Читать книгу Todesstrafe - Der zweite Fall für Schmalenbeck und Paulsen - Brigitte Krächan - Страница 11

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KAPITEL 5

Ulli beendete die Teamsitzung schon nach einer Stunde. Bisher gab es keine konkreten Spuren auf einen möglichen Täter und sein Motiv. Wie befürchtet, war die Staatanwaltschaft nicht bereit, eine Durchsuchungserlaubnis für die Konto- und Handydaten von Heinz Kömen auszustellen. Eine tödliche Erkrankung sei kein hinreichendes Motiv für einen Mord. Das Team hatte beschlossen, weiterhin im sozialen Umfeld von Wilhelm Tieck nach einem möglichen Motiv zu suchen. Sie würden alle Arbeitskollegen des Opfers befragen. Dirk hatte es übernommen, die Kommentare in den sozialen Netzwerken zum Mord an Wilhelm Tieck zu beobachten.

Da ohnehin die Ergebnisse aller Befragungen in der elektronischen Akte hinterlegt waren und jeder im Team sie dort nachlesen konnte, beschloss Ulli, dem Team eine Woche Zeit zu geben. Den Termin für die nächste Sitzung legte sie vorerst auf Montag, den Tag von Wilhelm Tiecks Beerdigung, fest.

Die Kommissarin hatte sich mit Paule in dessen Büro verabredet. Sie wollten noch einmal gemeinsam die Aktenordner von Heinz Kömen durchforsten.

„Ich hätte es getan“, Paule klappte den Ordner zu und schob ihn in die Mitte des Tisches. „Wenn ich davon überzeugt gewesen wäre, dass dieser Kerl mein Kind umgebracht hat. und wenn kein Gericht der Welt bereit gewesen wäre, ihn dafür erneut anzuklagen, dann hätte ich die Sache selbst in die Hand genommen. Besonders, wenn ich erfahren hätte, dass ich krank sei und mir die Zeit davonliefe.“

„Du bist Polizist. Du hast eine Waffe und weißt, wie man damit umgeht.“

Ulli schloss ebenfalls ihren Ordner, stand auf und dehnte ihren Rücken.

„Emma hat herumtelefoniert: Heinz Kömen war in keinem Schützenverein, keinem Jagdverein. Und er hat nie eine Waffenerlaubnis beantragt.“

Paule deutete auf den Ordner. „Kömen hat die Petitionen immer beim Landgericht abgegeben. Dieter Northe ist dort Pförtner. Ich kenne Dieter schon seit Jahren und habe ihn gestern angerufen. Er konnte sich an Kömen erinnern. Er wusste noch, wann er ihn zum letzten Mal gesehen hat. Am 14. August sei er da gewesen. Dieter hat Herrn Kömen als einen freundlichen, liebenswerten, alten Herrn beschrieben, der nie laut oder unhöflich geworden ist. Er habe am Morgen des 14. August noch lange auf der Bank beim Mahnmal gesessen. Ich habe nicht ausdrücklich gefragt, aber Dieter hörte sich so an, als würde er Kömen keinen Mord zutrauen.“

Todesstrafe - Der zweite Fall für Schmalenbeck und Paulsen

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