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Grönland und der Ferne Osten

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Ein anschauliches Beispiel für die panische Angst vor diesem Konkurrenten, dem man sich im Westen augenscheinlich nicht so ganz gewachsen fühlt, liegt ein wenig außerhalb der Route von Europa nach Asien: in Grönland.18

Grönland, direkt vor Kanada gelegen, hat eine sechsmal größere Fläche als Deutschland, aber nur 56.000 Einwohner, die überwiegend vom Fischfang leben, von Kabeljau und Krabben. Damit wird 90 Prozent des Exports bestritten. Aber Grönland ist reich an Bodenschätzen, an Erz, Zink, Blei, Uran, Öl, Edelsteinen und Seltenen Erden, deren gewinnträchtige Erschließung aufgrund der geografischen und besonders der klimatischen Lage bisher nicht möglich war. 2014 wollte das chinesische Bergbauunternehmen General Nice Group (GNG) ein insolventes britisches Unternehmen mit dessen Lizenzen für Grönland aufkaufen. Die grönländische Regierung verband mit diesem Deal natürlich große Hoffnungen. Aber plötzlich tauchte die NATO auf. Außenpolitisch ist Grönland an Dänemark gebunden, einem NATO-Mitglied. Es handelt sich also um NATO-Gebiet – dort liegt auch der US-Militärstützpunkt Thule Air Base. Die USA witterten Gefahr, sie wollten keine »Arktische Seidenstraße«. Der dänische Verteidigungsminister erklärte nach einem Treffen Ende Mai 2018 mit seinem US-Kollegen Jim Mattis: Das Pentagon möchte keine chinesischen Investitionen in Grönland, egal, welcher Art, das bedrohe »die Sicherheit«, und Dänemark sehe das natürlich ganz genauso. Grönland hat ausgeträumt.

Chinas neuer Imperialismus

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