Читать книгу Mystischer Krieger - Brenda Trim - Страница 10

Kapitel 5

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Elsie saß auf dem Bett neben Cailyn und legte ihren Kopf auf den Schoß ihrer Schwester, genau wie sie es unzählige Male getan hatten, als sie Kinder waren. Es brauchte etwas Anstrengung, aber Cailyn griff hinüber und streichelte Elsies lange krause Locken. Sie teilten aufgrund ihrer einzigartigen Fähigkeiten ein spezielles Band. Als sie klein waren, war es Cailyn, zu der Elsie kam, wenn sie ständig von ihren Gleichaltrigen gehänselt wurde. Sie war die große Schwester und beschützte Elsie wie eine Löwin, die ihre Jungen bewachte.

Elsie hatte Vorahnungen, seit Cailyn sich erinnern konnte, und die anderen Kinder beschimpften sie und grenzten sie deswegen aus. Cailyn lernte früh ihre telepathischen Fähigkeiten für sich zu behalten und sagte zu Elsie in der Folge, dass sie ihre Vorahnungen mit niemanden außer ihr teilen sollte.

Es brauchte nur ein Mal, als Cailyns Eltern damit drohten, sie zu einem Psychiater zu bringen, so dass sie vorgab, dass sie normal sei. Sie hatte niemanden, der auf sie aufpasste, und stellte sicher, dass Elsies geistige Gesundheit nie in Frage gestellt wurde. Cailyn war Elsies Hilfssystem und würde gegen jeden kämpfen, der Elsies Stabilität herausforderte.

Es war nicht einfach anders zu sein. Es war für Cailyn als Kind schwierig gewesen Freunde zu finden, wenn sie wusste, was andere Kinder dachten, gut wie schlecht. Es wurde nur noch schlimmer, als sie eine Teenagerin wurde und auf Dates gehen konnte. Dates waren zumeist kurzlebig, weil sie keine war, die mit jemandem beim Abendessen saß, während die an ihre Brüste oder daran, wie sie mit ihr Sex hatten, dachten. Sie hasste es, wie sie nach ihrem Körper gierten und sie nicht als eine Person sahen.

Ihre Telepathie war einer der Gründe, warum sie gelobte niemals zu heiraten. Sie wollte von jemandem akzeptiert werden, der von ihrer Fähigkeit wusste. Sie wollte mit ihrem Ehepartner jeden Aspekt teilen. Die Tatsache, dass sie die Gedanken ihrer Eltern hören konnte, Gedanken, die niemals dazu gedacht waren, geteilt zu werden, hatte Cailyn auch davon abgebracht, sich jemandem anzunähern, besonders auf romantische Weise. Die Wahrheit kann sehr schmerzhaft sein.

Dieses Verlangen änderte sich, als sie John traf. Er war anders. Er begehrte sie, aber sah die echte Cailyn. John liebte ihre Hingabe zu Elsie und Jessie, schätzte ihre Arbeitsmoral und meckerte niemals über ihre Überstunden. Sie hatte ihre Fähigkeiten nicht mit ihm geteilt, aber war sicher, dass er sie trotz ihrer Abnormalität lieben würde. Das hieß, wenn sie sich wieder versöhnten.

Sie seufzte und kam aus ihren Gedanken, um zu sehen, dass Elsie sie anstarrte. »Ich will John anrufen, aber ich muss dir zuerst etwas erzählen«, gestand Cailyn.

»Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst«, versicherte Elsie.

»Ich weiß.« Cailyn stockte, dachte darüber nach, wie sie es Elsie am besten erzählen konnte.

Ihr kamen keine hübschen Worte in den Sinn. Es gab nichts anderes zu tun, als es auszuplaudern.

»Ich habe meine Verlobung mit John gelöst.«

Elsies Mund klappte auf, bevor sie antwortete. »Wann, Cai? Warum, was ist passiert?«

»Vor einigen Monaten. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber das hat mit Jace zu tun. Ich hatte das Gefühl, dass ich unserer Beziehung einen schlechten Dienst erwies, wenn ich die Dinge nicht abblies, bis ich bei klarem Verstand wäre«, gab sie zu.

