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Kapitel 2

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Das Leben ist wie ein Buch.

Jeden Tag blättert das Schicksal eine Seite um.

364 Tage zuvor ...

Am nächsten Morgen wurde ich durch das Klingeln meines Handys geweckt. Ich griff, ohne die Augen aufzumachen, nach dem Gerät und hielt es mir ans Ohr.

„Hallo?“, murmelte ich noch im Halbschlaf und konnte den Anrufer lachen hören.

„Guten Morgen, Prinzessin.“

„Wird das jetzt zur Gewohnheit, dass du mich jeden Morgen anrufst?“, fragte ich genervt.

„Es ist acht Uhr. Die Sonne scheint endlich wieder und ich wollte dich daran erinnern, dass wir heute ins Barbican Theatre gehen, um unsere Kollegen aus den anderen Schulen kennenzulernen.“

„Wieso weiß ich nichts davon?“

„Tja, weil du dich gestern nicht mit Max unterhalten hast, und der wiederum weiß es von Ms Arrow.“

„Wow, an Organisation mangelt es denen aber gewaltig, wenn ich nichts davon wusste und die anderen bestimmt auch nicht. Und wieso hast du es mir gestern Abend nicht gesagt? Du raubst mir meinen wohlverdienten Schönheitsschlaf.“

„Um die anderen haben wir uns schon gekümmert. Jeder weiß es. Gestern Abend habe ich vergessen, es dir zu erzählen, und den Schönheitsschlaf hast du nun wirklich nicht nötig, Prinzessin“, antwortete er.

„Ich bin aber trotzdem müde“, beschwerte ich mich.

„Na, dann komm ich am besten bei dir vorbei und bring Kaffee mit. Wir müssen um 10:30 Uhr im Theater sein. Also bis gleich.“ Schon hatte er wieder aufgelegt.

Ich seufzte genervt, bevor ich quengelnd und murrend aufstand, wohl wissend, dass mich sowieso niemand hören konnte.

Wenig später hörte ich, wie mein Bruder den Schlüssel ins Schloss steckte und zweimal umdrehte. Ezra hatte einen Schlüssel zu meiner Wohnung, ebenso wie ich einen zu seinem Haus besaß.

„Hallo Prinzessin“, hörte ich ihn im Flur rufen.

„Hallo Brüderchen“, antwortete ich aus der Küche.

Er kam herein und drückte mir wie üblich zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange, welchen ich erwiderte. Als er mir über die Schulter schaute, fragte ich ihn: „Möchtest du auch etwas?“

Er winkte ab. „Nein, danke. Hab schon gegessen.“

Ich lud mir mein Spiegelei auf den Teller, nahm mir noch ein Brötchen dazu und setzte mich auf einen Stuhl am Esszimmertisch. Ezra setzte sich mir gegenüber hin und beobachtete mich beim Essen.

Ich rollte mit den Augen. „Bin ich so interessant, wenn ich esse?“

„Du bist meine Schwester. Du bist für mich immer interessant.“

Als ich fertig war, fragte ich, ob wir später tanzen sollten oder ob wir nur das Theater erkundeten.

„Keine Sorge, Prinzessin. Sie geben uns noch ein wenig Zeit. Wir bekommen nur alles gezeigt.“

Ich nickte, bevor ich das dreckige Geschirr in die Spülmaschine räumte und den Kaffee austrank, den Ezra mitgebracht hatte. Ich ging in mein Schlafzimmer, stand vor meinem Schrank und wusste wie so oft nicht, was ich anziehen sollte. Ich seufzte, als Ezra in mein Zimmer kam.

„Du weißt nur nicht, was du anziehen sollst, weil du zu viele Klamotten hast“, meinte er. „Wir Männer haben nicht so viel Kram und sehen trotzdem immer super aus.“ Er hob seinen Arm, um mir zu demonstrieren, wie stark er war, und ließ seine Muskeln am Oberarm hervortreten.

„Ihr seid zu nichts zu gebrauchen außer zum Kinderzeugen. Wir Frauen müssen die Kinder gebären, kochen und putzen.“

„Wir Männer sind oft die Alleinverdiener.“

„Was soll ich anziehen?“, kam ich zu meinem eigentlichen Problem zurück.

„Du siehst in allem gut aus, Prinzessin“, verkündete er und verschwand aus meinem Zimmer.

„Du bist mir echt eine große Hilfe“, rief ich ihm hinterher.

„Ich weiß“, kam wenig später als Antwort.

