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Sara Löbinger

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»Schön dass Sie da sind«, begrüßte Alois Kreithmeier die Familie des Bauunternehmers, »es wird nicht lange dauern, wir möchten Ihnen nur noch ein paar Fragen stellen. Reine Routine. Vorher möchte ich für Sie einmal alles zusammenfassen. Und ich muss Sie darüber informieren, dass wir alles aufzeichnen werden.«

Er stellte ein digitales Aufnahmegerät auf den Tisch und schaltete es ein, nachdem niemand der Familie sich dagegen empört hatte.

»Also! Montag, 28. November Sara Löbinger, 41 Jahre alt, ihre Tochter Hannah, 8 Jahre, und ihr Sohn David, 12 Jahre alt. Alle wohnhaft in der Feichtmayrstrasse 1 Ecke Tuchinger Straße im Stadtteil Tuching in Freising. Vernehmende Kriminalkommissare Alois Kreithmeier und Melanie Schütz. Ist das so richtig?«

»David ist schon 13. Ansonsten ja! Der Rest stimmt.«

»Gut. Mit Sohn David, 13 Jahre alt. Stopp. Am heutigen Morgen des Montag, des 28. November 2011, hat die Tochter Hannah festgestellt, dass ihr kleiner Rauhaardackel, der auf den Namen Joschi hört, nicht mehr in ihrem Zimmer und auch nicht im gesamten Haus zu finden ist. Richtig?«

»Richtig!«

»Warum haben Sie nach dem Hund gesucht? Sie haben heute Vormittag noch ausgesagt, dass der Hund in der Nacht durch eine Art Katzenklappe aus dem Haus kann und das in der Nacht schon öfter gemacht hat. Warum also heute morgen diese Suchaktion?«

Frau Löbinger überlegte, dann antwortete sie: »Weil Joschi in der Früh immer in Hannahs Zimmer ist, er liegt entweder am Bettende im Bett oder zu ihren Füssen. Das im Bett mag ich nicht so.«

»Gut, dann hat also Hannah bemerken müssen, dass ihr Hund fehlt. Ist das so Hannah?«

Kreithmeier beugte sich zu Hannah und sah sie eindringlich an. Melanie Schütz hatte sich verkehrt herum auf einen der Stühle im Zimmer gesetzt und observierte die drei. Sie wirkten alle drei nervös, was aber mit dem Umstand zu tun haben könnte, dass sie in einem Polizeirevier waren. Und so etwas hatten sie ganz sicher noch nie von innen gesehen. Auch das kleine Aufnahmegerät mitten auf dem leeren Tisch störte. Alois stellte die Fragen und Melanie beobachtete.

»Ja, ich wollte mich an ihn kuscheln, da habe ich bemerkt, dass er nicht da ist«, sagte Hannah und blinzelte den Kommissar verlegen an.

»Um wie viel Uhr war das?«

»Um sechs Uhr.«

»Woher weiß du das so genau?»

»Weil ich auf meinen Wecker geschaut habe.«

»Aha! Wann stehst du normalerweise auf. Wann fängt deine Schule an?«

»Ich gehe in die Paul-Gerhardt-Grundschule. Der Unterricht fängt um 8 Uhr an, ich brauche zu Fuß 45 Minuten, mit dem Fahrrad 15 und mit dem Bus auch 15 Minuten. Bei schlechtem Wetter fahre ich mit dem Bus. Dann gehe ich um 7.15 aus dem Haus. Heute war schlechtes Wetter, also wollte ich den Bus nehmen.«

»Und wann stehst du dann auf? Wann klingelt der Wecker?«

»Um 6.30 Uhr.«

»Und woher weißt du denn welches Wetter ist, und wann triffst du deine Entscheidung?«

»Einen Tag vorher. Nach der Tagesschau. Heute hatte ich beschlossen den Bus zu nehmen. 7.26 geht der Bus. 10 Minuten später bin ich dann am Krankenhaus. Den Rest laufe ich.« Melanie machte sich Notizen.

