Читать книгу Die großen Klassiker der Antike - Aristoteles - Страница 20

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Als sie solches geredet, einteilte sie. Jener allein nunZürnt’ im Geist, und gedachte des schöngegürteten Weibes,
430 Das man mit Trotz und Gewalt ihm hinwegnahm. Aber OdysseusKam und brachte gen Chrysa die heilige Sühnhekatombe.Als sie nunmehr in des Ports tiefgründige Räume gekommen,Zogen sie ein die Segel, und legten ins schwärzliche Schiff sie;Lehnten darauf zum Behälter den Mast, an den Tauen ihn senkend,
435 Eilig hinab, und schoben das Schiff mit Rudern zur Anfuhrt;Warfen dann Anker hinaus, und befestigten Seil’ am Gestade.Aus nun stiegen sie selbst an den wogenden Strand der Gewässer,Aus auch lud man das Opfer dem treffenden Phöbos Apollon;Aus auch stieg Chryseïs vom meerdurchwallenden Schiffe.
440 Diese nun führte sogleich zum Altar der weise Odysseus,Gab in des Vaters Hände sie hin, und redete also: Chryses, mich sandte daher der Völkerfürst Agamemnon, Daß ich die Tochter dir brächt’, und die Sühnhekatombe dem PhöbosOpferte für die Achaier, den Zorn zu versöhnen des Herrschers,
445 Der nun Argos’ Volke so schmerzliches Wehe verhänget. Sprach’s, und gab in die Hände sie ihm; und mit Freuden empfing er Seine geliebte Tochter. Auch ordneten jene des GottesHerrliche Sühnhekatomb’ um den schöngebaueten Altar;Wuschen darauf sich die Händ’, und nahmen sich heilige Gerste.
450 Aber Chryses betete laut mit erhobenen Händen: Höre mich, Gott, der du Chrysa mit silbernem Bogen umwandelst, Samt der heiligen Killa, und Tenedos mächtig beherrschest!So wie schon du zuvor mich höretest, als ich dich anrief,Wie du Ehre mir gabst, und furchtbar schlugst die Achaier;
455 Also auch nun von neuem gewähre mir dieses Verlangen:Gib den Danaern nun der schmählichen Plage Genesung! Also rief er betend; ihn hörete Phöbos Apollon. Aber nachdem sie gefleht, und heilige Gerste gestreuet:Beugten zurück sie die Häls’, und schlachteten, zogen die Häut’ ab,
460 Sonderten dann die Schenkel, umwickelten solche mit FetteZwiefach umher, und bedeckten sie dann mit Stücken der Glieder.Jetzo verbrannt’ es auf Scheitern der Greis, und dunkeles WeinesSprengt’ er darauf; ihn umstanden die Jünglinge, haltend den Fünfzack.Als sie die Schenkel verbrannt, und die Eingeweide gekostet;
465 Schnitten sie auch das übrige klein, und steckten’s an Spieße,Brieten es dann vorsichtig, und zogen es alles herunter.Aber nachdem sie ruhten vom Werk, und das Mahl sich bereitet,Schmausten sie, und nicht mangelt’ ihr Herz des gemeinsamen Mahles.Aber nachdem die Begierde des Tranks und der Speise gestillt war;
470 Füllten die Jünglinge schnell die Krüge zum Rand mit Getränke,Wandten von neuem sich rechts und verteileten allen die Becher.Jene den ganzen Tag versöhnten den Gott mit Gesange,Schön anstimmend den Päan, die blühenden Männer Achaias,Preisend des Treffenden Macht; und er hörte freudiges Herzens.
475 Als die Sonne nunmehr hinsank, und das Dunkel herauszog, Legten sich jene zur Ruh’ an den haltenden Seilen des Schiffes.Als aufdämmernd nun Eos mit Rosenfingern emporstieg;Jetzo schifften sie heim zum weiten Heer der Achaier.Günstigen Hauch sandt’ ihnen der treffende Phöbos Apollon;
480 Und sie erhuben den Mast, und spannten die schimmernden Segel.Voll nun schwellte der Wind des Segels Mitt’, und umher schollLaut die purpurne Wog’ um den Kiel des gleitenden Schiffes;Und es durchlief die Gewässer, den Weg in Eile vollendend.Als sie nunmehr hinkamen zum weiten Heer der Achaier,
485 Zogen das schwärzliche Schiff sie empor an die Feste des Landes,Hoch auf den kiesigen Sand, und breiteten drunter Gebälk hin;Selbst dann zerstreuten sie sich ringsher zu Gezelten und Schiffen. Jener zürnt’, an des Meers schnellwandelnden Schiffen sich setzend, Peleus göttlicher Sohn, der mutige Renner Achilleus:
490 Niemals mehr in den Rat, den männerehrenden, ging er;Niemals mehr in die Schlacht. Doch Gram zernagte das Herz ihm,Daß er blieb; er verlangte nur Feldgeschrei und Getümmel. Als nunmehr die zwölfte der Morgenröten emporstieg; Kehreten heim zum Olympos die ewigwährenden Götter
495 Alle zugleich; Zeus führte. Doch Thetis vergaß das Geheiß nichtIhres Sohns; sie enttauchte der Woge des Meers, und erhub sichSchon in dämmernder Frühe zum Himmel empor und Olympos;Fand nun den wartenden Zeus abwärts von den anderen sitzend,Dort auf dem obersten Gipfel des vielgezackten Olympos.
