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Kreuzkölln bei Nacht

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Ob kleiner Abendspaziergang, Nachtwanderung oder ausgedehnte Sause, als Rückgrat der Erlebnisachse, die sich durch den Norden Neuköllns zieht, kann man am besten die Weserstraße vom Kottbusser Damm bis zur Wildenbruchstraße empfehlen. Es wäre müßig, an dieser Stelle namentlich all die vielen kleinen Bars, Clubs, Läden, Cafés, Galerien und anderen mitunter sehr exzentrischen Veranstaltungsorte aufzuführen, denn momentan ist hier alles in ständigem Fluss und man erlebt schon nach kurzer Abwesenheit so manche Überraschung. Auch Bürkner-, Sander-, Lenau- Hobrecht-, Friedel-, Reuter- und Pannierstraße sind ein guter Tipp und die Szene verlagert sich gerade auch nach Süden, Richtung Fulda-, Weichsel- und Ossastraße. Wer es entspannter mag, bummelt an einem lauen Sommerabend den Landwehrkanal entlang, am Maybach- oder Paul-Lincke-Ufer (letzteres ist aber schon in Kreuzberg) und weiter Richtung Weichselplatz und Kiehl- und Weigand­ufer.

In den lokalen Zeitungen findet man oft etwas übertriebene Beschreibungen des Kreuzköllner Nachtlebens. Das hört sich dann ungefähr so an: zwei Mädchen im Rotkäppchen­kostüm stehen auf der Bühne und zeigen, was sie im Strip- und Pole-Dance-Workshop gelernt haben, gleichzeitig rasiert ein durchgeknallter Frisör einem Gast den Hinterkopf im Leopardenmuster, während eine schwedische Techno-Band im Basement probt und ein DJ aus Texas Punkplatten auflegt. Die Verfasserin, selber gerne abends in ihrem Quartier unterwegs, hat so eine Ballung von Aktivitäten noch nicht erlebt, aber es ist unbestritten, dass der Reuterkiez seit einiger Zeit auch exzentrischere Bewohner anzieht.

Am besten, man lässt sich einfach treiben, freut sich auf einen entspannten Abend, erwartet nichts und ist gleichzeitig auf alles gefasst.

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