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Die besonderen Kinder
ОглавлениеLange blieb es jedoch nicht ruhig, denn die Oberwichte Vegard, Dellingur und Dagbjartur nahmen die Versammlung zum Anlass, uns von unseren neuen Auftragskindern zu berichten. Auch wenn wir durch Bettys Erzählungen von einer besonderen Aufregung erfasst waren, so wurden wir doch alle wieder mucksmäuschen still, als Vegard zu sprechen begann.
„Meine lieben Wichte, liebe tierischen Freunde, liebe Elfen! Diesmal haben wir es mit ganz besonderen Auftragskindern zu tun, denn sie haben nach euch gefragt“, sprach er mit seiner ruhigen und besonnenen Stimme zu uns, doch wurde er jäh unterbrochen. Nämlich von Djarfur, der verwundert dazwischenfragte:
„Bitte wie meinst du das – sie haben nach uns gefragt? Das geht doch gar nicht. Sie können uns doch gar nicht kennen, oder doch?“
Auch wir anderen hatten uns diese Frage insgeheim gestellt, getrauten uns jedoch nicht, sie laut zu auszusprechen. Vegard mochte es gar nicht gern, wenn man ihn unterbrach. Das hatte Djarfur in seiner Aufregung wohl vergessen…
Nachdem Vegard sich ein paar Mal kopfschüttelnd geräuspert hatte, fuhr er fort:
„Djarfur, Djarfur! Sei doch nicht immer so ungeduldig. Deine Ungeduld lässt dich unhöflich werden, sonst hättest du mich wohl nicht unterbrochen. Denke bitte beim nächsten Mal daran, bevor du mich oder jemand anderem ins Wort fällst. Nun, wie ich gerade zu erzählen versuchte: diese Kinder sind ganz besondere Kinder! Sie glauben an uns Wichte, an unsere tierischen Freunde, die uns begleiten und an euch Elfen, die ihr so wundervolle magische Dinge herstellt. Diesmal sind es keine unglücklichen Kinder, die euch begleiten werden. Nein, ganz im Gegenteil: sie werden euch auf eurer nächsten Reise begleiten, weil sie mit euch ein neues Abenteuer erleben wollen.“
Nun herrschte erst einmal Stille. Also richtige, absolute Stille… nicht einmal das Rauschen des Windes war zu hören.
„Entschuldige bitte, lieber Vegard, aber ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, wie du das meinst. Erkläre es uns doch bitte einmal so, dass wir es alles verstehen können“, wandte sich nun Svipdapur an Vegard und blickte in die Runde. Dabei konnte er feststellen, dass wir alle zustimmend nickten, da wirklich niemand von uns dem Oberwicht folgen konnte.
Vegard blickte sich nun seinerseits um Hilfe bittend zu den Elfen um und so stand nach kurzem Zögern Elin auf und lächelte uns an.
„Auch ich war ehrlich gesagt sehr überrascht“, wandte sie sich nun an uns, „als ich von diesen Kindern erfuhr und wir haben uns eine Zeit lang besprochen, ob eine Reise mit ihnen wirklich möglich ist. Sie kennen euch, ohne dass ihr ihnen jemals begegnet seid. Denn die Glückskinder aus dem vergangenen Abenteuer haben ihnen von euch, den Tieren und uns Elfen erzählt. Sie berichteten ihnen von den aufregenden Erlebnissen, die sie mit euch hatten. Jan und Felli haben dann gemeinsam mit Sven, Annicke und Annerose einen Brief an die Oberwichte geschrieben und ihn an der Uferstelle abgelegt, von der ihr gemeinsam abgereist seid. Durch einen Zufall sind die Glühwürmchen darauf aufmerksam geworden und haben Halia gebeten, diesen Brief zu uns in den Wald zu bringen. Wartet, ich lese ihn euch einmal vor.“
Liebe Oberwichte, liebe Elfen!
Unser Abenteuer mit den Wichten und Tieren war so schön und aufregend, dass wir unseren Freunden davon erzählt haben. Sie möchten auch so gerne einmal mit ihnen auf Reisen gehen. Deswegen schreiben wir euch und bitten euch ganz lieb, ob ihr das vielleicht möglich machen könnt.
Sie heißen:
Lia Isabell
Pius
Sophie
Timo
Lennie
Viele liebe Grüße an die Wichte
Felli Jan Annicke Sven Annerose
Zunächst geschah nichts…
Doch dann brach ein großer Jubel los und viele Wichtenmützen flogen durch die Luft.
Was für ein wunderschöner Gedanke! Die Kinder hatten sich über uns und unser gemeinsames Abenteuer unterhalten.
„Es ist so schön, man hält es kaum aus!“ war Pokki in den Jubel hinein zu hören.
Dem konnte ich nur zustimmen.