Ich entschied mich nach reiflicher Überlegung endlich mal wieder dazu, ein Kleid anzuziehen. Der erste Eindruck sollte schließlich stimmen. Das Kleid war türkisfarben, hatte um den Bauch einen Gürtel und reichte mir bis zu den Knien. Oberhalb des Gürtels bestand das Kleid aus zwei Schichten. Der vordere Stoff hatte ein blumenartiges Muster, welches aussah wie ein Spitzendeckchen. Der hintere war heller und verhinderte, dass das Kleid zu freizügig wirkte. Der Stoff unterhalb des Gürtels war nicht verziert und seine Farbe war deutlich kräftiger als der obere Teil des Kleids. Ich fügte meinem Outfit noch ein dezentes Make-up hinzu und flocht mir einen französischen Zopf, welcher mir über die Schulter fiel. Zum Schluss zog ich meine schwarzen Ballerinas an und betrachtete mich zum letzten Mal im Spiegel.

Ich trat aus meinem Zimmer und sah, dass Ezra gerade damit beschäftigt war, eine neue Zeichnung an meiner Wohnzimmerwand anzubringen. Als ich näher kam, konnte ich einen Schlüssel erkennen. Darüber hatte er sich selbst und mich gezeichnet und unter dem Schlüssel war ein Buch zu erkennen.

„Wie sehe ich aus?“ Ich drehte mich einmal um meine eigene Achse.

„Du siehst wunderschön aus“, kommentierte er.

„Danke, aber es ist deine Pflicht, mir zu sagen, dass ich hübsch bin.“

„Ja, stimmt. Weil du meine Schwester bist und ich dich über alles liebe.“

Ich lächelte geschmeichelt. „Was soll deine Zeichnung darstellen?“, fragte ich neugierig.

Er schaute mich mit weichem Blick an und ich hatte für einen kurzen Moment das Gefühl, Tränen in seinen Augen sehen zu können. Dann wandte er sich von mir ab und fuhr mit dem Finger über seine Zeichnung. „Das ist der Schlüssel zu unserem Leben. Der Schlüssel zu unserem Weg. Der Schlüssel zum Glück. Er wird uns oder vielleicht dir irgendwann zeigen, wo du hingehörst.“

Ich runzelte die Stirn. Was war mit ihm los? So aufgewühlt hatte ich Ezra das letzte Mal gesehen, als der Arzt gesagt hatte, dass Mum gelähmt bliebe.

„Was ... was meinst du damit?“, fragte ich ihn vorsichtig.

Er antwortete mir nicht, sondern zog mich wortlos in seine Arme und strich mir über den Rücken. „Ich liebe dich. Das darfst du niemals vergessen.“

„Das weiß ich doch. Aber wieso? Was ist denn auf einmal mit dir los? Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst. Auch wenn ich deine kleine Schwester bin.“

„Mach dir bitte nicht so viele Sorgen, Prinzessin. Es ist alles in Ordnung.“

Ich blieb jedoch weiterhin misstrauisch. Irgendwas stimmte hier nicht. Irgendwas verschwieg er mir. Warum wollte er es mir nicht erzählen? Allerdings hatte ich nicht mehr genügend Zeit, mir darüber eingehender Gedanken zu machen, denn wir mussten los zum Barbican Theatre. Ezra hatte sich den Wagen von Dad geliehen, in dem wir uns jetzt auf den Weg machten. Immer wieder kreisten seine Worte in meinen Gedanken umher. Der Schlüssel zu unserem Leben. Was zum Teufel hatte er damit gemeint? Ich überlegte mir, ob ich mit Mum und Dad darüber reden sollte.

Wir hielten vor einem monumentalen Gebäude und stiegen aus. Ezra öffnete mir die Tür und ich bestaunte mit großen Augen die Architektur des Theaters. Ich fühlte Ezras Hand in meinem Rücken, die mich vorsichtig, aber bestimmt vorwärtsschob. Ms Stone alias Sherlock Holmes stand schon bereit, um uns willkommen zu heißen. Ihr aufgesetztes Lächeln verriet mir, dass sie überhaupt keine Lust auf dieses Treffen hatte. Vorbildlich ergriff ich dennoch ihre ausgestreckte Hand und schüttelte sie zur Begrüßung.

Sie führte uns in den Theatersaal, in dem schon einige andere Tänzer warteten. Unter ihnen war ein Mann, der verboten gut aussah. Er hatte pechschwarzes Haar und auch seine Augen waren schwarz, sodass man nur undeutlich seine Pupillen erkennen konnte. Seine Nase war knollig und seine Haut braun gebrannt, was darauf schließen ließ, dass er nicht aus London stammte. Unter seinem eng anliegenden T-Shirt zeichnete sich ein Sixpack ab. Gott, sah dieser Typ heiß aus! Ich erwischte mich dabei, wie ich ihn gaffend anglotzte.

Nach einer Weile des Wartens betrat ein Mann den Saal, der, wie wir später erfuhren, der Regisseur des Theaterstücks war. Ihm folgte eine große Frau.