»Aber warum bist du um 6 Uhr schon wach und suchst als Erstes nach deinem Hund?«

»Na weil ich mich dann noch mal kurz an ihn herankuschele. Er ist so lieb und weich.«

»Obwohl deine Mutter das nicht erlaubt?«

»Sie bekommt es normalerweise nicht mit.«

Frau Löbinger sah ihre Tochter verstört an, fuhr ihr ganz in Gedanken über den Kopf, räusperte sich, als wolle sie etwas sagen, aber blieb ruhig und schwieg. Kommissar Kreithmeier sah sie fragend an. Sie wich seinem Blick aus, nahm die Hand vom Kopf ihrer Tochter und starrte aus dem Fenster.

»Na gut. Du hast also Joschi nicht in deinem Zimmer entdecken können, was hast du dann gemacht? Hast du bei deinem Bruder im Zimmer nachgeschaut?«

»Nein! Zu David wäre Joschi niemals gerannt. David mochte ihn nicht, und das fühlte Joschi. Niemals wäre er in sein Zimmer, nein, ich habe in der Küche nachgesehen, wo sein Fressnapf steht.«

»Und?«

»Da war er auch nicht. Dann bin ich ins Wohnzimmer. Da habe ich die geöffnete Verandatür entdeckt und dann sofort meine Mutter geholt.«

»Waren Sie schon wach?«, fragte Kreithmeier Frau Löbinger.

»Ja, ich war gerade im Bad.«

»Und dann?«

»Dann haben wir Joschi im ganzen Haus und im Garten gesucht.«

»Und nicht gefunden?«

»Nein.«

»Haben Sie die Polizei wegen der zerbrochenen Fensterscheibe angerufen?«

»Nein, irgendwie ging das in der Hektik unter. Mittlerweile war auch David wach und half uns beiden suchen.«

»Und Ihr Mann, Frau Löbinger?«

»Der war seit Sonntagabend in Salzburg. Ein Geschäftstermin.«

»Das sagten Sie bereits. Aber warum haben Sie nicht versucht ihn zu erreichen?«

»Das habe ich doch.«

»Wann?«

»Als Sie weg waren.«

»Und haben Sie ihn erreicht?«

»Nein.«

»Was heißt nein? Lassen Sie sich doch bitte nicht alles einzeln aus der Nase ziehen. Sollen wir Ihre Kinder solange ins Nachbarbüro verfrachten. Wäre das besser für Sie?«

»Ich habe keine Geheimnisse vor ihnen.«

»Jeder Mensch hat Geheimnisse, aber lassen wir diese Spitzfindigkeiten. Wann hatten Sie das letzte Mal Kontakt zu Ihrem Mann.«

»Am Sonntagabend. Kurz bevor er mit dem Mietwagen nach Salzburg fuhr.«

»Und danach?«

»Nichts mehr. Ich habe ihn ein paar Mal versucht auf seinem Handy zu erreichen, doch er nimmt nicht ab. Er ist wahrscheinlich bei seinem Termin.«

»Was wollte Ihr Mann in Salzburg?«

»Es geht um den Ausbau des Salzburger Flughafens.«

»Flughafen Auf- und Ausbau, ist das eine der Spezialitäten der Löbinger Bau?«

»Das kann man so sagen. Die Firma meines Mannes ist auch in München, Brandenburg und Stuttgart beteiligt gewesen. Er hat ein spezielles Verfahren für Flugzeug-Stellplätze, Zubringer und Start- und Landebahnen entwickelt.«

»Und was ist das genau?«

»Das weiß ich nicht, das müssen Sie ihn schon selbst fragen.«

»Na gut, lassen wir das erst einmal. Wer von Ihnen hat denn schließlich den Hund in der Dachrinne entdeckt?«

»Ich!«, antwortete Hannah, »ich habe Joschi entdeckt.«

»Und wie?«

»Ich war im Bad im obersten Stock. Ich hatte geduscht und das Fenster wegen des Dampfes geöffnet, da habe ich herausgesehen und etwas Wuscheliges in der Dachrinne liegen gesehen.«

»Das Fenster geht zum Garten hinaus?«

»Ja. Der Lichtschein aus dem Fenster fiel direkt auf die Regenrinne. Und da lag er. Ich dachte noch er lebt und habe sofort Mama geholt. Wir haben uns nicht getraut aufs Dach zu klettern, so haben wir die Feuerwehr angerufen. Den Rest kennen Sie ja. Sie sind ja selbst nach oben geklettert.«

Die Aussage des Kindes brachte ihn wieder geistig auf die Leiter zurück, auf der er vor ein paar Stunden mit dem Zugführer nach oben geklettert war. Es lief ihm kalt den Rücken herunter und er ballte seine Fäuste unter dem Tisch.

