Читать книгу Geballte Erotik: 21 sinnliche Geschichten - B. J. Hermansson - Страница 9
Der Reiter
ОглавлениеAls Cecilia sich für den Nebenjob in dem Reitstall bei Strängnäs bewarb, hatte sie sich einen klassischen, kleinen, etwas heruntergekommenen Stall vorgestellt. Eine Reitschule für muffelige Dreizehnjährige und müde Pferde. Wer die Stellenanzeige aufgegeben hatte, wusste sie nicht, und bisher hatte sie auch nicht weiter darüber nachgedacht. Ihre ausgelaugte Betreuerin auf dem Arbeitsamt hatte sie ihr unter die Nase gehalten und mit heiserer Raucherstimme hervorgekrächzt: „Sie sind doch früher geritten, oder?“
Doch was sie vorfindet, ist kein heruntergekommener Reitstall für gelangweilte Teenager. Es ist ein Gutshof. Hier stehen vorgezogene, frisch eingepflanzte Bäume, zu grün und üppig so früh im März. Sie tauchen die Allee, die auf das große Haus zuführt, in ein leuchtendes, grünes Licht. Es ist ein Reitstall wie aus Cecilias Kinderbüchern, wenn man diesen Komplex aus strahlend weißen Häusern überhaupt Stall nennen kann. So etwas hat sie sich überhaupt nicht vorgestellt, und das macht sie nervös. Ein Gefühl, das sie verabscheut.
Das Haus am Ende der Allee ist eine dreistöckige Villa mit Veranda und Flügeltür. „Sternéus“ steht in silberner Schrift über der Tür. Links hinter dem Haus sieht sie zwei große Reithallen und einen gigantischen Reitplatz. Dort galoppiert ein Pferd mit einem Reiter. Schon von weitem sieht man, wie geschickt er ist. Ein Grüppchen aus etwa fünf Personen steht am Zaun und schaut zu. Alles ist mit ordentlich geharkten, weißen Schotterwegen und penibel beschnittenen, hellgrünen Büschen umringt. Der ganze Hof liegt ruhig und verlassen da, abgesehen von der etwas merkwürdigen Ansammlung weiblicher Bewunderinnen am Reitplatz. Weiter kommt Cecilia nicht in ihren Beobachtungen, bevor eine Frau mittleren Alters, die Haare in einem strengen Zopf, aus dem Haus kommt.
„Cecilia?“, fragt sie, und bevor Cecilia antworten kann: „Sie sind spät dran.“
„Circa vier Minuten?“, sagt sie und bereut sofort, nicht einmal Hallo gesagt zu haben, bevor sie anfängt, sich zu verteidigen. Die Frau sieht auf ihre Armbanduhr. „Genau vier Minuten, Cecilia. Beeindruckendes Zeitgefühl.“ Cecilia lächelt verkrampft und bringt ein „Entschuldigung, es wird nicht wieder passieren“ heraus, aber dieser Job ist wirklich völlig in Ordnung und sie will ihn nicht wegen einer schicken Allee und einem schlechten Ton aufs Spiel setzen. Die Frau nickt. Sie stellt sich als Magdalena Sternéus vor und zeigt Cecilia in zügigem Tempo die Ställe. Cecilia versucht vergeblich, ihre Begeisterung zurückzuhalten. Als sie den ersten, kleineren Stall betreten, verkrampft sich ihr Herz in einer kindlichen Entzückung. Alle Pferde sind französische Halbblüter und glänzen in der warmen Beleuchtung wie Eichen. Cecilia geht vor Magdalena her und obwohl sie weiß, dass sie keine Information verpassen sollte, blendet sie Magdalenas Stimme ab und zu aus. Sie legt die Hand ans Maul eines hellen Hengstes, der warm in ihre Handfläche schnaubt. Genau das hier hat sie vermisst, diesen Geruch, diese Kraft und diesen Zufluchtsort.
„Das hier sind unsere Pferde“, sagt Magdalena. Cecilia wendet sich widerwillig von dem Hengst ab und dreht sich zu Magdalena um. „Sie werden vor allem für diesen Stall zuständig sein“, fährt Magdalena fort. „Hier halten Sie alles sauber und ordentlich.“ Cecilia nickt nur.
