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Supermond

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Der Mond stand groß am Himmel über dem Martinshof und schien durch das Fenster in das Zimmer von Bibi und Tina. Kopf an Kopf lagen die beiden Mädchen in ihren Betten.

Während Tina unruhig träumte, starrte Bibi nachdenklich ins Mondlicht. Sie konnte nicht schlafen, zu viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Nach der großen Versöhnung hatte sie mit Tina in ihrer Chill-Ecke gefeiert, doch dann war sie mit Chico zusammengeknallt. Chico war ein geheimnisvoller junger Spanier, der zurzeit auf dem Martinshof aushalf und angeblich vom Adelsgeschlecht de la Mancha abstammte. Bibi wusste nicht warum, aber manchmal regte Chico sie tierisch auf.

Er hatte sein Handy unter einem Kissenberg liegen lassen. Als es klingelte, war sie rangegangen, und eine Frauenstimme hatte auf Spanisch auf sie eingeredet. In diesem Augenblick war Chico auf sie zugelaufen und hatte ihr wütend das Handy aus der Hand gerissen. »Schon mal was von Privatsphäre gehört?!«, hatte er geschimpft und war ohne ein weiteres Wort gegangen. Bibis Gedanken kreisten immer noch um diesen Vorfall.

Plötzlich rief Tina, die sich eben noch unruhig neben ihr hinund hergewälzt hatte, im Traum laut auf Spanisch: »Para! Para siempre!«, so wie sie gesungen hatte, als sie vom Pferd gefallen war und plötzlich nicht mehr auf Alex stand, sondern auf Chico.

Da wachte Tina aus ihrem Traum auf. Jetzt konnten sie beide nicht mehr schlafen.

»Boaaahhh, der Mond scheint schon krass, oder?!«, bemerkte Tina gähnend und blickte über die Bettkante zu Bibi, die gar nicht darauf reagierte.

»Was ist los?«, fragte Tina ihre Freundin.

Bibi antwortete leise: »Na ja, dass mich Chico gestern so angemotzt hat, nur weil ich zufällig ein bisschen an sein Handy gegangen bin! Wenn das seine Freundin war, dann kann er das ja einfach sagen!« Die besondere Beziehung zwischen Bibi und Chico war Tina schon längst aufgefallen.

»Vielleicht war das ja seine Mutter?«, fragte Tina aufmunternd. »Oder seine Schwester? Oder eine Freundin und nicht die Freundin?« Sie wollte Bibi auf andere Gedanken bringen.

Bibi schüttelte den Kopf. »Irgendwas stimmt da nicht! Ich hab mal ’n bisschen recherchiert …«

Tina war überrascht. »Du hast recherchiert, ob Chico eine Freundin hat?«

»Natürlich nicht!«, widersprach Bibi und schaute Tina an. »Aber das Adelsgeschlecht de la Mancha, das kommt nämlich nur einmal in einem Buch aus dem 16 . Jahrhundert vor, in dem es um Don Quijote de la Mancha geht.«

Tina schaute Bibi mit großen Augen an – sie hatte noch nie was davon gehört.

»Der Typ, der gegen die Windmühlen gekämpft hat?«, gab Bibi ihr als Tipp, aber Tina schüttelte den Kopf. »Egal! Auf jeden Fall ist ›Chico‹ jetzt auch nicht krass der typische Adelsname.«

»Nee«, musste Tina zugeben.

»Der Typ ist ein einziges Mysterium«, seufzte Bibi.

Tina grinste. Sie versuchte es mit einem neuen Thema als Ablenkungsmanöver. »Hey, wir haben immer noch nicht beschlossen, was wir zum Supermond machen. Vielleicht irgendein Spiel mit den Ferienkindern?« Inzwischen waren tatsächlich neue Ferienkinder auf dem Martinshof angekommen: die beiden Mädchen Elli und Malaika sowie der kleine Finn. Und denen wollten sie ja etwas bieten. Das brachte Bibi auf eine Idee. »Jaaaaa … Eins, bei dem ich Chico mal so richtig auf den Zahn fühlen kann.«

Tina grinste. Wenn Bibi sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte sie nichts davon abbringen!

Bibi & Tina - Wahrheit oder Pflicht

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