Читать книгу May's Way - Becca Schwarz - Страница 6

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Auf dem Weg zu Bastians zu Hause, hat mich Steven schon vorgewarnt, dass ich nicht zu geflasht sein soll vom Reichtum seiner Familie.

„Aber ihr seid doch auch reich.“

„Aber nicht so reich. Seine Familie ist die reichste im Ort. Natürlich haben meine Eltern auch Geld. Aber nicht so viel wie seine und wir protzen auch nicht so damit.“

Als wir jetzt vor diesem riesigen Anwesen stehen, kommen mir seine Worte wieder in den Sinn.

DAS ist garantiert stinkreich. Die Villa steht auf einem Hügel mit direktem Blick aufs mehr. Von außen geschätzt würde ich auf ca. 20 Zimmer tippen. Eine riesengroße Gartenanlage mit Pool schließt sich an. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus.

„Mach den Mund zu, die Milchzähne werden sauer.“, feixt mein Cousin.

„Ha ha, das ist einfach der Wahnsinn.“

„Stimmt, und du hast es noch nicht von drinnen gesehen!“

Er nimmt mich an der Hand und zieht mich zur Tür. Direkt nach dem Klingeln wird diese aufgerissen und ein blonder, braun gebrannter Typ steht vor uns.

„Steeeeeviie, da bist du ja endlich. Ich dachte schon du versetzt uns!“

Die beiden klatschen in einer ominösen Reihenfolge ab. Vielleicht ein Gruß aus dem Baseball-Team? Ich weiß das Steven spielt. Aber Mr. Schönling hier sieht nicht so aus.

„Wow, wer ist denn diese heiße Schnitte hier? Das ist doch nicht deine Schwester, oder?“

„Die heiße Schnitte hier, ist seine Cousine May und verzichtet gerne darauf von dir als Schnitte bezeichnet zu werden.“

Ich schieße ihm Giftpfeile aus meinen Augen entgegen. Der spinnt wohl. Aufgeblasener …

„Na Hallo, die Katze hat Krallen. Das gefällt mir. Ich bin Bastian der Gastgeber. Es freut mich dich kennenzulernen.“

Er reicht mir seine Hand hin scheint auf einmal ganz handsam. Komischer Typ.

Ich ergreife Sie um seinen Gruß zu erwidern, da schnappt er mich, dreht sich um seine eigene Achse und ruft den anderen Partygästen über meinen Kopf hinweg zu: „ Leute, verdammt heißes Frischfleisch am Start!“und schubst mich dann einfach in die Menge.

„Verdammt, musste das sein Mann. Sie kennt hier doch niemanden und du musst sie gleich als Freiwild zum Abschuss freigeben.“, höre ich Steven hinter mir schimpfen.

Gerade als ich mich umdrehen will um diesen aufgeblasenen Snob mal so richtig die Meinung zu geigen, treffen meine Augen auf Seine. Wow, strahlend blaue Augen, tief wie das Meer. Ich habe das Gefühl als würde ich mich direkt darin verlieren. Mein Blick wandert von seinen Augen zu seinem Mund, der ebenso ungläubig offen steht wie meiner. Schnell wende ich mich ab. Das war ja jetzt irgendwie peinlich. Als mich eine Hand an der Schulter berührt, zucke ich unwillkürlich zusammen.

„Oh entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich bin Lydia, eine Freundin von Steven und nachdem dich Bastian ja so großmütig als Frischfleisch dargestellt hat, dachte ich mir, ich bringe dich mal in Sicherheit.“

Ich lächle sie freundlich an.

„Das ist aber großzügig von dir, danke. Ich bin May.“

„Ich weiß!“, sagt sie nur und zwinkert mir zu.

Lydia nimmt mich bei der Hand und zieht mich in eine Ecke des riesigen Wohnzimmers, in der Lounge Sessel aufgebaut sind. Dort erkenne ich noch mehrere Mädels, welche mich mit unverhohlenem Interesse anschauen.

„Hey Leute, das ist May, Stevens Cousine. Erinnert ihr euch noch an sie? Er hat ja schon viel von ihr erzählt.“, stellt mich Lydia vor.

Ein schwarzhaariges Mädchen mit Bob steht aus, kommt auf mich zu und zieht mich direkt in ihre Arme.

„Hi, ich bin Kate. Und die Mädels hier sind Tamy, Lila, Analyn und Morgan.“, stellt sie die Anderen der Reihe nach vor.

Alle schauen mich an, nicken und lächeln.

„Hi ich bin May, eigentlich Maylin Isabelle aber May reicht vollkommen. Es freut mich sehr euch kennen zu lernen!“

„Uns auch, komm setz dich zu uns. Möchtest du was trinken?“

„Oh ja sehr gerne. Am liebsten ein Ginger Ale wenn es das gibt, wenn nicht dann Cola.“

Analyn grinst mich an: „Du passt zu uns!“, und reicht mir ein Ginger Ale.

Die Mädels sind echt witzig und alle super nett. Wir lachen viel und haben einiges gemeinsam. Tamy hat mich auch direkt zu einer Strandparty am nächsten Wochenende eingeladen. Es ist ein schönes Gefühl so willkommen zu sein. Doch plötzlich überkommt mich so ein eigenartiges Kribbeln, als ob mich jemand beobachtet. Ich hebe den Kopf und blicke schon wieder in diese Meeresaugen.