„Sie werden auch die Hauptverantwortung dafür haben, sich um Williams Pferd zu kümmern“, sagt Magdalena dann. Sie hat die Arme verschränkt und schaut Cecilia an, als würde sie auf eine Antwort oder eine Reaktion warten. Es bleibt still, etwas zu lange, und Cecilia sieht sich suchend um.
„Raftalid ist gerade nicht hier“, sagt Magdalena, geht weiter in den Stall hinein und deutet auf eine der zwei leeren Boxen. „Sie sind draußen und reiten, danach steht er hier.“
„William?“, sagt Cecilia und lacht. Magdalena lacht nicht. Aber etwas in ihrem Gesichtsausdruck verändert sich.
„Sie wissen nicht, wer er ist, oder?“, sagt sie.
Cecilia weiß nicht, was sie antworten soll. Sollte sie das wissen? Sie sieht ein, dass sie ein bisschen hätte recherchieren sollen, aber dazu hatte sie einfach keine Motivation.
„Gut“, sagt Magdalena schließlich. „Sie sind hier, um sich sorgfältig und gründlich um Williams Pferd zu kümmern, das hat immer höchste Priorität, und Sie richten sich genau nach Williams Wünschen. Okay?“
Cecilia nickt. Wenn dieser Raftalid nun so viel ungeteilte Aufmerksamkeit braucht, sollte William sich vielleicht selbst um ihn kümmern. Aber sie antwortet nur: „Selbstverständlich.“
Als Cecilia den Hof verlassen hat, googelt sie William Sternéus bereits auf der Allee. Er ist nicht schwer zu finden. Mehrfacher Sieger sowohl schwedischer als auch internationaler Turniere, Artikel über das Gut und Reportagen über die erfolgreiche Familie. Und viele, viele Bilder. Nun ist offensichtlich, dass die Gruppe am Reitplatz Bewunderinnen von William waren. Er sieht so gut aus, dass es fast schon einer Parodie gleicht. Er sieht gut aus auf diese reiche, unpersönliche Weise. Blondes, zurückgekämmtes Haar, hellblaue Augen und markante Wangenknochen. Ein Lächeln für die Zahnpastawerbung. Der einzige Bruch mit dem Barbie-Look ist die gekrümmte Nase. Vielleicht im Grunde das Beste an seinem Aussehen.
Als sie am nächsten Morgen zum Gut kommt, ist weit und breit niemand zu sehen, aber Raftalids Box im Stall ist trotzdem leer. Sie fängt damit an, seine Box auszumisten, und macht dann mit den anderen weiter. Zwei Reiter wechseln sich damit ab, Pferde herauszuholen und zurückzubringen. Sie tragen maßgeschneiderte Reitersakkos. Der eine nickt Cecilia kurz zu, als er reinkommt, der andere schaut nicht einmal in ihre Richtung. Am späten Vormittag hat sie ihr T-Shirt durchgeschwitzt und achtet nicht mehr darauf, als wieder eine der Türen geöffnet wird.
„Hey“, ruft jemand und Cecilia schaut auf. William nimmt seinen Reiterhelm ab und streckt ihn ihr hin. In Wirklichkeit sieht er sehr viel markanter aus, schmalere Lippen und dunklere Augen. Eine ganz andere Ausstrahlung als auf den Bildern. Dieser Mann ist kein glänzender Sieger, dieser Mann ist grober, müder. Sie reagiert nicht schnell genug und merkt die Irritation in seinem Gesichtsausdruck. Sobald sie einen Schritt vorwärts macht, drückt er ihr den Helm aggressiv in die Hand. Er kann seinen Helm nicht selbst aufhängen. Er erwartet verdammt noch mal, dass sie den Helm für ihn aufhängt.
Das Haar ist aus der Slick-Black-Frisur gerutscht und klebt ihm in der Stirn. Seine Beine zittern, als er das große Pferd in die Box führt, und als er die Reitweste öffnet und ihr hinhält, sieht sie, wie durchgeschwitzt er darunter ist. Was kein Wunder ist, er muss stundenlang trainiert haben. Dem Pferd nimmt er die Ausrüstung selbst ab und reicht sie an Cecilia weiter, die sie abwaschen und aufhängen soll.
