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Kapitel 2

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»Cailyn, o mein Gott. Bist du okay?«, rief Elsie aus und Cailyn drehte ihren schmerzenden Kopf.

Elsie, Zander und Jace erwiderten ihren Blick. Ihr Herz beschleunigte sich, als sie Jace sah. Er war so sexy, wie sie ihn in Erinnerung hatte, und er war dort, um sie zu retten. Das Haus hinter ihnen sah vertraut aus. Sie begriff, dass sie ein Portal erschaffen haben mussten, um sie und Jessie zu holen. Die magische Türöffnung sah genauso aus, wie diejenige, die sie in der Nacht der Abschlussparty ihrer Schwester erschaffen hatten. Es war eine entsetzliche Erinnerung daran, als sie von dem Kampf mit den Dämonen außerhalb des Club Confetti geflohen waren.

Elsie eilte an ihre Seite, gurrte Worte des Trosts. Cailyn wollte die Besorgnis ihrer Schwester ausradieren und sie bestärken. Sie hasste es Elsie ängstlich oder unglücklich zu sehen. Nicht, dass ihre Schwester Bestärkung brauchte, da sie jetzt eine Vampirin war. Elsie hatte sich auf mehr als nur diese Weise verändert, seit sie die Vampirkönigin geworden ist. Sie war schon immer selbstsicher und fähig gewesen, aber jetzt hatte sie eine Macht an sich, die Respekt verlangte.

Die Göttin Morrigan hatte weise gewählt, dachte Cailyn, als sie Elsie als Zanders Gefährtin ausgesucht hatte. Cailyn rief sich in Erinnerung, als sie die Göttin an der Verpaarungszeremonie ihrer Schwester gesehen hatte. Ihr Mythologie-Kurs im College lehrte, dass Morrigan die Göttin des Krieges und Todes wäre, aber Cailyn hatte schließlich gelernt, dass dies ein kleiner Aspekt ihrer Gottheit war.

Sie war auch die Göttin der Geburt, hatte das Tehrex Reich mitsamt den Übernatürlichen, die dort verweilten, erschaffen. Es war merkwürdig darüber nachzudenken, dass dieses Reich von Wesen auf der Erde mit den Menschen koexistierte. Elsie war jetzt ein grundlegender Teil dieser Übernatürlichen, aber alte Gewohnheiten ließen sich schwer überwinden, und Cailyn dachte nicht, dass sie jemals damit aufhören würde, ihre kleine Schwester zu bemuttern.

»El. Mir wird’s gut gehen. Diese Kerle haben uns rechtzeitig erreicht«, beschwichtigte Cailyn, versuchte ihre Qual zu maskieren.

Ein tiefes, maskulines Knurren ließ sie sich in Jax’ Armen drehen. Sie war nicht in der Lage das Zucken, dass der Schmerz verursachte, zu verstecken und bemerkte, dass sich Jace ihr zügig näherte.

»Gib sie mir«, verlangte Jace, wobei Wut in seine maskulinen Züge geätzt war.

Die behutsame Art und Weise, wie er sie vorsichtig aus Jax’ Armen in seine manövrierte, war überraschend, wenn man bedachte, wie wütend er schien. Dennoch musste sie ihre Zähne wegen der Bewegung zusammenbeißen. Ihr Bein fühlte sich an, als ob ein heißes Schüreisen durch die Muskeln und Knochen gerammt wurde, und ihr Kopf brachte sie um.

»A ghra, deine Schwester ist in Sicherheit. Wir müssen wieder durch das Portal zum Zeum kommen, so dass Jace seine Stärke wiedererlangen und sich um sie kümmern kann. Jace wird sie im Nullkommanichts wieder in Gang bringen. Hör auf dich zu beunruhigen. Lass uns abhauen«, wies Zander an, während Bhric, Zanders Bruder, Jessie einem anderen Krieger abnahm.

»Hat Jessie das Bewusstsein wiedererlangt?«, fragte Cailyn den Vampirprinzen. Sie hatte schreckliche Angst um ihre beste Freundin und würde niemals vergessen, wie sie beobachtet hatte, als der Dämon sie biss.

»Nich’ komplett. Jace, du musst etwas für dieses arme Mädel tun. Sie windet sich und stöhnt. Hier, ich werde Cailyn nehmen und du kannst sie nehmen«, antwortete Bhric.

