Читать книгу Mit Leichtigkeit ins neue Leben - Beatrice Bellmann - Страница 13

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4. Oktober

Wir saßen nachmittags gemeinsam beim Anwalt und reichten die Scheidung ein. Das Gespräch dauerte zirka eine Stunde. Ich sprach langsam und wählte die Worte bedächtig. Zuvor erklärte ich ihm, dass nur mein Mann die Scheidung wollte und ich zustimmte, weil ich ihn gehen lassen musste. Mein Name wurde an erster Stelle genannt, womit ich nicht einverstanden war. Der Anwalt erklärte, dass es sich nur um eine Formalie handelte. Ich musste mich die ganze Zeit beherrschen, um nicht zu weinen. Es sollte auf dem Papier eine einvernehmliche Scheidung sein, und dank unseres langjährigen Ehevertrages und Kinderlosigkeit sollte alles schnell über die Bühne gehen. Der Anwalt fragte: „Welches Trennungsdatum soll ich eintragen?“ Wir bestimmten ein Datum, das dreizehn Monate zurück lag. Wieder auf der Straße, weinte ich hemmungslos. Metin und ich sprachen nicht mehr viel, als wir noch einen Häuserblock zusammen gingen. Dann fuhr er mit der U-Bahn zu seinem Freund, ich fuhr nach Hause. Ich war wie paralysiert und konnte nicht fassen, was wir gerade gemacht hatten. Es war absurd, vor einem Scheidungsanwalt zu sitzen, wenn man es selbst gar nicht wollte.

Mit Leichtigkeit ins neue Leben

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