„Du bist neu, oder?“, sagt er. Sie hat die Trense an ihren Platz an der Wand gehängt und als sie sich umdreht, steht er an eine der Boxen gelehnt da.
„Mm“, antwortet sie.
„Aber du hast schon bei uns trainiert?“
Cecilia schüttelt den Kopf, unsicher, wohin sie sich wenden soll, seine Position strahlt so viel Sicherheit aus. Sie gehört nicht richtig hier hin und das sieht er sofort. Sie will ihm Paroli bieten. Du bist nicht besser als ich, weil du Privatlehrer hattest, seit du laufen konntest, will sie sagen. Aber sie schüttelt nur den Kopf und William sieht zufrieden aus. Als ob es die Antwort ist, die er erwartet hatte. Du bist nicht schlau, weil du siehst, dass meine Reithose zwei Nullen weniger kostet als deine, das weiß ich, will sie sagen. Genau deswegen habe ich diesen Job bekommen – weil alle hier wie du sein wollen, in deiner Nähe sein wollen, aber mich interessiert das nicht. Sie sagt es nicht.
„Nein, das dachte ich mir“, sagt er stattdessen. „Aber du bist Springreiterin, oder?“
Cecilia weiß nicht, was sie antworten soll.
„Ich kann reiten“, sagt sie. Bereut es sofort, sie klingt wie ein Kind. „Es ist sowieso nicht gut, wenn ich mit fremden Turnierpferden springe“, fährt sie fort.
„Was du nicht sagst“, antwortet William sarkastisch. „Ich verstehe, warum Mama dich anstellen wollte“, setzt er fort. „Aber du sollst wissen, dass ich nicht ganz überzeugt bin.“
Cecilia lacht künstlich und kann ihren sauren Tonfall nicht zurückhalten: „Ach so, Mama entscheidet?“, sagt sie. Sie hat stundenlang seinen Pferdemist und seinen Dreck weggeputzt. „Ich wusste nicht, dass Mama immer noch bestimmt, wen du anstellst.“
Einen Augenblick lang entgleiten ihm die Gesichtszüge, die Augenbrauen ziehen sich zusammen. Das perfekte Gesicht wird entstellt.
„Du bist nicht meine Angestellte“, sagt er nur. „Du bist hier die Putzfrau.“ Dann geht er und zieht die Stalltür mit einem Knall hinter sich zu.
Am Abend sitzt Cecilia im Bett und geht alle zehn Internetseiten über William durch. Er hat eine Fanpage auf Instagram, die offensichtlich von irgendeiner Teenagerin betrieben wird, und sie hasst es, dass sie sich sowohl über die Seite, deren Besitzerin und sich selbst ärgert. Irgendetwas ist so anders zwischen dem müden William im Stall und dem lächelnden Idealmann auf den Bildern. Wie verschiedene Personen. Cecilia versteht es nicht. Sie verabscheut ihn. Seine klischeehafte Frisur und seinen versnobten Tonfall. Aber als sie das Licht ausmacht, sieht sie ihn vor sich, verschwitzt und mit dem dunklen Blick unter den schweren Augenlidern. Es spielt keine Rolle, dass er sie nicht leiden kann, sie will trotzdem, dass er an sie denkt. Dass er in seinem Luxusbett liegt und sich für seine Worte schämt.
Ein dünner, grauer Morgennebel liegt über den Feldern, als sie zum dritten Mal auf das Sternéus-Gut kommt. Sie ist früh dran. Im Stall ist Raftalids Box leer. Sie schleicht sich wieder hinaus und geht durch das feuchte Gras zum Reitplatz. Es ist unmöglich, den Blick von William oben auf dem Pferderücken loszureißen. Er ist geschickt, das wusste sie. Wenn er reitet, scheint er voll und ganz bei der Sache zu sein, stabil und roh. Cecilia lehnt sich an den Zaun und zündet sich eine Zigarette an.
Mit geröteten Wangen und außer Atem trabt er ihr entgegen.
„Was machst du da?“, sagt er in einem Tonfall, als spräche er mit einem Kind.
