Читать книгу Lissabon. Eine Stadt in Biographien - Bettina Winterfeld - Страница 4
Оглавление»Quem não viu Lisboa, não viu coisa boa! – Wer Lissabon nicht gesehen hat, hat nichts Schönes gesehen«, sagt ein portugiesisches Sprichwort. Das ist übertrieben, aber es klingt betörend wie die Musik der Stadt: der Fado.
Im Sonnenlicht kann Lissabon die Augen blenden, dass es schmerzt: das Weiß der Gebäude, das Rot der Ziegeldächer, das Blau des Tejos. Wie Rom eine Stadt auf sieben Hügeln und mit vielen reizvollen Kontrasten: imperiale Fassaden, enge, verwinkelte Gassen, großzügige Plätze und Boulevards, der verwirrende und nie ermüdende Takt einer Hafenstadt. Doch wie jede Metropole wird auch Lissabon nicht nur von Bauwerken und Straßenzügen geprägt, sondern in erster Linie von den Menschen, die hier geboren und gestorben sind oder wichtige Jahre verbracht haben. In MERIAN porträts begleiten 20 Persönlichkeiten die Leser wie Reiseführer und führen sie direkt ins Innenleben der Stadt.
Wir spüren im mittelalterlichen Viertel Alfama noch den Einfluss der Mauren, die einst über die Stadt herrschten und begegnen Santo António. Wir nehmen mit den Geschichten von Henrique de Avis, König Manuel I und Vasco da Gama das Restlicht einer glanzvollen Epoche Portugals als erste europäische Seemacht wahr.
Natürlich ist es schwer, die »richtigen« 20 Personen auszuwählen, vermutlich ist es sogar unmöglich, schließlich wurde Lissabon von weit mehr als 20 Menschen geprägt. Doch in der Summe soll die subjektive Auswahl ein unverwechselbares Kaleidoskop ergeben.
Dann erschließt sich uns mit den Politikern Sebastião José de Carvalho e Mello und Salazar das schwere Schicksal der Stadt, mit den Literaten Camões, Pessoa, Saramago und Antunes ihre melancholische Poesie. Und mit dem Fado von Amália Rodrigues offenbart sich die wahre Seele Lissabons: der Weltschmerz und die Lust auf den nächsten Morgen.