»Was hast du denn gemacht?«, unterbrach Melanie seine Gedanken und stellte die Frage direkt an Hannahs Bruder David.

»Zuerst bin ich wach geworden durch das Getrampel im Haus und durch das laute Joschi, Joschi, Joschi, Joschi Rufen«, äffte David seine Schwester nach. Böse Blicke von Hannah und seiner Mutter folgten. Es störte ihn nicht. Melanie hakte nach.

»Warum hast du diesen süßen kleinen Hund nicht gemocht?«

»Süßer kleiner Hund?« David blickte verächtlich auf seine Schwester. »Es ist nur ein Hund, ein untersetzter Vierbeiner, es ist kein Kind. Ich hasse diese Vermenschlichung von Tieren. Ein Hund der kläfft, alles Mögliche in sein Maul steckt und zerbeißt. Was soll daran niedlich sein? Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte es auch ein Vierbeiner mit Elektromotoren, Computerchips und künstlichem Gebell getan. Den kann man wenigstens ausschalten, wenn man ihn nicht mehr braucht. Wie ist der Dackel eigentlich zu Tode gekommen?«

Melanie Schütz sah plötzlich zu Alois Kreithmeier. Der nickte nur kurz.

»Er ist erschossen worden. Mit einer Pistole. Die Details erspare ich Ihnen lieber.«

»Erschossen?«, wiederholte Hannah das Wort. Tränen quollen aus ihren Augen und sie drückte sich ganz eng an ihre Mutter. Tapfer stoppte sie ihren Drang loszuweinen.

»Wer sollte denn meinen lieben Joschi erschießen?«

»Hat Ihr Mann eine Waffe, Frau Löbinger?«, fragte Kreithmeier die Mutter.

»Nein. Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht. Warum auch? Ich habe so etwas noch nie bei ihm gesehen, geschweige denn darüber geredet. Eine Waffe? Nein. Ganz sicher nicht«, wiederholte sie sich.

»Na gut. Wann kommt Ihr Mann zurück oder besser wann erwarten Sie ihn?«

»Morgen Nachmittag. Er fährt laut seiner Planung heute noch nach Wien. Dort übernachtet er. Morgen Vormittag hat er ein Treffen mit der Baubehörde.«

»Geht es in Wien auch um einen Flughafenausbau?«

»Ich nehme es an. Dann nimmt er den Flieger und ist zum Abendessen wieder in Freising.«

»Müssen Sie ihn am Flughafen abholen?«

»Nein, das haben wir schon lange eingestellt. Er nimmt sich entweder ein Taxi oder wird von einem Mitarbeiter aus seinem Büro in Schwaig abgeholt. Er kann auch sein Auto dort stehen gelassen haben, als der den Mietwagen geholt hat. Da fragen Sie besser seine Sekretärin.«

»Wo übernachtet er normalerweise in Wien?«

»Normalerweise im Hotel Sacher. Er arrangiert seine Reisen immer selbst. Das ist so ein Hobby von ihm. Buchung übers Internet. Da er sich immer von unterwegs meldet, merke ich mir nicht alle Details seiner Geschäftsreisen.«

»Und hat er sich gemeldet?«

»Nein! Leider bis jetzt nicht.«

»Haben Sie mal in seinem Büro angerufen, ob er sich vielleicht wenigstens dort gemeldet hat?«

»Nein!«

»Vielleicht sollten Sie das mal tun. Möchten Sie denn nicht wissen, wo Ihr Mann gerade steckt, vor allem, wenn jemand versucht hat bei Ihnen einzubrechen und Ihren Hund getötet hat.«

»Sie haben ja so Recht.«

»Mögt ihr Lebkuchen?«, fragte Melanie plötzlich die beiden Kinder.