„Willst du auch?“, fragt sie nur und hält ihm die Zigarette hin.
„Hast du keine Arbeit zu erledigen?“
„Ich hab‘ Pause“, sagt sie und zieht an der Zigarette.
Man merkt, dass er nicht weiß, was er darauf erwidern soll. Das Pferd steht still und wartet auf sein Kommando.
„Hast du kein Pferd zu trainieren?“, fährt Cecilia fort.
„Ich kann dich melden“, sagt er.
Sie weiß, dass es riskant ist, es noch weiter auf die Spitze zu treiben. William ist König in diesem Reich, sein Wort ist Gesetz. Trotzdem kann sie es nicht bleiben lassen. Sie will William um jeden Preis dazu bringen, die Kontrolle zu verlieren, sie will diesen rohen Gesichtsausdruck sehen, den er hatte, als er so geschockt war.
„An Mama?“, sagt sie, zieht die Augenbrauen hoch und lächelt.
„Mach die Zigarette aus und fang an zu arbeiten“, sagt er. Seine Stimme ist dunkel und bestimmt. Nicht unsicher, was Cecilia übermäßig ärgert.
Als William zum Stall zurückkommt, ist es Nachmittag. Cecilia hat alles auf Hochglanz gebracht. Er sagt nichts. Aber jedes Mal, wenn er sich ausstreckt und ihr einen Gegenstand reicht, hält er ihn etwas zu lange fest, schaut ihr in die Augen. Ein mentales Tauziehen. Sie muss ihm die Sachen aus der Hand zerren. Sie hasst, dass er nichts sagt, sie hasst, dass sie nichts zu sagen hat.
Jeden Morgen kommt sie etwas früher zum Gut. Beobachtet Williams Training, bevor sie mit der Arbeit beginnt. Er sieht sie, aber ignoriert sie. Alles, was ihr bleibt, sind die 30 Minuten, wenn William ihr Raftalid übergibt. Während dieser 30 Minuten liegt eine Spannung in der Luft, niemand sagt etwas, niemand lässt den Blickkontakt abreißen. Ein kindisches Spiel, wer zuerst aufgibt. Elektrisch aufgeladen und süchtig machend.
Sie verabscheut alles, wofür William steht. Seine Haltung, die unnötige Luxusausstattung, seine Selbstgefälligkeit, seine Irritation über sie. Aber vor allem verabscheut sie, dass ihr Körper ganz anders reagiert. Sie dachte, sie wäre alt genug, dass ihr Körper sie nicht auf diese Weise hintergehen würde. Aber wenn William nach dem Training in den dunklen Stall kommt und den Helm abnimmt, verkrampft sich ihr Körper vor Frustration. Sie will ihre Hände unter das warme, feuchte Poloshirt schieben, die Nägel hart durch das blonde Haar ziehen, sie will ihn ihren Namen keuchen hören und sein Betteln, sie ficken zu dürfen. Die ganze verdammte Irritation, die sie wie einen schweren Mantel jeden Tag zur Arbeit mitschleppt, hat zu einer Lust geführt, die sie so noch nie empfunden hat. Die Wut hat ihre Grenzen aufgeweicht. Sie will sein Sperma von dem festen Körper lecken. Das hier muss mit etwas enden, das seinen Körper in ihrem beinhaltet.
Aber er schweigt einfach nur, reicht ihr den Sattel und beobachtet, wie sie ihn entgegennimmt. Seine Arme glänzen in dem schwachen Licht in der Box. Cecilia hat noch nie Männer in Reitklamotten romantisiert, bevor sie diesen Job angefangen hat. Aber verdammt, wie gut Williams durchtrainierte Schenkel unter diesem weichen, dünnen Stoff aussehen. Sie will so gern ihre Hand in seinen Schritt legen und der Grund dafür sein, dass er darunter steif wird. Bevor er geht, streicht er immer mit den Händen durch Raftalids Mähne. Es ist ein schönes Pferd und sie sind schön zusammen. Es ist, als ob er sich bei ihm für den Tag bedankt. Als er die Tür hinter sich geschlossen hat, ohne auch nur ein einziges Wort an Cecilia zu verlieren, legt sie die Hand dorthin, wo seine gewesen ist. Nimmt einen tiefen Atemzug von Raftalids warmem, starken Duft. Euphorisch und beschämt, wie geil sie in dieser furchtbaren halben Stunde wird.
