Читать книгу Das Chakra-Handbuch - Bodo J. Baginski - Страница 17

Die Entstehung von Blockaden in den Chakren

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Unserer eigentlichen Natur nach sind wir eins mit jener Kraft, die sich in den unendlich vielfältigen Schwingungen und Gesetzmäßigkeiten, den Farben und Formen, den Düften und Klängen der gesamten Schöpfung manifestiert. Wir sind von nichts getrennt. Der innerste Kern unseres Wesens lebt in einer untrennbaren Einheit mit dem absoluten, unwandelbaren, allgegenwärtigen Sein, das wir Gott nennen und das alle Bereiche der relativen Existenz hervorgebracht hat und durchdringt. Dieses reine, unbegrenzte Sein ist seiner Natur nach Glückseligkeit.

Sobald sich der stille, in sich ruhende Ozean des göttlichen Seins in Wellen der Freude erhebt, beginnt der Tanz der Schöpfung, von dem auch wir eine Ausdrucksform sind und an dem wir über unsere feinstofflichen Körper und den physischen Leib auf allen Ebenen teilhaben können.

Das Bewusstsein der Einheit ging uns jedoch in dem Moment verloren, als wir begannen, uns allein auf die Informationen zu verlassen, die über die physischen Sinne und den rationalen Verstand zu uns kommen, um darüber unseren Ursprung und unsere göttliche Basis zu vergessen. Eine scheinbare Trennung entstand und zog die reale Erfahrung der Angst nach sich. Wir verloren das Gefühl der inneren Erfülltheit und der Geborgenheit im Leben, und begannen im äußeren Bereich danach zu suchen. Hier wurde die Sehnsucht nach vollkommener Erfüllung jedoch immer wieder enttäuscht. Diese Erfahrung ließ die Angst vor neuer Enttäuschung entstehen. Auch vergaßen wir, dass wir niemals ausgelöscht werden können, da der Tod nur eine Änderung der äußeren Form bedeutet.

Angst bewirkt immer eine Zusammenziehung, eine Kontraktion und damit eine Verkrampfung oder Blockade, die das Gefühl der Getrenntheit wiederum verstärkt und die Angst weiter wachsen lässt. Aus diesem Teufelskreis auszubrechen und die verloren gegangene Einheit wiederzugewinnen, ist das erklärte Ziel beinahe aller östlichen und westlichen spirituellen Wege.

Die Chakren sind jene Schaltstellen im Energiesystem des Menschen, in denen sich angstbedingte Blockaden vorrangig festsetzen. Weitere Blockaden finden sich auch entlang der Nadis. Diese permanent gewordenen Kontraktionen bewirken, dass die Lebensenergien nicht mehr frei fließen und unsere verschiedenen Körper mit allem versorgen können, was sie brauchen, um das Bewusstsein der Einheit wiederzuspiegeln und aufrechtzuerhalten. Wenn uns das Erleben der Getrenntheit, der Verlassenheit, der inneren Leere und der Todesfurcht veranlasst, in der äußeren Welt zu suchen, was wir nur im innersten Kern unseres Wesens finden können, machen wir uns abhängig von der Liebe und der Anerkennung anderer Menschen, von sinnlichen Genüssen, von Erfolg und materiellem Besitz. Anstatt unser Leben zu bereichern, werden diese Dinge zu Notwendigkeiten, mit denen wir versuchen, die Leere auszufüllen. Verlieren wir sie, stehen wir plötzlich vor dem Nichts, und das leise Gefühl der Angst, das fast jeden Menschen begleitet, steht wieder real vor uns. Und natürlich sind es die anderen Menschen, die uns nehmen, was wir zu unserer Erfüllung und Zufriedenheit doch so offensichtlich brauchen. Wir vergessen, dass wir alle unseren gemeinsamen Ursprung im göttlichen Sein haben und auf dieser Ebene miteinander verbunden sind. Anstatt unsere Mitmenschen zu lieben, beginnen wir, sie als Konkurrenten oder gar als Feinde zu betrachten. Schließlich meinen wir, uns schützen zu müssen, bestimmte Menschen, Situationen oder Informationen nicht an uns heran oder in uns hineinlassen zu dürfen. Wir ziehen unsere Empfangsantennen ein, um Herausforderungen nicht begegnen zu müssen und bewirken damit eine weitere Kontraktion und Blockade unserer Chakren.

