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Vorwort

Wie schon öfter, so ist auch dieses Buch entstanden, weil genau dieses Thema gerade bei mir selbst anstand. Ich weiß, der eine oder andere ist geneigt zu denken: „Was, die? Die muss sich doch selber lieben bis zum Abwinken …“ Schön wär’s! Zwar befasse ich mich nicht zum ersten Mal mit dem Thema „Selbstliebe“, aber es ist immer wieder erstaunlich, wie gut man doch alte Muster tief im Innern vor sich selbst verstecken kann, ohne es zu merken.

Nur ein Beispiel – und es ist mir egal, wenn mich deshalb einer auslacht, so viel Selbstliebe habe ich allemal, dass ich das aushalte: Ich tendiere dazu, mit einer gewissen arglosen, manchmal auch leicht naiven Gelassenheit durchs Leben zu spazieren und davon auszugehen, dass alle mir nur Gutes wollen. Dem ist gelegentlich aber nicht ganz so. Immer wieder gelingt es Menschen, mich um den Finger zu wickeln oder mich zu etwas zu überreden, das zwar für sie gut ist, aber nicht für mich. Oft wird es mir nämlich einfach zu viel, was so alles an mich herangetragen wird. Das merke ich häufig erst mal nicht und sage brav ja und amen, um es zwei Tage später zu bereuen.

Früher dachte ich in solchen Fällen immer, nach einer Zusage nicht mehr zurückzukönnen. Und außerdem habe ich mich selbst niedergemacht, weil ich so dämlich bin. Also habe ich versucht mir anzutrainieren, mehr auf der Hut zu sein, damit mir das nicht mehr passiert. Das klappte aber gar nicht, und dann habe ich mir eingeredet, dass ich dazu einfach nicht fähig bin, so dass mir immer wieder dasselbe passierte. Erst nach meinem vertiefenden Selbstliebe-Training haben sich an diesem Problem drei Dinge geändert:

Zum einen habe ich festgestellt, ich will gar nicht so durchs Leben gehen, dass ich ständig auf der Hut bin. Ich mag so bleiben, wie ich bin, und genau das tue ich auch.

Ich erlaube mir zweitens, nach einer Zusage wieder abzusagen, egal wie lange ich brauche, bis ich merke, dass etwas für mich nicht stimmt an der Sache. Der andere hat es bei mir probiert, und es sah so aus, als hätte er damit Erfolg. Pech gehabt! Ich steige aus, wann immer es sich richtig anfühlt. Und wenn der andere sich ärgert, ist das sein Problem.

Und zum Dritten spreche ich liebevoller mit mir selbst. Ich sage nicht mehr zu mir, dass ich dämlich oder unfähig wäre. Ich darf so sein – und liebe mich trotzdem.

Da uns das Thema Selbstliebe ja im Leben ständig begegnet, haben Manfred und ich für dieses Buch extra viele Übungen zusammengestellt. Du musst nicht alle machen, und du machst auch nichts falsch, wenn du eine auslässt. Im Gegenteil: Die erste Übung zur Selbstliebe ist die, dass du spürst, welche Übung dein Herz berührt und erfreut. Fang genau mit dieser Übung an. Mach so viele, wie du willst, aber nicht mehr. Es kann sein, dass eine einzige Übung reicht, um alles zu ändern, wenn du sie mit Inbrunst und wirklich von Herzen ausführst. Finde die Übungen, die zu dir passen. Schließlich ist nicht jede Übung für jeden der Hit.

Ob eine Übung dir viel oder wenig oder gar nichts bringt, hängt außerdem nicht nur davon ab, ob du die richtige Übung für dich gefunden hast. Jede kann die richtige sein, wenn du sie mit Liebe und Freude machst. Eine gelangweilt heruntergeleierte Übung bringt gar nichts. Eine mit Liebe, Freude oder Achtsamkeit durchgeführte Übung kann alles auf einen Schlag ändern.

Manche machen sich sogar noch mit dem Erlernen der Selbstliebe Stress: „Oje, ich hab nur Freude gefühlt bei der Übung. Bestimmt wirkt sie jetzt nicht, weil Achtsamkeit und Liebe gefehlt haben.“ Vergiss es! Nichts hat gefehlt. Erstens genügt eine Qualität von den dreien. Zweitens ist es ganz normal, wenn du am Anfang nicht viel oder gar nichts fühlst. Wenn wir alle schon Selbstliebe-Profis wären, bräuchten wir dieses Buch nicht.

Am Anfang kann ein Kind auch nur sehr holperig laufen. Trotzdem kommt es voran und wird von Tag zu Tag besser. Du kannst deine Selbstliebe-Übungen also getrost holperig machen. Je öfter du übst, desto geschmeidiger werden sie und desto intensiver wirst du spüren, wie sich deine Selbstliebe vermehrt.

Viel Spaß dabei!

Bärbel und Manfred

PS: Von Anfang an haben wir in unseren Büchern und Seminaren das vertraute „Du“ gewählt, denn wir glauben, wir befinden uns auf demselben Weg und sind uns deshalb nicht fremd. So werden wir es auch in diesem Buch halten. Wenn im Buch von „ich“ die Rede ist, schreibt das Bärbel. Manfred hat die „Ich-Beispiele“ vermieden oder „wir“ geschrieben.

Das Wunder der Selbstliebe

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