Am Montag ihrer dritten Arbeitswoche wacht sie gegen Mittag auf. Die Wohnung ist stickig und halbdunkel durch die heruntergelassenen Jalousien. Einen langen Moment ist sie verwirrt, was passiert ist. Verdammt. Sie wird ihn verpassen.
Cecilia springt aus dem Bus und rennt die Allee herunter. Zwei Sekunden hält sie vor der Stalltür inne, bevor sie sie öffnet. Da steht er. Raftalids Ausrüstung hängt gewaschen an der Wand. William hat die Wurzelbürste in der Hand und striegelt sein Pferd fest und energisch. Er schaut nicht auf, als sie reinkommt. Die Absätze ihrer Reitstiefel hallen gedämpft im Raum.
„Also?“, sagt er schließlich, den Blick immer noch auf Raftalid geheftet.
„Ich kann jetzt übernehmen“, sagt sie nur.
„Du bist 40 Minuten zu spät. Das ist nicht akzeptabel.“
„Es ist das erste Mal“, sagt sie. Sie versucht, nonchalant zu klingen. Er sieht zu ihr auf.
„Warum hast du dich für diesen Job beworben?“
„Weil ich einen Job brauchte.“
„Ist das dein Ernst?“, sagt er. „Ist dir klar, wie viele das hier machen wollen?“ Jetzt lässt er die Bürste auf den Boden fallen und geht auf Cecilia zu.
„Was genau?“, flüstert sie. Lauter muss sie nicht sprechen, es ist ruhig im Stall. „Den Mist des Pferdes aufzusammeln, das jeden Preis für dich gewinnt, aber um das du dich nicht selbst kümmern willst?“
Er sagt nichts, aber kommt noch näher. Jetzt hört sie Williams Atemzüge ebenso deutlich wie das schwere Schnauben der Pferde.
„Du verstehst nichts davon, was wir hier tun“, zischt er.
„Springreiten?“, schnaubt sie. „Es gibt andere Dinge im Leben.“
Als er noch einen Schritt auf sie zumacht, macht sie einen Schritt rückwärts aus der Box heraus. William knallt die Tür zu, als er ihr hinterherkommt.
„Es gibt hochrangige Reiter, die ihren Job kündigen würden, um sich um dieses Pferd kümmern zu dürfen“, sagt er. Er sagt es voller Stolz und schaut auf Cecilia herunter, den Blick voller Abscheu – und Faszination. Cecilia kennt diesen Blick. Sie kriegt ihn seit drei Wochen ab.
„Und trotzdem habt ihr mich ausgesucht.“ Cecilia sagt es langsam. Lässt die Worte auf der Zunge zergehen, lässt sie wirken. „Und weißt du weshalb, William?“, fährt sie fort. „Weil es mich einen feuchten Dreck interessiert, wer du bist.“
Jetzt hat William diesen Ausdruck im Gesicht, roh und unkontrolliert. So weit entfernt von dem Ausdruck, den er vor den Reitschülerinnen und Fotografen hat. Er bringt sie innerlich zum Zittern. Sie verbrennt von innen. Sowohl aufgrund des Wortwechsels als auch der Tatsache, dass sie nur noch wenige Zentimeter voneinander trennt. Sie spürt die Wärme seines Körpers, die Dämpfe von den Anstrengungen des Reitens. Cecilia hebt den Kopf, ihre Lippen sind gefährlich nah an seinen.
„Es ist nicht mein Problem, dass du damit nicht umgehen kannst“, bringt sie heraus. Und er zittert. Vielleicht aus Wut, aber er leckt sich langsam über die Lippen, bevor er spricht.
„Du bist unbedeutend für mich“, sagt er. Seine Stimme hat jetzt einen anderen Tonfall. Cecilias Herz schlägt so laut, dass sie meint, William müsse es hören.
