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Fruktose (auch: Fructose oder Fruchtzucker)

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Bei der Angabe der Inhaltsstoffe auf Etiketten werden Sie häufig dem Wort „Fruktose“ begegnen. Fruktose ist in allen Arten von Nahrungsmitteln zu finden, von „Gesundheitskost“ und Nahrungsergänzungsmitteln bis zu Junkfood und Süßigkeiten. Fruktose hat sich früher als „guter“ Zucker einen Namen gemacht, hauptsächlich, weil Fruktose nicht so sehr den Blutzucker- und Insulinspiegel erhöht, wie es bei Kristallzucker der Fall ist. Aus diesem Grund ist Fruktose der Zucker der Wahl für viele Diabetiker. Ein weiterer Grund für die Beliebtheit von Fruktose ist, dass sie als natürlicher und gesünder als Saccharose angesehen wird. Sie wird oft auch als „Fruchtzucker“ bezeichnet, was unterstellt, dass sie von Früchten statt von Zuckerrohr oder Zuckerrüben stamme und somit ein weniger verarbeiteter und natürlicherer Süßstoff sei.

Leider stimmt das Meiste davon nicht. Fruktose ist kein „natürlicher“ Zucker, beim besten Willen nicht. Fruktose wird nicht aus Früchten extrahiert und ist eines der letzten Süßungsmittel, das ein Diabetiker je verwenden sollte. Der Grund für viele dieser Falschinformationen und die Beliebtheit von Fruktose ist die clevere Marketingstrategie der Zuckerindustrie. Fruktose wird von den Lebensmittelherstellern aus dem einfachen Grund als Süßungsmittel gegenüber Saccharose bevorzugt, weil es billiger ist. Wirtschaftlichkeit, nicht die Gesundheit, ist hier der entscheidende Punkt. Fruktose ist wesentlich süßer als Saccharose und somit kostengünstiger für das Süßen von Lebensmitteln.

Das größte Märchen im Zusammenhang mit Fruktose ist, dass es sich dabei um Fruchtzucker handele, der von Früchten stamme. Fruktose wird nicht aus Früchten hergestellt. Genau wie jeder andere Zucker wird sie aus Maissirup, Zuckerrohr oder Zuckerrüben gewonnen. Die Ähnlichkeit zwischen den Bezeichnungen Fruktose und Früchte hilft im Übrigen, dieses Märchen weiter fortleben zu lassen. Ich habe schon viele Verkäufer von Gesundheitskost und Nahrungsergänzungen gehört, die behaupteten, ihr Produkt sei anderen überlegen, da es mit Fruchtzucker, also Fruktose, hergestellt worden sei.

Fruktose ist eine der am stärksten raffinierten Zuckerformen überhaupt. Ein Molekül Saccharose (Kristallzucker) besteht aus einem Molekül Fruktose und einem Molekül Glukose. Chemisch miteinander verbunden bilden beide Saccharose. Um Fruktose herzustellen, muss Zuckerrohr oder Mais raffiniert werden, und zwar als Erstes, bis man Saccharose erhält. Dann muss diese weiterverarbeitet und raffiniert werden, um sie in Fruktose und Glukose aufzuspalten. Fruktose ist so stark raffiniert, dass sie nicht mehr auf einen einfacheren Zucker reduziert werden kann. Sie ist so raffiniert, wie es nur geht. Die Behauptung, dass Früchte Fruktose enthielten, ist sachlich richtig. Bei dem natürlichen Zucker in Früchten handelt es sich meist um Saccharose, und jede Saccharose – ob sie nun von Früchten oder Maissirup stammt – besteht zu 50 Prozent aus Fruktose.

Ein weiteres Problem bei Fruktose ist, dass sie zwar nicht (wie Saccharose) den Blutzucker- und Insulinspiegel beeinflusst, aber schädlichere Auswirkungen auf die Insulinresistenz hat und das Risiko für eine Reihe von Gesundheitsproblemen wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck und Diabetes erhöht. Studien mit Tieren und mit Menschen haben gezeigt, dass große Mengen Fruktose die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, Glukose (Blutzucker) ordnungsgemäß zu regulieren, was schließlich zu einer Hyperinsulinämie (also zu erhöhtem Insulinspiegel) und zur Entwicklung einer Insulinresistenz führt. Diese Tatsache ist inzwischen so unzweifelhaft belegt, dass Forscher Fruktose bewusst nutzen, um bei Versuchstieren eine Insulinresistenz zu induzieren, sodass Bluthochdruck und Diabetes entstehen. Manche Ärzte behaupten inzwischen, dass die erhöhte Verwendung von Fruktose in allen unseren Lebensmitteln in weiten Teilen für den sprunghaften Anstieg von Diabetes verantwortlich sei, den wir in den letzten Jahren erlebt haben.