»Unglücklicherweise, Bhric, gibt es im Augenblick nicht viel, was ich für Jessie tun kann. Diese Bissspur an ihrem Hals kommt nicht von einem Skirm, der sich genährt hat. Das ist der Biss eines Erzdämons. Sie wurde vergiftet. Das Portal ist zehn Schritte weg. Find dich damit ab und bleib nahe hinter mir. Das Portal wird sich schnell schließen. Unsere Macht schwindet und wir können es nicht viel länger offenhalten«, erwiderte Jace, zögerte keine Sekunde.

Seine tiefe maskuline Stimme rüttelte sie auf und beruhigte sie zur selben Zeit. Sie konnte es nur als roh beschreiben. Es erweckte ihren ganzen Körper zum Leben.

Cailyn schmiegte sich enger an seine warme Brust und kostete es aus, als er reagierte, indem er sie fester umklammerte. Sie hatte Recht damit, nicht mit ihm allein sein zu wollen. So nahe bei ihm zu sein vernebelte ihren Verstand, was ihrem Dilemma nicht hilfreich war.

Sie liebte John, aber wollte Jace, und sah keine schnelle und einfache Weise, um ihre Gefühle zu beheben. Stattdessen zwang sie ihre Gedanken auf ein einfacheres Thema. »Was ist los mit Jessie? Was hat er ihr angetan?«

»Erzählst du mir zuerst, was passiert ist?«, entgegnete Jace, während er weiterging und sie trug.

Sie schaute sich um, während sie darüber nachdachte, wie sie am besten zusammenfassen konnte, was sie gerade durchgemacht hatte. Es war irrsinnig darüber nachzudenken, dass sie ein paar Schritte machten und einen ganzen Staat übersprungen haben, indem sie durch ein magisches Portal von San Francisco nach Seattle gegangen sind.

Cailyn versuchte noch immer vollständig alles zu erfassen, was im Tehrex Reich vor sich ging, von dem sie erst vor wenigen Monaten erfahren hat. Wenn man ihre eigenen speziellen Fähigkeiten bedachte, war es für sie kein Ding zu glauben, dass es mehr da draußen gab, aber das war etwas völlig anderes.

Die Stille im Raum war ungemütlich und sie erkannte, dass eine große Gruppe von Leuten alle darauf warteten, dass sie antwortete. Es überraschte sie, dass manche der San Francisco Dark Warrior mit ihnen zum Zeum gekommen waren und sie erwartungsvoll anschauten.

Sie konzentrierte sich auf die Ereignisse des Abends. »Wir sind vom Flughafen zurückgefahren und ein SUV voller Skirm zwang uns von der Schnellstraße. Sobald sie uns isoliert hatten, erschienen Azazel und Aquiel mitten auf der Straße. Die Skirm im Auto haben mich seitlich gerammt und ich habe die Kontrolle verloren. Wir haben uns einige Male überschlagen, bevor ich einen Baum getroffen habe. Es war das Erschreckendste, was ich jemals durchgemacht habe«, erklärte Cailyn.

Die Erinnerung ließ ihre Handflächen schwitzen. Sie schaute zu ihrer Freundin hinüber, um sich zu versichern, dass Jessie am Leben war. Kleine Tremores ließen Jessies Körper erzittern und Cailyn dachte nicht, dass sie sich bewusst war, was um sie herum geschah, trotz dass sie ihre Augen weit offen hatte.

»Bevor wir aus dem Auto kommen konnten, hat der Fae mich gepackt und der Dämon Jessie gepackt.« Cailyn kämpfte ihre Emotionen zurück und blinzelte, bevor sie fortfuhr. »Er hat sie gebissen, nachdem er gehört hat, dass ihr Leute kommt, um uns zu retten. Er sagte etwas darüber, dass sie eine von seinen Skirm wird, seine Schönste oder irgendwie so was. Ich habe versucht mich zu wehren und ihr zu helfen, aber der Fae hat ein paar fremde Worte gesagt und ich konnte mich nicht bewegen. Nicht lange danach sind sie verschwunden«, beendete Cailyn.

»Was genau hat der Fae gesagt?«, fragte Jace, wobei sich Anspannung durch jedes seiner Worte flocht.