„Ich glaube dir nicht“, sagt sie und wendet sich von ihm ab. William packt sie fest um die Taille, zieht sie zu sich heran. Sein Atem rasselt und Cecilia weiß, dass ihr ganzer Körper von der Berührung errötet. Unter dem Pullover und den Hals herauf. Er lässt die Daumen nach unten gleiten und packt ihre Hüfte, drückt sie mit einer kräftigen Bewegung gegen die Stalltür. Das Blut rauscht durch ihren ganzen Körper.
„Ich dir auch nicht“, spuckt William hervor. Sie kann nicht widerstehen, kann nicht mehr cool spielen. Also macht sie den letzten Schritt und küsst ihn. Wenn man das einen Kuss nennen kann. Der Kuss ist aggressiv, er ist erlösend. Seine Zunge drängt in ihren Mund und ihre eigene ist sofort zur Stelle. Saugt ihn zu sich. Cecilia beißt in seine Unterlippe, William stöhnt vor Schmerz auf und seine Zähne reißen an ihrer Oberlippe. Es ist nicht sanft, aber es ist so verdammt herrlich. Cecilias Erregung überfällt sie wie ein Elektroschock. Ihre Haut vibriert, als sie Williams Haar fest umklammert. Sie fühlt sich, als würde sie ersticken, und vielleicht ist es so. Sie schnappt nach Luft wie beim Auftauchen, aber sofort muss sie zurück unter die Wasseroberfläche. Kann nicht, will nicht ohne seinen Mund sein. Feucht und stürmisch, warm und weich. William presst sie mit solcher Kraft gegen die Wand, dass sie vom Boden hochgehoben wird. Cecilia legt die Beine um seine Taille, sofort packt er ihren Po. Gräbt seine Fingerspitzen in die weichen Muskeln. Schnauft an ihrem Mund, als er sein hartes Geschlecht direkt an ihres drücken darf. Nur noch so wenig Stoff liegt zwischen ihnen. Cecilia fühlt die Konturen seines Penis an ihrem hochsensiblen Unterleib. Sie lässt ihre Finger über seine starken Arme gleiten. Er hält sie ohne Problem, aber seine Arme sind angespannt und fest. Unter ihren sensiblen Handflächen kann sie jeden Muskel fühlen, jede Anspannung, mit der er ihren Körper an der Wand festhält. Sein ganzer Brustkorb ist an ihren gepresst. Warm und stabil. Er küsst ihren Hals, streckt die Zunge heraus und leckt, saugt an ihrem Schlüsselbein. Sie legt den Kopf in den Nacken und stöhnt. Umklammert seine Arme mit aller Kraft.
William macht einen Schritt rückwärts. Sie wird zu Boden fallen, ihre Beine können sie nicht tragen, ihre Knie geben nach. Ihr ganzer Unterleib pocht mit einer solchen Kraft, dass sie sich im unteren Teil des Körpers taub anfühlt. All ihr Blut wurde dort hin befördert. Aber als sie glaubt zu fallen, greift William ihr zwischen die Beine, hält sie wieder an die Wand. Nur seine große, warme Hand um ihre Scheide. Mit der anderen Hand packt er ihren Pferdeschwanz. Schlingt ihn um seine Hand und zieht ihren Kopf zurück. Hält sie fest, in einem warmen, eisernen Griff. Ein angenehmer, aufregender Zug an ihrer Kopfhaut und seine Hand in einem ruhigen, aber sicheren, heißen Halt zwischen ihren Beinen. William legt seine Lippen an ihr Ohr. Cecilia steht regungslos da, kann unmöglich irgendetwas anderes tun.
„Sag, dass du es nicht gemeint hast“, zischt er. Die Worte sind feucht in ihrem Ohr, seine Lippen berühren ihre Haut.
Cecilia muss sich räuspern, um überhaupt einen Ton heraus zu bekommen, mit dem Nacken so gebeugt.
„Es interessiert mich nicht“, zischt sie.
Er schlingt ihr Haar fester um seine Hand. Zieht sie noch fester am Pferdeschwanz und legt ihren ganzen Hals frei. Lässt seine Lippen über ihre Pulsader streifen. Beginnt, die Hand an ihrem Geschlecht leicht zu bewegen. Er hält sie immer noch mit festem Griff, aber jetzt massiert seine Handfläche ihre ganze Vulva. Es fühlt sich so fantastisch an, und wenn William etwas fester zudrückt, wird er merken, wie feucht sie unter dem Stoff ist.