Das Bedürfnis nach Anerkennung durch unsere Mitmenschen oder durch eine Gruppe, der wir uns zugehörig fühlen, ist dennoch so stark, dass wir bereit sind, unser Leben in weiten Bereichen nach den Vorstellungen bestimmter uns nahestehender Menschen oder nach allgemeingültigen, gesellschaftlichen Regeln auszurichten und unsere spontanen Gefühle zurückzuhalten, sobald sie nicht mehr in den Rahmen der Erwartungen oder Konventionen hineinpassen. Dies ist nur möglich, indem wir unsere Chakren so weit zusammenziehen, dass keine unkontrollierten Emotionen den Filter passieren können. Es kommt zu einem Energiestau im betroffenen Chakra. Da die Energien nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form ausgestrahlt werden können, werden sie verzerrt, sie durchbrechen die Barriere und entladen sich in unangemessener Weise in Form von starken, häufig negativen Emotionen oder einem übersteigerten Aktivitätsdrang.

Dies entspricht einer Yang-betonten Reaktion auf die Blockade. Da es hierbei aber noch zu einem Ausdruck der Energien kommt, können neue Energien nachfließen, wenn sie auch immer wieder auf die gleiche unangemessene Art entladen werden.

Eine eher Yin-betonte Reaktion auf die Blockierung der Chakren äußert sich in einem beinahe vollständigen Zurückhalten der Energien, wodurch der Energiefluss weitgehend ins Stocken gerät, da kein Platz für nachströmende Energie geschaffen wird. Die Folge ist eine Unterversorgung mit Lebenskraft und eine Schwäche im Ausdruck des betroffenen Chakras. Die Auswirkungen einer solchen Unterfunktion wie auch einer Überladung der einzelnen Chakren kannst du in den Chakra-Kapiteln nachlesen. Dort geben wir dir einige allgemeine Richtlinien an die Hand, von denen deine individuellen Reaktionen in manchen Punkten abweichen können, denn diese werden letztlich von den Erfahrungen bestimmt, welche die Blockade verursacht haben und die im Emotionalkörper und in geringerem Maße auch im Mentalkörper gespeichert sind.

Diese gespeicherten Erfahrungen lassen wir mit dem physischen Tod nicht hinter uns zurück. Wir nehmen sie von einer Inkarnation zur nächsten mit, bis wir sie im Laufe unserer Entwicklung aufgearbeitet haben. Sie bestimmen in großem Maße die Umstände, in die wir hineingeboren werden und die Erlebnisse, die wir in unserem neuen Leben über die Ausstrahlung unseres Emotionalkörpers unbewusst herbeiziehen.

Dennoch haben wir in jedem Leben die Möglichkeit, unsere emotionalen Strukturen bereits in der Kindheit sehr schnell aufzulösen. Bei einem Neugeborenen ist das gesamte Energiesystem noch vollkommen durchlässig und geöffnet. Dies bedeutet, dass im Prinzip jede aufs Neue geborene Seele auch eine neue Chance für ein erfüllendes Leben bekommt. Es bedeutet jedoch auch, dass sie für alle Schwingungen und Erfahrungen und damit für jede Art der Prägung offen ist.

Ein Neugeborenes kann sein Leben noch nicht bewusst mitgestalten und es kann seine Erlebnisse nicht relativieren. So ist es von dem Wohlwollen und der Fürsorge der Erwachsenen vollkommen abhängig. Hierin liegt eine große Chance und eine ebenso große Aufgabe für die Eltern.

Wir möchten dir auf den folgenden Seiten beschreiben, welche Einflüsse ein Kind in den ersten Lebensjahren braucht, um sich optimal entfalten zu können, um neue Blockaden zu vermeiden und alte Strukturen aufzulösen.

