Читать книгу Hinter dem Fluss - Fünf Geschichten bauen Brücken - Benno Batterewitz - Страница 8

Kapitel 3 Unfassbare Gedanken

Оглавление

Die beiden erreichten Nybergsund nach zwei Stunden. George brachte Leah nach Hause, ihre Mutter war außer sich, dass die beiden nach Einbruch der Dunkelheit noch draußen unterwegs waren. „Was fällt euch beiden ein, noch durch die Wälder zu streifen. Ich hab mich auf euch verlassen, auch auf dich verlassen, George! Ihr könnt doch nicht einfach nachts durch den Wald gehen! Nur zum Fischen ward ihr aus, und dann kommt sowas!“, rief Leahs Mutter so laut, dass auch Georges Familie es hören musste. „Aber Mama, George wollte doch, dass wir früher gehen. Es war meine Schuld. Ehrlich. Es tut mir Leid“, schluchzte Leah gekränkt. George traute sich kaum, ein Wort zu sagen, er fasste aber trotzdem den Schluss, sich zu entschuldigen. „Es tut mir Leid Miss Oreby, aber ich hätte es niemals zugelassen, dass ihrer Tochter etwas geschieht!“, sagte George mit seichter Stimme und über seine eigene Ausdrucksweise verwundert.

Leah schaute George an und ging mit gesenktem Kopf zur Tür hinein. Ihre Mutter gab dem jungen Mann zu verstehen, dass er verschwinden sollte. Auf dem kurzen Weg nach Hause schossen George Gedanken in den Kopf, die er nicht fassen konnte. Leah, er sah sie immer wieder. Liebte er sie? Ich liebe sie, dacht er sich. Ja, wie kann es sonst möglich sein, immer ständig an sie zu denken, diese Frage stellte er sich immer und immer wieder. Er schloss die Augen und sah sie. Tanzend auf einer Wiese, badend in einem Fluss. Die Wiese war so farbenfroh, er sah sogar die Schmetterlinge kreisen. Der Fluss bog seine eleganten Schleifen. Und sie war überall.

Aber da war noch etwas.

Er lag im Bett und blieb wach. Er sah den Fluss und den Elch. Alles floss ineinander und löste sich auf. Doch es blieb etwas übrig. Es war noch etwas anderes da. Irgendetwas war mit ihnen im Wald.

George konnte nicht schlafen.

Hinter dem Fluss - Fünf Geschichten bauen Brücken

Подняться наверх