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Der schreckliche Spieler

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Alle bis auf Alex und Tina hatten sich wieder auf ihre Plätze begeben. Bester Stimmung klatschte Graf Falko in seine Hände. »Mein Sohn ist zu spät, dann mach ich einfach weiter!«

Bevor jemand widersprechen konnte, hatte er schon die Flasche gedreht, die schließlich auf den kleinen Finn zeigte.

Graf Falko beugte sich zu ihm und fragte mit einem geradezu teuflischen Glitzern in seinen Augen: »Wahrheit oder Pflicht?«

»Nimm Wahrheit!«, empfahl ihm Frau Martin schnell. Sie ahnte schon, dass Graf Falko sich wieder etwas »ganz Besonderes« als Pflichtaufgabe überlegen würde.

Auch Alex und Tina, die nun wieder dazukamen, nickten. Es wäre wirklich besser, die Wahrheit zu wählen.

Doch leider entschied sich Finn anders und antwortete: »Pflicht!«

Graf Falko nickte zufrieden. »Nun gut! Dann steh jetzt auf, geh in den dunklen Wald, sammele einen Pilz und bring ihn hierher zurück.« Dabei lächelte er so unschuldig, als hätte er den Jungen an einem sonnigen Tag zum Blumen pflücken geschickt.

Finn schaute ihn ängstlich an.

Alex war entsetzt. »Vater, das kannst du doch nicht machen!«

»Creepy«, fand auch Freddy.

Chico schüttelte den Kopf. »Nein, nein, das war bestimmt ein Scherz.«

»Pah!«, rief Graf Falko. »Als Junge bin ich stundenlang nachts allein durch den Wald gelaufen!« Er wandte sich zu Frau Martin, die ihn ebenfalls fassungslos anschaute. »Du hast selbst gesagt, dass Wölfe kein Interesse an Menschen haben.«

Das Wort »Wölfe« löste noch größere Panik bei den Ferienkindern aus.

»Muss er das jetzt wirklich tun?«, fragte Elli verängstigt.

»Natürlich, so sind die Regeln«, antwortete Graf Falko und sah Finn streng an. »Kleiner Mann, du gehst jetzt da raus. Wenn nicht, dann hättest du gar nicht erst mitspielen sollen!«

Frau Martin stand abrupt auf. »Jetzt reicht’s! Kommt, wir gehen!« Sie zog Finn zu sich und gab auch Malaika und Elli ein Zeichen zum Aufbruch. Wütend wandte sie sich an Graf Falko. »Wie konnte ich das nur vergessen: Du warst früher schon ein schrecklicher Spieler!«

Graf Falko entgegnete empört: »Wie bitte!? Ich spiele hier vollkommen regelkonform!«

Doch das brachte Frau Martin nicht davon ab, dass sie die Kinder ins Haus brachte. Obwohl die beiden Mädchen murrten, weil sie gerne noch länger geblieben wären.

»Zu Hause darf ich aber länger wach bleiben!«, beschwerte sich Malaika bei Holger, der nun auch aufstand.

Elli nickte. »Ich auch! Ich darf sogar Filme ab 36 gucken.«

Holger grinste. Filme gab es höchstens ab 18, aber so klang es natürlich noch aufregender.

»Ich bin 16 und geh auch schon«, warf Freddy versöhnlich ein.

Graf Falko rief Frau Martin hinterher: »Von wegen schrecklicher Spieler! Wer ist denn hier die Spielverderberin!«

Erst dann bemerkte er die Blicke von seinem Sohn und Bibi und Tina, die vorwurfsvoll auf ihm ruhten. Selbst Chico schien sein Verhalten peinlich zu sein.

»Was denn?«, fragte Graf Falko beleidigt. »Je früher man das lernt, umso besser! Dein Großvater, lieber Alexander, hat mich früher immer in den Wald geschickt.«

»Opa war schrecklich!«, erwiderte Alex.

Da stimmte ihm Graf Falko sogar zu. »Ja, aber ich habe gehorcht!«

»Ach, und das hat Ihnen gefallen!?«, fragt Tina. Graf Falko nickte. »Ja, natürlich! Es hat mir geholfen! Ich hatte nie Angst! Bis heute nicht!«

In Bibis Zweifel mischte sich immer mehr Wut. Was bildete sich Alex’ Vater eigentlich ein, ihnen den Spieleabend so zu verderben?

»Ihr glaubt mir etwa nicht?«, fragte Graf Falko.

»Topp, die Wette gilt!«

Bibi nickte. »Gut. Ganz wie Sie wollen.« Kurz entschlossen erhob sie ihre Arme und sprach:

»Eene meene Nachtgericht, von Angesicht zu Angesicht …«

»Bibi!« Chico versuchte, sie zu stoppen.

Doch Bibi sprach unbeirrt weiter: »Eene meene, jetzt auf bald, ab mit Falko in den Wald. Hex-hex!«

Bibi & Tina - Wahrheit oder Pflicht

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