In unserer Zeit warten viele hochentwickelte Seelen auf ein geeignetes Elternpaar, bei dem sie sich inkarnieren können, ohne unnötige Blockaden anzusammeln, welche sie bei der Ausführung ihrer Aufgabe auf dieser Erde behindern könnten. Andere Seelen möchten sich in unserer Zeit des Umbruchs wieder verkörpern, da sich kaum wieder eine solche Gelegenheit bietet, zu lernen und zu wachsen.

Das folgende Wissen kann werdenden Eltern eine Hilfe sein, um einer Seele, die als ihr Kind zu ihnen kommen möchte, die besten Startmöglichkeiten mit auf den Lebensweg zu geben. Es kann aber auch jedem von uns helfen, seine eigene »Geschichte der Blockaden« besser zu verstehen und sie auf dieser Grundlage leichter aufzuarbeiten.

Bereits im Mutterleib können Ansätze für Blockaden im Energiesystem entstehen, wenn das heranwachsende Leben abgelehnt wird oder wenn die Mutter in einer andauernden Stresssituation lebt, denn ein Fötus erlebt und empfindet seine Welt in großem Maße über die Mutter. Eine liebevolle Hinwendung zu dem kleinen Wesen im Mutterleib wird sein Energiesystem mit Schwingungen versorgen, in denen es sich rundum wohl und geborgen fühlt. Wenn die Mutter die Monate der Schwangerschaft als eine glückliche und erfüllte Zeit erlebt, so hat sie damit für ihr Kind die optimalen Voraussetzungen für ein Leben geschaffen, in dem es sein Potential an Glück und Kreativität vollkommen erschließen kann.

Ein Meilenstein im Leben eines jeden Menschen ist der Augenblick der Geburt. Das Geburtserlebnis kann uns unter Umständen ein Leben lang prägen, es kann bestimmend dafür sein, ob wir die Welt als einen freundlichen und angenehmen Ort empfinden oder als hart, lieblos und kalt. Bei der Entbindung verlässt das Kind die vollkommene physische Geborgenheit, die ihm in den ersten neun Monaten seines Erdendaseins, das es in einem glücklichen Zustand der Zeitlosigkeit und der Schwerelosigkeit verbrachte, Nahrung und Schutz bot. Doch das kleine Wesen ist vorbereitet auf die Geburt und neugierig auf die Welt. So bedeutet eine natürliche Geburt, bei der Mutter und Kind nicht durch Medikamente geschwächt sind, zwar eine große Arbeit und Anstrengung, aber keinen Schock für das Kind. Worauf es jedoch in keiner Weise vorbereitet ist, ist die Trennung von der Mutter unmittelbar nach der Geburt. Solange es den schwingungsmäßig vertrauten Körper der Mutter weiterhin spürt und in die gewohnten Energieschwingungen ihrer Aura eingebettet ist, ist es bereit, sich voller Vertrauen den neuen Erlebnissen zu öffnen.

Darüber hinaus lässt der körperliche Kontakt mit der Mutter unmittelbar nach der Geburt eine tiefe Bindung zwischen Mutter und Kind entstehen, die in Fachkreisen als »Bonding« bezeichnet wird. Ein Strom von liebevollen Gefühlen, von positiver emotionaler Energie fließt automatisch und ohne bewusstes Zutun von der Mutter zu ihrem Neugeborenen hin und reißt nicht ab, solange ihr Körper das Kind spürt oder es zumindest in ihrer emotionalen Aura bleibt. Er erfüllt die kleine Seele mit Vertrauen und Freude. Interessanterweise entwickeln auch Väter zu ihrem Baby einen innigeren Kontakt und mehr intuitives Verständnis, wenn sie bei der Geburt dabei waren, es berühren und streicheln durften.