Die Schärfe in seinem Ton verdutzte sie. Sie nahm an, dass seine Wut sich gegen den Fae und den Dämon richtete, nicht gegen sie. Wie auch immer, er sah aus, als ob er etwas Stück für Stück auseinanderreißen könnte.

»Ich habe keine Ahnung. Ich konnte die Sprache nicht verstehen. Soviel ich weiß, hätte es auch Chinesisch sein können. Es spielt jetzt gerade keine Rolle, was er gesagt hat. Ich will wissen, was mit Jessie los ist. Sag mir, dass sie okay sein wird«, flehte sie.

»Ich muss wissen, was der Fae gesagt hat. Fae sind fähig Zaubersprüche zu wirken, bei denen keiner der Zauberer im Reich weiß, wie man ihnen entgegenwirkt«, erwiderte Jace scharf, während sich sein Griff um sie festigte. »Was Jessie betrifft, ich denke, sie könnte sich in eine Skirm verwandeln. Und das bedeutet, dass sie unter dem Einfluss des Erzdämons stehen wird, der sie verwandelt hat.«

»Was für ein verfluchtes, verdammtes Chaos«, fluchte Zander. »Kadir und Azazel sind kühn, aber nich’ sehr helle, wenn sie denken, dass wir dieser Skirm auf unserem Gelände freie Hand geben.« Cailyn mochte den Klang von dem, was Zander sagte, nicht.

»Wir sollten uns jetzt um sie kümmern, bevor sie ein Risiko wird«, fügte Gerrick hinzu.

Ein kaltes Grauen glitt Cailyns Wirbelsäule herunter. »Niemand wird sich um Jessie kümmern, außer es geht darum, sie zu heilen und sich besser fühlen zu lassen«, sagte sie entrüstet wegen dem, was sie andeuteten.

Wie konnten sie so kaltschnäuzig sein, wenn sie darüber sprachen, ihre Freundin umzubringen? Cailyn war entschlossen zu verhindern, dass Jessie noch mehr geschah. Sie hatte genug wegen Cailyn und ihrer Verbindung mit diesen Kreaturen durchgemacht. Cailyn weigerte sich sie wegen ihr noch mehr Schmerz durchleiden zu lassen. Sie wand sich, versuchte zu Jessie zu kommen, aber Jace weigerte sich sie loszulassen.

»Hör auf. Cailyn, wir haben keine Ahnung, mit was wir es zu tun haben, sobald sie aufwacht. Normalerweise sind Skirm von Blutrausch verzehrt und töten, wenn sie sich nähren. Sie nähren sich von Menschen, und im Augenblick bist du der einzige Mensch auf diesem Gelände«, sagte Jace zu ihr, hielt seinen Blick auf sie verschränkt.

Die widergespiegelte Empathie und Traurigkeit machte sie nur wütender. Er hatte bereits gefolgert, dass auch ihre Freundin eine Bürde war. Es war klar, dass er mit der Haltung übereinstimmte sie einzusperren, sie dann umzubringen.

»Ich kann nicht glauben, dass ich jemals gedacht habe, dass ihr Leute irgendwie besser als der Abschaum der Menschheit seid. Nichts davon ist Jessies Schuld. Es waren eure Feinde, die das getan haben, doch keiner von euch ist gewillt um ihr Leben zu kämpfen. Ihr Zustand ist für euch eine ausgemachte Sache. Na ja, ich weigere mich zu glauben, dass es keine Hoffnung gibt, und ich werde nicht erlauben, dass ihr irgendwas geschieht«, verkündete sie, wünschte sich, dass sie selbst stand, um einen besseren Standpunkt zu haben. Es brannte sogar noch weiter, dass sie verletzt war und nicht in einer Position, um Jessie besser zu verteidigen.

Zander legte eine behutsame Hand auf ihre Schulter. »Beruhige dich, Puithar. Niemand wird ihr schaden, aber ich muss dir sagen, dass in all den Jahrzehnten unserer Forschung unsere Forscher nich’ in der Lage waren einen Weg zu finden mit Skirmgift umzugehen, geschweige denn die Effekte eines Erzdämonenbisses umzukehren«, erklärte Zander.

Das Mitleid in seinen Augen sagte ihr, dass er glaubte, dass Jessie letztlich umgebracht werden musste. Würde nicht passieren.

