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Irofränkische Mission

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Columban d.J.

Das bereits erwähnte Ideal der Wanderschaft um Christi Willen veranlasste irische Mönche im 6. und 7. Jahrhundert dazu, auf das europäische Festland überzusetzen und dort zu missionieren. Als wichtigste Persönlichkeit ist zunächst Columban (d.J., um 540–615) zu nennen, der um 590 auf dem Kontinent ankam. In Gallien gab es keine starke Zentralmacht, vielmehr wurde Herrschaft in kleinräumigen Verbänden organisiert, die Macht der Könige oder die Autorität der Bischöfe reichte nur wenig über den Ort ihrer physischen Präsenz hinaus. In den weiten quasi herrschaftsfreien Räumen konnten die irischen Missionare recht ungehindert agieren, so dass die königliche Erlaubnis eher pro forma eingeholt wurde als dass sie konkrete Konsequenzen gehabt hätte. Columban ließ sich vorerst in den Vogesen nieder, wo er drei Klöster gründete, deren bedeutendstes Luxeuil war – Ausgangspunkt für weitere Klostergründungen.

Aufgrund von Streitigkeiten um den Ostertermin und weil er sich in interne Konflikte des fränkischen Königshauses einmischte, musste Columban 610 das Frankenreich verlassen und gründete nach erneuter Wanderschaft das Kloster Bobbio in Norditalien, wo er auch starb. In der Zeit nach Columban finden sich jedoch etliche von ihm beeinflusste Mönche, die zu bedeutenden Missionaren wurden: Gallus und Pirmin im Bodenseeraum, letzterer auch im Elsass und der Pfalz, Kilian in Franken, Emmeram und Korbinian in Baiern. Dass die von den irischen Mönchen gegründeten Klöster häufig als „Schottenklöster“ bekannt sind, liegt dabei an der mittelalterlichen Bezeichnung Irlands als Scotia maior („Großschottland“, gegenüber Scotia minor für das heutige Schottland).

Kirchengeschichte des Mittelalters

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