Читать книгу Das Chakra-Handbuch - Bodo J. Baginski - Страница 12
Menschliche Entwicklungszyklen im Lichte der Chakra-Lehre
ОглавлениеAlles in unserem Universum unterliegt ganz spezifischen Rhythmen und Zyklen. Dies beginnt auf der atomaren Ebene und erstreckt sich über alle Daseinsformen in der gesamten Schöpfung. In unserem Herzschlag und unserer Atmung, im rhythmischen Wechsel von Tag und Nacht, in den Jahreszeiten bis hin zum vorausberechenbaren Lauf der Gestirne erkennen wir festgeschriebene rhythmische Gesetzmäßigkeiten. Auch bei der Entwicklung von Lebewesen können wir wiederkehrende Zyklen feststellen. So beobachten wir z. B. bei einer Pflanze, wie zuerst der Keim erscheint, dann folgen die Blätter, die Knospe, die Blüte und später die Frucht. Immer wird eine ganz bestimmte Reihenfolge von Entwicklungsstufen eingehalten, die nicht beliebig austauschbar sind: So ist es recht nahe liegend, dass sich auch der Mensch, als geistiges Wesen in einem stofflichen Körper, nach gewissen periodischen Gesetzen entwickelt. Er wird nicht nur jeden Tag älter und nimmt an Fähigkeiten und Erfahrungen zu, sondern seine Entwicklung vollzieht sich in ganz speziellen geistig-seelischen Entwicklungszyklen. Nicht zu jeder Lebenszeit ist jedes Thema gleich wichtig, und wenn wir diese Tatsache einmal genauer betrachten, erkennen wir, dass uns »Mutter Natur« zu bestimmten Zeiten vor ganz spezifische Aufgaben stellt, welche es genau in dieser Zeit zu lösen gilt. Wenn diese Aufgaben auch in immer anderen »Gewändern« erscheinen, können wir doch generell sagen, dass wir eine bestimmte Entwicklung jeweils nur in einer bestimmten Lebensepoche optimal vollziehen können. Es ist beispielsweise sehr schwierig, im 25. Lebensjahr eine Entwicklung nachzuholen, die wir im 5. oder 12. Lebensjahr versäumt haben. Und so kommt es, dass das Lebensgebäude mancher Menschen ein Leben lang auf einem wackeligen Fundament steht, da in jungen Jahren bestimmte Erfahrungen nicht vollzogen, oder Fähigkeiten nur ungenügend ausgebildet wurden.
Das Wissen über die Lebenszyklen ist nicht neu – allenfalls ist es wieder verloren gegangen. Verschiedene geistige Schulungswege beziehen dieses Wissen jedoch auch heute noch in die Gesamtentwicklung des Menschen mit ein. In anthroposophischen Kreisen, und dort vor allem in der Waldorfpädagogik, weiß man beispielsweise recht viel über diese Zusammenhänge, und so wurden dort entsprechend den natürlichen, inneren Entwicklungszyklen der Kinder die Lehrpläne zu einer menschengerechten Entwicklung sinnvoll erarbeitet. Der Begründer der anthroposophischen Bewegung, Rudolf Steiner, hinterließ einen umfangreichen Nachlass zu diesem Thema (z. B. das Buch: »Vom Lebenslauf des Menschen«). In der anthroposophischen Menschenkunde erkennen wir einen deutlich gegliederten, in rhythmischen Phasen verlaufenden Lebensweg, welcher sich in »Jahrsiebente« einteilt. Ganz offensichtlich birgt die Zeit unterschiedliche Qualitäten in sich, bzw. der Mensch ist zu bestimmten Zeiten seines Lebenslaufes gleichsam verschieden »offen« für bestimmte Einflüsse und Erfahrungen und damit »reif« für ganz spezifische Entwicklungsschritte.
Interessanterweise fügt sich diese Erkenntnis nahtlos in das Wissen um die Funktionen und Aufgaben unseres Chakrasystems ein. So durchschreiten wir, beginnend mit dem Basiszentrum, alle sieben Jahre ein Chakra, dessen Eigenschaften in dieser Zeit zu einem Grundthema unseres Lebens werden. Gleichzeitig teilt sich diese Periode in sieben zusätzliche Hauptthemen ein, die jeweils ein Jahr lang andauern, und ebenfalls im Basis-Chakra ihren Anfang nehmen, um Jahr für Jahr ein weiteres der sieben Chakren zu durchlaufen.
