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DIE LEHRE FÜR KÖNIG MERI-KA-RE3.

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Die Lehre für König Merikarê gehört zu der bekannten großen Gruppe ägyptischer Texte, die Anweisungen geben für richtiges Benehmen in verschiedenen Lebenslagen. Der König Achthöes spricht zu seinem Sohn, dem zukünftigen König Merikare, und rät ihm, wie man ein guter König ist und wie man das Böse vermeidet.

Wenn wir dieses Buch auch nur aus der 18. Dynastie kennen, so wird man doch nicht daran zweifeln, daß es auch aus der älteren Zeit stammt. Von dem Könige Merika-re wissen wir nur, daß er in den verworrenen Zeiten zwischen dem alten und mittleren Reiche — also in der zweiten Hälfte des dritten Jahrtausends — lebte und zu den Königen von Herakleopolis gehörte. Gleichzeitig mit diesen Herrschern regierten in Theben die Könige der sogenannten 10. Dynastie und mit diesen kämpften jene um die Stadt Thinis, wie das unser Buch erwähnt und wie das jetzt auch Inschriften aus Theben bestätigen.

Bemerkenswert ist, daß in dieser Schrift auch religiöse Gedanken hervortreten, die in den anderen Büchern dieser Gattung doch so gut wie ganz fehlen.

Vom Anfange des Buches sind nur geringe Reste erhalten. Man sieht, daß der Vater, der zu dem Meri-ka-re spricht, selbst ein König ist. Auch im folgenden erschweren große Lücken das Verständnis.

[Verfahren gegen Aufrührer.]

Bei einem, der viele Anhänger hat und der seinen Hörigen schön erscheint und der ein Wortemacher ist, rät der König: verjage ihn, töte ihn, wische seinen Namen aus, — — — — rotte sein Gedächtnis aus und seine Partei, die ihn liebt.

Eine Aufreizung für die Bürgerschaft ist ein Zänker, der zwei Parteien unter der Jugend macht. Wenn du findest, daß die Bürgerschaft ihm anhängt . . ., so zeige ihn vor den Hofleutcn an4, verjage ihn; auch er ist ein Feind.

Es folgten noch zwei ähnliche Abschnitte, der eine von einem Bettler, der das Heer aufreizt, und dann kam die Versicherung, daß, wenn der Sohn richtig handle, es ihm gut gehen werde: die Bürgerschaft jauchzt und du wirst neben dem Gotte5 gerechtfertigt. ----Eines Mannes Himmel (?) ist das gute Wesen, aber das Fluchen eines Leidenschaftlichen ( ?) ist übel.

[Nützlichkeit des guten Redens und der Weisheit.]

Sei ein Künstler im Reden, damit du stark seiest, denn die Kraft eines (Menschen) ist die Zunge und das Reden ist kräftiger als jedes Kämpfen. — — — — Wer gescheut ist, den greifen die Gelehrten nicht an, wenn er gelehrt ist und kein (Unheil) geschieht, wo er ist. Die Wahrheit kommt zu ihm durchgeknetet6, nach Art von dem, was die Vorfahren sagten.

Ahme deinen Vätern nach, deinen Vorfahren — — — —. Sieh, ihre Worte stehen dauernd aufgeschrieben; mache (das Buch) auf und lies und ahme das Wissen7 nach, damit der Künstler auch zu einem Weisen (?) werde.

[Sei gütig, aber mit Vorsicht.]

Sei nicht böse, freundlich sein ist gut. Lasse dein Denkmal8 dauern durch deine Beliebtheit. — — — — Dann dankt man Gott um deinetwillen, man preist deine Güte und betet für deine Gesundheit.

Ehre die Großen und tue deinen Leuten wohl -----

es ist gut, wenn man für die Zukunft handelt. Aber halte die Augen offen, ein Vertrauender wird ein Bekümmerter werden — — — —.

[Von den hohen Beamten.]

Mache deine Räte groß9, damit sie nach deinen Gesetzen handeln, denn wer reich ist in seinem Hause, ist auch nicht parteiisch, er ein Besitzender, der keine Not leidet.

