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Einführung

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Ganz friedlich liegt sie auf ihrem Bett, auf ihre Lieblingsseite gedreht, ihre rechte Seite. Ihr nackter Körper ist mit einem Laken bedeckt. Dennoch zeichnen sich ihre wunderschönen weiblichen Formen deutlich darunter ab.

Wie der Arzt sagt, ist ein spitzer Gegenstand von hinten in ihren Körper bis zum Herz eingedrungen. Eine kaum bemerkbare Stichwunde und kaum Blut sind zu bemerken. Ihr Gesicht ist friedlich mit einem Lächeln versehen, fast so, als hätte sie sich dieses Ende gewünscht. Fast so, als würde sie sich jetzt an dem erhofften Ort befinden, Ihrer Sehnsucht, ihrer Träume, hoch oben über uns allen schwebend, vergeistig und der Hülle entledigt. Zeit ihres Lebens war sie so schön, dass es einer mentalen Belastung gleichkam, der sie nie ausweichen oder sich darüber erheben konnte. Selbst Helena hätte verstohlene Blicke ausgesandt.

Gott hatte Clodia alles Menschenmögliche mit auf den Weg gegeben, nein, fast alles, die Liebe hatte er ihr entzogen. Sie konnte nicht lieben, sie konnte immer nur Qualen in anderen hinterlassen. 29 Jahre ist sie nur alt geworden.

Was von ihr bleiben wird? Vermutlich mentale Krämpfe, die sich bei ihren Liebhabern und Bekannten erst nach Jahren lösen werden. Dann, wenn die Erinnerung den Schmerz aufgezehrt und zum Schönen hin gewandelt hat. Dann, wenn die Träume verflogen sind und an einem fernen Ort verweilen.

Bis, bis sie eines Tages wieder zurückkehren werden……



Clodia

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