„Guten Morgen, meine Damen und Herren“, begrüßte er uns und unterbrach damit den Redefluss der Tanzschüler. „Mein Name ist Reff Ledger und die blonde, gut aussehende Frau neben mir ist Ms Elly Watson.“

Als Reff Elly als hübsch bezeichnete, lief diese rot an und Jeremy, der neben mir stand, musste schmunzeln.

„Wir werden in genau einem Jahr hier auftreten mit einem Theaterstück, das aus den erfolgreichsten Tanzstücken der Welt bestehen wird. Egal, ob Jazz, Ballett oder Hip-Hop. Alles wird dabei sein. Keine Sorge, wir werden es langsam angehen lassen. Elly wird euch nun ein wenig im Theater herumführen, später werden wir uns wieder hier treffen, um die Regeln zu besprechen und die Rollen zu verteilen. Ihr werdet den ganzen Tag Zeit haben, um euch in eure Rollen einzufinden, und morgen werden wir beginnen. Alles klar so weit oder hat noch jemand eine Frage?“

Als sich niemand meldete, nickte er Elly zu und verschwand selbst hinter der Bühne.

„Also, meine Lieben. Ich werde euch ein wenig herumführen. Ich bitte euch, in einer Gruppe zusammenzubleiben und möglichst wenig anzufassen.“

Damit meinte sie eigentlich, dass wir rein gar nichts anfassen sollten. Wir setzten uns in Bewegung und folgten Elly im Gänsemarsch zwischen den Stuhlreihen hindurch und hinaus aus dem Saal.

Als wir im Foyer stehen blieben, begann Elly zu erzählen: „Das Barbican Center wurde 1982 in Betrieb genommen und ist das größte Kultur- und Konferenzzentrum in London. Das Theater hat ein Sitzplatzkontingent von 1166 Plätzen. Außerdem gehören ein Konzerthaus mit 1949 Sitzplätzen, das Pit Theatre mit 200 Sitzplätzen und die Barbican Art Gallery zum Zentrum. Des Weiteren befinden sich hier drei Kinos und sieben Konferenzsäle.“

Während sie sprach, hörte man ständig „Oh“ und „Aha“ von den Tänzern, wodurch sie keineswegs ihr wahrhaftes Interesse an dieser Führung bekundeten. Vielmehr täuschten sie die Aufmerksamkeit nur vor und spielten stattdessen lieber an ihren Handys herum. Dass ihr Geschwätz eigentlich niemanden interessierte, schien Elly nicht mitzubekommen, denn sie redete munter weiter, weswegen einige Mädchen sich ein Kichern nicht verkneifen konnten. Aber auch das schien die Frau nicht zu hören.

„Durch die deutschen Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg wurde das Zentrum weitestgehend zerstört. In den Fünfzigerjahren wurde ein Architektenwettbewerb veranstaltet, um so die Neugestaltung des Gebäudes in Auftrag zu geben. Das einflussreiche Architektenbüro Chamberlin, Powell and Bon gewann den Wettbewerb. Zwischen 1971 und 1982 wurde das Barbican Centre für 156 Millionen Pfund Sterling errichtet. Am 3. März 1982 wurde es von Königin Elisabeth II. eröffnet. Auch berühmte Schauspieler sind hier schon aufgetreten. Wie zum Beispiel Benedict Cumberbatch, der gerade in der Rolle des Hamlet zu bewundern ist.“

Ich hörte einige Tänzerinnen hysterisch aufkreischen und verdrehte nur die Augen.

„Werden wir ihn auch kennenlernen?“, fragte eines der Mädchen.

„Nein, höchstwahrscheinlich nicht“, antwortete Elly schlicht. Sie erzählte noch einiges mehr über das Barbican Centre, jedoch driftete ich ab und hörte ihr nicht mehr zu.

Bis Kayla mir von hinten auf die Schulter tippte. „Wir haben ausgemacht, dass wir uns heute Abend bei deinem Bruder treffen und von da aus in ein Pub gehen, um auf unseren Erfolg anzustoßen.“

Ich nickte. „Das klingt gut.“

Sie lächelte. „Zieh dir was Schönes an oder sollen wir vielleicht noch vorher zusammen shoppen gehen?“

„Das hört sich wirklich gut an, Kayla, aber ich will mich auf meine Rolle vorbereiten und sie mit Ezra durchtanzen.“

„Du bist so eine Perfektionistin, Heaven. Das hat doch Zeit. Woher willst du überhaupt wissen, dass du mit Ezra zusammen tanzt?“

„Ich weiß es nicht, aber ich denke es mir. Wir tanzen schon von Anfang an zusammen. Wir sind ein Superteam.“

„Da wäre ich mir nicht so sicher.“

„Was willst du denn jetzt damit sagen?“

„Versteh mich bitte nicht falsch, Heaven, aber denkst du nicht, dass wir durchgemischt werden?“

„Das kann Reff nicht machen! Ich tanze schon immer mit meinem Bruder zusammen.“

„Tja, das Leben ist kein Wunschkonzert“, meinte sie nur schnippisch und ging wieder zu Jeremy. Was sollte die Nummer denn?