»O mein Gott! Ich hatte keine Ahnung, dass du und Jace etwas am Laufen habt. Wie hast du es versteckt? Warum zur Hölle hast du es mir nicht früher erzählt? Ich bin deine Schwester, und ich weiß, dass du Jessie hast, aber ich dachte, wir würden uns näher als das stehen«, hinterfragte Elsie, der Schmerz offensichtlich in ihren Augen.

Cailyn fühlte sich schrecklich dafür, dass sie das ihrer Schwester vorenthalten hatte. Sie holte tief Luft, was Schmerz durch ihre Brust schießen ließ. Ihr Körper schmerzte überall. Und die Müdigkeit war erstickend. Sie mühte sich ab ihre Hand über Elsies zu legen, brauchte den Kontakt.

»So ist das nicht. Jace und ich haben überhaupt nichts am Laufen. Vor heute hatte er nicht mehr als ein paar Worte zu mir gesagt. Ich war nicht einmal sicher, dass er sich an meinen Namen erinnerte. Mein Problem ist meine Reaktion auf ihn. Von dem Moment an, an dem wir uns getroffen haben, war ich von ihm gepackt. Ich denke ständig über ihn nach. Ich konnte einfach nicht damit weitermachen, eine Hochzeit durchzuziehen, wenn ich so inständig einen anderen Mann will«, flüsterte sie, versuchte etwas Energie aufzubringen.

»O Cai, du hättest es mir sagen sollen. Ich hätte es verstanden und vielleicht sogar geholfen. Du hast immer auf mich aufgepasst. Es ist Zeit, dass ich den Gefallen erwidere«, verkündete Elsie und drückte sanft Cailyns Hand.

»Ich wollte deine Verpaarungszeremonie nicht ruinieren, und davor hattest du viel am Hals. Du brauchtest nicht, dass auch noch mein Mist obendrauf gestapelt wird. Außerdem, was konnte ich tun? Ich muss herausfinden, warum ich zu ihm hingezogen bin und was ich deswegen tun soll. Ich liebe John noch immer, dennoch ist diese Verbindung zu Jace unleugbar«, erwiderte Cailyn.

»Dein Mist ist mein Mist. Wir sind Schwestern bis zum Schluss. Ich werde immer für dich da sein, ganz egal was in meinem Leben vor sich geht. Und du wärst überrascht davon, wie viel ich von dem verstehe, was du durchmachst. Ich meine, ich habe Dalton geliebt und gegenüber ihm einen lebenslangen Schwur geleistet, und habe nie gedacht, dass es einen anderen für mich geben würde. Dennoch, nachdem er umgebracht wurde, ertappte ich mich, dass ich mich sehnte, nach …« Elsie verstummte langsam, ihre Augen wurden groß wie Untertassen, während sie ihre Finger über ihren weit offenen Mund legte.

Cailyns Bauch verkrampfte sich vor Furcht. Sie war nicht sicher, ob sie wissen wollte, was ihre Schwester genau in diesem Moment dachte.

»Ich frage mich, ob du Jaces Schicksalsgefährtin sein könntest. Es klingt klar, wie ich mich bei Zander gefühlt habe«, gab Elsie preis.

Cailyn spürte, wie das Blut aus ihrem Körper wich. Sie konnte nicht die Gefährtin dieses Mannes sein. Sie lebte in San Francisco und liebte John, trotz ihrer intensiven Anziehung zu Jace.

»Nein, das kann ich nicht sein. Wie könnte ich das wissen? Wie hast du es herausgefunden?«

»Schicksalsgefährten finden es heraus, wenn sie Sex miteinander haben. Es gibt keinen anderen Weg, um davon zu erfahren. Ich habe keine Ahnung, wen wir deswegen fragen könnten. Ich wünschte, sie wären bereits wieder zurück, vielleicht hätte Zander ein paar Antworten.«

Ein Klopfen störte und ihre Köpfe schnellten zur Tür.

