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3.0. Struktur des Barock

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Landläufig verbindet man mit dem Barock, der letzten großen Stilepoche, einen überladenen, kulissenhaft en protzig-pompösen Kunststil, der zu seiner Zeit noch mit negativen moralischen Konnotationen der Unehrlichkeit, Regellosigkeit und Abkehr von der göttlichen Ordnung zu kämpfen hatte. Er gehört nach dem heutigen Zeitgeschmack nicht unbedingt zu den bevorzugten Stilperioden. Das ist allerdings eine eher vordergründige Sicht. Der Barock zeigt nicht nur sehr verschiedene Gesichter, er ist kunstphilosophisch ein faszinierender Ausdruck der Zeit. Der Barock war europäisch und weltläufig zugleich und er war »geschichtsläufig« in dem Sinne, dass er als einzige Stilform im 20. Jh. in allen Genres eine lebhaft e modern-postmoderne Rezeption erfuhr.

Dass es auch um den Sinn des Barockbegriffs eine lebhaft e Debatte gibt, soll in den folgenden Kapiteln nur am Rande Erwähnung finden, weil sie zum Metadiskurs der Epochenfrage der Geschichtswissenschaft gehört. Die Einschätzungen dazu divergieren zwischen dem Versuch, aus dem Barock einen ähnlichen allgemeinen Kulturbegriff zu machen, wie dies für die Renaissance einigermaßen akzeptiert wird, auf der einen Seite und der brüsken Ablehnung einer solchen Anmutung auf der anderen Seite. Zur Zeit findet der Barock als Epochenbezeichnung im Diskurs wieder einige Fürsprecher.

z.B. Duchhardt 1994

Kunstphilosophie und Ästhetik

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