Wird das Neugeborene jedoch nach der Geburt von der Mutter entfernt, so erfährt es einen tiefen Schmerz der Trennung und der Einsamkeit. Solange die Mutter bei einer Trennung dem Neugeborenen bewusst ihre liebevollen Gefühle und Gedanken sendet, wird noch ein Kontakt aufrechterhalten und das Kind ist nicht vollständig von der Energieversorgung durch die Mutter abgeschnitten. Wendet sie sich jedoch anderen Dingen zu oder ist sie durch Medikamente müde und empfindungslos, so wird auch dieser Kontakt unterbrochen.

Das kleine Wesen spürt seine Hilflosigkeit in einer unbekannten, kalten Welt, in der es sich ohne die schützende, wärmende Gegenwart der Mutter vollkommen alleingelassen fühlt. Dieses Erlebnis ist so überwältigend, dass das Energiesystem des Kindes in der Regel nicht in der Lage ist, die erschreckenden Gefühle zu verarbeiten und eine tiefgreifende Prägung erfährt, die eine erste Blockierung der Energien zur Folge hat.

Die Blockade zeigt sich vorrangig im Bereich des Wurzel-Chakras. Im vorangegangenen Kapitel haben wir die Lebensrhythmen im Lichte der Chakra-Lehre beschrieben. Aus der beigefügten Tabelle kannst du ersehen, dass im ersten Lebensjahr sowohl vom siebenjährigen Grundthema, als auch vom einjährigen Hauptthema her die Energien des Wurzel-Chakras erschlossen werden. Neben der Meisterung der physischen und materiellen Welt, die mit dem aufrechten Gang gegen Ende des ersten Jahres seinen ersten Höhepunkt erfährt, steht in dieser Zeit die Bildung des Urvertrauens im Vordergrund. Dieses Urvertrauen ist die Basis für eine vollständige und angstfreie Entfaltung aller angelegten Möglichkeiten im Menschen. Darüber hinaus werden vom Wurzel-Chakra aus über die Kundalini-Kraft alle anderen Zentren mit Lebensenergie versorgt. So wirkt sich eine Blockade des Basis-Chakra im gesamten Energiesystem aus. Es ist kein Zufall, dass die Psychologie das erste Lebensjahr als das wichtigste im Leben eines Menschen überhaupt bezeichnet.

In dieser Zeit, in der das Kind vorrangig über den physischen Körper Erfahrungen sammelt, braucht es vor allem den Körperkontakt zur Mutter, zeitweise auch zum Vater oder zu anderen vertrauten Personen.

In diesem Alter hat das Kind noch keinen Zeitbegriff. Wenn es aus Einsamkeit oder aus Hunger weint, so weiß es nicht, ob dieser Zustand je ein Ende finden wird und es gerät leicht in Verzweiflung. Wird sein Verlangen hingegen immer sofort gestillt, so bildet sich in ihm das Vertrauen, dass diese Erde ihre Kinder mit allem versorgt, was wir zur Erhaltung unseres Körpers und zur Befriedigung unserer physischen Bedürfnisse brauchen. Das Kind kann sich auf der physischen wie auch auf der feinstofflichen Ebene den nährenden und schützenden Energien öffnen, die unser Mutterplanet für uns bereit hält.

Beinahe alle Naturvölker besitzen ein intuitives Wissen über diese Zusammenhänge. Sie tragen ihre Babys bis zum Krabbelalter ständig in einem Tuch am Körper bei sich und legen es auch nicht ab, wenn das beständige Schaukeln das kleine Wesen in den Schlaf gewiegt hat. Wenn das Kind zu krabbeln beginnt, nehmen sie es immer sofort hoch, sobald das Kind es wünscht. Nachts liegen die Kinder neben der Mutter im Bett und wann immer sie Hunger verspüren, ist die Brust der Mutter da. Die strahlenden Augen und zufriedenen Gesichter dieser glücklichen kleinen Wesen sprechen für sich. Die Kinder dieser Völker weinen sehr selten und sind früh bereit, soziale Verantwortung zu übernehmen.

