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Vorwort des Autors

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Ich wollte meine Geschichte schon vor sehr langer Zeit erzählen – tatsächlich schon vor mehr als vierzig Jahren. Ich hatte immer die Sorge, wenn ich all diese Momente nicht zu Papier brächte, würde ich sie vergessen. Doch als ich sie schließlich aufzuschreiben anfing, stellte ich fest, dass man solche Ereignisse nicht vergisst, auch nicht nach vierzig Jahren.

Ich kann immer noch meine Mutter hören, wie sie mich wenige Stunden vor ihrem Abtransport anflehte, mir ein Versteck zu suchen und so zu überleben, um der Welt zu berichten, was die Nazis uns angetan haben. Ihre Worte haben sich mir tief eingebrannt, ich lebte mit ihnen, und ich teilte sie immer wieder mit meinen Kindern, meinen Freunden und mit allen, die gewillt waren, mir zuzuhören.

Sehr häufig ziehen in meinen Träumen Gesichter lang schon Verstorbener an mir vorbei, und der Widerhall aus den Ghettos und Lagern erschallt in meinen Ohren.

Weil ich den besseren Teil meines Lebens als Fotograf gearbeitet habe, bekam ich zahllose Gelegenheiten, Persönlichkeiten aus der Welt der Künste und der Literatur zu begegnen. Als sie von den Erfahrungen hörten, die ich unter den Nazis machen musste, drängten sie mich, über mein Leben zu schreiben. Es sei geradezu meine Pflicht, meine Geschichte zu erzählen. Ich schuldete sie meinem Volk.

Die Episoden, die ich ausgewählt habe, handeln von menschlichen Wesen, einige davon nicht ohne Fehl und Tadel, einige waren gut, andere richtig böse. Wichtiger scheint mir: In allen Geschichten geht es um das Leid des menschlichen Geistes und seine Fähigkeit, es zu erdulden.

Anton der Taubenzüchter

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