Читать книгу Kein Tag zum Verlieben - Carmen Sommer - Страница 5

Die Geschwister Haberfild

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„Hallo, kann ich behilflich sein?“, fragte eine junge Frau, als sie den Laden betraten.

Mo fiel sofort auf, wie hübsch sie war.

„Wir suchen ein paar Möbelstücke für unser Häuschen.“, teilte ihr Mo mit.

„Oh, sie sind die beiden, die heute angekommen sind. Freut mich sehr, sie kennenzulernen. Ich bin Valentina und helfe hier ab und zu aus. Bitte, sehen sie sich in Ruhe um. Wenn sie Fragen haben, stehe ich jederzeit zur Verfügung.“, wurden sie freundlich begrüßt.

„Ich bin Mona.“

„Ich Anna.“

Alle reichten sich die Hand.

Mo und Anna schauten sich um. Hatte Emma nicht gesagt, dass dieses Geschäft ihrem Sohn gehört? Aber er war nirgends zu sehen. Machte er die Möbel alle selbst?, stellte sich Mo die Frage.

„Schau dir dieses Bett an, Mo. Ist es nicht himmlisch? Und der Schrank würde gut dazu passen.“

„Ja. Genau dein Geschmack. Ich habe auch etwas gefunden, für unser Wohnzimmer. Sieh es dir an.“

Mo zog Anna mit sich.

Beide verbrachten viel Zeit in dem Laden und fanden alles, was sie benötigten. So gaben sie bei Valentina ihre Bestellung auf und verließen das Geschäft wieder.

Als sie nach Hause kamen, fuhr gerade ein Wagen davon.

„Wollte da jemand zu uns?“, fragte Mo.

„Sieht so aus.“

Sie betraten das Haus, machten sich einen Kaffee. Dann öffneten sie die Tür zur Terrasse und staunten.

„Schau dir das an. Jemand hat diese Gartenmöbel hingestellt. Sie sehen hübsch und bequem aus. Wir werden sie gleich mal testen.“, lachte Mo.

So setzten sie sich auf die Terrasse und blickten in den kleinen hübsch angelegten Garten.

„Den hat bestimmt Emma und Erik angelegt.“, meinte Anna.

„Denke ich auch. Sie sind nett, die Beiden. Ob das Haus ihnen gehört?“

„Keine Ahnung. Aber warum wohnen sie dann nicht hier? Mo, ich bin so gespannt auf morgen. Auf unseren neuen Arbeitsplatz. Du nicht auch?“, wollte Anna wissen.

„Natürlich. Ich bin so neugierig, wie unser Chef ist und wie viele Mitarbeiter dort beschäftigt sind.“

Am nächsten Morgen wurden Mona und Anna von einem Wagen abgeholt. Die Fahrt dauerte nicht lange und sie waren an ihrem neuen Arbeitsplatz angelangt.

„Das Gebäude sieht genau so hübsch aus, wie unsere Wohnung.“, stellte Mo fest.

„Sie werden erwartet.“, sagte der Fahrer.

Also betraten sie das Gebäude und standen direkt in einem leeren Büro. Der Raum war groß und hell und es standen vier Schreibtische darin, aber niemand war zu sehen.

„Kommen sie nur herein.“, rief eine Stimme aus dem angrenzenden Zimmer, bei dem die Tür etwas offen stand.

Mo klopfte an und sie traten ein.

Hinter einem Schreibtisch saß ein Mann und schaute auf ein Stück Papier, dass vor ihm lag.

„Setzen sie sich.“, zeigte er auf zwei Stühle vor seinem Tisch.

Anna und Mona setzten sich und schauten sich fragend an.

Dann hob er seinen Kopf und schaute beide an.

Mo und Anna waren überrascht, wie jung er war und nicht nur das, er sah auch noch verdammt gut aus.

„Sie sind also Mona Winter und Anna Farmer. Freut mich sehr, dass sie endlich hier sind. Mein Name ist Leon Haberfield.“

Er schüttelte beiden die Hände.

