Читать книгу Sanfte Fohlenausbildung - Caroline Sperling - Страница 18
Die regelmäßige Hufpflege
Оглавление„Ohne Huf – kein Pferd“, so lautet ein alter Spruch aus dem Volksmund. Die Hufe sind das Fundament, sie tragen ein Pferdeleben lang ein enormes Gewicht. Daher sollte man auf die Gesunderhaltung der Hufe von klein auf großen Wert legen. Fehlstellungen − zum Beispiel ein Bockhuf, ein zu steiler Huf, bei dem die tiefe Beugesehne verkürzt ist − können meist im jungen Alter, wenn man sie erkennt, gut korrigiert werden. Ist ein Pferd erst einmal ausgewachsen, sind starke Fehlstellungen schwieriger zu beheben, weil der Huf sowie die Bänder und Sehnen, die eng mit der Hufstellung zusammenhängen, viel weniger Formbarkeit und Elastizität besitzen.
Über eine regelmäßige Hufbearbeitung hinaus spielen zwei weitere Punkte für eine gesunde Hufentwicklung eine wichtige Rolle: Zum einen sollten Fohlen und Jungpferde die Möglichkeit haben, über viele verschiedene Untergründe laufen zu können − beispielsweise Beton, Strohbett, Wiese, Sand, Schotter oder Erde. Wichtig ist, dass die Mehrzahl der Böden nicht zu weich ist. Steht ein Jungpferd ausschließlich auf weichem Untergrund, kann dies zu einer Hyperextension (Durchtrittigkeit) führen. Auße dem brauchen Sehnen und Bänder für ihr Wachstum Zugreize, also die Arbeit der Muskeln. Deshalb ist genügend Bewegung so wichtig. Boxenfohlen leiden häufiger unter erworbenen Fehlstellungen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass der Hufbearbeitung im Fohlenalter leider viel zu wenig Beachtung und Wichtigkeit beigemessen wird. Daher will ich an alle Fohlenbesitzer appellieren, dass sie frühzeitig das Hufegeben trainieren, regelmäßig die Hufe auskratzen, was auch eine Hufpflege darstellt, und dass sie von Anfang an regelmäßig die Hufe des Fohlens durch einen Fachmann kontrollieren lassen. Dies ist der entscheidende Beitrag für ein langes, gesundes Hufwachstum.
Eine anfängliche Fühligkeit nimmt ab, wenn Pferde regelmäßig über unterschiedlich harte Böden laufen müssen. (Foto: Christiane Slawik)