Danach beginnt ein neuer Zyklus von wiederum sieben Jahren, diesmal jedoch mit dem Grundmuster des zweiten Chakras. So durchschreiten wir Jahr für Jahr eine weitere Entwicklungsstufe, die sich aus dem siebenjährigen Grundthema und den sieben einjährigen Hauptthemen zusammensetzt. Nach 5 x 7 Jahren erreichen wir etwa unsere Lebensmitte. Nach 7 x 7 Lebensjahren beenden wir einen Gesamtzyklus von 49 Jahren. Sodann beginnt mit dem 50. Lebensjahr ein völlig neuer Abschnitt, wir haben tatsächlich die Chance, noch einmal von vorne zu beginnen, diesmal jedoch auf einer »höheren Oktave« der Entwicklung. Auch jenseits der Fünfzig stehen wiederum ganz spezielle Lernschritte an, welche es zu vollziehen gilt. So beenden einige Menschen im Alter von 98 Jahren den 2. großen Durchlauf durch die menschlichen Entwicklungszyklen.
Jahr für Jahr erwartet uns ein neues Hauptthema, alle sieben Jahre ein neues Grundthema, wobei sich die Themen jeweils bestens ergänzen. Das Wissen über die Bedeutung und Aufgabe jedes Chakras weist uns den Weg, wie wir jedes einzelne Jahr auf eine für unsere Entwicklung optimale Weise nutzen können. Darüber hinaus ermöglicht es uns, die Entwicklung unserer Kinder tiefer zu verstehen und ihnen immer gerade jene Art von Zuwendungen und Anregungen zu geben, die zu einer bestimmten Zeit am wertvollsten für sie sind.
Auch auf der stofflichen Ebene vollzieht sich ein Wandel im Siebenjahresrhythmus. Vielleicht hast du schon einmal von dem biologischen Nachweis gehört, dass sich unser Körper alle 7 Jahre vollständig erneuert. Nach 7 Jahren sind alle Körperzellen durch neue ersetzt worden und wir sind physisch gesehen ein vollkommen neuer Mensch. Wenn es auf der psychischen Ebene hingegen so aussieht, als ob sich in diesen 7 Jahren eigentlich nicht viel geändert hat, so liegt es daran, dass unser Emotionalkörper mit ähnlichen Mustern beladen ist wie zu Beginn dieser Zeitperiode. Es kann jedoch auch vorkommen, dass du nach langer Zeit einem Menschen wieder begegnest und ganz erstaunt feststellst, dass er einen gewaltigen Entwicklungsschritt getan hat. Ein grundlegender Wandel ist innerhalb von 7 Jahren absolut möglich.
So möchten wir dir auf den nächsten Seiten anhand einer knapp gehaltenen tabellarischen Darstellung einen Überblick darüber vermitteln, was der Mensch in groben Zügen in jedem seiner Lebensjahre an Erfahrungen zu durchlaufen hat und für welche Einflüsse er dann besonders empfänglich ist. Im folgenden Kapitel werden wir einige Beispiele dazu näher erläutern.
Im Altertum wurde die Zahl 7 häufig als Symbol für Vollendung, Fülle und (spirituelle) Vollkommenheit benutzt. Sie galt in vielen Kulturen als heilige Zahl, und so stoßen wir noch heute in vielen religiösen Schriften, in Mythen und Märchen immer wieder auf die Zahl sieben. Auch unsere Wochen verlaufen in einem Siebener-Rhythmus. Dies ist der kleinere, immer wiederkehrende Grundrhythmus unseres Daseins. Mao Tse Tung, der große chinesische Revolutionsführer, versuchte im Rahmen der Kulturrevolution die Siebentagewoche durch eine Zehntagewoche zu ersetzen. Schon nach kurzer Zeit gab es gravierende krankheitsbedingte Ausfälle unter der Arbeiterschaft, China kehrte zur Siebentagewoche zurück.
Für manche mag es interessant sein, dass wir bereits vor unserer Geburt entsprechende Chakra-Stadien durchschreiten. Diese Entwicklung verläuft jedoch in umgekehrter Reihenfolge und beginnt somit beim Kronenchakra, durch welches die gesamte Schwangerschaft hindurch energetische Lichtströme in den Embryo einfließen. Nach der Entstehung des Stirn-, Hals-, Herz-, Solar-Plexus- und Sakral-Chakras entwickelt sich gegen Ende der Schwangerschaft schließlich das Wurzel-Chakra – das neue Menschenwesen bekommt hierdurch seine irdische Verbundenheit und ist nun bereit, in unsere Atmosphäre einzutreten.
Du magst solche Gesetzmäßigkeiten akzeptieren oder nicht, die universellen Kräfte, die dahinter stehen, wird dies nicht beeindrucken. Wir sind in allen unseren Entscheidungen frei, leben jedoch immer in gewissen sinnvollen Rahmengesetzmäßigkeiten. So bleibt es uns selbst überlassen, wie wir mit diesem Wissen umgehen.
Zur Beachtung: Bitte denke beim Lesen der Tabellen der menschlichen Entwicklungszyklen stets daran, dass du beispielsweise bereits im 25. Lebensjahr bist, wenn du 24 Jahre alt bist, oder im 39. Lebensjahr, auch wenn du gerade beispielsweise 38 wurdest u.s.w.