„Hab ich dir irgendetwas getan, Kayla?“, fragte ich sie wenig später, als ich neben ihr herlief.

„Nein, ich bin nur sauer. Jeremy und ich werden wahrscheinlich nicht miteinander tanzen dürfen.“

„Warum denn nicht?“

„Erstens, weil ich schon länger auf der Schule bin als er, und zweitens, weil ich etwas besser tanze.“

„Aber ... das heißt, dass meine Chancen auch eher schlecht stehen. Ezra ist schon eineinhalb Jahre länger hier als ich und beim Tanzen ... denke ich, dass wir gleich gut sind.“

„Ich hoffe es für dich, Schätzchen.“

„Dann müssen wir eben mit Reff reden.“

Nun mischte sich Ezra ein, der unseren Dialog mit angehört hatte. „Macht euch nicht im Voraus verrückt. Ihr wisst doch gar nicht, was kommt.“

Kayla schaute skeptisch zu meinem Bruder.

Plötzlich stoppte unsere Gruppe und zu meiner Verwirrung stellte ich fest, dass wir mit unserer Führung am Ende waren. Einige der Jungs klatschten übertrieben laut, andere wiederum schauten Elly mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Elly lächelte, bedankte sich geschmeichelt bei den Jungs und nahm wohl nicht zur Kenntnis, dass die Führung sterbenslangweilig gewesen war. Sie hielt eine kurze Abschlussrede, in der sie offenbarte, dass sie das heute zum ersten Mal gemacht hätte, dass alle so wissbegierig gewesen wären und immer schön aufgepasst hätten, blablabla. War diese Frau wirklich so hohl oder tat sie nur so? Es hätte sogar ein Blinder gesehen, dass sie einfach kein Talent für Führungen besaß. Jedoch war sie selbst offenbar anderer Meinung. Die blonde Haarfarbe passte zu dem, was sie in ihrer Birne hatte. Sofort stellte ich mir die Frage, welchen Abschluss sie wohl gemacht hatte und mit welcher Note. Sie hätte sich wohl eher einen Job aussuchen sollen, in dem man möglichst wenig redete.

Später stellte sich zudem heraus, dass sie ein richtiger Schussel war, denn auf dem Weg ins Erdgeschoss stolperte sie und riss dabei eine Vase um, die glänzend auf einem Sockel gestanden hatte. Autsch, das hatte wehgetan! So viel zum Thema nichts anfassen.

Na ja, die Jungs lachten sich natürlich halb schlapp und eine Inderin, die mir bis gerade eben noch nicht aufgefallen war, half Elly beim Aufstehen. Peinlich berührt schaute jene sich den Scherbenhaufen an. Die Vase war bestimmt teuer gewesen. In so einem Fall konnte man nur hoffen, dass die Versicherung zahlen würde. Ich musste mir ein Lachen verkneifen und schaute zu meinen Freuden hinüber, denen es ähnlich erging wie mir. Außer meinem Bruder. Er lachte lauthals. Sein Gelächter war dunkel und hatte einen angenehmen Klang. Ich rammte ihm meinen Ellenbogen in die Seite und gab ihm zu verstehen, dass er aufhören sollte. Nur mit Mühe bekam er sich wieder unter Kontrolle.

Als wir wieder in den Saal kamen, saß Reff schon mit den Listen vorne auf der Bühne. „So, meine Lieben“, sprach er. „Versammelt euch doch bitte mal alle in einem Halbkreis um mich herum.“

Nachdem wir uns in einer eher eiförmigen Konstellation um ihn herum platziert hatten, verkündete er die Aufteilung.

„Am Anfang möchte ich sagen, dass wir keine Tanzpaare auseinanderreißen werden. Das hier machen wir zum Spaß, und um euch einen kleinen Schritt auf der Karriereleiter voranzubringen, ist es sinnvoller, ihr tanzt mit euren gewohnten Partnern. So, nun zu den Stücken. Wir haben unter anderem Schwanensee, Romeo und Julia und den Nussknacker im Angebot. Wir haben uns gedacht, dass zwischen den einzelnen Ballettaufführungen andere Tanzarten zur Geltung kommen sollen. Zum Beispiel Hip-Hop, Jazz, Modern Dance, Ausdruckstanz und Breakdance. Einen genauen Ablauf bekommt ihr noch von mir. Ich möchte, dass ihr Verschiedenes tanzt, nicht nur etwa Ballett, weil dies euch am besten liegt, sondern dass ihr auch was Neues ausprobiert. Aus Schwanensee werden wir nur die Szene des dritten Aktes vorführen, in der Odile und Prinz Siegfried tanzen. Aus Romeo und Julia werden wir uns zwei Passagen herausgreifen. Und zwar aus dem dritten Akt die Szenen Romeo und Julia und An Julias Bett. Aus dem Nussknacker werden wir den Blumenwalzer und den Tanz der Zuckerfee einüben. Jetzt habe ich aber genügend geredet. Ich gebe euch nun zwanzig Minuten Zeit, um euch zu entscheiden, welche Ballettstücke ihr tanzen möchtet.“

Damit war seine Rede beendet und jeder verzog sich in eine andere Ecke des Saals.