»Oh ja«, rief Hannah. David sah man an, dass er auch welche haben wollte, es aber für uncool sah, danach zu bitten. David war gerade in einem Alter, in dem alles uncool war, was von Erwachsenen kam. Bei ihm hatte die Pubertät angefangen. Trotzdem folgte er Melanie und Hannah aus dem Zimmer auf der Suche nach vorweihnachtlichen Süßigkeiten.

Als die Drei den Raum verlassen hatten, fragte Alois die Frau: »Wie würden Sie die Ehe mit Ihrem Mann beschreiben?«

Frau Löbinger blickte überrascht auf und musterte den Kommissar finster: »Aha, deswegen haben Sie meine Kinder hier rausgelockt, damit Sie mir diese Frage stellen können. Ist das eine Ihrer Standardfragen, wenn Sie nicht mehr weiter kommen, die Ehe, die Beziehung anzweifeln? Wahrscheinlich fragen Sie auch gleich noch, ob mein Mann eine Geliebte hat, und wann wir das letzte Mal zusammengeschlafen haben? Ist doch so, oder?«

Alois Kreithmeier rutschte nervös auf dem Stuhl herum.

»Ich bitte Sie, verstehen Sie mich nicht falsch, aber wir müssen diese Fragen stellen. In Ihre Villa wird eingebrochen, Ihr Hund wird mit einer Wehrmachtspistole mit Schalldämpfer getötet. Da stellt sich uns schon die Frage, was wäre wenn. Warum hat ein gewöhnlicher Einbrecher eine Waffe mit Schalldämpfer dabei? Und was war das ursprüngliche Ziel seiner Waffe? Nur Selbstschutz beim Einbruch? Oder ein gezielter Tötungsauftrag? Und war er allein oder waren es mehrere?«

Frau Löbinger sprang auf und stellte sich provozierend vor Kreithmeier, genau in diesem Augenblick wurde die Zimmertür geöffnet und Melanie Schütz erschien.

»Wo sind meine Kinder?«, rief Sara Löbinger.

»Bei einem Beamten. Ganz ruhig. Sie bekommen gerade Kinderpunsch und Weihnachtsplätzchen. Auch wenn es noch keinen Schnee hat. Oh, Entschuldigung. Ich bin gerade in Etwas hineingeplatzt. Was ist es denn, was Sie so ergriffen hat, Frau Löbinger?«

»Die Art und Weise, wie mich Ihr Kollege hier behandelt.«

»Was hat er denn getan?«

»Fragen gestellt, provokante Fragen.«

»Ja, das kenne ich, das ist so seine Art.«

»Ich wollte nur wissen, wie Ihre Ehe ist und ich habe der lieben Frau Löbinger versucht klar zu machen, dass das Ganze auch ein Anschlag auf sie und ihre Lieben gewesen sein könnte.«

»Ein Blödsinn! Meiner Ehe geht es gut, wir haben keine Feinde und wer sollte mich töten wollen. Mein Mann? Sie spinnen. Sie sehen zu viele Krimis im Fernsehen. Ich möchte jetzt gerne meine Kinder sehen. Wir gehen. Wenn Sie noch etwas wissen wollen, warten Sie bis mein Mann wieder zu Hause ist, den können Sie dann mit Ihren dämlichen Fragen löchern. Wir gehen jetzt. Wenn Sie noch etwas von mir wollen, rufen Sie mich an. Hier ist meine Mobilfunknummer.«

Für Frau Löbinger war die Unterhaltung beendet. Sie legte eine Visitenkarte auf den Tisch und ohne sich von Kommissar Kreithmeier zu verabschieden, folgte sie Frau Schütz in die Cafeteria des Polizeireviers. Dort saßen Hannah und David andächtig nebeneinander und genossen Punsch und Spekulatius. Ohne ein weiteres Wort zusagen, schnappte sie sich ihre Kinder und verschwand aus der Dienststelle. Melanie Schütz folgte ihr mit Blicken und schaute zu, wie sie leicht erregt ihre Sprösslinge anwies, in den BMW X5 Geländewagen einzusteigen. Rasant steuerte sie den Wagen aus dem Parkplatz und verschwand in der Haydstrasse.