Nachgewiesen ist auch, dass Fruktose die Rate erhöht, mit der Fette in unserem Körper einer Peroxidation unterzogen werden, bei der zerstörerische freie Radikale entstehen. Sie hat negative Auswirkungen auf die Blutlipide und den Blutdruck, erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und beeinträchtigt die Nährstoffaufnahme.7

Ernährungswissenschaftlern sind die gesundheitlichen Probleme, die mit Saccharose verbunden sind, seit einiger Zeit bewusst. Als Fragen bezüglich der Unbedenklichkeit von Fruktose aufzutauchen begannen, wollten Forscher wissen, ob es die Fruktose oder die Glukose in der Saccharose ist, die die Probleme verursacht. Eine Vorstellung davon, wie schädlich Fruktose tatsächlich ist, vermittelte ein Forscherteam des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA). Unter der Leitung von Dr. Meira Field führten die Forscher Studien mit zwei Gruppen gesunder Ratten durch; einer Gruppe wurden hohe Mengen Glukose in ihrem Futter verabreicht und der anderen hohe Mengen Fruktose.

Bei den Tieren in der „Glukose-Gruppe“ stellten die Forscher keine Veränderung fest. In der „Fruktose-Gruppe“ waren die Ergebnisse hingegen verheerend: Junge männliche Ratten waren außerstande, bis zum Erwachsenenalter zu überleben. Sie litten unter Anämie (Blutarmut), einem hohen Cholesterinspiegel und einer Herzhypertrophie (ihr Herz vergrößerte sich, bis es riss). Bei ihnen war auch eine verzögerte Hodenentwicklung zu verzeichnen. Dr. Field erklärt, dass Fruktose in Kombination mit Kupfermangel bei den im Wachstum begriffenen Tieren die Kollagenproduktion beeinträchtige. Kollagen liefert die Eiweißmatrix, auf der alle Organe und Gewebe aufgebaut sind. Beim Menschen ist Kupfermangel unter denen verbreitet, die eine Menge Fertiggerichte essen (wozu die meisten heute tendieren). Die Körper der Ratten „zerfielen“ mehr oder weniger. Die Weibchen waren nicht so stark betroffen, sie waren jedoch nicht in der Lage, sich fortzupflanzen.

„Mediziner meinen zwar, Fruktose sei für Diabetiker besser als Zucker“, sagt Dr. Field, „aber jede Zelle im Körper kann Glukose im Stoffwechsel abbauen. Die gesamte Fruktose muss jedoch in der Leber verstoffwechselt werden. Die Leber der Ratten, die sehr fruktosehaltige Nahrung erhalten hatten, sah jedoch wie die Leber von Alkoholikern aus, voller Fetteinlagerungen und zirrhotisch.“8

Wenn Saccharose konsumiert wird, werden die Glukose- und Fruktosemoleküle aufgespalten. Die Glukose geht direkt in den Blutkreislauf, wo sie von den Zellen aufgenommen und als Brennstoff verwendet wird. Die Fruktose muss jedoch zuerst in Glukose umgewandelt werden, bevor sie von den Zellen genutzt werden kann. Sie zirkuliert nicht im Blutkreislauf, sondern geht direkt zur Leber. Hier wird sie in Glukose und Fettsäuren umgewandelt. Tatsache ist, dass Fruktose eher in Fett als in Glukose umgewandelt wird. Ein Großteil der Fruktose, die Sie essen, wird direkt in Fett umgewandelt und als Körperfett gespeichert. Dies erklärt, warum Fruktose den Blutzuckerspiegel nicht so erhöht wie Saccharose und andere Zuckerformen.