„Und was meinst du?“, fragte mich Ezra.

„Entweder Romeo und Julia oder den Nussknacker. Weil wir Schwanensee schon für das Vortanzen geprobt haben.“

„Ja, schon, aber dann müssten wir nicht wieder ein neues Stück einstudieren. Sieh mal, Schwanensee können wir jetzt aus dem Effeff.“

„Und? Ich möchte eine neue Herausforderung“, widersprach ich.

„Wir haben uns so viel Stress wegen Schwanensee gemacht. Ich will nicht schon wieder die ganzen Wochenenden mit Tanztraining vollpacken.“

„Ach so, darum geht es dir also. Mehr Freizeit. Wieso hast du nie gesagt, dass es dir zu viel ist? Wir hätten es abkürzen können. Aber ganz ehrlich, ist es dir überhaupt wichtig? Das hier alles?“ Ich beschrieb mit meinen Händen einen weitläufigen Kreis und bedachte meinen Bruder mit einem bitterbösen Blick.

„Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Natürlich ist mir das wichtig. Ich hab so viel für dich getan. Ich hab es dir ermöglicht, auf diese Schule zu gehen. Und du wirfst mir vor, dass es mir egal wäre?“

„Dir ist das alles doch gar nicht wichtig, sonst würdest du freiwillig ein neues Stück proben!“

„Tja, Prinzessin, so ist es aber nicht.“

Wir hatten mittlerweile die Aufmerksamkeit des gesamten Saales auf uns gelenkt. „Du bist so ein Idiot!“, schrie ich.

„Hast du dir vielleicht mal Gedanken gemacht, wieso ich kein neues Stück einüben will? Ich sag es dir, weil DU mir auf die Nerven gehst mit deinen ständigen Proben. Wir haben uns auch mal eine Auszeit verdient.“

„Ja, klar, jetzt bin ich diejenige, die an allem schuld ist, nur weil der liebe Mr Ich-muss-nicht-trainieren-denn-ich-kann-sowieso-alles sich zu fein ist, für etwas zu kämpfen, das ihm wichtig ist.“

„Das hat mit Kämpfen gar nichts mehr zu tun. Du willst doch immer perfekt sein. Was ist, wenn ich das aber nicht will? Einfach mal keine 100 Prozent geben, sondern meinetwegen nur 80. Aber dir geht es immer nur ums Gewinnen.“

„Was redest du denn da? Du wolltest schon immer Tänzer werden und damit dein Geld verdienen.“

„Nein, das wollte ich nie. Ich tanze, weil ich es liebe. Geld verdienen, das ist, was du immer wolltest.“

Ich schaute ihn mit Tränen in den Augen an. Was sollte die Scheiße?

„Aber du hast immer gesagt, dass du groß rauskommen möchtest“, erwiderte ich kleinlaut.

„Das hab ich nur deinetwegen gesagt. Ich wollte, dass du Karriere machst. Und dass du vielleicht endlich mal etwas alleine schaffst und nicht immer deinen großen Bruder brauchst, weil du zu feige bist“, bemerkte er in bissigem Ton.

„Du bist das Allerletzte, Ezra McCartney! Ich wünschte, du wärst nicht mein Bruder.“ Ich wollte mich schon wegdrehen, als er noch etwas hinzusetzte.

„Das wünschte ich mir auch, dann hätte ich mein Jurastudium schon hinter mir.“

„Was?“ Ich wirbelte mit wehendem Haar herum und merkte, wie meine Stimme brach.

„Ja, ich gebe es zu. Ich wollte es nie. Ich wollte nie tanzen, sondern eigentlich Anwalt werden. Ich hab es nur für dich gemacht und, zugegeben, ich bereue, es getan zu haben“, gestand er in eiskaltem Ton.

Nun rollten Tränen über meine Wangen. „Wow, schön zu hören, dass deine kleine Schwester dir das Leben verbaut hat. Ich wusste nicht, dass ich dir so ein Klotz am Bein war und immer noch bin. Ich danke dir für deine Ehrlichkeit und keine Sorge, ab sofort lasse ich dich in Ruhe.“ Damit griff ich nach meinem knielangen Mantel und meiner Tasche und ging aus dem Saal. Ich wollte nur noch hier weg. Dass mir Kayla hinterherrief, ich solle stehen bleiben, überhörte ich und lief nur noch schneller. Den Tränen ließ ich nun freien Lauf.