»Bitte sag zu niemandem etwas, bis wir ein wenig mehr geredet haben«, bettelte Cailyn, als Orlando seinen Kopf in das Zimmer steckte, wobei sein Blick geradewegs zu Elsie ging. Cailyn hielt Elsies Blick und war erleichtert, als sie zur Bestätigung nickte.

»Hey, O. Was gibt’s?«, fragte Elsie, wandte sich an den Dark Warrior.

Sein weißblondes Haar stand in alle Richtungen ab. Cailyn musste zugeben, dass dieser Typ gutaussehend war, aber im Vergleich zu dem sexy Zauberer verblasste. Seit sie Jace getroffen hatte, konnte sie nicht anders, als andere nach seinen Standards zu vergleichen. Niemand kam ihm nahe.

»Wollte nur kommen und nach euch sehen. Wie fühlst du dich, Cai?«, fragte Orlando, während er hinüberging und an ihrem Bett stand.

»Ich hatte bessere Tage. Ich wünschte, dass die Schmerzen verschwinden würden. Ich habe keine Energie für nichts und zwischen den beiden kann ich kaum funktionieren. Jace und Zander werden bald mit dem Heilmittel zurück sein«, erwiderte Cailyn einfühlsam.

Sie musste glauben, dass sie etwas zurückbringen würden, um ihr zu helfen. Sie weigerte sich zu akzeptieren, dass ein Zauberspruch sie umbringen würde.

»Ihr beide müsste darauf vorbereitet sein, dass sie vielleicht nicht die Antworten haben, die ihr wollt. Die Fae sind wankelmütige Wichser und werden wahrscheinlich nicht helfen. Aber wir werden nicht aufgeben. Wir werden alle jeden Winkel des Reichs nach einem Weg absuchen, um den Zauberspruch zu heben«, versprach er und setzte sich neben Elsie auf das Bett.

»Es tut mir so leid, Cai. Das ist alles meine Schuld. Du wärst zuhause in Sicherheit, wenn ich nicht wäre«, flüsterte Elsie.

Bevor Cailyn antworten konnte, warf Orlando ein: »Du darfst dir nicht die Schuld geben. Wie du erfahren hast, ist niemand vor den verheerenden Auswirkungen dieses Kriegs sicher«, erwiderte Orlando feierlich. Cailyn kannte Elsie besser, als dass sie dachte, dass sie diese Worte besänftigten.

Ein weiteres Klopfen schallte durch das Zimmer. »Hey, Chiquita, Cailyn, ihr seht beide geschafft aus. Geht euch mein Partner wieder auf den Wecker?«, fragte Santiago, als er das Zimmer mit grimmigem Vorsatz betrat.

Die tiefen Linien auf seinem Gesicht sagten Cailyn, dass etwas los war. Sie sagte ein stilles Gebet, dass Jace und Zander okay waren. Sie wusste nicht, ob sie im Moment noch mehr schlechte Neuigkeiten ertragen konnte. Er und Orlando waren Mordkommissare beim Seattle Police Department und sie hasste es, wie sie hoffte, dass es eine menschliche Angelegenheit war, die ihn beschäftigte.

»Was geht vor sich? Hast du von Zander oder Jace gehört?«, fragte Elsie und setzte sich auf.

»Ich habe nichts von ihnen gehört. Hier, ich habe dir einen von den Energydrinks gebracht, die du liebst. Ich nahm an, dass du ein Stärkungsmittel brauchen könntest. O, ich muss mit dir über einen Anruf sprechen, den ich vom Lieutenant bekommen habe.« Die offenkundige Anspannung in Santiagos Stimme ließ Cailyn vor Ungeduld platzen, was er zu sagen hatte.

Etwas war los und sie wollte hören, was es war, aber sie hatte nicht die Beziehung, die ihre Schwester mit diesen formidablen Kriegern hatte. Cailyn war noch immer von deren Anwesenheit eingeschüchtert, besonders diesen zwei.

