Читать книгу Fuck you, morbus bechterew, CFS, Krebs, KPU, burnout, PMS, SMA, Arthrose, Tourette, MS, CORONA & Co.! - Carl-Maria von Görlitz - Страница 10
ОглавлениеMein Name ist Carl-Maria von Görlitz…
Entschuldige bitte! Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Pardon. Mein Name ist Carl-Maria von Görlitz und der stimmt natürlich auch nicht. Wurde am 29. Februar irgendwann geboren und relativ alt – also so zwischen 10 und 80 Jahre. Mein Geschlecht ist – wie du schon aus dem Namen ableiten kannst – ein bisschen männlich und ein bisschen weiblich. Je nachdem, welche Person ich gerade verkörpere. Manchmal das eine mehr – manchmal mehr das andere. Genau möchte ich mich da nicht festlegen. Warum? Na weil ein Mann nicht das „haben“ kann, was eine Frau betrübt und eine Frau nicht das, was einen Mann zur Weißglut bringt.
Ja, und ich bin – leider – krank. Was ich habe? Frag doch lieber: was mir fehlt? Mir fehlt Öl im Motor, eine saubere Scheibe, Luft auf den Rädern, Öl im Getriebe und: lupenreines Benzin im Tank. Und weil mir das fehlt, habe ich etwas, was ich nicht haben möchte: Ärger an der Backe. Ärger mit meinem Auto. Ärger, mich fortzubewegen, ohne dabei Schwierigkeiten zu haben. Ich fahre nicht, ich fluche! Bin sauer! Schmerzen. Unzufriedenheit. Niedergeschlagenheit. Müdigkeit. Schlaflose Nächte. Bewegungseinschränkungen. Pilze. Infektionen. PTBS. Organausfälle. Allergien. Asthma. Rosacea. Perianale Thrombosen. Rhagaden. Aphten. Entzündungen. Osteoporose. Warzen. Lagerungsschwindel. Schizophrenie. Multiple Sklerose. Häufige Infektionskrankheiten. Regelschmerzen. PMS. Nasenpolypen. Bandscheibenvorfälle. Rückschmerzen. Diabetes. Parkinson. Herzrhythmusstörungen. Herzinfarkt. Krebs. Permanente Müdigkeit. Migräne. Ich stottere – gut, dass ich wenigsten noch flüssig schreiben kann. Und die eine Krankheit – hab ich leider vergessen, wie sie heißt… Ja und dazu eine ganze Latte von Autoimmunkrankheiten, wie zum Beispiel auch Morbus Bechterew.
Was jetzt? Das hat doch aber alles nichts mit einem Auto zu tun? Doch. War ja auch nur eine Metapher, die Beschreibung mit dem Auto am Anfang. Aber das hast du dir ja bestimmt schon gedacht. Naja. Ich war eben auch mit meinem „Auto“ in der „Werkstatt“ und leider oft nur so bedient worden, wie ich es oben beschrieben habe. Bitte verstehe mich jetzt nicht falsch. Es ist mir überhaupt nicht daran gelegen, die obige Werkstatt schlecht zu reden. Nein. Das hat sie sich nicht verdient. Die Mitarbeiter dort sind lieb und nett und versuchen wirklich nach Kräften zu helfen. Eben ihr Bestes zu tun. Warum ich dann nicht zufrieden bin? Naja, weil mein „Auto“ eben noch nicht den Zustand hat, den es mal hatte, als es noch neu war. Zumindest aber, wo es noch problemlos fuhr! Einen Schuldigen suchen. So, so. Na klar: immer ist jemand anderes Schuld. Nur nicht ich selber. Du kennst das bestimmt. Du hast irgendeinen Blödsinn im Straßenverkehr gemacht und weißt genau: das war dein eigener Bockmist! Was sagst du den Anderen, deinen Kollegen auf Arbeit zum Beispiel? „Der Idiot in dem roten Porsche! Der hat…“ oder „Die scheiß neuen Reifen…“, „Plötzlich war der Asphalt ganz anders und ich konnte gar nichts mehr machen…“. Und selbst wenn es so gewesen wäre: was hilft´s? Du bist verantwortlich für das, was du tust! Und auch für das, was du lässt! Im Straßenverkehr. Bei deinem Auto. Und erst recht bei deinem Körper! Und den wollen wir uns auf den nächsten Seiten mal etwas genauer anschauen.