Vor dem Gebäude bog ich in die nächste Seitengasse ein und überlegte mir, wo ich nun hinsollte. Reden wollte ich nicht, deshalb sollte ich nicht nach Hause gehen.

Ich lief ziellos durch halb London. Im Villenviertel der extrem Reichen blieb ich stehen und starrte gedankenverloren eines der Prachthäuser an. Was war nur aus meinem Traum geworden, eine berühmte Tänzerin zu werden? Ich musste mir eingestehen, dass ich ohne Ezra wirklich nichts war. Er hatte so viel für mich getan. Ich seufzte schwer. Wir hatten uns schon lange nicht mehr so gestritten. Außerdem bekam ich nach jedem Streit sofort ein schlechtes Gewissen.

Ich blieb noch ein Weilchen vor der Villa stehen, bis ich meinen Weg fortsetzte. Das Klingeln meines Handys ignorierte ich gekonnt. Ich wusste, wer es war. Kayla. Das Feiern heute Abend würde wohl ausfallen.

Weil das nervtötende Geklingel meines Telefons nicht aufhörte, ging ich irgendwann dran. „Was willst du, Kayla?“, fragte ich pampig. „Ich will nicht mit dir über den Streit mit Ezra reden.“

„Nein, es geht um etwas anderes. Deinem Bruder geht es nicht gut. Er ist vorhin nach deiner Flucht aus dem Theater zusammengebrochen.“

Wie versteinert stand ich auf der Straße. Das durfte nicht sein. Wieso war er zusammengebrochen? War ich etwa daran schuld?

„W...was?“, stotterte ich.

„Bitte, komm schnell. Er liegt im London Bridge Hospital. Im zweiten Stock auf Zimmer 1.06.“

„Hospital“, echote ich. „Ich ... ich bin unterwegs“, stammelte ich und rannte los. Ich musste ein Taxi finden. Zur U-Bahn würde es zu lange dauern. Ich hielt einen Wagen an, stieg ein und nannte die Adresse. „Zum London Bridge Hospital, Tooley Street, bitte. Und beeilen Sie sich!“

Ohne eine Antwort fuhr der Taxifahrer los. Unruhig rutschte ich auf dem Sitz hin und her. Ob Mum und Dad schon Bescheid wussten? Ich holte mein Handy hervor und wählte die Nummer von Dad.

„Hallo, mein Schatz“, begrüßte mich seine tiefe Stimme.

„Ezra liegt im Krankenhaus.“

Im Hintergrund hörte ich Mum rufen: „Wer ist es denn, Mason?“

„Was ist passiert?“, wollte Dad alarmiert wissen.

„Wir haben uns gestritten. Kayla hat mich eben angerufen und berichtet, dass Ezra zusammengebrochen ist.“ Ich hörte, wie der Atem meines Vaters schwerer wurde.

„Mason, was ist los?“, wollte Mum wissen. Dad erzählte ihr rasch, was passiert war. Ich hörte, wie sie anfing zu weinen.

„Wir kommen sofort“, brummte er anschließend ins Telefon.

„London Bridge Hospital. Zweiter Stock, Zimmer 1.06“, antwortete ich.

Nachdem ich aufgelegt hatte, steckte ich mein Handy weg.

„Miss, wir sind da“, riss mich der Fahrer aus meinen Gedanken.

Ich bedankte mich hastig und drückte dem Mann einen Fünfziger in die Hand.

„Ähm, Miss ... Sie bekommen noch Wechselgeld.“

Ich winkte ab. „Behalten Sie es“, rief ich ihm noch zu, bevor ich im Krankenhaus verschwand.

Ich lief an der Dame hinter der Rezeption vorbei und erklomm die Treppen. Als ich im zweiten Stock ankam, erwartete mich Kayla bereits im Gang. Ich fing an zu weinen und rannte förmlich in ihre Arme.

„Es tut mir so leid, Süße“, empfing sie mich.

Ich schluchzte. „Wo ist denn Jeremy?“

„Der ist nach Hause. Er war ziemlich fertig.“

Ich nickte. Sie hielt mich einfach nur fest und ich spürte, wie eine ihrer warmen Tränen auf meine Schulter fiel.

„Darf ich rein?“

Sie ließ ihre Arme sinken und gab mir den Weg zu Ezras Zimmer frei. Mit zitternder Hand drückte ich zögernd die Klinke hinunter. Die Luft im Raum war stickig und roch nach Desinfektionsmittel. Ezra lag in einem mit weißer Wäsche überzogenen Bett. Neben ihm hing eine Flasche an einem Ständer. Die Flüssigkeit im Beutel war durchsichtig und ein Schlauch führte von dort zu Ezras Arm. Es schien, als würde er schlafen. Ich trat näher. Er war leichenblass.