Orlando war ein Wandler für Katzenartiges und sie hatte gesehen, wie er sich während des Kampfs außerhalb vom Confetti in einen gewaltigen Schneeleoparden gewandelt hatte. Santiago war ein Wandler für Hundeartiges und sie hatte beobachtet, wie er sich in einen riesigen Wolf verwandelte. Deren wilde Tiere und Kadir zu sehen, der wie eine Verkörperung des Teufels aussah, sorgte für einige ihrer furchterregendsten Momente.

»Bin gleich zurück –«

Die prägnante Antwort ihrer Schwester schnitt Orlando das Wort ab. »Du kannst nicht hier reinschlendern, ganz ernst klingen und mich im Dunkeln lassen, Santi. Ihr Kerle könnt diese Unterhaltung genau hier haben. Ich bin die Königin und ich werde aus nichts außen vor gelassen«, verlangte Elsie.

»Es ist nicht so, dass wir dich außen vor lassen wollen, Chiquita. Das ist eine offizielle Polizeiangelegenheit und es gibt keinen Bedarf, dass du dir unnötigerweise über Dinge Sorgen machst«, erwiderte Santiago.

»Wenn es um das Tehrex Reich geht, dann ist es meine Angelegenheit«, spöttelte Elsie und stand auf, ihre Hände auf ihre Hüften gestemmt.

Cailyns Brust schwoll vor Stolz auf ihre kleine Schwester an. Sie hatte ihre Berufung gefunden, bot solch grimmigen Kriegern die Stirn.

Orlando gluckste: »Sie hat dich belehrt, Bro. Geht es hier um mehr Skirm-Angriffe auf Frauen?«

»Ja, und es gab einen weiteren«, übermittelte Santiago, während er Elsie düster anschaute, »und das neueste Opfer war ein Mitglied von SOVA.«

Elsies Keuchen erschallte laut im Zimmer. Cailyn hatte keine Ahnung, worüber sie sprachen, aber es bestürzte ihre Schwester deutlich.

»Was? O mein Gott. Wie war ihr Name? Bitte sag mir, dass es nicht Mack war«, drängte Elsie.

»Wer ist Mack und was ist SOVA?«, warf Cailyn ein. Diese Unterhaltung war ihr fremd.

»Mack ist die Anführerin einer Gruppe, die sich Survivors of Vampire Attacks, also Überlebende von Vampirangriffen, oder kurz SOVA nennt. Sie halten das, was sie jagen, für Vampire, es sind aber in Wirklichkeit Skirm. Wer war dieses Opfer, Santi?«, befragte Elsie den glatzköpfigen Krieger.

»Das Opfer hatte keinen Ausweis bei sich. Alles, was ich dir sagen kann, ist, dass sie dunkles Haar hatte, eins siebenundsechzig groß war und eine SOVA Lederjacke trug«, sagte Santiago.

»War ihr Haar schwarz? Und kurz? Hatte sie Tattoo-Sleeves?« Die fieberhaften Fragen ihrer Schwester ließen Cailyns Adrenalin pumpen.

»Nein, ihre Haare waren dunkelbraun und sie hatte keine Tinte«, erwiderte Santi.

»Dann war es nicht Mackendra, Gott sei Dank. Ellen hat dunkelbraunes Haar, aber ich habe seit einer Weile keinen Kontakt. O, du hast erwähnt, dass es mehr Angriffe auf Frauen gab. Hat es in letzter Zeit einen Anstieg gegeben? Was sind die Opferprofile?«, fragte Elsie.

Cailyn war beeindruckt davon, wie ihre Schwester die Kontrolle übernahm und mit Selbstvertrauen geradewegs in dieses Thema eintauchte. Wie eine Königin.

»Es gab einen ausgeprägten Anstieg weiblicher Opfer und vermissten Frauen seit deiner Entführung, El. Sie kommen aus verschiedenen sozialen Schichten und passen zu keinerlei Profil. Es gab Blonde, Brünette und Rothaarige. Sie waren überall von arm bis stinkreich. Es gibt für die Angriffe kein klares Muster, was frustrierend ist, weil wir nicht wissen, auf welche Gebiete wir abzielen sollen«, erklärte Orlando.

