Читать книгу Natti - Camilla Gripe - Страница 6

4

Оглавление

Dank eines neuentdeckten Coca-Cola-Flecks wurde der Preis für die Teppichreinigung teurer, als Natti berechnet hatte. Die ganze Prozedur würde sechshundert Kronen kosten! Als sie dieses Urteil vernahm, schrumpfte sie um mehrere Zentimeter. Alles, was sie besaß – für einen Teppich!

Die beiden Männer von der Reinigungsfirma tauschten Blicke aus. Schließlich ergriff der ältere das Wort und reduzierte den Preis auf die ursprüngliche Summe, plus siebzehn Kronen fürs Material.

»Bin ja selbst mal jung gewesen«, sagte er, als Natti ihre Dankbarkeit zum Ausdruck brachte. »Aber für so ein Leben bist du doch noch ein wenig zu jung«, fügte er barsch hinzu.

»Das mit dem Teppich, das war aber nicht ich«, sagte Natti mit dünner Stimme.

»Gut, aber man kann sich seine Freunde doch aussuchen, oder nicht? Wie willst du all das andere wieder in Ordnung bringen?« Sein Blick wanderte über die Verwüstung: Bilder, die schief hingen, der Tisch mit seinem neuen Muster aus Ringen, Schallplatten ohne Hüllen und Hüllen ohne Schallplatten, die dahinsiechenden Topfpflanzen, die anstelle von Wasser mit Zigarettenstummeln und Drinks hatten vorlieb nehmen müssen, die leeren Flaschen und Gläser, die überquellenden Aschenbecher und die Überreste von Süßigkeiten, Chips und Hamburgern.

»Nachher kommt eine Freundin vorbei und hilft mir«, sagte Natti und versuchte zuversichtlich zu klingen.

»Hoffentlich kannst du dich auf die verlassen!«

Der Reinigungsmann war wirklich freundlich. Er sah fast etwas mitgenommen drein. Auf dem Weg zur Wohnungstür erblickte er die bedauernswerte verbogene Stehlampe, die ihren Schirm verloren hatte und die jemand als Kleiderständer und später auch als Tanzpartner benützt hatte. Der Reinigungsmann packte sie mit seinen kräftigen Fäusten und bog sie wieder gerade.

»Sieh zu, daß du den Lampenschirm wiederfindest!« sagte er und nickte ihr zum Abschied zu.

Diesen beiden hilfsbereiten Reinigungsmännern hatte sie es zu verdanken, daß sie jetzt achtzig Kronen übrig hatte, statt pleite zu sein. Im Hinblick auf die Summe, die sie benötigte, war es nicht viel, aber immerhin besser als nichts. Vor allem weckte es eine gewisse Zuversicht, und die hatte sie bitter nötig.

Kaum war sie allein, stürzte sie ans Telefon. Jetzt mußte sie versuchen, diese zuverlässige Freundin auch tatsächlich herzuzaubern!

Natti

Подняться наверх