„Sag es“, sagt er.
Mit heiserer Stimme flüstert Cecilia: „Du zuerst.“
Er lässt sie los. Der Pferdeschwanz gleitet aus seinem Griff, als er die Hand zurückzieht. Sie bereut es. Ihr Körper vermisst den festen Griff, die Stabilität, die Sicherheit. Sie ist außer Atem und zittert. Muss sich beherrschen, um sich nicht sofort nach ihm auszustrecken oder sich selbst zu befriedigen, hier und jetzt.
Seine Wangen sind gerötet, sein Haar zerzaust. Die Silhouette seines harten Penis zeichnet sich deutlich unter den dünnen, beigen Reithosen ab. Seine Lippen sind dunkelrot und geschwollen. Er macht ein Schritt rückwärts und sie folgt ihm sofort.
„Sag es zuerst“, sagt Cecilia. Er streckt eine Hand nach ihr aus. Cecilia schlägt sie weg.
„Sag es“, wiederholt sie. Wieder streckt er die Hand aus, wieder schlägt sie sie weg. Es fühlt sich so gut an, seine Worte in den Mund zu nehmen, sie zu schmecken, sie auszuspucken. „Sag, dass du mich willst“, sagt sie stattdessen. Als Antwort küsst er sie wieder. Sie spürt eine dünne Schicht Bartstoppeln an ihrem Kinn kratzen, so nah. Cecilia schlingt die Arme um seinen Nacken. Drückt ihn noch fester an sich und dann nach unten auf den harten Boden. Er fängt sie beide ab und legt einen Arm um sie, als sie sich rittlings auf ihn setzt. Cecilia zerrt ihren Pullover über den Kopf, weg mit dem BH. Ihr ist so warm und sie verbrennt, wenn er sie jetzt nicht berührt. Seine Hand fährt sofort zu ihrer Brust. Quetscht sie. Sein Mund steht offen, wie in Ehrfurcht vor ihrem nackten Körper. Er fährt mit dem Daumen über die steife Brustwarze und leckt dann um sie herum. Cecilia reibt sich an seinem harten Ständer und er beißt als Antwort in ihre Brustwarze. Sie zieht ihm den Pullover aus und drückt ihn auf den Boden. Die Hände auf seinem Brustkorb. Sein Blick ist roh und wild. Sie legt ihr Gewicht auf seine Brust, kratzt ihn mit den Fingernägeln und reibt ihre Vulva langsam vor und zurück. Er murmelt etwas Unverständliches. Ein Gebet, ein Fluch, ihren Namen.
Cecilia steigt von ihm herunter, zieht die Reitstiefel aus, wirft sie zur Seite. Weiter und heftiger, als nötig wäre. Dann zerrt sie ihm die Hose herunter. Ein stoßartiges Ausatmen entfleucht ihm, als sein harter Penis an den Bauch hochschlägt. Er ist rosa und geschwollen und verdammt göttlich. Cecilia zerrt ihre eigene Hose herunter, lässt sie neben seine auf den Boden fallen.
Sie nimmt seinen Penis in die Hand und führt ihn unter sich, lässt ihn über ihre Öffnung gleiten. Sie ist so feucht. Eine Weile führt sie ihn im Kreis um ihren Kitzler. Es knistert in ihr. Sie spürt, wie er in ihrer Hand pulsiert. William sieht verstört aus, hat weit aufgerissene Augen und beißt sich auf die Unterlippe. Sie führt ihre Hand ein paar Mal seinen Penis hoch und runter, legt die andere Hand unter sein Kinn und zwingt ihn, ihr in die Augen zu sehen.
„Sag, dass du mich ficken willst“, flüstert sie.
Er beißt sich noch härter auf die Unterlippe, versucht still zu sein, aber als Cecilia mit dem Daumen über seine geschwollene Eichel streicht, wimmert er auf. Da hört sie auf, ihn zu stimulieren und führt seinen Penis wieder zu ihrer Scheidenöffnung.
