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2. Irrtum: Die Angst vor Selbstliebe

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Des Herzens schmerzlichster Begehr

Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, Ihr seid Euch der Macht der Liebesenergie nicht einmal annähernd bewusst. Die irdischen Erfahrungen mit Liebe sind in gewissem Sinne noch sehr rudimentär. Gerade deswegen, eben genau in diesem Umstand, besteht die große Ehre und unermessliche Würde, die jeder Erdeninkarnation zukommt.

In Eurer Gesellschaft hat in vielerlei Bereichen eine geradezu groteske Umkehrung der Werte stattgefunden. Die natürliche Empfindungsfähigkeit und das Unterscheidungsvermögen von Liebe und Angst sind regelrecht pervertiert oder zumindest verkümmert. Der Mensch ist oft nicht mehr in der Lage zu unterscheiden, was ihm dienlich ist und wo er sich Schaden zufügt. Dadurch entfremdet er sich von seinem Innersten und seine Selbstschutzmechanismen schlagen an den falschen Stellen Alarm.

Eure Sicht ist verzerrt, Ihr verwechselt alle so häufig und selbstverständlich Liebe mit Angst und Angst mit Liebe, dass es kaum jemand bemerkt. Liebe macht Euch Angst, in Angst fühlt Ihr Euch sicher. In weiten Bereichen Eures gemeinschaftlichen Lebens unterstützt, fördert und bestätigt Ihr Euch gegenseitig Eure Fehlwahrnehmungen, weil Ihr kollektiv den gleichen Irrtümern anheimfallt. Ihr leidet in vielerlei Hinsicht und merkt es nicht einmal mehr, es ist für Euch ›normal‹, Euch schlecht zu fühlen. Ihr huldigt der Angst und dem, was Euch schadet. Ihr pflegt Eure Selbstverachtung und Machtlosigkeit. In Eurer Welt wird der Liebe, vor allem der Selbstliebe, argwöhnisch misstraut. Häufig sind Akte der Selbstverleugnung gesellschaftlich stark positiv besetzt, während Haltungen der Selbstakzeptanz und Eigenliebe zutiefst suspekt erscheinen. Die Dinge werden verdreht und niemand merkt es. Wie könnt Ihr nähren, was Ihr nicht kennt?

Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, wenn es Dir an Liebe zum Selbst mangelt, dann ist es einer Gesellschaft möglich Dir einzureden, Mangel, Entbehrung und Selbstverleugnung böten Mittel und Wege zur Selbstliebe und seien Ausdruck davon. Die Verleugnung der eigenen Herzenswünsche und tiefsten Bedürfnisse ist allgemein üblich und dennoch ist jegliche Form von wahrer Selbstgenügsamkeit doch auch verdächtig.

Der Welt Glaube an Mangel, Unwürdigkeit und Machtlosigkeit ist am deutlichsten daran zu erkennen, dass Ihr all das als erstrebenswert einstuft, was scheinbar schwierig zu bekommen ist. Anders herum sind ebenso genau die Dinge und Umstände scheinbar am schwierigsten zu erreichen, die am meisten erstrebt sind. Ja, man kann sagen, dass dies der Maßstab Eures Beurteilungssystems ist: Je schwieriger es ist, etwas zu erreichen, desto prestigeträchtiger und begehrter ist es. Je größer die Entfernung zu Euch, desto erstrebenswerter?

So erschafft und bestätigt Ihr Euch den Glauben an Mangel, Machtlosigkeit und vor allem an Unwürdigkeit. In der Wirklichkeit der Liebe Gottes ist eine solche Umkehrung nicht denkbar. Im Gegenteil: In der bedingungslosen, allumfassenden Liebe Gottes, die die einzig ›wahre‹ Realität ist, ist Dir jederzeit alles mühelos zugänglich. In Gottes Wirklichkeit kann es niemals einen Grund geben, dass es anders sein sollte.