(Aber) der Geringe redet nicht nach dem, was für ihn recht ist, und einer, der „hätte ich doch“ sagt, ist nicht gerecht. Er ist parteiisch für den, der eine Bezahlung für ihn hat.

Groß ist ein Großer, dessen Räte groß sind; stark ist ein König, der einen Hof hat10.----Sagst du die Wahrheit in deinem Hause, so fürchten sich vor dir die Großen, die im Lande walten. Einem Herrn mit rechtem Sinne geht es gut; das Innere des Hauses ist es, das der Außenseite Furcht einflößt11.

[Wie der König selbst handeln soll.]

Tue das Rechte solange du auf Erden weilst. Beruhige den Weinenden, quäle keine Witwe, verdränge keinen Mann von der Habe seines Vaters und schädige die Räte nicht an ihren Sitzen12. Hüte dich davor ungerechterweise zu strafen. Schlage nicht (selbst), das schickt sich nicht für dich; strafe durch Prügelnde und durch Gefangenschaft (?). Damit wird dieses Land (schon) wohlgegründet sein. — — — — Gott kennt die Frevler, Gott schlägt die Sünde gegen ihn im Blute13.----Töte niemand, dessen Trefflichkeit du kennst, mit dem du einst die Schriften gesungen hast14.

Lies in dem Sipubuche (?):.. (wer bei Gott ist?) schreitet frei an den unzugänglichen Stellen; die Seele kommt zu der Stätte, die sie kennt, und weicht nicht ab von ihren Wegen von gestern; kein Zauber wehrt sie ab15 und sie gelangt zu denen hin, die ihr Wasser spenden“16.

[Warnung vor dem Totengericht.]

Die Richter, die den Bedrückten richten, du weißt, daß sie nicht milde sind an jenem Tage, wo man den Elenden richtet17, in der Stunde, wo man die Bestimmung ausführt18. Übel ergeht es, wo der Ankläger der Weise19 ist! — Vertraue nicht auf die Länge der Jahre; sie sehen die Lebenszeit als eine Stunde an20. Der Mann bleibt nach dem Sterben übrig und seine Taten werden haufenweise neben ihn gelegt21. Die Ewig-keit aber währt es, daß man dort ist22, und einTor ist, wer sie23verachtet (?); wer aber zu ihnen kommt, ohne daß er gesündigt hat, der wird dort wie ein Gott sein, frei schreitend wie die Herren der Ewigkeit24.

[Von der Behandlung der Jüngeren.]

Erhebe deinen Nachwuchs, daß die Residenz dich liebe, und erwirb dir einen großen Anhang ...; sieh, deine Bürgerschaft ist voll von neu Aufgewachsenen, von solchen, die zwanzig Jahre alt sind. Der Nachwuchs freut sich, wenn er seinem Wunsche folgt.----Mache deine Räte groß, laß deine . .. vorwärts kommen und vermehre den Nachwuchs deines Gefolges, daß er versehen sei mit Listen25, belehnt mit Feldern und beschenkt mit Herden.

[Sei gerecht, tätig und fromm?] 26

Erhebe den Sohn eines angesehenen Mannes nicht mehr als einen Bürger, sondern hole dir den Mann wegen seiner Taten. Tue jegliche Kunst, — — — — schütze deine Grenze und befehlige deine Festungen (?), damit die Truppe ihrem Herrn nütze. Mache Denkmäler . . . für den Gott, die lassen den Namen ihres Erbauers weiter leben. Ein Mann soll tun, was seiner Seele nützet: daß er den monatlichen Priesterdienst27 verrichtet, die weißen Sandalen nimmt, sich zum Tempel begibt, das Geheime enthüllt, das Allerheiligste betritt und das Brot im Tempel ißt28.

[Sei fromm.]

Lasse den Getränktisch29 gedeihen und bringe viele Brote dar. Vermehre das ständige Opfer — das ist nützlich für den, der es tut. Laß deine Denkmäler gedeihen, solange du Kraft dazu hast: ein einziger Tag gibt der Ewigkeit und eine Stunde tut der Zukunft Gutes. Gott kennt den, der etwas für ihn tut30.

Der Schluß: führe deine Statuen in ein fernes Fremdland ----spricht auch von dem Feinde und Ägypten und führt wohl zu dem Folgenden über.