Als er bemerkte, wie ich vorsichtig seine Hand in meine nahm, schlug er die Augen auf. „Du bist gekommen?“

„Was für eine Frage. Du bist mein Bruder und ich liebe dich über alles.“

„Es tut mir leid. Das, was ich im Theater gesagt habe, dass ...“

Ich legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Vergeben und vergessen. Ich war auch nicht besser. Und ich bin froh, dich als Bruder zu haben.“

Ein mattes Lächeln huschte über sein Gesicht. „Und ich bin froh, dich als kleine Schwester zu haben. Und du nervst mich nicht.“

„Aber ... wolltest du wirklich Anwalt werden und hast bloß meinetwegen nicht studiert?“

„Anfangs als ich nach London kam, hatte ich schon das Ziel, Anwalt zu werden, aber dann habe ich gemerkt, dass ich doch lieber tanzen möchte. Du bist nicht daran schuld.“ Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Warum bist du zusammengebrochen?“

Er zuckte mit den Schultern. „Ich hab wohl zu wenig gegessen und getrunken.“

Ich schaute ihm zweifelnd in die Augen. Da war noch mehr. Etwas verschwieg er mir.

„Das glaub ich dir nicht. Seit Mum und Dad da sind, bist du so komisch. Also, was ist los?“ Er wich meinem Blick aus. Also hatte ich recht. Bevor ich noch etwas hinzufügen konnte, kamen Mum und Dad ins Zimmer. Mum sah ziemlich fertig aus.

„Kann mir endlich einmal jemand erklären, was hier los ist?“, forderte ich meine Familie eindringlich auf, doch niemand antwortete mir.

„Mason, wir müssen es ihr sagen.“ Meine Mutter schaute Dad an, der nur mit gesenktem Kopf nickte. Ezra hatte sich von uns abgewandt und starrte die Wand an.

„Lass uns nach Hause gehen“, sagte Dad zu mir. „Ezra braucht Ruhe.“

„Aber ...“, setzte ich an, gab mich jedoch geschlagen. Ich drückte meinem Bruder einen Kuss auf die Stirn. „Ich hab dich lieb.“ Damit verschwand ich aus dem Raum.

Zu Hause bei Ezra setzten wir uns an den kleinen Küchentisch. Mum hatte die Hände gefaltet und fixierte einen unsichtbaren Fleck auf der Tischplatte. Schweigen durchzog den Raum. Ein Schweigen, das voller Gedanken steckte.

„Jetzt fangt doch endlich an zu reden und lasst euch nicht alles aus der Nase ziehen“, verlangte ich ungeduldig.

Dad schnaufte schwer und fing stockend an zu erzählen. „Als du noch bei uns gewohnt hast ... da ... da kam es in London zu einem Brand. Ein Einfamilienhaus hat gebrannt ... Ezra wollte einkaufen gehen und ... und da hat er ein Kind im ersten Stock schreien hören.“

Ich schaute mit schreckgeweiteten Augen abwechselnd meine Eltern an.

Mum übernahm nun den Bericht. „Die Eltern konnten sich retten, aber sie hatten das Kind vergessen.“

„Wie kann man denn bitte schön sein eigenes Kind vergessen?“, fragte ich aufgebracht. „Und dann auch noch in einem brennenden Haus?“ Ich war geschockt. Wie konnte man nur?

Dad räusperte sich. „Dein Bruder ist in das Haus hinein, um das Kind zu retten. Es hätte zu lange gedauert, auf die Feuerwehr zu warten. Na ja, zumindest konnte er das Kind retten, zog sich dabei aber selbst eine Rauchvergiftung zu.“

„Er war ein paar Tage im Krankenhaus und es ging ihm wieder bestens, bis ...“ Mum stockte.

„Bis was?“, schrie ich verzweifelt.

„Ezra war auf dem Weg der Besserung, aber nach einer Weile fing er an zu husten und bekam vor allem bei höherer Belastung häufig Atemnot. Er war ständig müde und hatte keinen Appetit. Dein Vater und ich fanden das natürlich komisch und konnten ihn schließlich überreden, zum Arzt zu gehen.“

Wieder legte sie eine Pause ein, die mir wie Stunden vorkam. Meine Hände begannen zu zittern und mein Herz pochte wie wild.

„Die Ärzte stellten eine Idiopathische Lungenfibrose fest.“

Ich schluckte. „Was ist das?“, fragte ich mit belegter Stimme.

„Bei dieser Krankheit kommt es in der Lunge zu einer Vernarbung beziehungsweise zu einer verstärkten Bildung von Bindegewebe. Dadurch kann die Lunge nicht mehr richtig arbeiten und das Atmen fällt den Betroffenen zunehmend schwerer. Die Ursachen dafür sind leider noch nicht bekannt.“

Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich versuchte, den Kloß, welcher sich in meinem Hals gebildet hatte, vergeblich hinunterzuschlucken. „Warum hat mir niemand etwas davon erzählt?“

„Ezra wollte es nicht“, war Dads leise Antwort. Beschämt ließen Mum und Dad den Kopf sinken.

