Читать книгу Seelenscherben - Antonia Katherina Müller - Страница 12
ОглавлениеBöser Traum
Ich hatte einen bösen Traum.
Mit einem riesengroßen Schrei,
brach mein Leben entzwei.
Da lag mein Lebenspuzzle am Boden.
Alle Teile in winzigen Scherben,
manche sogar mit tiefen Kerben.
Als wäre ein Spiegel zerbrochen,
sah in einer Scherbe wie ich stand,
blickte in eine andere, ganz gebannt.
Da stand noch ein Kind, sah aus, wie ich selbst,
zierlich, ängstlich, blass und klein,
es war vollkommen allein.
Ich würde ihm gerne meine Hand reichen,
aber die Spalte, der Sprung war zu breit,
die sichere Seite zu weit.
Da lagen sie nun, die Scherbenbilder.
Ich schrie, er hätte mich zerstört,
doch niemals hat mich jemand gehört.
Als ich schwitzend dann erwachte,
und immer noch an ihn dachte:
„Fass mich nicht mehr an“
Ich darf nicht aufgeben,
nicht im Scherbenhaufen untergehen,
ich möchte die Sonne strahlen sehen!
Sehe ich, dass nichts mehr geht,
dann ist es irgendwann zu spät,
für meine kleine Kinderseele.
Dieser Traum hat mir gezeigt,
was am Ende übrig bleibt,
von dem Leben, das ich hatte.
Ich werde kämpfen,
für Spaß, Freude und lautes Lachen,
denn noch kann ich einiges machen!