Der zweite Teil des Buches, der hier beginnt, nimmt auf allerhand politische Dinge und auf Taten des Vaters Bezug und bleibt uns, die wir diese nicht kennen, zum großen Teile unklar. Das Reich dieser Könige umfaßte, wie wir auch sonst wissen, nicht ganz Ägypten und ein ,,Südland“ stand neben ihm.

Der Nachwuchs wird den Nachwuchs bedrängen, wie das die Vorfahren vorher verkündet haben. Ägypten kämpft in der Totenstadt mit Zerhacken der Gräber31 . . . Solches habe ich getan und solches geschah. — — — —

Stelle dich nicht schlecht mit dem Südland, denn du weißt, was die Residenz darüber vorhergesagt hat und jenes geschieht wie dieses geschah. Von der Stadt Thinis, die etwa die Südgrenze des Reiches bildete, heißt es dann: ich habe sie wie eine Wasserwolke erobert; König Mer ... re hat das nicht getan. Jetzt aber sei milde gegen sie, denn: gut ist es für die Zukunft handeln.

Stelle dich gut mit dem Südland. Dann kommen die Sackträger zu dir mit Gaben. Ich tat dasselbe wie die Vorfahren: „hat es auch kein Korn, daß es es gebe, doch sei es dir angenehm, weil sie matt zu dir sind; sättige dich mit deinem Brot und deinem Bier“32. Dann kommt auch der Granit zu dir ohne Hinderung33. Schädige nicht die Denkmäler eines andern, und brich dir selbst Steine in Turah34. Baue dein Grab nicht aus Abbruch --— —. Siehe, du König, du Herr der Freude, . . . du schläfst in deiner Stärke35. Folge deinem Herzen in dem, was ich tat, so hast du keinen Feind innerhalb deiner Grenzen.

Das Folgende behandelt die Verhältnisse des Delta, dessen Westseite ja immer von den Libyern bedrängt wurde; man versteht nur: Es stand einer auf, ein Herr in der Stadt36, und sein Herz war betrübt wegen des Delta, — — — —. Ich beruhigte den gesamten Westen bis hin zu den Rändern (?) des Sees37. Auch um die Ostseite des Delta stand es schlimm, sie ist zu Gauen und Städten gemacht und die Herrschaft eines einzigen ist bei zehnen. Aber jetzt (?) geben sie doch eine ganze Liste von allerlei Steuern, der Priester ist mit Feldern belehnt und man zinst dir als wären sie eine Truppe. Es wird nicht geschehen, daß böse Feinde darunter sind. Du krankst nicht am Nile, daß er nicht kommt, und du hast die Abgaben des Delta38.

Die Ostgrenze des Reiches ist jetzt gegen die asiatischen Beduinen gesichert: Siehe, ich habe den Pflock eingeschlagen39, . . . im Osten; die Grenze von Hebenu an (?) bis zu dem Horuswege40 ist mit Städten besiedelt und mit Menschen gefüllt von den Auserlesensten des ganzen Landes, um die Arme (der Asiaten) abzuwehren.

Ich werde einen Tapfern sehen41, wie er (mir) darin gleich kommt und wie er noch mehr tut als ich getan habe.----

Man sagt aber auch dieses von (?) dem Fremden: der elende Asiat, übel ist der Ort, wo er weilt, mit schlechtem Wasser, unzugänglich durch die vielen Bäume und die Wege daselbst sind übel wegen der Berge42. Nie wohnt er an demselben Orte und seine Füße wandern (?). Seit der Zeit des Horus43 kämpft er und siegt nicht, aber er wird auch nicht besiegt und nie sagt er den Tag beim Kampfe an, gleich dem . . . träger einer Bande44.