„Oh, oh, das Meer verschlingt sie!“, höre ich Morgan lachen.

„Erde an May … huhu … Erde an May.“

Nur widerwillig löse ich mich von diesem bezaubernden Anblick und wende mich wieder einer breit grinsenden Lydia zu.

„Wer ist das?“

„Diese bezaubernden Augen gehören Jackson. Aber glaub mir, der ist beim besten Willen nichts für dich.“

Irgendwie bin ich sauer, was bildet die sich denn ein.

„Meinst du ich bin nicht gut genug für ihn oder was?“, fauche ich sie an.

„Na na, immer ruhig mit den jungen Pferden. Tatsächlich ist es wohl eher anders rum. Er ist ein Playboy und geht mit jedem Mädel ins Bett, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Dafür solltest du dir zu schade sein.“

„Oh … entschuldige bitte … ich wollte dich nicht so anfahren.“

„Schon ok, du bist nicht die Erste die so auf ihn reagiert und du wirst auch nicht die Letzte sein.“, sie gluckst.

Jackson … ein schöner Name für einen schönen Mann. Aber wenn er wirklich so ist, dann sollte ich mich von ihm fern halten. Das letzte was ich gebrauchen kann, ist ein Typ, der mich nur flachlegen will. Aus den Augenwinkeln nehme ich eine Bewegung wahr und sehe wie Steven auf uns zu tritt.

„Hey Mädels, ich hoffe ihr habt Spaß. Tut mir leid, dass ich dich so lange allein gelassen habe May.“

Ich schaue ihn an und winke ab: „Ach Quatsch, ich bin hier in bester Gesellschaft und hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß! Geh du ruhig mit deinen Freunden feiern. Ich komme klar.“

„Na gut, dann bis später Mädels.“

Ich blicke in die Runde und mir entgeht nicht der sehnsüchtige Blick, den Lydia meinem Cousin nachwirft. Aha, daher weht also der Wind.

„So so, nur Freunde, hmm.“, stichel ich in ihre Richtung.

Sie wird puterrot.

„Never ever, ich glaube Lydia ist mittlerweile seit der 4. Klasse in Steven verknallt. Auch wenn sie so immer die große Klappe hat, bei ihm bekommt sie manchmal keinen Ton heraus. Besonders wenn die Beiden doch mal alleine sind.“, erklärt Analyn.

„Ach haltet doch den Mund.“, wirft Lydia uns entgegen und verlässt fluchtartig den Raum.

Ich schaue die anderen Mädels an, doch die zucken nur mit den Schultern. Betroffen mache ich mich auf den Weg, Lydia zu suchen. Sie ist durch die Terrassentür nach draußen geflüchtet und ich finde sie in einem Strandkorb weinend vor.

„Hey, es tut mir wirklich leid, ich wollte dich nicht verletzen. Mir war nicht bewusst, dass du schon so lange in Steven verliebt bist.“

Ich nehme neben ihr Platz und sie in den Arm.

„Ach ich weine ja gar nicht wegen der Stichelei. Ich bin einfach so doof. Schon Jahre renne ich ihm hinterher, aber traue mich nicht, ihm das zu sagen. Ich habe ihm sogar geholfen mit seiner Ex zusammen zu kommen und dabei hat es mir das Herz zerrissen. Wenn ich alleine mit ihm bin, dann stammel ich nur noch wirres Zeug vor mich hin. Er denkt bestimmt ich bin total gaga.“

„Ach quatsch, das glaube ich nicht. So ist Steven nicht. Wenn du möchtest kann ich ja mal vorsichtig nachhaken wie er zu dir steht.“

Sie schaut mich hoffnungsvoll an: „Wirklich?“

„Wirklich! Wir sind doch Freundinnen.“

„Das wäre wirklich wunderbar von dir!“

„Mache ich wirklich gerne. Sag mal kannst du mir sagen wie spät es ist? Ich habe mein Handy zu Hause gelassen.“

„Klar es ist halb 12, warum?“

„Oh dann sollte ich mich mal schleunigst auf die Suche nach Steven machen. Wir sollen um 12 zu Hause sein und ich mag Tante Elaine nicht direkt verärgern. Dann kann ich die Strandparty nächste Woche wahrscheinlich direkt vergessen.“ Wir machen uns gemeinsam auf den Weg nach drinnen und ich sehe Steven schon bei den Mädels stehen.

„Hey May, wir müssen langsam los.“

„Ja ich weiß, ich wollte mich auch gerade auf die Suche nach dir machen, aber das hat sich nun ja erledigt.“

Wir verabschieden uns und machen uns auf den Heimweg.

Zu Hause angekommen gehe ich kurz ins Bad, lege mich dann direkt in mein Bett und lasse den Abend nochmal Revue passieren. Steven kennt schon echt komische Leute wenn man es mal auf den heutigen Gastgeber bezieht. Die Mädels allerdings waren wirklich super nett und freundlich.

Ich bin ein bisschen traurig, dass Lydia schon so lange in Steven verliebt ist und sich nicht getraut hat ihn darauf an zusprechen. Morgen werde ich mal vorsichtig durch die Blume fragen, vielleicht lässt sich da ja was arrangieren.

Ich grinse und schließe meine Augen. Das letzte woran ich denke als sich der Schlaf langsam über mich senkt, ist das Meer.

May's Way

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