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Das Klima ist entscheidend

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Eines der dominierenden Themen der letzten Jahre ist der Klimawandel, genauer gesagt die Klimaerwärmung. Darauf und auf eine Reihe weiterer gravierender Klimaänderungen in der Erdgeschichte wird im zweiten Teil dieses Buches eingegangen. Hier geht es zunächst einmal darum, welchen Einfluss das Klima an einem bestimmten Ort darauf hat, welche Pflanzen dort wachsen und welche Tiere dort leben können. Kurz gesagt: Der Einfluss des Klimas ist ganz entscheidend.

Natürlich wissen wir, dass in den unterschiedlichen Klimazonen – also zum Beispiel in der subtropischen Zone, zu der das Mittelmeergebiet gehört, und der gemäßigten Zone, zu der Deutschland gehört – verschiedene Tier- und Pflanzenarten heimisch sind. Aber auch innerhalb der gemäßigten Zone gibt es Unterschiede, selbst innerhalb kurzer Distanzen. Ein Beispiel: Der Kaiserstuhl nordwestlich von Freiburg im Breisgau gilt als Wärmeinsel. Die Temperatur liegt dort im Jahresdurchschnitt bei rund 10 °C, die jährlichen Niederschläge betragen 600 bis 700 mm (= L/m2). Ganz anders sieht es am Feldberg im Schwarzwald aus, der Luftlinie nur etwa 30 km vom Kaiserstuhl entfernt liegt. Auf dem mit knapp 1500 m höchsten Berg der deutschen Mittelgebirge beträgt die Jahresdurchschnittstemperatur knapp 4 °C, die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge liegt bei über 1600 mm. Die Unterschiede hängen in erster Linie mit der Höhendifferenz von rund 1000 m zusammen, aber auch andere Faktoren wie die Hauptwindrichtung spielen eine Rolle.

Bei niederschlagsreichen Gebieten in Meeresnähe spricht man von Seeklima (auch maritimes, ozeanisches oder in Europa atlantisches Klima genannt). Durch die meist hohe Luftfeuchtigkeit und den Temperaturausgleich durch das Meer sind hier die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht und zwischen Sommer und Winter deutlich geringer als bei einem ausgeprägten Kontinentalklima, das sich durch heiße Sommer und kalte Winter sowie geringeren Niederschlag auszeichnet – je weiter man ins Innere eines Kontinents kommt, desto geringer ist der ausgleichende Einfluss der Meere.


Abb. 15 Blick vom Feldberg im Schwarzwald, der höchsten Erhebung Baden-Württembergs, über den Kaiserstuhl zu den Vogesen (Frankreich) – der kälteste Punkt (Feldberg) und die wärmste Region (Kaiserstuhl) des deutschen Südwestens auf einem Bild.

In Deutschland ist an der Nordseeküste das Seeklima am deutlichsten ausgeprägt, das Kontinentalklima in den küstenfernen Bereichen von Ostdeutschland. Das niederschlagsärmste Bundesland ist Sachsen-Anhalt – nicht nur durch seine Lage fernab vom Meer, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass weite Bereiche im Regenschatten des Harzes liegen. So liegt die Welterbestadt Quedlinburg mit Niederschlägen von 438 mm pro Jahr nur knapp über Palma de Mallorca, bezüglich der Sonnenscheindauer jedoch weit darunter (Mitteldeutsche Zeitung 01.04.2014).

Für die Vegetation entscheidend ist aber nicht nur das Großklima einer Region, sondern auch das Kleinklima eines speziellen Standorts, und das wiederum hängt zum Beispiel davon ab, ob es sich um einen Süd- oder Nordhang handelt, wie stark der Hang geneigt ist, welches Gestein zugrunde liegt (wie stark heizt es sich auf und wie schnell gibt es die Wärme wieder ab?), wie die umgebende Vegetation zusammengesetzt ist oder ob sich ein größeres (temperaturausgleichendes) Gewässer in der Nähe befindet.

Das Gesicht Deutschlands

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