Des weiteren heißt es von diesen Fremden: ich habe das Delta sie schlagen lassen, ich habe ihre Leute erbeutet, ich habe ihr Vieh geraubt — — — — mache dir keine Sorge um ihn, den Asiaten----; er beraubt eine einzelne Ansiedlung ( ?), aber er erobert nicht eine volkreiche (?) Stadt. Von diesen Städten, die er besiedelt hat, hebt er dann Kemui, das spätere Athribis, hervor: sieh, das ist der Nabel der Barbaren45. Seine Mauern sind kampfgerüstet (?), seine Soldaten zahlreich, Bürger sind in ihm, die das ... zu nehmen wissen. Und ebenso steht es mit dem Gebiet von Ded-esut, das wohl bei Memphis lag: es zählt zehntausend an Bürgern, die rein46 sind und ohne Abgaben. Die Großen aus ihm gehen seit der Zeit (des Horus?) zur Residenz. Seine Grenzen sind festgestellt . . ., viele Nordleute sind es, die sie bewässern----, sie haben einen Damm bis Herakleopolis gemacht — — — —.

Ist deine Grenze gegen das Südland in Aufruhr, so werden auch die Fremdvölker (des Nordens?) Kampf anfangen (?). Baue (daher) Städte im Delta; der Name eines Mannes wird nicht verringert werden durch das, was er getan hat und eine besiedelte Stadt wird nicht geschädigt. Baue Städte . . . Der Feind sieht es gern, daß man verdrossen (?) ist, von schlechtem Wesen (?). König Achthoës47 hat in seiner Unterweisung bestimmt: „wer da schweigt gegen einen Frechen, der schädigt ---—; Gott greift den an, der gegen den Tempel feind ist.“

Von hier an wendet sich das Buch wieder allgemeineren Betrachtungen zu, von der ersten versteht man nur:---- ehre den Gott und sage nicht: „er hat einen schwachen Sinn(?)“. Laß deine Arme nicht hängen. Weiter dann mit Bezug auf die Denkmäler, die ein anderer König errichtet hat: er wird sie nicht beschädigen, weil er wünscht, daß das, was er selbst gemacht hat, von einem anderen, der nach ihm kommt, hergestellt werde. Es gibt ja keinen, der keinen Feind hätte.

[Der König sollte alles wissen?]

Ein Wissender ist er, der (Herr?) der beiden Ufer und kein König ist töricht, da er Hofleute hat48. Er ist schon verständig, wenn er geboren wird — — — —.

[Pietät gegen die Vorgänger.]

Das Königtum ist ein schönes Amt. Auch wenn es keinen Sohn und keinen Bruder hat, der die Erinnerung daran fort-dauern ließe, so stellt doch einer (das Denkmal) des andern wieder her. Es tut es ein jeder für einen Vorgänger, weil er wünscht, daß das, was er selbst gemacht hat, auch von einem anderen, der nach ihm kommt, hergestellt werde49.

Sieh, etwas Böses ist (freilich) zu meiner Zeit geschehen: die Ortschaften (?) von Thinis wurden zerhackt. Das geschah bei dem, was ich tat und ich erfuhr es (erst) nachdem es getan war50. Das war schlecht----hüte dich davor, ein Schlag wird mit einem andern vergolten51 — — — —.

[Gott und die Menschen.]

Ein Geschlecht geht zum andern unter den Menschen und Gott hat sich verborgen, der die Wesensarten (?) kennt.----. Ehre du Gott auf seinem Wege52, ihn, der gemacht ist aus Edelsteinen und gebildet aus Kupfer, so wie Wasser, das durch Wasser ersetzt wird53. Es gibt keinen Strom, der sich verbergen ließe; er zerstört den Damm (?), mit dem er verborgen war54.

Die Seele geht zu dem Orte, den sie kennt und irrt nicht ab von ihrem gestrigen Wege. (Darum) mache dein Haus des Westens schön und deinen Sitz in der Totenstadt herrlich, als ein rechter Mann, einer, der das Rechte getan hat; das ist es, worauf ihr Herz sich stützt55.

Die Tugend des recht Gesinnten wird (von Gott) lieber entgegengenommen als der Ochse des Unrecht Tuenden. Tue etwas56 für Gott, daß er dir gleiches tue mit einer Spende, die den Opfertisch gedeihen läßt und mit einer Inschrift, einer, die deinen Namen verewigt (?). Gott kennt den, der für ihn etwas tut.

