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WIE GENAU WILL ICH ES WISSEN?

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Vorsorge ist wichtig und gut. Nur das Ausmaß finde ich ein wenig bedenklich. Außerdem habe ich am Sinn mancher Untersuchungen meine Zweifel.

Ein Herr, Mitte 70, »fit wie ein Turnschuh«, leidenschaftlicher Tennisspieler und Gartenfreund, regelmäßiger Saunabesucher, ging zur Prostatavorsorge. Sein Schlaf wurde trotz seines Alters nur selten durch Harndrang gestört, er hatte keinerlei Beschwerden beim Urinieren. In meine Praxis kam er nur für eine regelmäßige Massage. Bei dem Vorsorgetermin wurde ein erhöhter PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen) festgestellt. Der Patient wurde daraufhin auf den Kopf gestellt, inklusive mehrfacher Gewebeentnahme aus der Prostata. Der Befund: Prostatakrebs. Der Mann war von diesem Augenblick an krank und verzweifelt. Mit Mitte 70 ohne jegliche Beschwerden ist die Wahrscheinlichkeit, an dieser Krebsform zu sterben, nicht sehr hoch. Die Zellteilung bei einigen Krebsarten verlangsamt sich mit zunehmendem Alter. Nach der Diagnose wurde der Mann in erschreckend kurzer Zeit depressiv und verlor den Spaß am Leben. Ich fragte ihn, wie es ihm ohne diese Diagnose gehen würde. Er sagte traurig: »Wunderbar, ich habe ja nichts und merke den Krebs ja auch nicht, aber …«, und da verfiel er wieder in Lethargie, »er ist eben da und ich kann nicht so tun, als wenn ich das nicht wüsste.« Er ging nicht mehr in die Sauna, spielte kaum noch Tennis, zog sich aus seinem vormals so aktiven Leben zurück. Er war jetzt alt und krank.

Damals habe ich mir das erste Mal die Frage nach der Sinnhaftigkeit mancher Vorsorge ab einem bestimmten Alter gestellt. Hier denke ich an eine Lebensgeschichte aus meinem Freundeskreis, die quasi der Gegenentwurf zu der Geschichte links ist.

Der Freund bekam mit Mitte 50 die Diagnose Prostatakrebs der bösartigsten Sorte. Fünf Jahre gaben ihm die Ärzte noch an Lebenszeit. Ihm ist es gelungen, so zu tun, als wüsste er das nicht. Er war Meister im Verdrängen und nun kam ihm das zugute. Man tat alles medizinisch Mögliche, um die Beschwerden zu beseitigen. Damit begnügte er sich. Keine Chemotherapie, keine Bestrahlungen, keine weiteren Untersuchungen. Seine Entscheidung war für seine Angehörigen schwer zu akzeptieren. Doch er lebte weiter – und wurde älter als prognostiziert. Mit 74 starb er zu Hause, nur die letzten zwei Jahre war seine Lebensqualität sehr eingeschränkt. 15 Jahre ab der Diagnose ging es ihm gut.

Dieser Umgang mit einer bösartigen Diagnose ist sicher keinesfalls immer das Richtige. Man muss zudem bereit und imstande sein, die Konsequenzen einer solchen Entscheidung zu tragen.

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