügend Möglichkeiten. Allein vom gemütlichen Bärenbrunnerhof im südlichen Pfälzerwald aus sind unzählige Kletterfelsen zu erreichen.