»Aber wir haben auch noch nie gesehen, dass sich eine Frau verwandelt«, fügte Jace hinzu. »Möglicherweise ist der Vorgang bei Frauen anders. Seht ihren Hals an. Der Biss ist an den Rändern blau anstatt schwarz gefärbt. Ihr Blut ist noch immer rot, und von dem kurzen Scan, den ich gemacht habe, sind ihre Gehirnströme aktiv und normal, wenn nicht sogar verstärkt. Nun, ich habe keine gründliche Prüfung gemacht, aber jedes Anzeichen zeigt, dass sie sich nicht in denselbem Muster entwickelt wie ein männlicher Skirm, zumindest nicht physisch«, informierte er die Gruppe und Cailyns Herz setzte seinen Schlag aus. Vielleicht gab es am Ende doch Hoffnung.

Jace drehte sich, so dass er Bhric und Jessie zugewandt war. Cailyn streckte sich und packte Jessies schlaffe Hand, hasste die Art und Weise, wie ihr Zucken ausgeprägter war.

Jace verlagerte Cailyn in seinen Armen und fuhr mit seiner Hand an ihrem Arm herunter. Cailyn erschauderte, aber nicht durch den Schmerz seiner Bewegung. Intensive Erregung strömte bei seiner leichten Berührung durch ihr System. Er wies Bhric an Jessies Kiefer zu öffnen, so dass er ihre Zähne untersuchen konnte.

»Ihre Schneidezähne sind gelockert, also glaube ich, dass ihr Fänge wachsen werden. Die Frage ist, was werden wir entgegensehen, wenn ihr Übergang vollendet ist?«, fragte Jace.

Cailyn weigerte sich zu glauben, dass Jessie ein hirnloser Lakai eines Dämons wurde. »Es kann nicht zu spät sein, um das rückgängig zu machen. Sie ist sich eures Reichs nicht bewusst, oder dass Übernatürliche überhaupt existieren. Und jetzt wird sie Fänge haben? Sie wird Blut trinken müssen, Himmelherrgott!«, sagte Cailyn, fürchtete, was Jessie entgegenblicken könnte.

Erneut gab Cailyn sich die Schuld am Zustand ihrer Freundin. Wenn sie Jessie nicht gebeten hätte sie vom Flughafen abzuholen, würde sie gesund und munter in ihrem Bett liegen. Genau dann hasste sie sich dafür, dass sie so materialistisch war, dass sie sich weigerte ihren Mercedes am Flughafen zu parken. Es schien jetzt alles so unwichtig.

»Jace hat Recht, sie haben zuvor noch keine Frau verwandelt. Ich habe immer angenommen, dass Frauen sterben, wenn sie vergiftet würden. Ich verstehe deine Sorge um deine Freundin, Cailyn, aber ich kann es ihr nich’ erlauben frei im Haus herumzuwandern, bis wir das besser verstehen. ’S is’ meine Pflicht nach Elsies und deinem Schutz zu sehen. Ich werde keine von euch einem unnötigen Risiko aussetzen«, befahl Zander.

Cailyn bemerkte die Art und Weise, wie sich Jace bei Zanders Worten versteifte, und war neugierig, warum. Sie fragte sich, ob auch er bei der Dominanz des Königs hochging. Es brauchte große Mühe für Cailyn zurückzutreten und die Gefahr zu bedenken, in der sie sich befand. Sie hatte gesehen, zu was die Skirm fähig waren, und wollte niemand anderen in diese Position bringen. Aber was würden sie tun?

Während Cailyn überlegte, wie sie Jessie beschützen konnte, schaute sie zu, während sich die Haut ihrer Freundin vor ihren Augen veränderte. Die Textur wurde glatter und alles Fett, das sie an ihrem Körper hatte, verschwand, wurde ersetzt von Muskeln. Das konnte nicht gut sein. Jessie wurde vielleicht zu der Bedrohung, die sie befürchteten. Könnte Jessie jemandem die Kehle ausreißen und sein Leben aus ihm saugen? Die Jessie, die Cailyn kannte, war zu gutherzig und fürsorglich, um zu diesem Wesen zu werden. Aber niemand verstand genau, zu was Jessie wurde. Sie hatten so viel gesagt und Jace hatte bereits Unterschiede an Jessie gesehen. Das bedeutete nicht, dass Cailyn akzeptieren würde, dass sie eliminiert werden musste, und sie weigerte sich untätig danebenzustehen, während Zander oder Gerrick sie umbrachten. Nein, es musste einen anderen Weg geben.