„Sag es.“ Und jetzt befiehlt sie nicht mehr, sie bittet. Er hört es.
„Cecilia“, sagt er. Das reicht, das ist nah genug dran. Sie sinkt auf seinen steinharten Penis herunter, lässt die Knie über den erdigen Boden gleiten, bis sie gänzlich auf seinem warmen Körper landet und der Penis tief in ihr steckt. Herr im Himmel, wie sie dieses Gefühl vergöttert, es ist, als ob sich alle Irritation, alle Frustration, die sie seinetwegen empfunden hat, endlich an einem konkreten Punkt konzentrieren darf. Sein Penis an ihrem G-Punkt. Cecilia fickt ihn in einem gewaltvollen Tempo. Reitet ihn schnell und hart. Er packt ihre Hüften und begegnet ihr in jedem pochenden Stoß. Cecilias Finger graben sich in seinen Brustkorb, versuchen, Halt zu finden. Sie kann sich nicht mehr zurückhalten, kann nicht mehr leise sein. Ihr Stöhnen und sein Stöhnen verstärken sich in dem stillen Raum. Umso lauter sie stöhnt, desto lauter ist er. Ein neuer Wettbewerb, eine neue Art, zu kommunizieren. Sein Stolz ist jetzt verschwunden. „Verdammt, wie schön du bist“, sagt er. Der Boden ist hart und reibt an ihren nackten Knien, aber Williams Penis trifft sie genau an der richtigen Stelle, als sie sich nach unten zu ihm stößt. Und als sie sich nach vorne lehnt, wird ihre hochsensible Klitoris an seinen Bauch gedrückt. Sie ist jetzt so feucht, dass die Geräusche deutlich zu hören sind, jedes Mal, wenn seine Hüften an ihre Schenkel schlagen und sein Penis in ihre weiche Vagina eindringt.
Ohne Vorwarnung tauscht er ihre Plätze. Legt sie mit einer schnellen Bewegung auf den Rücken. Der Boden ist nicht kalt, sein Körper hat den Platz aufgewärmt, den ganzen Stall. Sie dreht sich stattdessen um, will, dass er sie von hinten nimmt. Als er wieder in sie hineingleitet, schreit sie vor Lust den Boden an. Eine lange Reihe sündhafter Ausrufe. Nicht nur Williams Namen, sondern auch Gott und Satan. Stützt sich mit dem einen Unterarm ab und mit dem anderen beginnt sie, sich selbst zu massieren. Als William sich streckt und wieder ihren Pferdeschwanz packt, ihren Kopf zurückzieht, spürt sie, dass sie sich nicht mehr lange halten kann. Der Orgasmus baut sich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf. Von Williams festem Griff um ihr Haar rinnt er über ihren Körper. Der Arm, der sie aufrecht hält, zittert. Ihre Finger gleiten zu ihrer feuchten Klitoris. Auch William verliert langsam die Kontrolle, sie merkt es an seinem Rhythmus, an seinem pochenden Penis, hört es an seinem rasselnden Atem. Dann kommt sie, ihre Hand gleitet über den Boden und während sie durch ihren Orgasmus schwebt, sind es nur Williams Hände, die sie halten. Der Orgasmus trifft sie wie ein Knall, die Schauer durch den Körper sind überall, in den Schenkeln und durch das ganze Rückgrat. Hinter sich hört sie William fluchen. Dann zieht er sich aus ihr heraus und kommt über ihren Rücken. Lange, warme Kaskaden von Sperma.
Dann lässt er langsam ihr Haar aus seinem Griff gleiten und legt sich auf Cecilia. Sie spürt, wie sich das Sperma auf ihrem Rücken und seinem Bauch verteilt.
„Igitt, wie eklig“, flüstert sie. Und William lacht. Ein ehrliches, sprudelndes Lachen.
„Entschuldige“, sagt er.
Cecilia dreht den Kopf so gut es geht, mit Williams ganzem Gewicht auf sich.
„Was hast du gesagt?“, flüstert sie.
„Nichts.“
„Sag es nochmal“, bittet sie. Dann sieht er ihr in die Augen, und sagt es nochmal.