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- Frühjahr 1980: Karl Liebknecht machte Ordnung in den übrigen, nicht isolierten Kellerräumen, räumte Gerümpel aus und säuberte die Räume. Sperrmüllabholung war angekündigt und Karl hatte Etliches dazu bestimmt, den Weg alles Vergänglichen zu gehen.

Der Keller sollte zur Gänze ausgebaut, klimatisiert und wohnlich eingerichtet werden.

Dringender Bedarf bestand keineswegs, doch wollte Karl sich womöglich mit irgendetwas beschäftigen, was seine Gedanken längere Zeit in Anspruch nehmen würde.

Am späten Nachmittag begann Karl, die zur Entsorgung bestimmten Sachen auf die Straße zu stellen. Das Viertel war in weitem Umkreis bekannt für seine bessergestellten Anwohner, so dass stets, wenn Sperrmüllabfuhr für diesen Bezirk angezeigt war, bereits am Vorabend private Interessenten für die aufgegebenen Dinge erschienen und sich nach Bedarf und Laune bedienten.

Dies war die einzige Gegebenheit, bei welcher etwas Unruhe in der ansonsten stets ruhigen Straße zu beobachten war. Bis in die späten Nachtstunden kamen Menschen mit Fahrzeugen, um auszuwählen und die ansprechendsten Utensilien zu verladen.

Der Großteil stand bereits auf der Straße, als Karl von zwei Mädchen – das größere mochte zwölf, das kleinere etwa acht Jahre zählen – angesprochen wurde.

„Entschuldigen Sie“, sagte die Ältere, „Haben Sie vielleicht auch Teppiche, die Sie wegwerfen wollen ?“

Karl hatte tatsächlich zwei Teppiche, welche noch bei den übrigen Sachen unten im Keller lagen.

„Ja“, antwortete er, „zwei Teppiche sind auch dabei.“

„Oh bitte“, drängte die Sprecherin, „könnten Sie uns die vielleicht zeigen ? Wir haben keinen Handwagen dabei, denn der wird erst heute Abend wieder frei sein; falls uns die Teppiche gefallen, könnten wir sie am Abend mit dem Wagen abholen, falls Sie sie für uns aufheben würden.“

Karl erklärte sich einverstanden und nahm die Mädchen mit in seinen Keller, um sie die Teppiche begutachten zu lassen. Den Kindern gefielen die Teppiche überaus:

„Unsere Eltern werden bestimmt begeistert sein über die schönen Teppiche.“

Während das jüngere Mädchen noch über die zur Besichtigung ausgerollten Teppiche strich, nahm die Größere der Beiden auf der Lehne eines Sessels Platz und baumelte mit einem Bein, wobei sich das kniekurze Kleidchen nach oben schob und die noch kindlich dünnen Schenkel teilweise sichtbar wurden.

Unwillkürlich verharrte Karls Blick auf den Beinen des Mädchens. Dieses bemerkte den Blick und lächelte Karl schelmisch an, wobei es das Bein noch stärker wippen ließ und sein Kleidchen – wie unabsichtlich – noch weiter nach oben zog.

Betroffen riss Karl sich los von diesem für ihn ungewohnten Anblick und begann, die Teppiche wieder aufzurollen.

„Ihr müsst allerdings vor 20°° Uhr hier erscheinen, ansonsten werde ich die Teppiche auf die Straße legen.“

„Wir werden pünktlich hier sein“, versprach die Ältere und rutschte von der Lehne des Sessels, um ihre Schwester bei der Hand zu nehmen.

„Haben Sie vielen Dank“, sagte sie lächelnd zu Karl und ging voraus zur Kellertreppe.

Karl folgte den Beiden und wieder fiel sein Blick auf die dünnen Beine unter dem wippenden Kleidchen.

Auf der Straße angelangt, verabschiedete der Hausherr die beiden Mädchen und ermahnte sie noch einmal zur Pünktlichkeit; danach brachte er, nach dieser nicht unwillkommenen Verschnaufpause, den Rest seiner Sachen auf die Straße, nahm sodann eine Dusche und setzte sich danach mit einer Flasche Bier in die Küche.

Gegen 19°° Uhr erschien das größere Mädchen alleine mit einem zweiräderigen Handwagen.

„Wirst du es alleine schaffen“, zweifelte Karl, „wie weit hast du zu gehen ?“

Die Kleine nannte die Adresse, welche Karl bekannt war. Es lebten nur bedürftige Ausländer in jenem etwas heruntergekommenen Haus, so dass Karl wissen wollte:

Mörder aus Passion

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