Читать книгу Geschichten aus dem Neuen Testament - Lyrisch interpretiert - Arno Hildebrandt - Страница 5
Vorwort
ОглавлениеDas Alte Testament, das ich
bereits zuvor lyrisch beschrieben,
war wirklich aufschlussreich für mich.
Das Neue ist da noch geblieben.
So konnte ich’s einfach nicht lassen,
auch diese neueren Geschichten
lyrisch gestaltend zu erfassen
und unterhaltend zu berichten!
Es ist – so sei hier festgestellt –
die Fortsetzung der alten Zeilen,
bestimmt dazu, der ganzen Welt
die frohe Botschaft mitzuteilen.
Drum hatte Luther – denk ich jetzt –
zuerst das Neue Testament
und dann das Alte übersetzt,
damit man Gottes Plan erkennt.
Die Testamente im Vergleich
sind zeitraummäßig sehr verschieden.
Beide handeln von Gottes Reich
und seiner Wirkungskraft hienieden.
Das Alte Testament umfasst
Jahrtausende und mehr sogar!
Das Neue schildert ohne Hast
wie Jesu Lebensweg einst war.
In diesem Zeitraum allerdings
entstand das ganze Christentum!
Den Anhängern von Jesus ging’s
um dessen Wort und Gottes Ruhm.
Aus diesem Grund – in diesem Sinn,
bekommt man auch die Einheit hin
der alten und der neuen Schrift,
was den Zusammenhalt betrifft.
Doch kann man inhaltlich die beiden
Bücher recht deutlich unterscheiden.
Im Alten Testament, da geht’s
um Machtkämpfe und Siege stets.
Bei Kämpfen zwischen ›Bös‹ und ›Gut‹
liest man von viel vergossnem Blut.
Man liest von mancher Grausamkeit
und von der Gottes Gegner Leid.
Das Neue Testament hingegen
führt hin zu friedlicheren Wegen –
fordert die Liebe auf der Welt,
was wohl den Menschen mehr gefällt.
Jesus zeigte Bescheidenheit
barfüßig und in schlichtem Kleid.
Heilung – Vergebung war sein Streben.
Für dieses Ziel gab er sein Leben.
Die Texte schildern schlicht und klar,
was Jesus wirklich wichtig war.
Friedfertigkeit, Bescheidenheit
sowie der Menschen Einigkeit.
Ich änderte nicht nach Belieben,
was in der Bibel aufgeschrieben.
Was meine Einstellung betrifft,
halt’ ich mich an die Heil’ge Schrift.
In Versform hört sich das sodann
fürwahr ein wenig anders an.
Doch sinngemäß ist nichts verkehrt;
darauf legte ich größten Wert.
Die Umsetzung im Bibel-Sinn
kriegten die Kirchen doch nicht hin.
Nutzbringend ward hinzu gebracht,
was man sich später ausgedacht.
Vieles, was heute gilt als Norm,
geht mit der Bibel nicht konform.
Vergleiche ich mal Jesu Leben
mit heut’gem Pracht- und Machtbestreben,
dann grummelt es bei mir im Bauch –
und das vermerke ich hier auch.
Das ist zwar unbequem – durchaus –
doch drücke ich’s hier trotzdem aus.
Ich hab’ das Neue Testament,
wie es von Luther überbracht,
anders erzählt als man es kennt
– in Versform – aber mit Bedacht.
Hierbei war ich zudem bestrebt,
die Menschen näher zu betrachten
mit denen Jesus einst gelebt –
deren Ergehen zu beachten.
Aus dieser Art hier zu berichten,
ergibt sich, dass es mal passiert,
dass Abschnitte aus den Geschichten
noch einmal sind interpretiert.
Denn Teile aus Marias Leben,
stehen zum Beispiel im Bericht,
die es bei Jesus auch gegeben.
Die fehlen auch bei diesem nicht.
Da über einige Geschichten,
die in der Zeit damals geschahen,
auch vier Apostel ja berichten,
– so wie sie es persönlich sahen –
hab’ ich in manch einem Bericht
von jedem etwas übernommen
und dies entsprechend dann vermischt,
um eine Einheit zu bekommen.
In Fällen doch, die sehr verschieden,
hab ich das Mischprinzip gemieden.
Da sah ich es als wichtig schon,
jedes Apostels Version
eines Geschehens darzulegen;
allein auch der Korrektheit wegen.
Doch lassen wir uns nicht verwirren –
jeder Mensch kann sich schließlich irren!
Wichtig sind Jesu Wundertaten! –
Was er den Menschen angeraten,
ist zudem wirklich lesenswert,
da er Bedeutendes gelehrt.
Die Gleichnisse, die er erfand,
die leicht verständlich er gemacht,
damit ein Jeder sie verstand
werden am Schuss noch dargebracht.
Um mich nicht einseitig zu binden,
war ich sehr wissensdurstig! – Drum
nutzte ich, um noch mehr zu finden,
auch das Protevangelium,
welches Jakobus damals schrieb
und was durchaus sehr interessant,
doch außerhalb der Bibel blieb.
Es wird auch selten nur genannt.
Zudem bemerkte ich betroffen,
wenn ich nur in die Bibel schau,
bleiben doch manche Fragen offen,
drum macht’ ich mich noch anders schlau.
Nicht ausschließlich durchs Bücherlesen
erhielt ich viel Information.
Auch online bin ich oft gewesen;
das lohnte sich mitunter schon!
Die Bibel richtig auszulegen,
schafft man ganz eindeutig wohl nie!
Denn nicht umsonst gibt es deswegen
das Studium Theologie.
Bei meinem Sohn – der sie studiert –
hab’ ich deshalb bei manchen Fragen
mich auch recht häufig informiert;
der konnte mir auch manches sagen.
Ich habe nicht daran gedacht,
alles historisch zu erfassen!
Hab’s wie ein Philosoph gemacht
und meine Sinne gleiten lassen.
Betrachtungen, die ich hier mache,
sind denkenswert – so oder so.
Glaube ist jedes eigne Sache!
Ich hoff’, sie sehn das ebenso!
* * *