Читать книгу Der Schutzgeist - August von Kotzebue - Страница 11

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Sechste Szene.

Guido erscheint.

Adelheid.

Was willst du?

Guido.

Mir hat jüngst ein Traum verheißen,

Ich solle künftig Euer Diener sein.

Und wenn am schönsten unter allen Gaben

Den Dienenden die Treue ziert,

So nehmt ihn auf den armen Knaben,

Den Lieb und Treue hergeführt.

Adelheid.

Von wannen trugen dich die Lebenswellen?

Guido.

Dem Vater hab ich Schweigen angelobt.

Adelheid.

Du wolltest dich dem Unglück zugesellen?

Guido.

Im Unglück wird die Treue ja erprobt.

Adelheid.

Nur der Gewalt muss hier die Treue fronen.

Guido.

Nur um Vertrauen buhlt sie und ist reich.

Adelheid.

Es kann die Witwe Treuer Dienst nicht lohnen.

Guido.

Auch fordert Guido keinen Lohn von Euch.

Adelheid.

Was willst du hier? Furcht, Gram und Sorgen teilen?

Guido.

Ja teilen, wohl auch mildern was Euch nagt.

Adelheid.

O! meine Wunden kann der Tod nur heilen.

Guido.

Es ist ein Gott — Ihr kennt ihn und verzagt?

Adelheid.

Hier kann die Tugend keinen Sieg erringen.

Guido.

Doch unbesiegt ein Fels im Meere stehn.

Adelheid.

Du sollst nicht notlos in die Wellen springen.

Guido.

Euch retten oder mit Euch untergehn.

Adelheid.

Wie? Tausende, die schamlos mich verrieten,

Sobald der Pfeiler meines Glücks gewankt,

Beschämt des Knaben freundliches Erbieten,

Der mir aus bessren Zeiten nichts verdankt? —

Mir hat kein Herz, mit Wohltat überschüttet,

In Unglücks Feuerprobe sich bewährt;

Und dieser Knabe, der nichts will, nichts bittet,

Der meinen Gram zu teilen nur begehrt — —

Nein! nein! mich soll der Jugend Leichtsinn jammern;

Der Knab' ist fremd, er kennt nicht Hof noch Welt;

Er soll nicht an das schwache Rohr sich klammern,

Das mühsam nur im Sturme sich erhält.

Er soll nicht Glanz noch Wärme hoffen

Von meiner Abendsonne trüben Blick.

Es steht dir ja die Welt noch freundlich offen;

Geh Knabe, such' ein bessres Glück.

Guido.

Verstoßt mich nicht! Ihr dürft mich nicht verstoßen!

Ich schmiege mich an Euch, sanft, aber fest.

Ich wäre ja so gern der Hoffnungslosen

In Lebensglut ein Kühlung bringender West;

Ich böte gern die eigne Brust zum Schilde,

Abwendend was Gefahr Euch droht;

Jung schein' ich zwar, doch bin ich ernst und milde

Und stark im Kampf und hilfreich in der Not.

Adelheid.

Bedarf ich deiner? — Bald hab ich vollendet —

Mein Ziel die Gruft — warum dich nach mir ziehn?

Guido.

Vertrauet mir! ich bin von Gott gesendet;

Mir ist, zu Eurem Schutz die Kraft verliehn.

Der Schutzgeist

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