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|20|Tour 2: Erholung pur Fahrt mit der Zahnradbahn und Wanderung zum Weißenburgpark

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Diese Tour eignet sich hervorragend für heiße, sonnige Tage. Mit der Zahnradbahn gelangt man bequem nach oben auf Stuttgarts luftige Höhen. Unterhalb des Bopsers wandert man durch den schattigen Wald bis zum Weißenburgpark mit seinem pittoresken Teehaus.

Kurzinfo

Tourenlänge: ca. 4 km

Höhenunterschied: ca. 190 m

Gehzeit: ca. 2,5 Stunden

Tourenstart: Stadtbahnhaltestelle „Marienplatz“, Linien: U1, U14, Zahnradbahn

Tourenende: Hohenheimer Straße, Stadtbahnhaltestelle „Bopser“, Linien: U5, U6, U7

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Die Tour beginnt im Stuttgarter Süden am Zahnradbahnhof (1) auf dem Marienplatz (siehe auch Info-Kasten auf S. 23). Die Zahnradbahn verbindet seit 1884 die Innenstadt mit dem einstigen Höhenluftkurort Degerloch. Die „Zacke“ ist heute die meistbenutzte Bergbahn Deutschlands und die einzige Zahnradbahn, die in einer deutschen Großstadt |22|betrieben wird. Oberhalb jedes Bahnwagens befindet sich ein extra Stellwagen für Fahrräder. Eine gute Möglichkeit, seinen Drahtesel stressfrei nach oben zu bringen. Die Bergbahn führt über die Alte Weinsteige und den Haigst hoch bis nach Degerloch.

Früher floss der ganze Verkehr von Stuttgart Richtung Süden über die Alte Weinsteige mit ihrer Steigung von bis zu 18 %. Das brachte große Probleme mit sich, die erst durch den Bau der Neuen Weinsteige und der Zahnradbahn gelöst werden konnten. Heute ist hier von der Mühsal vergangener Tage nichts mehr zu spüren. Der Hang ist mittlerweile ein teurer Baugrund geworden und mit kleinen Villen und Landhäusern bebaut.

Nach kurzer Fahrzeit hat man auf der linken Fensterseite einen grandiosen Ausblick auf das Häusermeer im Stuttgarter Kessel. Oben verlässt man die Zacke an der Haltestelle „Nägelestraße“ und gelangt |23|durch die Melittastraße Richtung Waldrand. Degerloch wurde im 19. Jahrhundert zum Höhenluftkurort erklärt. Durch seine schöne Lage und die gute Anbindung durch die Zahnradbahn haben sich hier am Haigst (schwäbisch = höchst) und in Degerloch schon bald viele Wohlhabende Stuttgarts ihren Villentraum verwirklicht. In der Melittastraße fällt besonders die schön hergerichtete und eingegrünte ehemalige Villa Sprösser (Nr. 7) auf, die 1902 nach Plänen des Architekten Glaser mit farbigem Klinkermauerwerk gebaut wurde.

Cafés, Gartenlokale

Teehaus im Weißenburgpark (Tel. 2 36 73 60): schönes Ambiente, mit großem Biergarten, leichte Sommerküche, Kaffee und Kuchen, tägl. geöffnet;

Café Kaiserbau, Marienplatz 1 (Tel. 6 33 83 83): italienisches Restaurant, kombiniert mit angenehmer Kaffeehauskultur, tägl. geöffnet;

Café La Luna, Marienplatz 20 (Tel. 66 48 92 61): Eiscafé mit guter Crèpe- und Kuchenauswahl in einem gläsernen Rundbau mit Außenbewirtschaftung auf dem Marienplatz, tägl. geöffnet;

Osteria La Stella, Auf dem Haigst 46 (Tel. 76 21 81): bekanntes italienisches Restaurant, tägl. geöffnet.

Man folgt der Straße in den Wald, bis an der Kreuzung mit dem Königsträßle auf der anderen Seite der Westliche Wernhaldenweg leicht abwärts durch den Wald über die Schlittenbahn zur Bopserhütte (2) |24|mit einem großen Waldspielplatz führt. Hinter der Hütte kommt man über den Unteren Bopserweg und einen Fußpfad hinunter zur Wernhaldenstraße. Dieser Wohnstraße mit Villenanwesen folgt man ein kurzes Stück und geht dann, an Mammutbäumen (3) vorbei, die Steinkopfstraße abwärts. Vorbei an Villen und Burschenschaftshäusern gelangt man in den Weißenburgpark und erreicht das malerische Teehaus (siehe Tour 1) (4).

Bei „Marienplatz“ mag man sich wundern, dass in einer protestantischen Stadt ein Platz den Namen einer katholischen Heiligen bekommen hat. Als Namenspatin diente hier jedoch nicht die Mutter Jesu sondern die Prinzessin Marie zu Waldeck und Pyrmont. Anlässlich ihrer Verlobungsfeier mit Wilhelm II. von Württemberg wurde der neu entstandene Platz nach ihr benannt. Nachdem man dem Marienplatz in den 70er-Jahren allerlei monströse Bushaltestellendächer, Kioske, wilden Bewuchs und etwas unnütze Betonmäuerchen verpasst hatte, wurde der Ruf nach einer Wiederherstellung des Platzcharakters in den letzten Jahren immer lauter. Unlängst haben die Bagger und Landschaftsgärtner hier einiges gründlich verändert, und durch die freie Sicht auf die umliegenden Hausfassaden erlebt man ihn nun wieder als großstädtischen Platz.


Glanzvolle Fassaden am Marienplatz

Auf der andern Seite der Gartenwirtschaft führt ein Weg unterhalb der Aussichtsplattform abwärts. Auch hier hat man eine schöne Sicht auf die Stadt und die umliegenden Höhenzüge (5). Sehr schön ist auch der Blick auf die mondänen Stadthäuser in der Bopserwaldstraße, zu der man anschließend absteigt. Man folgt dem leicht abwärts führenden Fußweg entlang der stark befahrenen Hohenheimer Straße, bis man zur Stadtbahnhaltestelle „Bopser“ kommt. Auf der rechten Seite liegt in einem Park die 1891 erbaute Villa Hohenheimer Str. 93. An der Stadtbahnhaltestelle „Bopser“ endet diese Tour (6).

Stadtwanderführer Stuttgart

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