In der Welt der Egoillusion müsst Ihr alles ›bezahlen‹. Ihr müsst es teuer erkaufen, oftmals zum Preis Eurer Selbstliebe. Eure teuersten Luxusgüter gelten als die schönsten und begehrtesten. Warum? Weil Ihr einen hohen Gegenwert einbringen müsst. Wie schon in den vorangegangenen Ausführungen, geht es an dieser Stelle nicht um Kritik an den Mechanismen Eures Gesellschaftssystems, das tut es aus sich selbst heraus, sondern um die Analyse und das Verständnis der dahinter stehenden Prinzipien. Einzig um Dich geht es hier und darum, was diese Zusammenhänge Dir über Dich selbst zu sagen haben. Darin liegt ihr Sinn und Zweck, denn alles, was ist, ist gegeben Dir zu dienen und Dir Erkenntnis über Dich selbst anzubieten.

Der einzige Grund also, warum Ihr Eure Luxusgüter toll findet ist der, dass sie teuer sind. Sie sind nicht etwa deshalb teuer, weil sie schön und entsprechend begehrt sind, sondern sie gelten als schön und begehrenswert, weil sie Euch viel kosten. Alle anderen Gründe sind utopisch und dienen der Verschleierung der Wahrheit über Euch selbst. In der allumfassenden, bedingungslosen Liebe Gottes kann nur das Geschenkte begehrt sein. Nur das ist real, was aus Liebe ist und das hat niemals einen Preis. In Gott ist es völlig unsinnig, bezahlen zu müssen, wofür auch immer, womit auch immer: Du bekommst, was Du bist. Du bekommst alles, denn Du bist lebendiger Teil von Alles-was-Ist.

Das wirklich Absurde am Konzept der Bezahlung ist nicht das dahinter stehende Prinzip des Energieaustausches, das völlig berechtigt und angemessen ist. Die Absurdität liegt vielmehr in der Unausgewogenheit, in der fehlenden Balance: Um Gewünschtes zu bekommen, musst Du Ungewünschtes tun. Im Beispiel der materiellen Güter ist es der Umstand, dass Du mit Geld dafür bezahlen musst. Das Bezahlen aber ist so wenig erstrebenswert, weil Du Dein Geld teuer erkaufen musst. Diese Welt unterliegt dem kollektiven Wahn, man müsse sich Leben ›verdienen‹.

Wir alle sind uns der irdischen Lebensbedingungen bewusst. Sie sind angemessen, weil weder willkürlich gewählt noch zu Eurem Schaden. All Eure Gesellschaftsformen rund um den Globus funktionieren über diese Grundidee, was jedoch nicht heißt, dass es unklug wäre, dieses Prinzip eingehend zu beleuchten und innerhalb des Kontextes Eurer wahren Identität an seinen rechten Platz zu stellen. Es geht nicht darum, die Dinge zu verändern, es geht darum, sie zu hinterfragen und sich selbst dadurch zu erkennen. Die Erkenntnis selbst führt immer und unfehlbar zur Veränderung.

Es geht um spirituelle Ursachenforschung und um die Erkenntnis dessen, was der Mensch über sich selbst glaubt. Da der Mensch in seinen Handlungen seinen Glauben über sich selbst ausdrückt, sollte er sich ihrer bewusst sein. Das im göttlichen Sinne absurde Glaubenskonzept, sich das Leben ›im Schweiße seines Angesichtes‹ verdienen zu müssen, ist zutiefst menschlich und kann nur im Ego Gültigkeit und Sinnhaftigkeit haben. Leben ist nicht etwas, das Du hast, sondern etwas, das Du bist. Es kann und muss nicht verdient werden, weil es Dein ewiges, göttliches Erbe ist und somit nicht verloren gehen kann. Wir alle kennen die diesbezüglichen Worte des Christus: Vögel ernähren sich von Samen, doch hat niemals einer von ihnen ein Korn ausgesät. Sie fürchten keinen Mangel, sie stellen ihren Wert und ihre Daseinsberechtigung nicht in Frage. Alles-was-Ist ernährt und erhält sogar die Kreaturen, die nicht das Bewusstsein haben ihre Lebensberechtigung zu hinterfragen. Was also fürchtest dann Du?

