Читать книгу GRAHAMS WIDERSTAND (Survivor 3) - A.R. Shaw - Страница 13
Am Lagerfeuer
ОглавлениеDutch winkte dem Mädchen zu, das sich Liza nannte. Er tat es, um sie zu beruhigen, als sie mit einem gehetzten Blick abwechselnd immer wieder zu ihm und in die Dunkelheit starrte und nach der Schrotflinte unter ihrem Mantel griff. Die Einheimischen hatten sie gefunden. Mit einer ruhigen Handbewegung befahl er den Hunden, ruhig an ihrem Platz sitzen zu bleiben. Trotz ihres starken Instinkts schafften sie es, nicht einmal leise aufzujaulen, als sie hörten, wie sich aus der Ferne Pferde näherten.
Vorsichtig gab er Liza ein großes Stück Beef Jerky. Sie folgte seinem Beispiel und machte alle Bewegungen leicht und locker. Dutchs Blick gab ihr eindringlich zu verstehen, ruhig zu bleiben und nicht überängstlich zu reagieren. Wenn sie jetzt einen Fehler machten, konnte das nichts weniger als ihren Tod bedeuten.
Als er der Meinung war, dass die heimlichen Beobachter genug gesehen hatten, hörte er, wie sie sich durch den Wald zurückzogen. Er war sich nicht sicher, ob sie nicht jemanden zurückgelassen hatten, um sie weiter zu beobachten, aber er glaubte es eigentlich nicht. Was er bisher über Funk von ihnen mitbekommen hatte, sagte ihm, dass diese Menschen in Ordnung waren. Allem Anschein nach waren sie Überlebende, die willens und in der Lage waren, anderen zu helfen. Obwohl er ihr Ansinnen im Grunde bewunderte, war Dutch hier, um ihnen zu sagen, dass sie sofort damit aufhören mussten, wenn sie nicht alle sterben wollten.
Sein Plan war einfach: Sie warnen, das Mädchen an sie übergeben und dann allein nach Norden weiterziehen. Er hatte nicht vor, länger bei dieser Gruppe zu bleiben oder sich gar mit ihnen anzufreunden.
Dutch saß weiter still neben Liza. Die Grillen zirpten jetzt wieder, also nahm er an, dass die Beobachter verschwunden waren. Liza starrte mit glasigen Augen ins Feuer. Dutchs Einschätzung nach hatte sie sich heute ziemlich gut geschlagen, aber er wollte sie auf keinen Fall zu sehr an sich binden. Es genügte, wenn sie ihm genug vertraute, um nicht jedes Mal zusammenzucken, wenn er in ihre Nähe kam.
»Warum machst du nicht Feierabend und legst dich in der Fahrerkabine gemütlich hin? Ich werde unter dem Wagen schlafen.«
Sie nickte nur und eilte durch die kalte Nacht zum Truck hinüber. Um die Schultern trug sie als Schutz vor der Kälte dieser Frühlingsnacht ein Stück Fell. Während er die heiße Glut des Feuers schürte, hörte er das leise Klicken der Kabinentür, als Liza sie vorsichtig von innen zuschloss.
Die Nacht war sternenklar und gekrönt von einem Halbmond. Die von äußeren und inneren Kriegen geplagte Nation, die sie einst gewesen waren, beschäftigte jetzt Dutchs Gedanken. All die Kriege, die religiösen Konflikte und letzten Endes auch der einfache Wunsch nach Gleichheit hatten den Menschen an den Punkt des Weges zurückgebracht, an dem er begonnen hatte – und genau wie seine Ahnen, starrte der Mensch nun wieder mit einem Stock in der Hand in das Feuer vor sich und zu den Sternen über ihm. Der Mensch war nichts anderes als ein Tier mit der Fähigkeit, ein Feuer zu entfachen, und das machte ihn für alle anderen Kreaturen gefährlich, vor allem aber für seine Mitmenschen.
Dutch sah keine Möglichkeit, diejenigen, die gerade aus dem Süden kamen und Köpfe von den Schultern rollen lassen wollten, aufhalten zu können. Sich ihrem Glauben nicht anzuschließen brachte automatisch den Tod. Bei Gott, sie hatten bereits den größten Teil der Menschheit getötet, und die wenigen, die noch gegen sie kämpfen konnten, schienen schon jetzt verloren zu haben. Vielleicht konnte er ja einen abgelegenen Platz zum Leben finden, an dem er seine restlichen Tage verbringen konnte, während der Planet erneut den Wilden mit Stöcken gehören würde.