Sie erhöht jedoch den Triglyceridspiegel im Blut (Fett), und zwar mehr als der Verzehr von Fett. Die große Menge an Fett, das durch den Fruktosestoffwechsel produziert wird, verstopft die Leber und führt zu einer Fettlebererkrankung, die der durch Alkoholmissbrauch verursachten Schädigung ähnelt. Ärzte sprechen von einer nicht alkoholbedingten Fettleber, um sie von der Erkrankung zu unterscheiden, die durch übermäßigen Alkoholkonsum verursacht wird. Zusätzlich zu dem übermäßigen Fett verursacht Fruktose eine Leberzirrhose (Entzündung) und eine Leberfibrose (Vernarbung).9, 10

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Fruktose, insbesondere in Form von fruktosehaltigem Maissirup, ist in einer breiten Palette von Lebensmitteln und Getränken zu finden, darunter Fruchtsäfte, Limonade, Marmelade, Desserts, Müsli, Brot, Joghurt, Salatdressings, Ketchup und Mayonnaise. Im Durchschnitt konsumiert jeder US-Amerikaner 54 Pfund fruktosehaltigen Maissirup pro Jahr. In den letzten 40 Jahren, seit Einführung von fruktosehaltigem Maissirup als billigem Süßungsmittel, sind die Fettleibigkeitsraten in die Höhe geschnellt. Den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zufolge erfüllten etwa 15 Prozent der Bevölkerung in den USA im Jahr 1970 die Kriterien von Fettleibigkeit; heute werden rund ein Drittel der erwachsenen US-Amerikaner als fettleibig betrachtet. Manche Forscher sind der Überzeugung, dass dies zum Teil der dramatisch gestiegenen Verwendung von Fruktose bei der Lebensmittelherstellung geschuldet ist.

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Nicht alle Süßungsmittel und Süßstoffe sind gleich, wenn es um die Gewichtszunahme geht. Forscher der Princeton University haben nachgewiesen, dass Ratten, die Zugang zu fruktosehaltigem Maissirup hatten, erheblich mehr zunahmen als jene, die Zugang zu Saccharose hatten, selbst wenn die Kalorienzufuhr insgesamt gleich war.11 Zusätzlich zu einer erheblichen Gewichtszunahme führte der langfristige Konsum von fruktosehaltigem Maissirup auch zur abnormalen Zunahme von Körperfett, insbesondere im Bauchbereich. Dies leuchtet ein, da Fruktose vorzugsweise von der Leber in Fett umgewandelt wird.

„Manche behaupten, fruktosehaltiger Maissirup unterscheide sich nicht von anderen Süßungsmitteln oder Süßstoffen, wenn es um Gewichtszunahme und Fettleibigkeit geht; unsere Ergebnisse verdeutlichen jedoch, dass dies einfach nicht stimmt“, sagt Dr. Bart Hoebel, Spezialist für die neurowissenschaftliche Forschung zu Appetit, Gewicht und Zuckersucht an der Princeton University. „Wenn Ratten fruktosehaltigen Maissirup in Konzentrationen trinken, die deutlich unter denen liegen, die in Limonade enthalten sind, werden sie fettleibig – jede einzelne von ihnen, durch die Bank. Selbst wenn Ratten eine sehr fetthaltige Nahrung erhalten, sieht man das nicht: Sie nehmen nicht alle zu.“

Bei der Princeton-Studie entsprach die Zuckerkonzentration in der Saccharose-Lösung der, die in den meisten alkoholfreien Getränken zu finden ist. Die Fruktose-Lösung war jedoch nur halb so konzentriert wie bei den meisten Limonaden und führte im Vergleich aber dennoch zu einer weit stärkeren Gewichtszunahme und Ansammlung von Körperfett.

Bei Langzeitstudien von mehr als 6 Monaten zeigten Tiere, die mit zusätzlicher Fruktose gefüttert wurden, Anzeichen eines gefährlichen Krankheitsbildes, das beim Menschen als metabolisches Syndrom (Stoffwechselsyndrom) bekannt ist und mit abnormaler Gewichtszunahme, mit erhöhtem Anstieg des Triglyceridspiegels und Fettablagerungen (insbesondere von viszeralem Fett um den Bauch herum) einhergeht. Vor allem männliche Ratten nahmen „ballonförmig“ zu. Tiere, die Zugang zu Fruktose hatten, nahmen um 48 Prozent mehr zu als diejenigen, die normale Nahrung erhielten. Auf den Menschen übertragen, bedeutete dies, dass eine Person, die 90 Kilo wiegt, um weitere 43 Kilo zunehmen würde! Die Ratten wurden nicht nur dick, sie wurden fettleibig.

Wenn Sie das nächste Mal ein Etikett mit der Angabe von Inhaltsstoffen lesen und darunter Fruktose finden, bedenken Sie: Wenn Sie dieses Produkt essen, wird die Fruktose als Speckpolster in Ihrem Hüft- und Bauchbereich enden …

Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett

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