Ein Prickeln lief an Cailyns Wirbelsäure herunter, als sie begriff, dass sie und Jessie ebenfalls Opfer gewesen waren, als sie angegriffen und beinahe umgebracht wurden. Dieser Abschaum, der ihnen das angetan hat, hatte reichlich Zeit, um ihre Genicke zu brechen, aber tat es nicht. Ihr Magen verdrehte sich, als sie bedachte, dass der Dämon und Fae mehr für sie und Jessie geplant hatten. Sie war dankbar, dass Zander die Vorsichtsmaßnahme ergriffen hatte und ihr seine Dark Warrior folgen lassen hatte, weil sie rechtezeitig bei ihnen ankamen.

»Der Lieutenant ist in Aufruhr wegen diesem letzten Opfer, denkt, dass es eine verrückte Bürgerwehr ist, die versucht Rache für die Opfer der ›Twikills‹ zu ernten. Du warst ein Teil von ihnen, Elsie. Sag Mackendra, dass SOVA mit dem aufhören muss, was sie tun. Sie gehen zu viele Risiken mit ihren Leben ein und jetzt will der Lieutenant ihre Köpfe. Keiner von uns will, dass deinen Freunden irgendetwas geschieht«, fügte Santiago hinzu.

Ihre Schwester hatte nie erwähnt, dass sie Teil einer Bürgerwehr war. Was er andeutete, war verrückt.

»Wovon spricht er, El? Warst du ein Teil dieser Gruppe?«, fragte Cailyn und begegnete dem Blick ihrer Schwester.

Sie beobachtete, wie sich Else wand und herumfummelte. Augenscheinlich war sie nicht die Einzige, die Geheimnisse wahrte.

»Ja, ich habe mich angeschlossen, nachdem Dalton umgebracht wurde«, sagte Elsie und wandte sich wieder an Santiago. »Mackendra wird das überhaupt nicht gefallen, Santi. Ich kann sie anrufen und ein Treffen ansetzen, aber ich kann euch jetzt gleich sagen, dass sie den Laden nicht schließen wird. Sie hat das Gefühl, dass es ihre Berufung ist Vampire zu jagen. Ihr Schmerz sitzt tief …« Elsies Stimme verstummte langsam und das Zimmer versank in Stille.

»Was ist los, El?«, fragte Orlando, kreuzte an ihre Seite.

»Ich erhalte kurze Blicke auf zahlreichen Frauen, menschlich und vom Reich. Sie sind eingesperrt und schmutzig. Manche von ihnen sind nackt und mit Blut bedeckt. Ich kann deren Gesichter nicht sehen, aber sie werden von den Dämonen gefoltert«, stöhnte Elsie und packte ihren Kopf.

Stimmen zu hören war schwer genug, aber die Bilder zu haben, die Elsie beschrieb, würde Cailyn wochenlang Alpträume bescheren. Sie bewegte ihre Finger langsam über die Decke und drückte leicht das Bein ihrer Schwester, bot Zusicherung, während Elsie fortfuhr.

»Ich weiß nicht, wo sie sind, aber ich kann spüren, dass sie wichtig fürs Reich sind. Gibt es irgendeine Weise, auf welche die Dämonen in der Lage wären festzustellen, ob diese Frauen Gefährtinnen sind? Ich weiß, dass die Male typischerweise nicht bis nach dem Sex mit deinem Schicksalsgefährten erscheinen, aber gibt es einen anderen Weg?«

»Fuck. Gefangene Frauen sind so circa die schlechtesten Neuigkeiten, die wir bekommen konnten. Um deine Frage zu beantworten, ich habe keine Ahnung, ob es einen Weg gibt, wie die Dämonen Schicksalsgefährten identifizieren können. Zander und Jace müssen zurückkehren. Wir müssen eine Besprechung abhalten«, sagte Santiago und fluchte gründlich.

