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Schimpfkanonaden

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Wenn man den Schimpfkanonaden einer Königsberger Fischfrau ausgeliefert war, hatte man schlechte Karten, sehr schlechte Karten sogar. Für ihre Tiraden waren sie berühmt, da zog man grundsätzlich den Kürzeren.

Aber trotzdem, selbst diese Schimpfkanonaden klingen fast wie Musik. Lautmalerisch, wortgewaltig, einfallsreich hörten sie sich eigentlich nie so richtig böse an, eher schon gemütlich und augenzwinkernd. Für Außenstehende waren Zankereien zwischen Ostpreußen oft erheiternd, selbst wenn den Beteiligten der Kamm zornesrot anschwoll.

Das ging dann etwa wie folgt:

Marktfrauenpalaver Nei, so was lebt, und Goethe der ging dot! Wohl e happche dammlich was, nei so e Schafszagel, du Dämlack du, du Dummerjahn, du Duschak du obsternatscher Gnatzkopp du, du Glumskopp, Dammelskopp du begnagter Flunderkopp du vergnabstes Stintgeschling!

Du Aaskrät, Beestkrät du, du lusger Krät

so e spacheistriger Gnos und schon e Ganneff!

Nu aber pascholl dreidammliger Lachodder

sonst verwams ich dir du Pisian!

Und du, du Schabberinski halt die Schabberluk,

überhaupt, was tust so panjebratsch,

haben wir vielleicht im selben Pischkaulchen gespielt

oder Duzkeilchen zusammen gegessen?

Du Klammersacksche, giftgeschwollne olle Motte,

du griese Klunker du, du alte Ofenkrick,

du brastige Kachel, gleich werd ich richtig kurrig

du grieses Pestgesicht!

Hol blots dien Piep und blubber nich

und sing de Wacht am Rhein!

Sonst gnagt mir foorsts der Zorn im Busen

und eine innre Stimme sagt: verwalk ihr man!

Ostpreußen für Anfänger

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