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SODOM UND GOMORRA

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Abraham begleitet Gott nach Sodom. »Die Sodomer sind elendige Verbrecher, Mörder und Vergewaltiger, ich werde sie ausrotten.« Abraham: »Aber vielleicht sind 50 Gerechte unter ihnen. Du willst doch nicht die Guten mit den Bösen verurteilen?« (1. Mose 18,23). Original: zadikim im raschaimGerechte mit Verbrechern.


Abraham mit Gott

Damit beginnt ein Gehandel um die Zahl der zu Rettenden von 50 bis 10. Zuletzt gibt es in Sodom nur einen einzigen Gerechten, Lot, und dieser wird verschont. Gott legt Abraham gewissermaßen einen Elfmeter vor, um zu untermauern, was eigentlich selbstverständlich für uns sein sollte. Schuldig ist, wer sich schuldig macht. Unschuldig ist, wer nicht aus eigenem Entschluss ein Vergehen begangen hat. Auch wenn seine ganze Verwandtschaft aus Verbrechern besteht, ist er unschuldig. Die Menschheit besteht aus einzelnen Personen, es kann daher keine vererbbare Kollektivschuld geben.

Lot wird also gerettet. Warum? Darüber könnte man noch streiten. Was zum Beispiel würdest du als moralischer Mensch in folgender Situation tun? Zwei Gäste kommen in dein Haus. Du nimmst sie freundlich auf, wäschst ihnen die dreckigen Schweißfüße, backst für sie Kuchen und bietest ihnen Betten an. Da kommt eine Bande von Halbstarken, trommelt an dein Fenster und brüllt: »Bringt diese zwei Ausländer heraus. Wir wollen sie vergewaltigen und zu Tode martern!« Was machst du? Was macht Lot? Er sagt Folgendes: »Verschont meine Gäste, ich habe zwei Töchter, die schicke ich zu euch hinaus. Die könnt ihr nach Belieben vergewaltigen und zu Tode martern.« Gastrecht vor Kinderrecht, darüber könnte man streiten. Im Falle Lot gibt es ein Happy End, denn die Kerle werden aus Schlafmangel und übertriebenem Alkoholgenuss plötzlich blind und können Lots Eingangstor nicht finden. Enttäuscht ziehen sie ab, ohne zu wissen, dass bereits ein Grab im Erdinneren für sie vorbereitet ist.

Der syrisch-afrikanische Grabenbruch, die berühmte Ritze, gibt nämlich einen sehr wuchtigen Rülpser von sich. Sodom und Gomorra (hebräisch Sdom Wegmara) verschwinden mit allen Halbstarken von der Erdoberfläche, und das Tote Meer liegt seit damals 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Lot und seine Familie rennen in Todesangst. Hinter ihnen regnet es Schwefel und glühende Lava.


Lot mit seinen Töchtern

Lots Frau versucht, das Ganze mit ihrem Handy zu fotografieren, und verwandelt sich in eine Salzsäule (das kommt davon). Am Toten Meer gibt es zahllose Salzsäulen, jeder israelische Fremdenführer hat eine eigene. Zuletzt verkriecht sich Lot mit seinen beiden Töchtern in eine Höhle.

Das Leben in einer Höhle ist für junge, lebenslustige Mädchen ziemlich langweilig. Rundherum nur Felsen und Salzsäulen. Keine Männer weit und breit. Was tun? Man tränkt den Herrn Papa mit Wein, bis er nicht mehr zwischen seinen Töchtern und Marilyn Monroe unterscheiden kann.

Die Folge: Beide Töchter werden schwanger, und aus den Rauschkindern werden die Stammväter der Moabiter und Ammoniter, die den Kindern Israels noch jede Menge Zores bereiten werden.

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