Bei der Erwähnung von Jace dachte Cailyn an den Tag zurück, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Ein Feuer wurde entzündet und brannte ungehindert durch ihren Körper. Es loderte so heiß, dass sie es nicht löschen konnte. Ihre Anziehung zum Zauberer war atomar und ließ ihr Herz in ihrer Brust rasen.

Sie fühlte sich zerrissen dazwischen, sich mit John zu versöhnen und Jace nachzustellen. Sie liebte ihr Leben in San Francisco. Ihren Job, ihr Zuhause und John. Jedwedes mit Jace bedeutete alles davon aufzugeben. Es wäre es wert, flüsterte eine heimtückische Stimme.

Sie malte sich seine Lippen aus und wie sie diese küssen, dann seinen Körper erkunden wollte. Seine schlanke, muskulöse Gestalt entzündete ihre Erregung so intensiv, dass sie sich danach sehnte, genommen zu werden. Ihr Liebesspiel würde sie zu Asche verbrennen.

Mit diesem Gedanken plagte sie Unsicherheit. War sie für Jace hübsch genug? Sie hat die Frau gesehen, bei der er im Club war. Sie war das Gegenteil von Cailyn. Groß und mager mit einem perfekten Körper. Cailyn trug zusätzliche fünf Kilos, was nur zu ihrer Unsicherheit beitrug. Sie hasste es, dass sie von Zweifel und Unsicherheit erfüllt war.

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* * *

In der Sekunde, in der Jace das Gelände betrat, tanzten sinnliche Ranken von Zimt in seine Nase. Cailyn war erregt. Aus irgendeinem verrückten Grund hoffte er, dass sie an ihn dachte. Sein Schwanz zuckte begierig bei dieser Vorstellung. Er legte eine Hand über seinen aufgewühlten Bauch und schloss seine Augen, atmete tief ein.

Göttin, er wollte diese Frau. Hatte niemals in seinem ganzen Leben eine mehr gewollt. Die Intensität seines Verlangens ließ ihn erneut hinterfragen, ob sie seine Schicksalsgefährtin sein könnte.

Er schüttelte seinen Kopf und stellte einen zittrigen Fuß vor den anderen, als er die Treppe hinter Zander hinaufstieg, der zwei Stufen auf einmal nahm, deutlich begierig darauf war, Elsie zu erreichen. Momente später platzte Zander durch die Tür zu Cailyns Zimmerflucht und der Gesichtsausdruck des Königs verlor seine Schärfe und wurde weicher.

»Lady E, dein Gefährte is’ zurückgekehrt«, knurrte Zander und packte sie hoch in seine Arme.

Jace bemerkte, dass Orlando das Paar anstarrte, während Zander seine Gefährtin gründlich küsste.

»Nehmt euch ein Zimmer«, sagte Orlando und Jace entging der bittere Unterton nicht.

War der Krieger so eifersüchtig auf das, was sie hatten, wie Jace? Keiner von ihnen hatte es bis Elsie jemals bedacht eine Gefährtin zu haben. Jetzt fragte Jace sich, wie viele von ihnen sich danach sehnten, wie er es tat. Sein Blick glitt zu Cailyn und er bemerkte, dass die Ringe unter ihren Augen dunkler und ihre Haut blasser war. Ein magnetisches Ziehen ließ ihn das Zimmer an Cailyns Seite durchqueren.

»Gute Idee. Lass uns gehen«, entgegnete Zander, wobei seine Lippen noch immer auf Elsies gepresst waren.

Die Königin schlug spielerisch auf seinen Arm. »Später. Sag mir zuerst, was ihr erfahren habt«, erwiderte Elsie.

»Zanahia hat uns keine nützliche Informationen gegeben. Sie deutete an, dass das Gegenmittel in New Orleans is’, was bedeutet, dass wir sofort dorthin reisen müssen«, sagte Zander, während er mit einem Finger über Elsies Wange streichelte.