Wohl besorgt sind die Menschen, das Vieh Gottes. Er hat Himmel und Erde nach ihrem Wunsche gemacht; er hat den Durst (?) nach Wasser gestillt; er hat die Luft gemacht, damit ihre Nasen leben. Sie sind seine Abbilder, die aus seinen Gliedern hervorgegangen sind. Er geht am Himmel auf nach ihrem Wunsche. Er hat die Pflanzen für sie gemacht, und die Tiere, Vögel und Fische, um sie zu ernähren. Aber er straft auch: er hat seine Feinde getötet und hat seine Kinder bestraft wegen dessen, was sie dachten, als sie feindlich wurden57.

Er macht das Licht nach ihrem Wunsch; aber läßt sie auch schlafen — — — — und wenn sie weinen, so hört er es.

Er hat ihnen Herrscher von Mutterleib an58 gemacht, einen Stützenden, um den Rücken des Schwachen zu stützen (?).

Er hat ihnen Zauber zu Waffen gemacht, um den Geschehnissen (?) zu wehren und Träume in der Nacht wie am Tage59.

Er hat die Frevler unter ihnen getötet, so wie jemand seinen Sohn und seinen Bruder schlägt. Gott kennt jeden Namen60.

Es folgt zum Schluß eine allgemeine Ermahnung, von der nur wenig verständlich ist:

Mögest du mich erreichen, ohne daß du einen Ankläger hast61. Töte niemand, der dir nahe steht62, nachdem du ihn gelobt hast und Gott kennt ihn — — — —. Laß dich beliebt sein bei aller Welt — — — —. Sieh, ich habe dir das Beste meines Innern gesagt; du wirst nach dem vor dir Gegründeten tun (?).

3 In einem Petersburger Papyrus der Zeit Thutmosis’ III. (1478—1447 v. Chr.) und in Bruchstücken derselben Epoche in Moskau. Schon 1876 von Golenischeff entdeckt und 1913 von ihm herausgegeben. Vgl. die Übersetzung von Gardiner, Journ. of Egypt. Archaeol. I 20ff.

4 also in der Form des Rechtes?

5 Osiris, vor dem das Gericht im Totenreich gehalten wird.

6 der Vergleich ist vom Brauen des Bieres hergenommen, bei dem man leicht gebackene Gerstenbrote in Wasser knetete, das dann gärte und das Bier ergab. Diese Arbeit des Knetens ist für dich schon getan, denn in den alten Schriften liegt dir die Wahrheit schon verarbeitet vor.

7 das W. der Vorfahren, d. h. folge ihren Lehren.

8 die Erinnerung an dich.

9 d. h. reich, damit sie es nicht nötig haben, sich bestechen zu lassen.

10 nämlich einen zuverlässigen.

11 dein gutes Beispiel im Palaste wirkt auch auf deine Beamten im Lande.

12 beraube sie nicht ohne zwingenden Grund ihrer Stellen; ein ägyptischer König hat die Pflicht, den Söhnen möglichst die Stellung ihrer Väter zu bewahren.

13 Also kannst du die Rache ihm überlassen?

14 d. h. lesen gelernt hast? Das geschieht in orientalischen Schulen ja in einem singenden Tone.

15 Sinn wohl: die Seele des Gemordeten kann dich immer heimsuchen, sie findet den Weg, den sie gestern gegangen ist, wieder zurück; daß die Seelen der Toten den Lebenden aus Rache Krankheit und Elend brächten, war ein verbreiteter Glaube.

16 ihren Angehörigen?

17 Die von dir Gemordeten werden dich bei dem Totengericht der Unterwelt verklagen.

18 d. h. richtet.

19 Wohl Thoth, der Gott der Weisheit, der das Totengericht leitet.

20 Denke nicht, es sei ja noch lange hin bis zum Gerichte und bis dahin sei alles vergessen; die Totenrichter behalten alles im Gedächtnis.

21 für das Gericht, zur Prüfung.

22 im Totenreich.

23 die Totenrichter.

24 Name der seligen Toten.

25 Listen des ihm zustehenden Einkommens.

26 Bei diesem Abschnitt gehört der Anfang eigentlich zum Vorhergehenden, der Schluß zum Folgenden. Das kommt auch sonst in diesem Buche und in anderen ägyptischen Schriften vor und ist gewiß eine beabsichtigte Feinheit. Ich konnte diese Einteilung nicht immer beibehalten.