Leben ist Liebe und Liebe ist bedingungslos.

Also: Leben ist bedingungslos.

Es gibt keine Grenze an Liebe, die Gott für Dich vorgesehen hat, es gibt keine ›Verdienstgrenze‹ für Dich, denn Gott liebt sich selbst bedingungslos und absolut in jedem seiner Aspekte. Es gibt keine Grenzen für Dich außer jene, die Du Dir selbst auferlegst. Das Egokonzept der Trennung von der göttlichen Quelle konnte nur eine Welt hervorbringen, die glaubt Leben müsse ›verdient‹ werden. Wenn das Leben sich von sich selbst abschneidet ist dies die logische Folge, denn nunmehr ist es scheinbar auf Energie von ›außen‹ angewiesen.

Je tiefer Du Dir Deiner Verbindung mit Alles-was-Ist bewusst bist, umso unbeschwerter und angstfreier wirst Du Dein physisches und emotionales Leben nähren und erhalten wollen und können. Gott in Dir gibt immer nur Geschenke. In allem was Du tust manifestierst Du Deinen Selbstwert unfehlbar in dem Maße, in dem Du ihn anerkennst. Die Liebe Gottes hat keinen Preis. Sie ist für Dich, immer, überall und unter allen Umständen.

Dein Höheres Selbst weiß um die Bedingungslosigkeit Deiner Daseinsberechtigung. Alles-was-Ist, ist bedingungslos geliebt, sonst wäre es nicht und könnte niemals sein. Die Liebe der göttlichen Quelle ist das, was alles nährt und erhält, sie ist das, was alles Sein hervorbringt. In ihr ist jede Bedingung, die der Liebe vorausgesetzt wird, Illusion. Liebe kann keine Einschränkungen auferlegen und Forderungen stellen. Was Bedingungen stellt kann niemals Liebe sein. Ego kann diese Liebe niemals nachvollziehen, da sie sich nur in der Einheit erkennen kann. Dein Höheres Selbst sichert Dir die ewige Anbindung an diese Liebe, es ist diese Liebe und sie weiß um sich selbst. Auch in der tiefsten Illusion kann Dir die Verbindung zur Wirklichkeit Deines Seins niemals wirklich verloren gehen. Liebe kann nur lieben.

Liebe stellt keine Bedingungen, Liebe ist Bedingung.

Liebe ist die Bedingung der Bedingungslosigkeit.

Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, Dein biologischer Körper ist die heilige Brücke zwischen dem Geistigen und dem Physischen. Körper ist in Materie verdichtete Seele, nichts weniger als das. Dein Körper ist Deine unmittelbarste Verbindung zu Dir selbst innerhalb des physischen Ausdrucks. Diese Unmittelbarkeit Deiner Identifikation mit Deiner Physis ist es, die sie zum besonderen Interesse des Ego macht. Dein Körper ist die Spielwiese des Göttlichen, aber das Schlachtfeld des Ego. In kaum einem anderen Bereich zeigst Du Dir drastischer und klarer, wie es um Deinen Blick auf Dich selbst bestellt ist.

Es ist bezeichnend für eine Welt, die glaubt Liebe bezahlen zu müssen, dass ausgerechnet dasjenige als schön gilt, was zum Preise der Selbstverachtung errungen wird. Auch hier gilt, dass erstrebenswert ist, was viel kostet, in welcher Form auch immer. Das angestrebte Ideal ist verkehrterweise das, was schwierig zu erreichen ist. Die Verherrlichung dessen, was nur unter Mühen, Qualen und Entbehrungen erreichbar ist, ist eine zutiefst menschliche Eigenart, die nur aus dem Ego kommen kann.