„Wer von ihnen ist jetzt wer? Man hat mir zwar Unterlagen von ihnen geschickt, aber kein Foto dazu.“, lachte er.

„Ich bin Mona und, dass ist Anna.“, klärte Mo ihn auf.

„Prima, dann wäre das ja geklärt. Ich nehme an, sie haben ihren Arbeitsplatz schon beim reinkommen

gesehen?“

„Ja. Aber wo sind denn die anderen Mitarbeiter?“

„Oh. Sie sind unterwegs. Wir sind ein ganz junges Team. Heute Nachmittag werden sie zurück sein, dann werde ich sie miteinander bekannt machen. Ich glaube, dass sie sich gut verstehen werden. Jetzt weise ich sie schon mal in ihre Arbeit ein. Sie kennen sich ja mit der Materie aus. Es ist nicht anders, wie in ihrem alten Job, außer, dass sie auch raus fahren müssen, um sich die entsprechenden Gebäude anzusehen und zu bewerten. Es wird ihnen sicherlich gefallen, nicht nur am Schreibtisch zu sitzen. Auch mit Kunden haben sie zu tun. Das wird doch hoffentlich kein Problem sein?“

„Nein, natürlich nicht.“, sagten Beide gleichzeitig.

„Was sagen sie zu ihrem Aufgabenbereich?“

„Wow. Ich bin begeistert. Dann hat sich unser Umzug hierher wirklich gelohnt.“, starrte Mo ihn an.

„Und unser Studium und Ausbildung auch.“, fügte Anna freudestrahlend hinzu.

„Ich wusste es.“, lächelte Leon.

„Was?“, schaute Mo ihn fragend an.

„Nun, dass der Job euch gefallen würde und ihr begeistert seit. Dann herzlich willkommen, in unserem Team.“, schüttelte er die Hände der Beiden.

Sofort beredete Leon die Aufgaben mit Mo und Anna. Sie sollten am nächsten Tag schon gleich zusammen zu einem Haus fahren, um es in Augenschein zu nehmen.

Dafür mussten sie noch einige Schreibarbeiten erledigen.

„Ach noch was. Außer diesem Termin morgen, werden sie in Zukunft getrennt von einander arbeiten. Ist das ok?“

„Aber ja.“

„Dann, los geht‘s. An die Arbeit.“

„Darf ich sie noch etwas persönliches fragen?“

„Klar. Was wollen sie wissen, Mona?“

„Sind sie mit Emma und Erik Haberfield verwandt?

„Ja. Das meine Eltern.“

„Oh.“, sagte Mo nur.

Leon verschwand wieder in seinem Zimmer.

„Wow. Anna. Wir haben einen Glücksgriff getan, als wir uns für diese Job entschieden haben.“

„Das kann man wohl sagen. Hast du bemerkt, wie super unser Chef aussieht? Man könnte sich direkt in ihn verlieben, was ich natürlich nicht tue.“, grinste sie.

„Anna, wir sind nicht hier, wegen ihm. Heute ist kein Tag um sich zu verlieben. Auch morgen nicht und übermorgen nicht.“, schaute Mo Anna ernst an.

„Hab‘s verstanden. Wir sind hier, um zu arbeiten.“

„Genau.“

Beide studierten ihren Arbeitsauftrag und sahen sich das Haus, um das es ging genauer auf den beiliegenden Bildern an. Es hatte etwas, das Haus. Da konnte man viel daraus machen. Mo war bespannt, wie es von innen aussah. Sie freute sich schon auf morgen.

„Wie kommen wir eigentlich zu diesem Haus? Bekommen wir einen Wagen? Zu Fuß können wir ja schlecht gehen.“, fragte Anna.

„Wir werden es schon noch erfahren.“

Am späten Nachmittag kam einer der zwei anderen Mitarbeiter, ungefähr in ihrem Alter, und stellte sich vor.

„Hey. Ihr seid die Neuen? Ich bin Fabian.“

„Hey, Mona.

„Hey, Anna.