Ich war fassungslos. Nicht nur, dass mein eigener Bruder mir nichts erzählt hatte, sogar meine Eltern hatten ein Geheimnis vor mir gehabt. Aber wieso war mir nichts aufgefallen? Ich hätte doch merken müssen, dass es ihm nicht gut ging. Hatte ich es vielleicht wahrgenommen, aber verdrängt, oder war ich wirklich so blind gewesen?

„Ist es heilbar?“, fragte ich mit zittriger Stimme. Dad schüttelte traurig den Kopf. „Also wird er sterben?“

„Oh Gott, nein, mein Liebling. Ezra wird nicht sterben. Es gibt Medikamente dagegen, und solange sich die Krankheit nicht verschlimmert, wird er auch nicht sterben.“

„Das Problem ist, dass er jegliche Hilfe der Ärzte verweigert. Weswegen er das tut, wissen wir nicht. Er spricht mit uns über das Thema so gut wie nie“, redete Mum weiter. Wieso tat er das? Wieso warf er sein Leben einfach so weg? Ich musste mit ihm sprechen.

Wir saßen eine weitere Stunde schweigsam beisammen, bis ich aufstand und meinte, dass ich nach Hause ginge. Ich lief zur U-Bahn und fuhr direkt zum Krankenhaus. Tatsächlich wurde ich noch hineingelassen und fuhr mit dem Aufzug in das Stockwerk, in dem mein Bruder lag. Er war wach und starrte immer noch, oder vielleicht auch wieder, die Wand an.

Als ich vor sein Bett trat, wandte er sich mir zu. „Was willst du?“, fragte er leicht gereizt.

„Mit dir reden“, antwortete ich distanziert.

„Hätte das nicht bis morgen warten können?“, fragte er genervt.

„Nein, hätte es nicht.“

„Weißt du, wie spät es ist? Lass mich in Ruhe. Ich will nicht mit dir reden“, sagte er und kam mir dabei fremd vor. So fremd, wie er da in seinem Bett lag und mich musterte. Trotz des wenigen Lichts konnte ich sehen, wie abweisend und kalt seine Augen dreinblickten. Früher hatten sie Wärme und Fröhlichkeit ausgestrahlt, doch in den letzten paar Stunden hatten sie sich verändert. Er hatte sich verändert. Oder lag es daran, dass ich jetzt wusste, dass er krank war, und er mir deswegen so fremd vorkam? Ich begriff es nicht.

„Mir ist die Uhrzeit durchaus bewusst“, entgegnete ich.

„Gut, dann kannst du wieder gehen.“

„Ezra, ich will dir helfen. Wir kamen schon immer gut miteinander klar. Jetzt fang bitte nicht damit an, mich von dir zu stoßen. Ich liebe dich und möchte, dass du lebst!“

„Das ist meine Sache. Mein Leben ist meine Sache.“

„Nein, ist es nicht. Wir sind dein Leben. Das Tanzen ist dein Leben. Also gehöre ich genauso dazu.“

„Ich will nicht mehr. Hast du mal daran gedacht, dass ich vielleicht nicht mehr leben möchte?“

„Was redest du da für einen Blödsinn? Wenn du dir von den Ärzten nicht helfen lässt, ist es doch logisch, dass du nicht gesund wirst und sich die Krankheit verschlimmert.“

„Woher willst du denn auf einmal wissen, was mir guttut und was nicht? Du wusstest bis vor ein paar Stunden noch nicht mal, dass ich krank bin, und jetzt tust du so, als würdest du die Krankheit besser kennen als ich. Was soll das?“

„Ezra, hör zu. Ich habe nur gesagt, dass du dir helfen lassen sollst. Ich will nicht, dass du stirbst.“

„Ich brauche keine Hilfe. Mir geht es bestens.“ Er fing an zu husten und ich merkte, wie schwer ihm das Luftholen fiel.

„Ja, es geht dir wirklich gut“, kommentierte ich ironisch. „Weißt du, egal, was kommen mag, du bleibst stehen wie ein Kämpfer. Dieses Leben schenkt dir Beine. Aber gehen musst du selbst.“ Ich hatte mich auf sein Bett gesetzt.

Er schaute mich mit Tränen in den Augen an. „Ich will einfach nicht mehr kämpfen. Es ist sinnlos“, sagte er, während sich die Tränen von seinen Wimpern lösten und seine Wangen hinunterflossen.

Ich lächelte ihn warm an und wischte ihm die Tränen mit dem Finger weg. „Kämpfen ist nicht umsonst. Die Menschen, die die härtesten Kämpfe in ihrem Leben führen, sind diejenigen, deren Herzen am hellsten strahlen.“

Der Schlüssel zu unserem Leben

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