»Wir können sie in Schach halten. Was wir herausfinden müssen, is’, was Kadir hiervon erlangt. Er kann nich’ planen sie zu benutzen, um uns direkt zu schaden. Er muss wissen, dass wir es ihr nich’ erlauben würden frei auf dem Gelände herumzuwandern, was bedeutet, dass es keine Gelegenheit gibt, um nach dem Amulett zu suchen. Er hat den Einsatz für das Triskele-Amulett erhöht und is’ größere Risiken eingegangen als jeder Erzdämon vor ihm. Ich verstehe nur nich’, was er damit erreichen will«, bedachte Zander und fuhr sich heftig mit einer Hand durch seine Haare.

»Eventuell hofft er, Zwietracht unter uns zu säen. Seht, wie wir deswegen gestritten haben. Ich werde es nich’ erlauben, dass das eine Spaltung zwischen uns schafft. Jetzt, mehr als zuvor, müssen wir zusammenstehen. Es steht mehr auf dem Spiel, als es das jemals war. ’S is klar, dass er noch immer hinter meiner Gefährtin her is’. Weder sie noch Cailyn dürfen ohne Schutz das Gelände verlassen. Jace, schick Jessies Blut zu den Wissenschaftlern zur Untersuchung und stell sicher, dass es deren höchste Priorität is’. Wir müssen alles erfahren, was wir können, so schnell wir es können. Bis dahin wird sie im Kerker eingeschlossen werden«, befahl Zander.

»Jessie ist keine Gefahr, die weggesperrt werden muss, und sie ist kein Versuchskaninchen. Sie ist eine achtundzwanzigjährige Buchhalterin und sie ist wichtig«, protestierte Cailyn.

Jace ergriff ihr Kinn zwischen seinem Daumen und Zeigefinger, zwang sie seinem Blick zu begegnen. Sie war einige Sekunden lang in seinem Amethystblick gefangen. Etwas loderte zwischen ihnen, fachte das langsam brennende Feuer in ihrem Abdomen an, trotz des qualvollen Schmerzes in ihrem Körper.

Schließlich brach er das Schweigen, was sie bemerken ließ, dass der ganze Raum still geworden war. »Cailyn, wir müssen sie unter Kontrolle halten. Wir müssen sie studieren, um ihr zu helfen. Sie verändert sich, ja, aber ich kann nicht mit Sicherheit sagen, was als nächstes geschehen wird. Ich verspreche dir, dass sie während der Untersuchung nicht gefoltert oder ihr Leid zugefügt wird«, sagte Jace, um sie zu beruhigen. Unglücklicherweise tat es genau das Gegenteil.

Der Schmerz, der aufwallte, war mächtig. Wenn man bedachte, wie er sich verhalten hatte und wie eng er sie an sich hielt, dachte sie, dass er etwas für sie empfand. In dem Moment, in dem er sie aus Jax’ Armen genommen hatte, funkte Elektrizität zwischen ihnen. Seine Aussage fühlte sich wie ein Verrat von alldem an. Es war lächerlich derart zu empfinden, besonders da es unmöglich war eine solche Erwartung in einer kurzen Zeit zu schmieden. Dennoch war es da. Cailyn musste einen kühlen Kopf bewahren. Jessie und Elsie waren alles für sie und sie würde es sich niemals vergeben, falls einer von beiden irgendetwas passierte.

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* * *

Da er unkontrollierbar zitterte, fürchtete Jace, dass er Cailyn fallen lassen würde, wenn er sich nicht beruhigte. Er ertrank in der Flut seiner Emotionen. Er war durch ihre Schönheit in Ehrfurcht versetzt und zur selben Zeit lief Erregung ein heißes Rennen durch seinen Körper. Speichel sammelte sich in seinem Mund und sein Magen wurde aufgewühlt. Er verfluchte still die Abscheu, die sein Körper gegenüber Erregung hatte. Er wollte die Göttin anbetteln, dass sie ihm eine Nacht schenkte, in der ihm nicht schlecht wurde und er sich einer Frau hingeben konnte. Er hätte nach sieben Jahrhunderten Übelkeit wissen müssen, dass er nichts anderes erfahren würde.