Das Göttliche, das nur liebenden Zweck anstreben kann, huldigt nur liebenden Mitteln, denn das Mittel ist so sehr Teil des Zwecks wie der Weg Teil des Zieles ist. So ist es nur aus der verdrehten, absurden Sicht des Ego möglich, Menschen glauben zu machen, dass sie sich mehr lieben, wenn und indem sie sich Liebloses antun. Selbstverachtung und Angst vor Selbstliebe verzerren die Wahrnehmung des Offensichtlichen und so wird der augenfällige Widerspruch nicht mehr erkannt. Wie kannst Du Dich selbst lieben, wenn Du es nicht tust?

Du kannst Dich niemals selbst lieben, indem Du Dir Liebloses antust.

Du kannst Dich selbst nicht überlisten. Wer nach Süden will, der sollte nicht nach Norden gehen! Wer sich selbst verletzt mit dem Ziel, sich dadurch eher lieben zu können ist wie einer, der in die Berge fährt und sich dann wundert, dass er nicht am Strand liegen kann. Selbstverachtung, die Dir vormacht, sie sei Liebe, spottet Deiner menschlichen Würde. Wo das Ego sagt: »Sei schön, dann wirst du geliebt!«, sagt das Göttliche: »Du bist schön, weil du liebst«. Du siehst nicht, wie schön Du bist. Wahre Schönheit kommt weder von außen, noch von innen. Schönheit ›kommt‹ von nirgendwo her, Schönheit ist einfach. Schönheit ist ein Attribut Gottes und somit Attribut seiner ganzen Schöpfung. Sie kann nicht ›hergestellt‹ werden, sie kann nur erkannt werden. Erkenne sie in Dir selbst und wage es, Dich zu lieben. Du hast keinen Grund, Dich nicht zu lieben, aber Du hast sehr wohl allen Grund, mit Bewunderung und Ehrfurcht auf Dich selbst zu blicken. Du bist Liebe. Wenn die Liebe sich nicht selbst liebt, höhlt sie sich selbst von innen aus, entfernt sich von ihrem ureigensten Wesen und kann sich selbst nicht erkennen als das, was sie ist.

Wenn Du Dich nicht liebst verirrst Du Dich in Dir selbst auf der Suche nach Dir selbst. Was dann bleibt, sind all die verzerrten Wahrnehmungen und Erscheinungen von Liebe, die Dir Deine unselige Distanz zu Dir selbst noch erlaubt und ermöglicht. Du bist Dir selbst wahrlich der Nächste, weil Du Dir selbst der unmittelbarste Kontakt zu Gott bist. Und so ist es, dass die Liebe zu Dir selbst immer nur vor der Liebe zum ›anderen‹ Nächsten kommt und kommen kann.

Wenn wir so oft wiederholen und betonen, dass Du Dir selbst nie entfliehen kannst, dann gilt das für die Liebe ebenso, wie für die Verurteilung. Es ist unmöglich mit zweierlei Maß zu messen, wenn es auch noch so sehr danach aussehen mag. Es ist unmöglich, andere Wesen zu lieben, wenn Du Dich selbst verachtest. Du kannst immer nur von Dir selbst ausgehen, weil Du Dich selbst nie verlassen kannst. Weil Du niemals in einem anderen etwas erkennen kannst, was nicht in Dir selbst wäre, kannst Du auch nie irgendetwas ›außerhalb‹ Deiner selbst mehr lieben, als Dich selbst.

Alles ist Geist von einem Geiste:

Gott liebt sich selbst in Dir und durch Dich.

Er blickt liebevoll auf seine Schöpfung, in der Er sich selbst in unendlicher Vielfalt ausdrückt. Gott blickt in Liebe auf sich selbst. Tue es ihm gleich!

»Die Selbstliebe macht uns

ganz und gar zu dem,

was wir sind.«

Claude-Adrien Helvetius

Die Regulus-Botschaften

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