»Getroffene Hunde bellen«, dachte Melanie Schütz über die unvorhersehbare Reaktion der Millionärsgattin nach. »Millionär!«, wiederholte sie langsam das Wort. Vielleicht war es gar nicht dumm, sich einmal die finanziellen Verhältnisse der Familie Löbinger und der Bauunternehmung in Schwaig näher anzuschauen. »Gar nicht dumm«, sagte sie leise zu sich und lief die Treppe nach oben.

Alois Kreithmeier stand am Fenster und spielte mit der Visitenkarte in der Hand. Auch er hatte den plötzlichen Aufbruch der Familie beobachtet.

»Seltsam«, brummelte er, »seltsam«.

Als Melanie Schütz das Büro betrat, entdeckte sie ihren Kollegen stehend vor der weißen Tafel. Er hatte die Stirn in Falten und starrte gebannt auf die Bilder: Villa, toter Dackel, Luger Automatik. Bilder von den Mitgliedern der Familie Löbinger.

»An was denkst du?«, unterbrach Melanie seine Gedankengänge.

»An heute früh. Ich war sauer, als mich einer dieser dämlichen Feuerwehrleute zu einer Leiche bestellt hatte. Und dann noch am Tatort die Tatsache, dass es sich nur um einen Hund handelte. Jetzt ein paar Stunden später denke ich, dass hier etwas vorgeht, von dem wir beide noch nicht das Geringste wissen. Also erstens, wer schleicht nachts in Tuching mit einer Wehrmachtspistole mit Schalldämpfer um die Häuser? Zweitens, wer hat einen hochwertigen Glasschneider dabei? Drittens, wer trägt Handschuhe und Überschuhe, damit keine Spuren entstehen, lässt sich von einem Dackel so erschrecken, dass er ihn kaltblütig auf der Stelle erschießt, dann den Leichnam im hohen Bogen durch die Luft wirft, dass er auf dem Dach landet und in die Dachrinne rutscht? Und viertens, wer arbeitet so leise, dass niemand im Haus und in der Nachbarschaft etwas davon hört oder mitbekommt und trotzdem unverrichteter Dinge verschwindet? Wer macht so was? Strengen Sie sich an Frau Kollegin! Sie waren doch auf dem Profiler Workshop in Nürnberg. Der soll doch für etwas gut gewesen sein.«

Melanie Schütz schritt langsam auf ihren Kollegen zu, baute sich vor ihm auf und bohrte ihm den rechten Zeigefinger in die Brust.

»Also wird das doch noch ein Fall. Einbruch, versuchter Mordanschlag, unbekannte Attentäter, Meuchelmörder, Geheime Verschwörung?«

Kreithmeier schritt einen Meter zurück. Melanie folgte ihm und bohrte weiter: »Und wer sagt das alles dem Staatsanwalt und unserem Chef in Erding?«

Kreithmeier schüttelte seinen Kopf. Melanie bohrte ihren Finger immer tiefer in seine Brust und sagte mit Befehlston:

»Kreiti, das hat alles bis morgen Zeit. Morgen bringen uns die Freaks aus der KTU die DNA Auswertung, dann sehen wir dann weiter. Ein Bierchen im Lindenkeller? Und paar Nudeln? Was ist? Was meinst du? Und Gizmo nehmen wir natürlich mit. Und keine Widerrede. Klar. Auf geht es Herr Kommissar! Dra di net um! Oh, oh, oh, der Kommissar geht um, oh, oh, oh«, sang sie.

Kreithmeier tippte sich an die Stirn. Er sah keine Chance seiner Kollegin zu widersprechen. Er rief nach seinem Hund, der immer noch brav auf seiner Decke neben dem Schreibtisch kauerte. Freudig bellend sprang Gizmo hoch, umrundete sein Herrchen, die liebevolle Kollegin und drückte sich durch die Tür Richtung Treppenhaus.

Der tote Hund in der Dachrinne

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