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Vorwort

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Das Erfreuliche am Thema „Marke“ ist, dass „Marke“ ständig Thema ist. Viele Menschen reden gern von Marke(n), Sätze wie „Die Marke ist unser wichtigstes Gut“ oder „Wir wollen die Marke pflegen“ sind zu allgegenwärtigen Phrasen geworden, weit über die Wirtschaftswelt hinaus. „Marke“ ist im 21. Jahrhundert überall: Einzelne Menschen, Parteien, Städte, Regionen oder Sportvereine sind inzwischen Marken, selbst Kirchenvertreter sprechen ohne mit der Wimper zu zucken von Markenkern und Markenidentität. Der Begriff „Marke“ ist zu einem Synonym für Erfolg, Einfluss, Professionalität und Bedeutung aufgestiegen. Bei aufmerksamer Betrachtung der sozialen Umwelt könnte der Eindruck entstehen, dass manche Personen sogar ihre eigene Identität aus Markenidentitäten beziehen.

Das Ärgerliche am Thema „Marke“ ist, dass die wenigsten Menschen wissen, was „Marke“ wirklich bedeutet. Ähnliche Phänomene gibt es sonst nur bei Themen wie „Politik“ oder „Schule“: Weil wir irgendwann einmal eine Schule von innen gesehen haben, glauben wir Lehrer, Schule und Pädagogik bewerten zu können. Ähnlich ist es mit dem Thema „Marke“: Weil jeder von uns täglich mit Markenprodukten und Markenwerbung konfrontiert wird, liegt der Rückschluss nahe, dass wir wissen, was eine Marke ist – Nivea, Haribo, Rolex und Tesla. Eventuell noch Aldi. Aber da wird es bereits schwierig, weil eine Marke doch irgendwas mit Exklusivität oder zumindest mit viel Werbung zu tun hat …

Eine Marke ist jedoch mehr als Popularität, Werbung oder ein paar hell erleuchtete Buchstaben auf dem Dach des Firmensitzes: Eine Marke ist der entscheidende Wettbewerbsvorteil hinter jeder langfristig erfolgreichen Unternehmung. Dieses Buch will die Grauzone „Marke“ erhellen und zu einem sowohl sachgerechten als auch sachlichen Umgang mit der Thematik aufrufen. Hinter dem Wirtschaftskörper „Marke“ steckt ein komplexer sozialer Vorgang, bei dem es um die Gewinnung von Vertrauen geht: zum Wohle der Ertragskraft. Eine Marke ist nie Selbstzweck, sondern maximiert die Wertschöpfung und bringt Menschen in Lohn und Brot. Doch keine Sorge: Der Mythos „Marke“ wird nicht entzaubert – aber die Gründe für die mythische Anziehungskraft vieler Marken sind Ihnen im Anschluss an die Lektüre bewusst.

Mythen bilden keine seriöse Arbeitsgrundlage. Aus diesem Grund werden die universellen Mechanismen hinter dem Phänomen „Marke“ offengelegt – Sie können diese anschließend sofort für Ihre eigenen unternehmerischen Ziele nutzen. Ob Tagesgeschäft oder Gesamtstrategie, Sie erhalten Handlungsoptionen, die sowohl für den gezielten Aufbau einer neuen Marke als auch für die Führung und Stärkung einer bestehenden Marke direkt einsetzbar sind: „Machen“ Sie Marke! Es lohnt sich – denn wie schon Ludwig Erhard erkannte: „Nichts ist für eine Volkswirtschaft ärgerlicher als ein missratener Markenartikel.“

Arnd Zschiesche und Oliver Errichiello

30 Minuten Markenführung

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