Glücklicherweise hatte er mit der Empfindung lange genug gelebt, dass er absolut gut funktionierte. Das hielt jedoch die Scham nicht davon ab, heiß durch seine Adern zu laufen. Er wünschte sich, dass er ein normaler Mann anstatt der ruinierten Hülle wäre, zu der er geworden war.

Er wollte mehr als alles andere, dass er in der Lage war sich in einem Frauenkörper zu verlieren. Aber nicht nur irgendeiner Frau. Er wollte diese, mehr als er je zuvor eine Frau gewollt hatte. Aber er würde Cailyn niemals nachsetzen, denn er weigerte sich sie zu beflecken. Es konnte niemals noch weiter zwischen ihnen gehen. Niemand musste mit der Hölle leben, mit der er Tag und Nacht umging. Dennoch war er zu ihr hingezogen wie eine Motte zu einer Flamme und er würde für eine Nacht mit ihr gerne zu Asche verbrennen.

Er wollte diese satten, vollen Lippen an seine gepresst spüren. Oder noch besser, um seinen schmerzenden Schwanz geschlungen. Er konnte sich sie unten auf ihren Knien vorstellen, wie sie den fleischigen Kopf leckte, während sie zu ihm hoch lächelte. Und so schnell war er in seiner Hose hart wie Stahl, war sicher, dass sein Reißverschluss aufbrechen würde.

Die Fantasie, die sich in seinem Kopf abspielte, brachte seinen Blick zu ihrem schönen Gesicht nach unten. Er atmete ihren würzigen Zimtduft tief ein. Er wusste, dass seine Augen glühen mussten, damit seine Erregung deutlicher zur Schau stellten als seine Erektion. Er war nicht in der Lage wegzuschauen und beobachtete, wie ihr stechender Blick achtsam wurde. Sie hatte keine Ahnung, was seine Augen ihr sagten, aber sie hatte keine Angst. Er sah die Neugier und das Verlangen, das sie zu verstecken versuchte.

»Versprich mir, dass ihr nichts passieren wird. Auch wenn sie eine hirnlose Tötungsmaschine wird, tut ihr niemand weh. Und du findest ein Heilmittel für das, was ihr widerfahren ist«, verlangte Cailyn.

Jace wurde durch ihre Stärke und Entschlossenheit Ehrfurcht eingeflößt und er wusste, dass er ihr alles versprechen würde.

»Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um deiner Freundin zu helfen, aber wir müssen sie unter Kontrolle halten, bis wir mehr wissen. Ich habe jahrhundertelang mit den Wissenschaftlern gearbeitet, aber das ist eine Premiere. Wir brauchen Zeit«, legte er dar.

»Ich, für meinen Teil, verspreche, dass nichts ohne deine Beteiligung passieren wird, Cai«, gelobte Elsie, packte Cailyns Aufmerksamkeit.

»A ghra, mach keine Versprechungen, die du nich’ halten kannst«, rügte Zander.

»Oh, aber ich kann dieses Versprechen halten. Ich bin immerhin deine Königin. Und du, mein König, wirst sicherstellen, dass das geschieht«, sagte Elsie süß zu ihm.

Jace beobachtete die Interaktion und spürte, wie sich seine Brust verengte. Er beneidete deren Verbindung. Er hatte niemals gewollt, dass jemand zu ihm gehörte, aber irgendwann in den vergangenen paar Monaten hatte er begonnen sich mehr zu erhoffen. Von dem Moment an, in dem er Cailyn getroffen hatte, hatte er etwas mehr als Wertschätzung einer wunderschönen, intelligenten Frau verspürt. Er musste sich daran erinnern, dass er niemals eine Frau für sich selbst haben würde. Er verdiente es nicht.

»Ich danke dir, El. Ich fühle mich besser, wenn ich das weiß«, flüsterte Cailyn, ihren Augen wurden ein bisschen matt. Diese ganze Nacht musste ihren Tribut von ihr fordern und ihr Körper war noch immer verletzt.