„Wie gefällt euch die Gegend? Wenn ihr wollt, kann ich euch in den nächsten Tagen einiges zeigen.“, bot er sich gleich an.

„Fabian. Halte dich etwas zurück. Wo ist Sandra?“, fragte Leon nach, der mitangehört hatte, was Fabian gesagt hatte.

„Jawohl Chef. Ich wollte nur höflich sein. Sandra müsste jeden Moment kommen.“, lachte er.

„Hier bin ich schon. Gibt es etwas, Leon, was du mit mir besprechen willst?“, fragte Sandra.

„Nichts bestimmtes. Ich wollte euch miteinander bekannt machen.“

Leon stellte Mo und Anna vor.

„Oh. Hey. Freut mich. Ich bin Sandra.“, reichte sie Mo und Anna gleich die Hand.

„Das ist das ganze Team. Ihr seht, wir sind ein junges Team und müssen deshalb ganz besonders gut arbeiten, damit wir Erfolg haben.“

„Ist klar.“, nickte Mona zustimmend.

„Wir tun unser bestes.“, fügte Anna hinzu.

„Prima. Ich habe einen Tisch für heute Abend bestellt. 19.00 Uhr, bei Gordon. Ich erwarte euch alle dort. Ihr müsst nur die Straße runter gehen, dann fällt es euch gleich auf.“, lud Leon alle ein.

„Oh super, Chef. Danke.“, zwinkerte Fabian Mo und Anna zu.

„Vielen dank.“, meldeten sich auch Anna, Mo und Sandra.

Am Abend traf man sich bei Gordon. Leon war schon anwesend und wartete auf alle.

„Ihr habt es also gut gefunden, wie ich sehe. Fabian und Sandra müssten auch jeden Moment kommen. Ich habe uns etwas zusammenstellen lassen, damit ihr mal von

Gordons leckeren Speisen probieren könnt. Ihr werdet begeistert sein.“

„Ich hätte mal eine Frage?“, Mo war neugierig.

„Ja?“

„Wieso wurden ausgerechnet wir hierher geschickt. Welche Verbindung besteht zwischen ihnen und unserem alten Chef?“

„Ah, da will jemand alles genau wissen. Ok, Mona. Ich darf doch Mona sagen. Wir nennen uns alle hier beim Vornamen. Gerd Seibel ist der Bruder meiner Mutter. Es gibt da noch einen Bruder. Der lebt weit weg von hier und arbeitet in dem gleichen Metier, wie wir. Da Gerd wusste, dass wir noch junge erfahren Leute suchten, hatte er diesen Vorschlag gemacht. So sind sie hierher gekommen. Ach und noch was, ich bin Leon und wir duzen uns auch alle hier.“

„Ich verstehe.“

Endlich kamen auch Sandra und Fabian.

Das Essen kam auf den Tisch und Mo und Anna mussten von allem probieren. Sie waren begeistert.

„Es schmeckt vorzüglich.“, staunte Mo.

„Ja, wirklich. Wir werden wohl öfter hier erscheinen.“, lachte Anna.

„Ich habe gehört, dass ihr schon im Möbelladen meines Bruders ward, dann habt ihr ihn sicher schon kennengelernt?“

„Nein. Nur eine junge Frau hat uns empfangen.“, schüttelte Mo den Kopf.

„Schade. Er war schon sehr gespannt auf euch. Er arbeitet mit uns zusammen. Reparaturen und Renovierungen an den Häusern übernimmt er mit seinen Leuten zusammen. Valentina habt ihr dann schon begrüßt. Sie ist unsere Schwester. Ihr seht also, wir sind ein großes Familienunternehmen, dass im Aufbau ist. Einer hilft dem anderen.“

„So ist es. Und ich bin der Freund von Valentina.“, meldete sich Fabian.

„Ich nehme an, dass du dann die Freundin von, wie heißt der Bruder nochmal, bist.“, wandte sich Anna an Sandra.

„Nein. Das wäre wohl zu viel des Guten. Wir sind alle nur befreundet.“, lachte Sandra.

