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Entscheidungen für die eigene Klassenführung

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Als Lehrkraft sind Sie Kapitänin oder Kapitän Ihres Unterrichts: Sie werden gelockt von Ihren eigenen Reisebildern, die Sie als Vision im Kopf haben. Sie legen die Route fest, kümmern sich um eine intakte Ausstattung, delegieren und unterstützen Ihre Mannschaft, die Arbeitsaufträge zu erledigen, und sorgen dann unter Mithilfe der gesamten Mannschaft für das sichere Erreichen dieser Ziele.

Was Sie bei den Schülerinnen und Schülern in der Tiefe erreichen wollen, müssen Sie vorab in der Tiefe reflektiert und sich bewusst gemacht haben. Sie lassen sich dabei von Fragen leiten wie: Was bringe ich an Vision, an Haltung mit, und welche Lernziele strebe ich an? Wie muss meine Klassenführung dann aussehen, um möglichst viel effektive Lernzeit bei einem möglichst lernförderlichen Klima zu bewirken? Wichtig ist, immer die Wechselwirkung der Dimensionen vor Augen zu haben.

MÖGLICHE FRAGEN ZUR REFLEXION DER EIGENEN KLASSENFÜHRUNG
Möchte ich kognitive Aktivierung unterstützen?Durch welche Entscheidungen bezüglich der Lernsituation?Zum Beispiel durch kooperatives Lernen – das ist eine Entscheidung für meine Klassenführung, denn ich muss den Lernraum entsprechend gestalten, die Schülerinnen und Schüler auf ihre Verantwortung vorbereiten und zu ihr hinführen usw.Zum Beispiel durch Phasen der Selbstverbalisierung und Selbstreflexion – auch das ist eine Entscheidung für meine Klassenführung, denn ich brauche Gesprächsgelegenheiten in meinem Unterricht und Reflexionsinstrumente, die für einen reibungslosen Unterrichtsverlauf im Klassenzimmer vorbereitet sein müssen usw.
Möchte ich meine Schülerinnen und Schüler konstruktiv unterstützen?Durch welche Entscheidungen bezüglich der Unterstützung der Selbstregulation innerhalb der Lerngruppe?Zum Beispiel durch die Unterstützung im Erwerb von Lernstrategien. – Dann muss ich Situationen schaffen und Unterstützungsmaterial bereitstellen, mittels deren Schülerinnen und Schüler diese Lernstrategien erwerben, anwenden und üben können. Ich muss auch ein dynamisches Selbstbild der Kinder oder Jugendlichen fördern.Zum Beispiel durch formatives Feedback während der Arbeitsphasen.– Dann muss ich mit meinen Schülerinnen und Schülern an einer positiven Fehlerkultur und gegenseitigen Helfersystemen arbeiten.Zum Beispiel durch Einschätzungsbögen bzw. Peer-Gespräche. – Dann brauche ich entsprechende Reflexionsinstrumente im vorbereiteten Klassenraum.Zum Beispiel durch Coachinggespräche. – Dann muss ich in meiner Stundengestaltung dafür Zeit und Gelegenheit einräumen und eine konstruktive Gesprächskultur aufbauen.

Sie werden durch die Lektüre dieses Buches mehr und mehr Antworten finden auf solche Fragen, nach und nach mehr Entscheidungen für Ihre Klassenführung treffen und Ihre Klassenführung schließlich entsprechend gestalten können.

ANKERPLATZ
Ein enges Zusammenspiel der Tiefenstrukturen ermöglicht eine hohe Unterrichtsqualität. Klassenführung bildet dabei die Entscheidungen in den anderen Tiefenstrukturen ab, denn sie organisiert und gestaltet den Unterricht und macht die Lehr-Lern-Prozesse für die Schülerinnen und Schüler erlebbar. Entscheidungen innerhalb der Planung der beiden Tiefenstrukturen «kognitive Aktivierung» und «konstruktive Unterstützung» bedeuten also immer auch eine Vorklärung für die eigene Klassenführung.
Segel setzen (E-Book)

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