Und wer du bist…
Ein lebendes Wesen, welches genetisch und manchmal auch verhaltenstechnisch verglichen mehr mit einem Menschen zu tun hat, als du dir vorstellen kannst. Notgedrungen bist auch du weder männlich noch weiblich. Du bist „ES“. Das Hausschwein Friedel. Also nicht Friedolin oder Friedoline. Nein, einfach nur Friedel.
Wie und wann alles begann…
Klare Antwort. Mit der Geburt am 29. Februar in genau diesem, oben beschriebenen Jahr. Spielt wahrscheinlich auch nicht so die Rolle. Wichtiger ist wohl, dass ich schon als Kind feststellen konnte, dass ich anders als andere Kinder war: häufiger krank, weniger leistungsfähig. „Du bist zu schnell gewachsen!“ „Deine Mutter hatte auch schon Osteoporose!“ „Du bist mit deinem Rücken ganz dein Vater!“ Wenn ich noch ein bisschen länger überlege und alle Sprüche aufschreibe, die ich sammeln durfte, wird das Buch zu langweilig. Kurzum: eines war den Sprüchen gemeinsam: es ging immer nur darum, dass du sowieso nichts dagegen machen konntest, weil es eben genauso vorherbestimmt sei. Erblich eben: Die Schmerzen beim Mitfahren im Auto, die häufigen Erkältungen. Die Leistungskontrollen im Sportunterricht, die ich mit „angezogener Handbremse“ zu erledigen hatte…
Soweit zur Variante Nummer eins einer möglichen Antwort auf die Zwischenüberschrift.
Und dann gibt es noch einen Beginn. Dieser Beginn war ein anderer Beginn als der hier obendrüber. Er sollte ein Neubeginn eines gesunden, schmerzfreien und erfüllten Lebens werden – letzteres zumindest bezogen auf die Gesundheit. Eigentlich begonnen – und das ist nun Variante zwei - hat „es“ erst, als ich anfing, die Entscheidungen der „Götter in Weiß“ zu hinterfragen. Und das, nach dem ich doch immer treu und brav so viel wie möglich von den wohlgemeinten Ratschlägen dieser Damen und Herren berücksichtigt habe. Warum nun auf einmal nicht mehr – warum wohl dieser neue Trend, nicht mehr auf studierte Fachleute zu hören?
Vielleicht einfach deshalb, weil ich gespürt habe, dass sie mir nicht mehr weiterhelfen können? Und nicht nur das. Oftmals habe ich sogar erleben müssen, dass sich der Zustand meines Körpers nach deren gut gemeinter Hilfe enorm verschlechtert hat.
Was denn nun: sprechen wir über Autos oder über Körper? OK. Wir einigen uns ab sofort auf „Köper“. Einverstanden? Und da ich ja – wie schon beschrieben – nicht männlich ODER weiblich bin, nicht jung ODER alt bin – sondern eben immer beides und im Grunde genommen eine Zusammenführung mehrerer Menschen mit ihren Leiden und Geschichten verkörpere, die ich im Laufe meines Leben seit diesem besagten 29. Februar habe kennen lernen dürfen, bleibe ich ab sofort wieder bei MIR. Beim Menschen. Beim Menschen, der all die Geschichten über Krankheiten und Genesung verkörpert, die an ihn herangetragen wurden. Die ICH als dieser Mensch somit erlebt habe. (Vergiss nebenbei bemerkt an der Stelle, die jetzt gleich kommt, nicht das, was ich oben gesagt habe! „alles nur erstunken und erlogen…“) Denn das sei an dieser Stelle schon mal verraten: Dieses Buch wollte ich erst schreiben, wenn klar ist, dass ich mit diesem Buch anderen Hausschweinen helfen kann und ich das selbst als bestes Beispiel dafür belege. Nicht früher. Niemand soll enttäuscht werden. Niemand, der den Mut hat, meinem Weg zu folgen. Jeder muss verstehen, dass es nicht von allein eine Wendung zum Guten, zur Gesundheit geben wird. Niemand sollte glauben, dass es Wunder gibt – egal welcher Einsatz dahinter stand. Und niemand sollte glauben, dass es ab sofort besser wäre, seinen vertrauten Arzt zu meiden. Heilen kann auch ich dich nicht. Das kann überhaupt niemand! Mein Freund Thomas, sagte zu mir: „Heilen kann dich niemand! Wir können deinem Körper nur helfen, sich selbst zu heilen!“ Und er sollte Recht behalten… Aber sag mir bitte,