„Mein Bruder heißt Liam. Er wird nachher noch vorbei kommen.“, sagte Leon so nebenbei.

„Ihr habt also alles in dem Laden gefunden, was ihr euch vorgestellt habt?“, wollte Sandra wissen.

„Ja. Die Sachen sind sehr schön und nicht alltäglich.

Wir werden wohl noch ein paar mal dort reinschauen.“, lächelte Mona.

„Schön, dass euch meine Möbel gefallen.“

Plötzlich stand Liam hinter Mo. Sie hatte ihn nicht kommen sehen und drehte sich um.

„Hey, ich bin Liam. Leons Bruder. Freut mich, euch zu sehen. Heute Mittag hat es ja nicht geklappt.“, reichte er Mo und Anna die Hand.

„Hey, ich bin Mo.“

„Hey, ich bin Anna.“

„Mo? Ich nehme an eine Abkürzung?“

Er setzte sich neben Mo.

„Mona. Mein Name ist Mona.“, erklärte sie schnell.

„Mona.“, wiederholte er und schaute sie etwas länger an.

„Ihr seid also von der Großstadt in diese kleine Stadt gekommen. Hoffentlich vermisst ihr nicht euer dortiges Leben? Ich kann mir gut vorstellen, dass das Nachtleben dort ganz interessant war.“, stellte Liam fest.

„Wer es liebte. Wir waren eher die etwas ruhigeren. Wir waren oft mit unseren Freunden unterwegs, aber bestimmt nicht die ganze Nacht.“, meldete sich Anna.

„Und wir suchten keine Abenteuer.“, fügte Mo hinzu.

Warum sie das jetzt sagte, wusste sie selbst nicht.

„Schön zu wissen.“, grinste Liam.

Leon schaute von Liam zu Mona.

„Habt ihr ein Problem?“

„Nein, überhaupt nicht.“, antwortete Mo.

„Dafür ist es noch zu früh. Wir werden sehen, wie wir zusammenarbeiten. Vielleicht kommen dann die Probleme.“, schaute Liam Mona von der Seite an.

„Das denke ich nicht, Liam. Sie sind beide gut ausgebildet.“, schüttelte Leon mit dem Kopf.

Er verstand gerade seinen Bruder nicht. Der war sonst immer sehr freundlich, zurückhaltend und zuversichtlich. Warum benahm er sich gerade so schroff Mona gegenüber? Nach dem Essen bedankten und verabschiedeten sich Anna und Mona und gingen in ihre Wohnung zurück. Leon konnte sie nicht zum Bleiben überreden. Mo wollte unbedingt nach Hause, Anna wäre gerne noch geblieben.

Am anderen Morgen gingen beide zu Fuß zur Arbeit. Es war nicht weit und der Tag war wieder wunderschön.

„Was hältst du eigentlich von Liam? Er sieht nicht übel aus.“, fragte Anna, als sie unterwegs waren.

„Was soll ich von ihm halten. Ich kenne ihn doch gar nicht. Mir ist er auf jeden Fall nicht sehr sympathisch. Aber dir scheint er ja zu gefallen. Du hast dich doch ganz gut mit ihm unterhalten.“

„Stimmt. Ich finde ihn sehr nett und freue mich schon auf die Zusammenarbeit mit ihm und seinem Team.“

„Ja.“

Mo antwortete nur kurz. Sie wollte gar nicht über Liam reden. Sie hatten ihr Büro erreicht und machten sich sofort an die Arbeit.

„Hey, ihr Beiden. Heute könnt ihr zu diesem Gebäude fahren, dass ihr ja schon auf den Bildern gesehen habt. Ein Wagen steht zur Verfügung. Ihr könnt also sofort losfahren.“, begrüßte sie Leon.

„Alles klar.“

Mona nahm den Autoschlüssel entgegen und sie fuhren los. Nach ca. 1 Stunde hatten sie das Ziel erreicht.

Kein Tag zum Verlieben

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