500 Und sie setzte sich nahe vor ihm, umschlang mit der LinkenSeine Knie’, und berührt’ ihn unter dem Kinn mit der Rechten;Flehend zugleich begann sie zum herrschenden Zeus Kronion: Vater Zeus, wenn ich je mit Worten dir, oder mit Taten, Frommt’ in der Götterschar; so gewähre mir dieses Verlangen:
505 Ehre mir meinen Sohn, der frühhinwelkend vor andernSterblichen ward! Doch hat ihn der Völkerfürst AgamemnonJetzo entehrt, und behält sein Geschenk, das er selber geraubet!Aber o räch’ ihn du, Olympier, Ordner der Welt, Zeus!Stärke die Troer nunmehr mit Siegskraft, bis die Achaier
510 Meinen Sohn mir geehrt, und reichliche Ehr’ ihm vergolten! Jene sprach’s; ihr erwiderte nichts der Wolkenversammler; Lange saß er und schwieg. Doch Thetis schmiegte sich fest ihmAn die umschlungenen Knie’, und flehete wieder von neuem: Unverstellt verheiße mir jetzt, und winke Gewährung;
515 Oder verweigere mir’s! (Nichts scheuest du!) daß ich es wisse,Ganz sei ich vor allen die ungeehrteste Göttin! Unmutsvoll nun begann der Herrscher im Donnergewölk Zeus: Heillos traun ist solches, daß du mit Here zu hadernMich empörst, wann sie künftig mich reizt durch schmähende Worte.
520 Zanket sie doch schon so im Kreis der unsterblichen GötterStets mit mir, und saget, ich helf’ im Streit den Troern.Eile du denn jetzt wieder hinweg, daß nicht dich bemerkeHere; doch mir sei die Sorge des übrigen, wie ich’s vollende.Aber wohlan, mit dem Haupte dir wink’ ich es, daß du vertrauest.
525 Solches ist ja meiner Verheißungen unter den GötternHeiligstes Pfand, denn nie ist wandelbar, oder betrüglich,Noch unvollendet das Wort, das mit winkendem Haupt ich gewähret. Also sprach, und winkte mit schwärzlichen Brauen Kronion; Und die ambrosischen Locken des Königes wallten ihm vorwärts
530 Von dem unsterblichen Haupt; es erbebten die Höhn des Olympos. So ratschlagten sie beid’, und trennten sich. Siehe, die Göttin Fuhr in die Tiefe des Meers vom glanzerhellten Olympos;Zeus dann in seinen Palast. Die Unsterblichen standen empor ihmAlle vom Sitz, dem Vater entgegen zu gehn; und nicht einer
535 Harrte des Kommenden dort, entgegen ihm traten sie alle. Er nun nahte dem Thron, und setzte sich. Aber nicht achtlos Hatt’ es Here bemerkt, wie geheim ratschlagte mit jenemNereus Tochter des Greises, die silberfüßige Thetis.Schnell mit kränkender Rede zu Zeus Kronion begann sie:
540 Wer hat, Schlauer, mit dir der Unsterblichen wieder geratschlagt? Immer war es dir Freude, von mir hinweg dich entfernend,Heimlich ersonnenen Rat zu genehmigen! Hast du doch niemalsMir willfähriges Geistes ein Wort gesagt, was du denkest! Drauf begann der Vater des Menschengeschlechts und der Götter:
545 Here, nur nicht alles getraue dir, was ich beschließenEinzusehn; schwer würde dir das, auch meiner Gemahlin!Zwar was dir zu hören vergönnt ist, keiner soll jenesFrüher erkennen denn du, der Unsterblichen oder der Menschen.Doch was mir von den Göttern entfernt zu beschließen genehm ist,
550 Solches darfst du mir nicht auskundigen, oder erforschen. Ihm antwortete drauf die hoheitblickende Here: Welch ein Wort, Kronion, du schrecklicher, hast du geredet!Nie doch hab’ ich zuvor mich erkundiget, oder geforschet;Sondern ganz in Ruhe beschließest du, was dir genehm ist.