Wenn sich eine Mutter auch bei uns nur im ersten Lebensjahr in dieser Weise ganz ihrem Kind widmen und ihre eigenen Bedürfnisse so lange zurückstellen würde, hätte sie ihm das beste Potential für sein Leben mitgegeben. Wir denken, dass sich diese Investition wirklich lohnt. Der automatische Fluss der Liebe und Freude, der durch den ständigen Körperkontakt mit dem Kind bei der Mutter ausgelöst wird, ist eine reiche Entschädigung für die vielen kleinen Dinge, die sie in dieser Zeit vielleicht nicht tun kann.

Verliert ein Kind die Gefühle des Urvertrauens, der Sicherheit, der Erfüllung und Geborgenheit, so wird es beim Heranwachsen immer mehr im äußeren, materiellen Bereich danach suchen. Es wird Beziehungen zu Dingen anstatt zu Menschen aufbauen. Das beginnt bei den Kuscheltieren, die als Ersatz für menschliche Nähe und Wärme herhalten müssen. Später verlangt es nach immer neuem Spielzeug und Süßigkeiten, auf der unbewussten Suche nach etwas, das dieses leise nagende Gefühl der Leere vertreibt. Und als Erwachsener sind es die schönen Kleider, das Auto, die Möbel und vielleicht das eigene Haus, wie auch die berufliche oder gesellschaftliche Stellung, an die die meisten Menschen ihr Herz hängen in der Hoffnung, dadurch das in der Kindheit abhanden gekommene Gefühl der Sicherheit und Erfülltheit zurückzugewinnen. Unsere Konsumgesellschaft könnte ohne diese ungestillten Bedürfnisse der großen Mehrzahl ihrer Mitglieder nicht existieren.

Doch es nimmt auch die Zahl der Menschen zu, die erkannt haben, dass das Erlebnis innerer Geborgenheit und Zufriedenheit nicht durch materielle Güter erreicht werden kann. Sie begeben sich auf eine innere Suche und hier liegt tatsächlich die einzige Chance, das verloren gegangene Paradies, das die meisten von uns mit der Geburt verlassen haben, wiederzufinden.

Im zweiten Lebensjahr kommt zum Grundthema des Wurzel-Chakras, das sich über die ersten sieben Lebensjahre erstreckt, ein neues einjähriges Hauptthema hinzu. Das heranwachsende Kind tritt mit den Energien des zweiten Chakras in Kontakt. Die zärtliche Berührung, das Streicheln und Liebkosen nehmen neben dem reinen Körperkontakt nun an Bedeutung zu. Das Kind beginnt, seine Sinnlichkeit zu entdecken und seine Empfindungen und Emotionen bewusster zu erfahren und auszudrücken. Jetzt treten auch allmählich die Inhalte des Emotionalkörpers, die aus früheren Leben mitgebracht wurden, in Erscheinung. Es sind zunächst die sehr grundlegenden emotionalen Strukturen, die das Kind im zweiten Lebensjahr durchlebt.

Es ist nun sehr wichtig, dass die Eltern nicht versuchen, dem Kind eine bestimmte Haltung aufzuzwingen, denn dann beginnt es, Emotionen zurückzuhalten und in einer Form zu erstarren. Wenn das Kind hingegen lernt, seine Emotionen einfach nur zu erleben, ihr Vorhandensein zu akzeptieren und spielerisch mit ihnen umzugehen, könnte es alle negativen emotionalen Prägungen in kurzer Zeit auflösen.

Die Eltern sollten verstehen, dass ein Kind in diesem Alter keine Negativität zum Ausdruck bringt. Ist es zornig, so nur deshalb, weil ein natürliches Bedürfnis enttäuscht wurde. Das wütende Schreien oder Losschlagen löst die entstandene Blockade und befreit das Kind davon. Den meisten Eltern fällt es jedoch schwer, ihr Kind in seinem emotionalen Ausdruck ganz und gar zu akzeptieren, da sie selbst mit sich nicht im Reinen sind. Sie haben ihr Kind lieb, wenn es dies tut und jenes lässt und vermitteln ihm damit die Botschaft: »So wie du bist, bist du nicht gut genug.«

Das Kind übernimmt die Haltung des Urteilens von den Eltern, und da es ihre Liebe nicht verlieren will, verdrängt es die ungeliebten Anteile seiner selbst. Dies hat eine tiefgreifend energetische Wirkung zur Folge. Fehlt es darüber hinaus an sinnlicher Stimulation, so entsteht ein Mangel an Urvertrauen im emotionalen Bereich und das Sakral-Chakra wird blockiert.