27 oder: das monatliche Bad? Ein Bad wurde von dem erfordert, der vor den Gott trat.

28 d. h. an dem Opfer teilnimmt. Diese ganze Tätigkeit im Gottesdienste gilt also als etwas Verdienstliches, das auch der abgeschiedenen Seele einst angerechnet werden wird.

29 auf dem man Wasser usw. im Tempel darbringt.

30 Gott lohnt dir einst alles, was du im Leben für seinen Kultus getan hast.

31 wie man dies betrieben hat, zeigen noch heute Gräber aller Zeiten; es war das Schlimmste, was man den Feinden antun konnte. — Zu der Stelle vgl. unten S. 118 Anm. 1.

32 Sinn wohl: verzichte lieber auf das Korn, das sie als Tribut geben müßten, als daß du sie wieder zum Kampfe treibst.

33 die Granitbrüche von Hamamat und von Elephantine lagen im Bereich des Südlandes; wem sie nicht zu Gebote standen, der war darauf angewiesen, ältere Bauten für die seinen zu plündern. Daher der nächste Gedanke.

34 die Brüche südöstlich von Kairo, in denen man den feinen weißen Kalkstein gewann.

35 unbesorgt; worauf diese ganze Stelle anspielt, entgeht uns, da uns der Anfang des Buches fehlt.

36 Wohl der alte König selbst, der als Verteidiger des Landes gegen die Libyer zur Herrschaft gekommen sein mochte.

37 die Lagunen an der Küste des Delta?

38 die Überschwemmung fällt gut aus und damit auch der Steuerertrag.

39 Sonst Ausdruck für „landen“.

40 Hebenu liegt in Mittelägypten; über die Horuswege vgl. S. 53 Anm. 2.

41 er vertraut auf seinen Solin, der diese Gründungen erhalten wird.

42 dieses bewaldete Gebirgsland mit nomadischer Bevölkerung muß Palästina sein.

43 Horus hat als letzter der Götter die Welt regiert.

44 ein Räuberhauptmann?

45 was heißt das?

46 heißt das steuerfrei als Ansiedler?

47 Achthoës ist der Begründer des Königtumes von Herakleopolis, zu dem auch die Könige unseres Buches gehörten. Die griechische Überlieferung wußte von ihm, daß „er schrecklicher war als alle vor ihm und allen in Ägypten Böses antat“. Nach unserer Stelle hätte er auch ein Weisheitsbuch verfaßt.

48 Gemeint ist wohl, daß dem Könige auch das Wissen seiner Umgehung zu Gebote steht.

49 Ein Privatmann ohne Hinterbliebene ist bald vergessen, aber die Könige haben es besser, denn bei denen ist es die Pflicht der Nachfolger, das Andenken der Vorgänger nicht untergehen zu lassen.

50 Also seine Soldaten zerstörten die Denkmäler der heiligen Stadt ohne sein Zutun; das ist das „Zerhacken der Gräber“, das er oben S. 114 erwähnte.

51 Sinn: Gott straft solchen Frevel? Auch oben nach der ersten Erwähnung dieser Zerstörungen ist „Gott“ erwähnt.

52 bei der Prozession?

53 Sinn vielleicht: da Gott selbst sich verborgen hält, so mußt du sein Bild verehren; das ist freilich nur ein Ersatz, aber ein genügender.

54 So ist auch Gott nur scheinbar verborgen?

55 Die Seelen brauchen ein gutes Grab, in dem sie Speise und Wohnung finden, wenn sie auf die Erde kommen, um sich des Lichtes zu freuen.

56 d. h. opfere; dann läßt dir Gott dereinst ein wohlgepflegtes Grab zuteil werden.

57 Anspielung auf die Sage von der Auflehnung der Menschen gegen den alternden Sonnengott (vgl. S. 77ff.).

58 d. h. legitime Könige.

59 ob Träume, die die Zukunft verkünden?

60 er kennt jeden und weiß daher auch, wen er zu strafen hat.

61 im Totenreich?

62 d. h. wohl: bringe deine Verwandten nicht bei der Thronbesteigung um, wie das ja im Orient so oft geschieht.

Die großen Klassiker der Antike

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