Die Liebe zwischen dem frisch verpaarten Paar war greifbar und Jace beneidete das Glück des Königs.

»Warum könnt ihr ihr kein Blut geben, um sie zu heilen? Ihr Leute habt mich mit eurem Blut vom Rande des Todes zurückgebracht«, wies Elsie hin.

Worte purzelten an Jaces Lippen vorbei, bevor er diese aufhalten konnte. »Niemand wird Cailyn Blut geben außer mir und sogar das wird nicht passieren, weil Blut unser Problem nicht lösen wird. Das ist magisch bedingt und der Zauberspruch muss rückgängig gemacht werden.«

Er holte tief Luft, um die Kontrolle über seine Emotionen wiederzuerlangen, war nicht sicher, was ihn überkommen hatte. »Wir brauchen einen angemessenen Wirkstoff, um die Bindung der Magie zu deiner Schwester zu lösen, und Blut ist nicht dieser Wirkstoff«, fügte Jace hinzu.

»Okay, wir haben also keine einfache Lösung. Du hast New Orleans erwähnt. Was ist dort, was mir helfen kann?«, fragte Cailyn schwach.

Jace griff nach unten und ergriff Cailyns Hand, hasste es, wie kalt ihre Haut sich anfühlte. Es ging ihr definitiv schlechter. Panik wogte auf, was eine neue Dringlichkeit auslöste.

»Orlando, ruf alle zum Zeum zurück. Patrouillen können warten. Wir müssen eine Strategie entwerfen und die Reise planen. Ich will euch so schnell wie möglich auf der Straße«, befahl Zander, ignorierte Cailyns Frage.

»Warte eine Minute. Was meinst du damit, euch? Wirst du nicht auch gehen?«, fragte Elsie, plättete den mächtigen Vampirkönig mit einem wütenden Starren.

»Nay, A ghra, ich werde hier bei dir und Cailyn bleiben. Jace und zwei andere werden gehen«, erwiderte Zander, versuchte seine Gefährtin wieder in seine Arme zu bringen, aber sie schob seine Arme weg.

»Nein, Zander. Ich brauche, dass du gehst. Ich brauche jemanden auf dieser Mission, der sich so sehr wie ich um meine Schwester sorgt. Ich hasse den Gedanken, dass du in Gefahr bist, aber Cailyn braucht das«, sagte Elsie, wobei ihr Blick auf Zander verblieb.

»Du kannst rumstehen und den ganzen Tag lang streiten, aber ich werde gehen. Es kümmert mich nicht, wer mit mir geht, aber ich werde bald aufbrechen«, verkündete Jace, behielt seinen Blick auf Cailyns verschränkt.

Ihre Augen flackerten, als er seine Hand ausstreckte und ihr Haar streichelte. Die Strähnen fühlten sich zwischen seinen Fingern wie Seide an. Er umfing ihren Hinterkopf mit seiner Handfläche.

»Es wird dir besser gehen. Niemand wird härter darum kämpfen, das Gegenmittel zu bekommen«, versprach er, war schockiert, wie innig er jedes Wort meinte.

»Ich vertraue dir, aber du musst sicher sein und zu mir zurückkommen«, flüsterte Cailyn.

Ihr Vertrauen schmolz etwas in ihm. Niemand schaute ihn so an, wie Cailyn es tat. Etwas passierte zwischen ihnen und die Verbindung, die er verspürte, intensivierte sich. Nicht in der Lage zu widerstehen, lehnte er sich nach unten und berührte ihre Lippen mit seinen.

Funken flogen, wo sich ihr Fleisch berührte, und sein Atem wurde aus seiner Brust gestohlen. Er zog sich rasch weg und sah, dass es auf Cailyn die gleichen Auswirkungen hatte. Er wünschte sich, dass niemand Zeuge des Kusses geworden wäre. Er gehörte ihnen und niemand anderem. Es war der intimste Moment, den er mit einer Frau geteilt hat, und es hatte nichts mit Sex zu tun.

Mystischer Krieger

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