Ohne nachzudenken, lehnte er sich nach unten und streifte mit seiner Nase gegen Cailyns leicht spitze Nase. Sein Blick ging geradewegs zu ihrem Mund. Sie hatte ein Muttermal auf der rechten Seite ihres köstlichen Munds. Ein Mund, den er unbedingt kosten wollte. Ihr überraschtes Keuchen hielt ihn auf, bevor er entsprechend dieses speziellen Verlangens handeln konnte, und ließ seinen Blick ihre haselnussbraunen Tiefen absuchen. Er realisierte plötzlich, dass ihre Augen zu den Schlangenaugen auf seinem Stab passten. Erneut wunderte er sich über diese Frau, die in sein Leben gebracht worden war.

Die Anspannung im Raum erinnerte ihn daran, dass sie nicht allein waren. Er ignorierte das besorgte Starren von Elsie und den anderen, das er in seinem Rücken brennen spürte, und stieß die Tür mit seiner Schulter zu dem auf, was jetzt zu Cailyns Zimmer geworden war.

»Lass uns dich heilen und um dich kümmern, wollen wir?«, fragte Jace, während er versuchte sie aufs Bett zu legen. Seine Arme weigerten sich zu kooperieren, zogen sie enger an seine Brust.

Da ihm die Hälfte der Bewohner des Geländes folgten, war jetzt nicht die Zeit dem Verlangen nachzugeben. Er zwang seine Finger sich zu öffnen und legte sie behutsam aufs Bett. Sie zuckte vor Schmerz und ein leichter Schein von Schweiß bedeckte ihren Körper. Ihr Teint war sogar noch blasser geworden und er wusste, dass sie gewaltige Schmerzen hatte, dennoch gab sie kein Geräusch von sich. Er bewunderte ihre Stärke. Sogar die Krieger zickten ihn an, wenn er deren Wunden zusammenflicken musste. Diese winzige Frau verwunderte ihn weiterhin.

»Es tut mir leid. Ich werde den Schmerz wegnehmen und du wirst so gut wie neu sein«, beschwichtigte er, steckte ihr loses Haar hinter ihre Ohren, da er den Kontakt brauchte.

Ihre weiche Haut zu berühren brachte ein Gefühl von Erleichterung und beruhigte ihn, während es ihn zur selben Zeit gespannt wie eine Trommel sein ließ. Ein dunkles, heimtückisches Bedürfnis verwurzelte sich. Zum ersten Mal in seinem Leben musste er eine Frau kosten, ihren ansprechenden Körper erkunden, und sich in ihren hitzigen Tiefen verlieren. Es machte ihm höllisch Angst.

Jace hasste es, wie seine Hände nervös zitterten, als er mit ihnen an ihren Armen herunterfuhr, nicht bereit sie zu heilen und seine Ausrede sie zu berühren zu verlieren. Er hielt ihre Hände einige stille Momente lang, bevor er sich zu ihrem gebrochenen Bein bewegte. Sie war so weich und geschmeidig unter seinen Handflächen. Es brauchte große Mühe seine Lust beiseite zu schieben, bevor er seine Heilfähigkeit rief. Überraschenderweise kam seine Kraft ohne viel Mühe bereitwillig zu seinen Fingern, trotz der Energieverausgabung vom Portal. Er schickte seine Magie in ihren Körper und sein Blut wurde zu Eis, als ein Knall plötzlich alle im Raum von deren Füßen riss. Er flog von ihrer Seite und landete grob an der Wand.

»Was zur Hölle ist gerade passiert?«, murmelte Cailyn, während Jace sich beeilte an ihre Seite zurückzukommen.

»Nichts Gutes. Erinnerst du dich an die Worte, die der Fae gesprochen hat? Es war ein Zauberspruch, den ich gerade aktiviert habe«, erwiderte Jace grimmig, während alle anderen noch immer verdutzt aussehend aufstanden.

»Welche Art von Zauberspruch? Kannst du ihn rückgängig machen?«, fragte Cailyn, wobei Lethargie sie ganz klar niederdrückte.

»Ich habe keine Ahnung. Was ich dafür geben würde, um das Mystische Grimoire jetzt gleich erscheinen zu lassen«, sinnierte Jace, aber wusste es besser. Grauen ließ sich in seinem Bauch beim Gedanken nieder, was Cailyn jetzt widerfahren könnte.

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