Dem Erwachsenen fällt es dann schwer, seine natürlichen Emotionen zu akzeptieren und auszudrücken. Um etwas empfinden zu können, braucht er grobe, sinnliche Reize, und er entwickelt die Tendenz, andere Menschen als Objekte zu betrachten, die seiner Befriedigung dienen.

Das dritte Lebensjahr bringt das kleine Menschenwesen mit den Energien des Solar-Plexus-Chakras in Kontakt. Der emotionale Ausdruck wird differenzierter und die Ausführungen, die wir im Zusammenhang mit dem zweiten Lebensjahr gegeben haben, gelten nun in besonderem Maße. Das Kind will sich jetzt als eigenständige Persönlichkeit erproben, seinen Einfluss kennen lernen und immer wieder »nein« sagen, um zu schauen, was dann wohl passiert.

Wenn zwischen Eltern und Kind ein Machtkampf besteht, weil die Eltern meinen, das Kind nur erziehen zu können, indem sie ihm ihren Willen aufzwingen, so findet er im dritten Lebensjahr seinen ersten Höhepunkt. Fühlt sich das Kind jetzt in seiner erwachenden Persönlichkeit nicht geliebt und akzeptiert, werden die Energien des Solar-Plexus-Chakras blockiert. Als Erwachsener fehlt ihm dann das Vertrauen und der Mut, seine individuelle Persönlichkeit zu leben, sein Dasein nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und auch aus negativen Erfahrungen zu lernen. Stattdessen wird er sich anpassen oder versuchen, seine Welt zu kontrollieren.

So geht die Reise des kleinen Menschenwesens weiter durch die Energien der verschiedenen Chakren hindurch. Wir möchten es jedoch bei diesen Beispielen belassen. Anhand der Aufstellung der Lebenszyklen und der Beschreibung der einzelnen Chakren kannst du den weiteren Weg leicht selbst nachvollziehen.

Bei all diesen Ausführungen sollten wir immer bedenken, dass wir selbst es sind, die sich die Umstände unserer Wiedergeburt ausgesucht haben. Wir haben uns bei einem bestimmten Elternpaar inkarniert, um zurechtgeschliffen zu werden, um Erfahrungen zu sammeln, die unsere Seele braucht, damit sie sich in Richtung Vervollkommnung entwickeln kann.

Wohl die wenigsten von uns sind zu Eltern gekommen, die ein so tiefes Verständnis und so viel uneigennützige Liebe besaßen, dass unter ihren liebevollen und kundigen Händen die letzten begrenzenden Strukturen im Emotionalkörper dahingeschmolzen sind. Dies bedeutet nichts anderes, als dass es in diesem Leben unsere Aufgabe und Bestimmung ist, jene verständnisvolle Liebe zu uns selbst zu entwickeln, welche die Blockaden in uns löst und die ungeliebten, verdrängten Anteile unserer Seele erlöst. Ohne sich dessen bewusst zu sein, sind unsere Eltern die ersten Lehrmeister, die uns durch ihr Verhalten auf unsere Schwächen hinweisen, so dass wir aus dem Schmerz und dem Gefühl des Mangels heraus schließlich nach Wegen suchen, die innere Ganzheit zurückzuerlangen. Später übernehmen diese Aufgabe andere Menschen und Lebenssituationen, die wir unbewusst herbeiziehen und die als Spiegel für jene seelischen Anteile in uns dienen, die wir in den Schattenbereich unserer Psyche verdrängt haben.

Im folgenden Kapitel möchten wir dir die Möglichkeiten aufzeigen, mit deren Hilfe du die Blockaden in den Chakren lösen und zu dem Erlebnis der inneren Einheit zurückfinden kannst.

Das Chakra-Handbuch

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