555 Doch nun sorg’ ich im Herzen und fürchte mich, daß dich beschwatzeNereus Tochter des Greises, die silberfüßige Thetis.Denn sie saß in der Frühe bei dir, und umschlang dir die Kniee.Ihr dann winkend, vermut’ ich, gelobtest du, daß du AchilleusEhren willst, und verderben der Danaer viel’ an den Schiffen.
560 Gegen sie rief antwortend der Herrscher im Donnergewölk Zeus: Immer, du Wunderbare, vermutest du; spähest mich immerDoch nicht schafft dein Tun dir das mindeste; sondern entfernterWirst du im Herzen mir stets: was dir noch schrecklicher sein wird;Wenn auch jenes geschieht, so wird mir’s also gelieben!
565 Sitze denn ruhig und schweig’, und gehorche du meinem Gebote.Kaum wohl schätzten dich sonst die Unsterblichen all’ im Olympos,Trät’ ich hinan, ausstreckend zu dir die unnahbaren Hände! Jener sprach’s; da erschrak die hoheitblickende Here; Schweigend saß sie nunmehr, und bezwang die Stürme des Herzens.
570 Doch rings traurten im Saale die göttlichen Uranionen.Jetzo begann Hephästos, der kunstberühmte, zu reden,Seiner Mutter zu Gunst, der lilienarmigen Here:Heillos traun wird solches zuletzt, und gar unerträglich,Wenn ihr beid’ um Sterbliche nun euch also entzweiet,
575 Und zu Tumult aufreizet die Himmlischen! Nichts ja geneußt manMehr von der Freude des Mahls; denn es wird je länger, je ärger!Jetzt ermahn’ ich die Mutter, wiewohl sie selber Verstand hat,Unserem Vater zu nahn mit Gefälligkeit, daß er hinfort nichtSchelte, der Vater Zeus, und uns zerrütte das Gastmahl.
580 Denn sobald er es wollte, der Donnergott des Olympos,Schmettert’ er uns von den Thronen; denn er ist mächtig vor allen,Aber wohlan, du wollest mit freundlichen Worten ihm schmeicheln;Bald wird wieder zu Huld der Olympier uns versöhnt sein. Jener sprach’s, und erhub sich, und nahm den doppelten Becher,
585 Reicht’ in die Hand der Mutter ihn dar, und redete also:Duld’, o teuerste Mutter, und fasse dich, herzlich betrübt zwar!Daß ich nicht, du Geliebte, mit eigenen Augen es sehe,Wann er dich straft; darin sucht’ ich umsonst, wie sehr ich mich härmte,Rettung: schwerlich ja mag dem Olympier einer begegnen!
590 Denn schon einmal vordem, als abzuwehren ich strebte,Schwang er mich hoch, bei der Ferse gefaßt, von der heiligen Schwelle.Ganz den Tag hinflog ich, und spät mit der sinkenden SonneFiel ich in Lemnos hinab, und atmete kaum noch Leben;Aber der Sintier Volk empfing mich Gefallenen freundlich.
595 Sprach’s; da lächelte sanft die lilienarmige Here; Lächelnd darauf entnahm sie der Hand des Sohnes den Becher.Jener schenkte nunmehr auch der übrigen GötterversammlungRechts herum, dem Kruge den süßen Nektar entschöpfend.Doch unermeßliches Lachen erscholl den seligen Göttern,
600 Als sie sahn, wie Hephästos in emsiger Eil’ umherging. Also den ganzen Tag bis spät zur sinkenden Sonne Schmausten sie; und nicht mangelt’ ihr Herz des gemeinsamen Mahles,Nicht des Saitengetöns von der lieblichen Leier Apollons,Noch des Gesangs der Musen mit hold antwortender Stimme.
605 Aber nachdem sich gesenkt des Helios leuchtende Fackel, Gingen sie auszuruhn, zur eigenen Wohnung ein jeder,Dort wo jedem vordem der hinkende Künstler HephästosBauete seinen Palast mit erfindungsreichem Verstande.Zeus auch ging zum Lager, der Donnergott des Olympos,
610 Wo er zuvor ausruhte, wann süßer Schlaf ihm genaht war:Dorthin stieg er zu ruhn mit der goldenthronenden Here.
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